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Wahlen in der Schweiz 2023: SVP gewinnt 9 Sitze, Grüne und GLP verlieren deren 11

Politiker:innen der SVP in St. Gallen feiern die Resultate – die Partei ist die Siegerin dieses Wahlsonntags. Christian Merz/Keystone

Die SVP legt stärker zu als erwartet, die Grünen und Grünliberalen sacken ab und die Mitte überholt die FDP – die Resultate der Gesamterneuerungswahlen.

Dieser Inhalt wurde am 22. Oktober 2023 - 20:50 publiziert 5 Minuten
Pauline Turuban, Olivier Pauchard, Giannis Mavris, Marc Leutenegger, mit Material von Keystone-SDA und SRF
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Die Schweizer Wahlberechtigten haben am Sonntag die grosse und die kleine Kammer für die Legislaturperiode 2023-2027 gewählt.

Grosse Gewinnerin ist die SVP. Die Volkspartei kann um 3 Prozentpunkte zulegen und kommt auf 28,6 Prozent Wähleranteil. Es ist das zweitbeste Resultat ihrer Geschichte. Sie gewinnt 9 weitere Sitze im Natioinalrat und steht neu bei 62.

Die Grünen verlieren 3,8 Prozentpunkte und liegen mit 9,4 Prozent nun wieder unter der 10-Prozent-Schwelle. Sie büssen 5 Sitze ein und halten neu deren 23.

Die FDP veliert 0,7 Prozentpunkte und kommt auf noch 14,4 Prozent Wähleranteil. Sie verliert einen Sitz und ist nun noch mit 28 Parlamentarier:innen im Nationalrat vertreten.

Die Mitte hingegen kann um 0,8 Prozentpunkte auf 14,6 Prozent zulegen, sie gewinnt einen Sitz dazu und zählt jetzt deren 29. Damit löst sie im Nationalrat die FDP als drittstärkste politische Kraft ab. Je nachdem, wie die Ständeratswahlen ausgehen, ist die Zusammensetzung des Bundesrates in Frage gestellt.

Die SP profitiert von den Verlusten der Grünen, kann den Absturz der Linken aber nur geringfügig abfedert. Sie legt um 1,2 Prozentpunkte auf 18 Prozent zu. Das reicht für 41 statt 39 Sitze.

Hart trifft es die Grünliberale Partei. Sie gibt zwar nur 0,6 Prozentpunkte ab und hat neu 7,2 Prozent Wähleranteil, verliert aber ganze 6 ihrer bisher 16 Sitze.

Bei den Kleinparteien verliert die mitte-links positionierte EVP einen von zwei Sitzen. Am äusseren rechten Flügel kann die EDU einen Sitz zulegen und wieder ein Duo nach Bern schicken. Die Tessiner Rechtsaussen-Partei Lega kehrt mit einem Sitzgewinn ins Parlament zurück. Und die rechte Genfer Protestpartei MCG schickt gleich zwei Nationalräte nach Bern.

Nicht mehr im Nationalrat vertreten sind hingegen die linksaussen positionierten PdA/Sol, die ihre zwei Sitze abgeben.

Die Wahlbeteiligung scheint im Vergleich zu den 45,1 Prozent im Jahr 2019 leicht zu steigen, auf 46,6 Prozent.

Im Ständerat scheint die Ausgangslage vor allem für die FDP günstig, ihr winken mehrere Sitzgewinne. Kombiniert mit den erwarteten Verlusten von Links-Grün ergibt das einen Rechtsrutsch in der kleinen Kammer. Am 19. November kommt es zum zweiten Wahlgang, dann wird die definitive Zusammenstellung klar sein.

Die Entwicklungen in den Ständeratswahlen:

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Ständerat: Die Gewählten

Der Hintergrund und die wichtigsten Fragen der Wahlen werden in diesem Artikel erläutert:

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