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Ein Weihnachtsmann fliegt in einem Schlitten über den Genfer See.

Im Internetradio mitgehört und mitgeschrieben von Wilhelm Tell
 

Ägypten – Die Kopten feiern Weihnachten am 29. Tag des koptischen Monats „Khiakh“, was im Gregorianischen Kalender dem 7. Januar entspricht. An diesem Tag bereiten sie die „Zalabya“ (ein Gebäck) und den „Bouri“ (ein Fischgericht). Nach der Mitternachtsmesse feiern die Kopten mit einem grossen Bankett und essen mit Kreuzen verzierte Kekse, die „Kahk“. Nach dem Bankett beginnt eine vierzehntägige Fastenzeit.

Armenien – Armenien feiert Weihnachten am 6. Januar. Traditionell fasten die Armenier in der Woche vor Weihnachten und verzichten auf Fleisch, Eier und Milchprodukte. Fromme Armenier können sogar die drei Tage vor Heiligabend auf Essen verzichten, um die Eucharistie mit „reinem“ Magen zu empfangen. Heiligabend ist besonders traditionsreich. Familien versammeln sich zum Abendessen am Heiligen Abend (khetum, թում), das im Allgemeinen aus Reis, Fisch, Nevik (նուիկ, ein Gemüsegericht aus grünem Mangold und Kichererbsen) und Joghurt-Weizensuppe (tanabur, թանապուր) besteht. Das Dessert umfasst getrocknete Früchte und Nüsse, darunter Rojik, das aus ganzen geschälten Walnüssen besteht, die auf eine Schnur gefädelt und in Traubengelee, Bastukh (aus Traubengelee, Maisstärke und Mehl) gehüllt sind. Dieses Menü ist so konzipiert um den Magen von dem einwöchigen Fasten zu befreien und ihn auf das etwas reichhaltigere Abendessen am Weihnachtstag vorzubereiten. Kinder schenken älteren Verwandten Obst, Nüsse und andere Süssigkeiten. Am Vorabend des Festes der Geburt und Theophanie des Herrn wird die Göttliche Liturgie von Jrakalouyts (Lampiongottesdienstes) zu Ehren der Manifestation Jesu als Sohn Gottes gefeiert. Neben dem Weihnachtsbaum (tonatsar, Տօնծառ) errichten Armenier auch eine Weihnachtskrippe. Weihnachten ist in der armenischen Tradition eine rein religiöse Angelegenheit. Der Weihnachtsmann besucht die braven armenischen Kinder nicht zu Weihnachten, sondern zu Silvester. Der Weihnachtsmanns wird kaghand papik (가աղանդ Պապիկ) genannt. Das Fest beginnt damit, dass in der Nacht zum 7. Januar die orthodoxen Christen eine Mitternachtsmesse feiern. An diesem Tag bereitet man in

Äthiopien –  Brotfladen, die Injera und isst sie mit verschiedenen Gerichten aus Rind-, Lamm-, Geflügel- und Kalbfleisch.

Australien – Obwohl es Sommer ist, werden Australien oft Winterszenen verwendet. Es finden Weihnachtsparaden statt, der Weihnachtsmann kommt mit seinem Schlitten und seinen Rentieren und es finden grosse Sportveranstaltungen statt. Es werden auch Weihnachtslieder gesungen, wie zum Beispiel Jingle Bells. Weihnachten fällt in die Sommerferien. Kindern wird erzählt, dass der Weihnachtsmann am Heiligen Abend vorbeikommt und Geschenke unter den Weihnachtsbaum oder in die Socke oder den Sack am Kamin legt. Leckereien und Getränke werden vom Weihnachtsmann gebracht und die Geschenke werden am nächsten Morgen geöffnet. Familien kommen zum Essen zusammen. Oft sind dies traditionell dekorierte Schinken, gebratener Truthahn, Brathähnchen, Salate und Gemüse. Weihnachtscracker werden vor dem Essen vernascht. Zum Nachtisch essen die Leute Weihnachtspudding, Kleinigkeiten und Pavlova-Kuchen mit frischen Früchten wie Beeren und Kiwi. Kinder bekommen oft Zuckerstangen.

