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Das Budapester Parlament (Fotoquelle: dailynewshungary.com)

Mit den Stimmen der Regierungspartei Fidesz und denen der stärksten Oppositionspartei Jobbik beschloss das ungarische Parlament hat gestern Verfassungsänderungen, welche Notmaßnahmen seitens der Regierung im Falle der Gefahr eines Terroranschlags ermöglichen. Ohne die Jobbik-Stimmen wäre die dafür erforderliche Zweidrittelmehrheit nicht zustande gekommen.

Im Falle einer terroristischen Bedrohung oder eines Anschlags kann nunmehr ein Ausnahmezustand verhängt werden, wenn zwei Drittel der Abgeordneten dieser Maßnahme zustimmen. Der Ausnahmezustand hat zur Folge, dass einige Gesetze außer Kraft gesetzt und außergewöhnliche Maßnahmen getroffen werden können. Die Regierung ist verpflichtet, den Staatspräsidenten und die zuständigen parlamentarischen Ausschüsse laufend über die getroffenen Maßnahmen zu unterrichten. Die Dauer des Ausnahmezustandes ist mit maximal 15 Tage begrenzt. Die Armee kann während dieses Zeitraums mobilisiert werden, wenn Polizei- und Sicherheitskräfte nicht ausreichen.

Im Zusammenhang mit der Verfassungsänderung nahm das Parlament auch Änderungen an mehreren Gesetzen vor, darunter Gesetze betreffend die Polizei, die nationale Sicherheit und die Verteidigung. Das Verteidungsgesetz wurde derart geändert, dass der Armee erforderlichenfalls auch der Waffengebrauch gestattet ist.

Das ungarische Parlament billigte auch ein Anti-Terror-Paket des Innenministeriums, das unter anderem die Einrichtung eines Anti-Terror Informations- und Analysezentrums als staatlichen Sicherheitsdienst vorsieht.

Quelle: Ungarische Nachrichtenagentur MTI, 08.06.2016

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PARLIAMENT APPROVES COUNTER-TERROR LAWS

Parliament on Tuesday approved changes to the constitution which paves the way for new regulations designed to handle the threat of a terrorist attack.

In the event of a terrorist threat or attack a “state of terrorist threat” can be declared if two-thirds of lawmakers give their approval. Accordingly, certain laws can be bypassed and exceptional measures implemented. The government is obliged to give constant briefings to the President of the Republic and the relevant parliamentary committees of measures enacted. The period in which such measures can be put into practice can last for a maximum of 15 days. The army can be mobilised if police or national security service resources are not sufficient.

Related to the constitutional amendment, parliament made amendments to several laws. The “act of terrorist threat” category now applies to the laws on police, national security and defence. The latter has been amended in a way that the army is also authorised to use weapons if required.

Parliament also approved the interior ministry’s counter-terrorism package which involves the setting up of the Counterterrorism Information and Criminal Analysis Centre as a national security service replacing the Coordination Centre Against Organised Crime.
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