Belgien – In Belgien wird Weihnachten meist im Familienkreis gefeiert, am 24. Dezember abends oder am 25. Dezember tagsüber. Die Eingeladenen bringen sich gegenseitig Pakete mit, oder es wird vorab ausgelost, für wen ein Geschenk gekauft werden soll. Kinder zu beschenken ist für sie immer ein ganz besonderer Anlass. Das typisch belgische Festmahl bleibt: Vol-au-vent, Gemüsekranz (Karotten, Erbsen, Schwarzwurzeln, Chicorée) mit Kroketten und Braten, dazu ein Weihnachtsstollen oder Biskuitkuchen. Praktizierende Christen besuchen die Messe am 24. Dezember, traditionell um Mitternacht, oder früher am Abend, damit die Kinder am Krippenspiel teilnehmen können. In Belgien ist das Königsspiel am Dreikönigstag bekannt, für den ein Kuchen mit einer Bohne darin gebacken wird. Wer die Bohne ergattert, wird für einen Tag König. Er darf eine Papierkrone auf den Kopf setzen und die Party leiten. Dieses Ritual ist auf einem Gemälde von Jan Steen (Leiden, 1626-1679) dargestellt.

Brasilien – In einigen Städten wie Guarapuava gibt es Wettbewerbe, bei denen die Jury zu den Häusern gehen, um sich die Dekorationen anzusehen und das schönste Haus auszuwählen. Heiligabend ist der wichtigste Tag. Anders als in der nordamerikanischen und angelsächsischen Tradition findet Weihnachten hauptsächlich um Mitternacht statt, normalerweise mit grossen Familienessen, dem Öffnen von Geschenken und der Feier der Missa do Galo („Messe des Hahns“) in Kirchen im ganzen Land. Viele Brasilianer schmücken ihre Häuser mit einem Weihnachtsbaum. Es gibt keine Regel, und die Eltern können ihn selbst als Überraschung für die Kinder dekorieren, oder gemeinsam. Neben dem Weihnachtsbaum stellen viele Familien als Hauptschmuck eine Presépio (Krippe) auf. Wie in vielen anderen Ländern wird das Weihnachtsessen in Brasilien normalerweise spät abends an Heiligabend gegen 22 oder 23 Uhr serviert. Die Mahlzeit umfasst oft Farofa aus geröstetem Maniok oder Yuca, verschiedene Obstsorten, gebratenen Kabeljau und gebratenen Truthahn mit einem Dessert namens Rabanada aus altbackenen Weissbrotscheiben. Dazu trinken die Brasilianer Champagner, Wein und Fruchtpunsch. Typischerweise besuchen viele Brasilianer nach dem Essen einen Mitternachtsgottesdienst oder sehen sich mit Familie und Freunden die vom Papst im Fernsehen ausgestrahlte Feier der “Mitternachtsmesse in Rom” an.

Bulgarien – Weihnachten in Bulgarien, „Koleda“ oder „Rozhdestvo Christowo“, findet am 25. Dezember statt. Das Fest markiert das Ende einer am 15. November beginnenden Fastenzeit der orthodoxen Kirche. Die Feierlichkeiten beginnen bereits einen Tag vorher. Am Heiligen Abend wird eine ungerade Zahl an Gerichten vorbereitet, in der Regel sieben, neun oder dreizehn. Die Gerichte sollen nichts tierisches enthalten, da das adventliche Fasten erst nach der Christmette endet. Typische Gerichte sind mit Bohnen gefüllte Paprika, Reis gewickelt in Weinblätter, Bohnensuppe, mit Kürbis gefüllte Teigblätter (Tikvenik). Am Anfang vom Festmahl wird ein spezielles rundes Brot, indem eine Münze versteckt ist, zwischen allen Familienmitgliedern aufgeteilt (auch je ein Stück für Gott, die Heilige Maria, das Haus oder auch für das Haustier). Wer die Münze bekommt, wird im nächsten Jahr immer gesund sein und viel Glück haben. Das älteste Familienmitglied geht mit Weihrauch durch alle Zimmer, damit das Böse vom Haus fernbleibt. Ab Mitternacht bis Sonnenaufgang des ersten Weihnachtstages ziehen Koledari (singende junge Männer) von Haus zu Haus. Sie wünschen Gesundheit, Glück und Wohlstand und tätscheln den Rücken der Leute mit dekorierten Stöcken. Mit ihren Liedern sollen sie die bösen Geister verjagen. Die Leute beschenken die Koledari mit Brezeln, Wein oder auch Geld. Auch in der Nacht vom 24. auf 25. Dezember bringt der Weihnachtsmann, „Djado Koleda“, Geschenke für alle, die im Jahr brav waren. Für die Weihnachtstage gibt es keine traditionellen Gerichte, es wird jedoch üppig gegessen: Gerichte mit Schwein- und Geflügelfleisch, mit Käse gefüllte Teigblätter, Kuchen. Der 25. und 26. Dezember sind nationale Feiertage.

Dänemark – In Dänemark wird Heiligabend traditionell mit einem Gänse- oder Entenessen und Gerichten wie Brunede Kartofler (karamellisierte Kartoffeln) gefeiert. Das Abendessen endet mit Milchreis mit gehackten Mandeln und scharfer Kirschsauce (Risalamang). Es ist Tradition, eine ganze Mandel im Pudding zu verstecken. Wer die ganze Mandel findet, bekommt ein Geschenk. Damit Kinder immer eine ganze Mandel finden und damit einen Preis erhalten, gibt es einige Tricks. Nach dem Abendessen wird um den Weihnachtsbaum getanzt, während Weihnachtslieder gesungen werden. Dann ist es Zeit, die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum auszupacken. Am Weihnachtstag und am zweiten Weihnachtstag besuchen viele Dänen ihre Familie und essen ein Weihnachtsessen (“Julefrokost”), das marinierten Hering sowie ein Glas Akvavit und Bier enthält. Die Weihnachtszeit beginnt schon mit dem Luciafest am 13.12.

Deutschland – Hier schaut Frau Holle zwischen dem 23. Dezember und dem 5. Januar, ob die Menschen in diesem Jahr fleissig waren. Perchta reitet als Chefin der Wilden Jagd von der Wintersonnenwende bis zum 6. Januar. Der Perchtenlauf existiert noch in mehreren Regionen. Der Krampus ist im Alpenraum zuhause und Knecht Ruprecht ist die Hilfe des Weihnachtsmannes in Mittel- und Norddeutschland. Auch in der Weihnachtszeit ziehen die Sternsinger an den Häusern vorbei. Weihnachtspyramiden sind eine traditionelle Weihnachtsdekoration und Weihnachtsmärkte werden organisiert.

Englischsprachige Länder – Weihnachten in englischsprachigen Ländern wird oft am Heiligabend mit dem besonderen Weihnachtsessen, Truthahn und Weihnachtspudding gefeiert. Ein Weihnachtspudding ist ein Pudding, der hauptsächlich aus Rosinen besteht. Auch der Weihnachtsmann spielt eine grosse Rolle. Eine weitere Tradition ist das Singen und Aufführen von Weihnachtsliedern und Theaterstücken. Auch ein Besuch der Kirche ist vorgesehen.

Estland – In den Wochen vor Weihnachten oder Jõulud stellen Kinder einen Pantoffel ins Fenster und bekommen ein Bonbon oder andere Süssigkeiten von den besuchenden Elfen (päkapikud). Die Esten feiern Weihnachten am 24. Dezember, der als jõululaupäev („Weihnachtstag“) bezeichnet wird und ein gesetzlicher Feiertag ist. Jedes Jahr an diesem Tag erklärt der Präsident den Weihnachtsfrieden und nimmt an einem Weihnachtsgottesdienst teil. Die Tradition wurde im 17. Jahrhundert von Königin Christina von Schweden ins Leben gerufen. Estnische Kinder werden am Heiligabend von jõuluvana, dem Weihnachtsmann besucht und müssen Lieder singen oder Weihnachtsgedichte aufsagen, bevor sie ihre Geschenke bekommen. Das Abendessen umfasst estnisches Sauerkraut mit Schweinefleisch und Gerste (Mulgikapsad), Ofenkartoffeln, Weiss- und Blutwurst, Kartoffelsalat mit roter Bete und Pastete. Zum Nachtisch isst man Lebkuchen (piparkoogid) und Marzipan. Die breliebtesten Getränke in dieser Zeit sind Bier und Glühwein (Hõõgvein, Glögi). Die Esten lassen die Essensreste vom Weihnachtsessen über Nacht auf dem Tisch liegen, in der Hoffnung, dass die Geister von Familie, Freunden und geliebten Menschen zu Besuch kommen und etwas zu essen haben. Es ist auch üblich, Friedhöfe zu besuchen und Kerzen für die Verstorbenen anzuzünden. Der 25. Dezember oder jõulupüha ist ein Tag für Verwandtenbesuche.

Finnland – In Finnland heisst Weihnachten Joulu. Joulupöytä ist das Essen, das zu Weihnachten genossen wird. Am wichtigsten ist der Schinken, der mit Senf und Brot gegessen wird. Auch Fisch wird serviert. Weitere Gerichte sind Laatikkos, verschiedene Aufläufe, Karjalanpaisti, eingelegter Hering und Koskenkorva Viina, dazu werden Bier, Wein oder Milch getrunken. Ein traditionelles Dessert ist Lebkuchen mit Milchreis und Kaffee, Tee oder Glögi. In der Pfanne mit Milchreis ist eine Mandel versteckt. Wer diese serviert bekommt, darf zuerst sein Geschenk öffnen oder sich etwas wünschen. Joulupukki (Weihnachtsmann) lebt mit seiner Frau in Rovaniemi. Joulupukki fliegt nicht auf seinem Rentierschlitten durch die Luft, sondern fährt übers Land. Joulupukki ist sehr alt und benutzt einen Stock. Weihnachtselfen prüfen, ob Kinder brav waren und Joulupukki bringt dann die Geschenke. Kinder verkleiden sich und gehen singend von Haus zu Haus. Menschen bringen Kerzen auf den Friedhof, um der Toten zu gedenken.

Frankreich – Weihnachten heisst in Frankreich Noël, vom lateinischen nātālis diēs Dominī, Geburtstag des Herrn. Es wird hauptsächlich religiös gefeiert. Katholiken in Frankreich geben zu Weihnachten Geschenke im Namen Christi. Die Menschen besuchen die Messen in der Kirche und es werden Krippen aufgestellt. Die deutschen Herrscher ersetzten im 18. Jahrhundert christliche Symbole durch germanische wie Feen und Elfen. Père Noël (Weihnachtsmann) heisst in Okzitanien Paire Nadau, in der Bretagne Tad Nedeleg, im Baskenland Bizarzuri und Babbu Natale in Korsika. Mère Noël ist die Frau von Père Noël und die Lutins (Ein Lutin [lytɛ̃] ist ein männliches Fabelwesen in französischen Märchen) helfen Père Noël. Kinder stellen ihre Schuhe neben den Kamin oder unter den Weihnachtsbaum. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die amerikanische Figur des Weihnachtsmanns im Rahmen des Marshallplans in Frankreich eingeführt. Die acht Rentiere heissen auf Französisch Tornade, Danseur, Furie, Fringant, Comète, Cupidon, Éclair und Tonnerre, das neunte Rentier heisst Rodolphe. Kinder schreiben Briefe an Père Noël. In der Franche-Comté um Besançon übernimmt Tante Arie die Rolle der Geschenkebringerin. Bekannt sind auch die Greise Chalende und Barbassionne. Die Santons sind Figuren für die Weihnachtskrippe aus der Provence, es gibt 55 verschiedene. Frankreich hat traditionelle Gerichte zu Weihnachten, wie Bûche de Noël (Weihnachtsstumpf) und Treize-Desserts, 13 Desserts, symbolisieren Jesus und die 12 Apostel. Réveillon (Wachheit) ist der Name fürs Weihnachtsessen, weil es üblich ist, bis nach Mitternacht wach zu bleiben.

Georgien – In Georgien  wird Weihnachten (შობა, shoba) am 7. Januar gefeiert. Es ist Tradition, auf ein Alilo (Halleluja) zu gehen, einen Massenspaziergang durch die Strassen, gekleidet in historischer Kleidung, um sich gegenseitig zu gratulieren. Die meisten Alilo-Marschierer sind Kinder, die von den Erwachsenen Süssigkeiten bekommen. Die Alilo-Weihnachtslieder variieren in den Provinzen. In den meisten Liedern werden diese Worte verwendet: “ოცდახუთსა დეკემბერსა, ქრისტე იშვა ბეთლემსაო ბეთლემსაო”, Otsdakhutsa Dekembersa Qriste Ishva Betlemsao, am 25. Dezember wurde Christus in Bethlehem geboren. Eine lokale Variante des Weihnachtsbaums, Chihilaki, besteht aus weichem Holzmaterial mit gekräuselten Haselnusszweigen in einer lebens-ähnlichen Form geschnitzt und mit Früchten und Süssigkeiten dekoriert. Der westliche Brauch eines Weihnachtsbaumes (nadzvis khe) ist ebenfalls beliebt und wurde von Russland importiert. Das georgische Äquivalent des Weihnachtsmanns ist als Tovlis Papa bekannt, was wörtlich „Väterchen Schnee“ bedeutet Er wird mit einem langen weissen Bart, in der Nationaltracht Chokha und in einem Pelzmantel dargestellt.

Griechenland – In Griecheland werden Geschenke nicht zu Weihnachten, sondern am Neujahrstag überreicht. Zu Silvester sollen sie vom Weihnachtsmann gebracht werden. Silvester ist der Namenstag des Basilius von Cäsarea, nach dem der Weihnachtsmann (Άι Βασίλης, Agios Vasilis) in Griechenland benannt ist. In der Antike glaubten die Menschen an die Kallikantzaros (Weihnachtskobolde und Totengeister), die vom 25. Dezember bis zum 6. Januar umherzogen. In manchen Dörfern wird an Heiligabend noch ein schwarzes Kreuz zum Schutz auf die Türen gemalt. Die Kreaturen können durch Türen und Schornsteine ​​ins Haus eindringen und Probleme verursachen, so dass der Herd nicht richtig brennt oder die Milch sauer wird. Sie können auch ein riesiges Chaos anrichten. Es gibt allerlei Bräuche, um sie zu vertreiben, wie zum Beispiel durch das Verbrennen alter Schuhe im Kamin oder das Versprengen von Weihwasser in den Räumen. Kinder in Griechenland gehen zu Weihnachten von Tür zu Tür und singen sogenannte Kalanda, begleitet von einer Triangel. Das sind alte Lieder auf Altgriechisch, die zu Weihnachten gesungen werden. Wenn auf die Frage Na ta poume’? (Können wir singen?) genickt wird, bekommen die Kinder Süssigkeiten zur Belohnung. Die Weihnachtsliturgie beginnt in den Kirchen am 24. Dezember. Am 25. Dezember gehen die Menschen sehr früh in die Kirche, danach wünschen sie sich ein frohes Weihnachtsfest (καλά Χριστούγεννα, Kala Christouyenna). Das Orthodoxe Weihnachten fällt 14 Tage später am 7. Januar.

Guatemala – In Guatemala setzt man zu Weihnachten eine Purtina auf, einen ausgefallenen Hut, mit dem man mit Freunden und Bekannten einen Reigen tanzt.

Iran – In Persien wird Shab-e Yalda gefeiert, die längste Nacht des Jahres. Nüsse und Melonen werden gegessen. Die Zeremonie hat ihren Ursprung im alten Persien vor etwa tausend Jahren. Die Yalda-Nacht oder Chelleh-Nacht (persisch: شب یلدا / شب چله, Shabe Yalda, Shabe Chelleh) ist eine alte persische Zeremonie in der längsten Winternacht (kürzester Tag), am 20. oder 21. Dezember, oder in der letzten Nacht des persischen Monats Azar. Die Zeremonie wird in Persien, Kurdistan, Afghanistan und Tadschikistan gefeiert. Yalda bedeutet auf Syrisch-Aramäisch „Geburt“.

Irland – Dort ist es sehr beliebt, am Heiligabend auf ein Weihnachtsgetränk in die Kneipe zu gehen, wo Stammgästen normalerweise ein Weihnachtsgetränk angeboten wird. Viele Nachbarn und Freunde besuchen sich an den Tagen vor und nach dem Weihnachtstag gegenseitig zu Weihnachtsgetränken und Partys. Obwohl die religiöse Hingabe in Irland heute erheblich geringer ist als früher, gibt es grosse Besucherzahlen bei den Gottesdiensten am Weihnachtstag, wobei die Mitternachtsmesse besonders beliebt ist. Die meisten Familien sorgen dafür, dass bei diesen Messen für ihre verstorbenen Verwandten gebetet wird, da es eine Zeit des Gedenkens an di e Totenist. Es ist Tradition, Gräber zu Weihnachten mit einem Kranz aus Stechpalme und Efeu zu schmücken. Selbst in bescheidenen Häusern steht die traditionelle Krippe mit dem Weihnachtsbaum im Mittelpunkt. Einige Leute zünden Kerzen an, um symbolische Gastfreundschaft für Maria und Josef zu bekunden. Daher ist es üblich, eine weisse Kerze ins Fenster zu stellen. Es ist Tradition, dem Weihnachtsmann einen Mince Pie und eine Flasche oder ein Glas Guinness zusammen mit einer Karotte für Rudolph am Heiligabend zu hinterlassen. Der Weihnachtsmann, in Irland oft einfach Santy oder Daidí na Nollag, bringt Kindern Geschenke, die am Weihnachtsmorgen geöffnet werden. Familie und Freunde beschenken sich zu Weihnachten auch gegenseitig. Das traditionelle Weihnachtsessen besteht aus Truthahn oder Gans und Schinken mit einer Auswahl an Gemüse und verschiedenen Kartoffeln. Zum Dessert gehören Weihnachtspudding, Weihnachtskuchen und Mince Pies (aus Mürbeteig oder Blätterteig, gefüllt mit einer Fruchtmischung.) mit Saucen oder Brandy-Butter. Die Weihnachtsfeierlichkeiten in Irland enden am 6. Januar mit der Feier von Little Christmas (Oíche Nollaig na mBan). Dieses Fest, das mit den 3 Königen zusammenfällt, ist in Cork und Kerry auch als Frauenweihnacht bekannt.

Island – In Island steckt in den 13 Nächten vor Weihnachten ein Trollsohn kleine Geschenke in die Kinderschuhe. Das sind die Juul oder Weihnachtsjungen, die Jólasveinar. Grýla wird auch mit Weihnachten in Verbindung gebracht. Ihre Mitbewohnerin ist Jólaköttur, die Weihnachtskatze, die braven Kindern Jolaföt (Weihnachtskleidung) von Grýla bringt. Weihnachten wird im Familienkreis gefeiert. Im ganzen Land fangen die Leute um 18 Uhr an zu essen; Das Weihnachtsmenü besteht meist aus Milchreis mit Rosinen und Zimt, in dem eine Bohne versteckt ist; Wer sie findet, bekommt ein zusätzliches Geschenk. Das Hauptgericht besteht aus einem grossen Stück Fleisch, Schinken oder Hangikjöt (geräuchertem Hammel), begleitet von viel Obst und Gemüse. Gemüsesalate mit viel Mayonnaise und Obstsalat mit Schlagsahne. Karamellisierte Kartoffeln werden auch gegessen. Ein weiteres traditionelles Weihnachtsgericht ist Laufabrauð (Blattbrot oder Schneeflockenbrot). Mehrere Generationen der Familie kommen zusammen, um das Brot zu dekorieren.

Italien – In Italien heisst Weihnachten Natale, was Geburtstag bedeutet. In fast jeder Kirche und in fast jedem Haus gibt es eine Krippe. Die Italiener schmücken ihre Häuser mit Stechpalme und Mistel sowie mit Kerzen und einem Ceppo. Das ist eine Art offene Pyramide, in der Weihnachtsartikel platziert werden, genau wie der Weihnachtsbaum anderswo. Ein traditionelles Gericht, das zu Weihnachten gegessen wird, ist der Panettone. In Italien bringt die Weihnachtshexe La Befana am Dreikönigstag die Geschenke. Sie bringt den Braven süsse Kinderbonbons, ungezogene Kinder bekommen Kraut oder dunkle Bonbons. Lucia wird auch gefeiert.

Korea – In Korea leben viele Christen, die im Südteil nach US Vorbild Weihnachten feiern, so wie dies auch Christen in vielen anderen Ländern in Asien und Afrika tun. Im Norden werden zum Jahreswechsel riesige Gratis-Veranstaltungen auf den grossen Plätzen veranstaltet mit allen beliebten Schauspielern, Sängern und Orchestern und begleitet von riesigem Feuerwerk. Millionen Bürger finden sich ein. Die Veranstaltung in Pyongyang wird auch im Fernsehen übertragen.

Kubahat eine lange Weihnachtstradition. Früher versammelten sich die Familien am Esstisch und gingen nach dem Abendessen zur Messe. Das kommunistische Regime schaffte bereits 1969 den bezahlten Weihnachtsurlaub ab. 1998 erklärte das Regime den 25. Dezember zu einem freien Tag, wie von Papst Johannes Paul II. als Bedingung für einen Besuch des Landes forderte. Es ist ein eintägiger Feiertag und es wird nur abends gefeiert.

Kroatien – Die katholisch geprägten Kroaten pflegen den adventlichen Brauch des Barbaraweizens, der Anfang Dezember (oft am Barbaratag, 4. Dezember) als Tellersaat aus Getreide angelegt wird. Die aufgekeimte Saat wird am Heiligen Abend mit Kerzen versehen. An diesem Tag („Badnjak“) bereiten sich die Kroaten auf das „Kommen Jesu“ vor. Ein spätes festliches Abendessen besteht oft aus Fisch, wonach viele die Kirche zur Mitternachtsmesse („polnoćki“) aufsuchen. Geschenke werden am ersten Weihnachtstag ausgepackt. Anrufe und Besuche zu Weihnachten sind ein Zeichen der Wertschätzung und Zuneigung.

Lettland – In Lettland haben sich christliche mit vorchristliche Bräuchen zur Wintersonnenwende vermischt. Am Heiligen Abend zieht man einen Eichenbalken von Haus zu Haus, der auf dem letzten Hof verbrannt wird, um das Übel zu vernichten und der Sonne neue Kraft zu geben. Auch ziehen viele Kinder als Tier, Sonne oder Tod verkleidet von Tür zu Tür, um böse Geister zu verjagen. Der Christbaum wird gern mit Strohsternen und getrockneten Blumen verziert. Als Weihnachtsessen gibt es meist Blutwurst, Sauerkraut, Erbsen, Bohnen, Graupen, „pírági“ (Speckkuchen), Schweinebraten oder Fisch. Wer davon neunmal isst, soll im nächsten Jahr reich und glücklich werden. Russisch-orthodoxe Letten zelebrieren das Weihnachtsfest erst am 6. Januar.

Libanon – Viele Familien im Libanon, auch muslimische, dekorieren während der Weihnachtszeit ihre Häuser und Strassen mit Christbäumen, Krippen und Lichtern. Weihnachtsbäume werden bereits vor dem Heiligen Abend, die Krippe erst zu Weihnachten aufgestellt.

Litauen – Vormittags schmücken Kinder den Christbaum, der Anfang des 20. Jahrhunderts als deutscher Import in die Wohnzimmer wohlhabender Bürger Einzug hielt, mit Strohsternen, Basteleien, Spielzeug, Äpfeln, Nüssen und Gebäck. Mit dem Weihnachtsessen beginnt man, wenn der erste Stern am Himmel zu sehen ist. Gegessen wird mit Bezug auf die zwölf Monate des Jahres oder die zwölf Apostel ein Zwölf-Gänge-Menü. Vor dem Essen wird gemeinsam gebetet und ein Gotteskuchen herumgereicht. Meist werden Fisch, Mohnmilchsuppe, Gemüse, Salat, Obst, Getreidebrei, Kompott, Pilze, Brot, Gebäck und Wein gegessen, Fleisch und Milchprodukte isst man am Heiligabend nicht. Anschliessend zieht man Strohhalme unter der Tischdecke hervor. Lange, dicke lassen auf ein gutes Jahr hoffen; dünne oder gebrochene bringen Unglück. Nach dem Essen wird nicht abgedeckt, damit die Seelen der verstorbenen Verwandten auch speisen können. In anderen Kreisen jedoch stellt man ihnen Lebensmittel auf das Fensterbord. Nach dem Mahl werden die Geschenke ausgepackt, die der Weihnachtsmann gebracht hat. Ab 25. Dezember isst man wieder Fleisch und am 26. Dezember besucht man oft Freunde.

Mexiko – In Mexiko beginnt Weihnachten am 16. Dezember. Bis zum 24. Dezember gibt es die Posadas. Das sind Prozessionen von Kindern und Erwachsenen, die Statuen von Maria und Josef tragen. Es wird nachgestellt, wie Maria und Josef eine Bleibe suchten. Am letzten Tag wird das Jesuskind getragen und am Ende des Abends in eine Krippe gelegt. Es wird eine mit Süssigkeiten gefüllte „piñata“ zerschlagen.

Niederlande – In Holland gibt es zwei Weihnachtstage. In der Woche vor Weihnachten werden in vielen Kirchen Weihnachtslieder gesungen. Es gibt auch klassische Musikaufführungen, z. B. das Weihnachtsoratorium. Neben dem traditionellen Weihnachtsmahl wird zwei Tage lang viel gegessen und getrunken und werden auch Geschenke ausgetauscht. Viele Gläubige gehen zu Weihnachten in die Kirche. Die römisch-katholische Kirche hält am 24. Dezember einen Heiligabendgottesdienst ab. Dies ist auch in vielen evangelischen Kirchen seit einigen Jahren gängige Praxis. Oft werden eigene Kinderweihnachtsgottesdienste organisiert. Auch der Morgengottesdienst am Weihnachtstag (25. Dezember) ist gut besucht. Der 2. Weihnachtstag ist der Tag für den Besuch der Familie, oder eines Weihnachtsmarktes. Im Osten der Niederlande ist es an manchen Orten Tradition, zwischen dem ersten Adventssonntag und Dreikönigstag das Mittwinterhorn zu blasen. Das St.-Thomasläuten ist auch ein alter Brauch, der in der Weihnachtszeit durchgeführt wird, er ist aber vielerorts nicht mehr zu finden.

Norweger – Die Norweger feiern Weihnachten am 24. Dezember; das Weihnachtsmenü (Julebord, = Weihnachtstafel) besteht traditionell aus Schwein oder Lamm und im Westen auch aus Schafskopf. Dazu passen Kartoffeln und Steckrüben (zum Lamm) oder Sauerkraut (zum Schwein). Zum Nachtisch essen sie riskrem (Reisbrei mit Schlagsahne). Darin ist eine Mandel versteckt und wer sie findet, bekommt ein kleines Geschenk (oft ein Marzipanschwein). Andere Weihnachtsgerichte sind Risengrysgrøt, Ribbe, Juletorsk, Pinnekjøtt, Medisterpølse, Lutefisk, und Aquavit wird oft als Getränk serviert.

Österreich – Im weitgehend katholischen Österreich haben Weihnachtsmärkte eine lange Tradition. In Wien findet beispielsweise einer der 20 sogenannten Christkindlmärkte auf dem grossen Platz vor dem Rathaus statt. Auf dem schmalen mittelalterlichen Platz am Fusse des Goldenen Dachl öffnet Innsbruck seinen romantischen Weihnachtsmarkt. In Salzburg nimmt der Weihnachtsmarkt mit seinen malerischen Ständen den Platz vor dem Dom ein, während die Baumverkäufer den Residenzplatz an der Seite des riesigen Doms besetzen. Allerdings hat fast jede Kleinstadt ihren eigenen Weihnachtsmarkt. In Österreich spielen Weihnachtsbäume eine sehr wichtige Rolle bei Weihnachtsfeiern. Jede Stadt stellt ihren eigenen riesigen Baum auf dem Hauptplatz auf, der mit elektrischen Kerzen, Ornamenten und verschiedenen Dekorationen, die Bonbons oder anderen Süssigkeiten ähneln, geschmückt ist, und häufig gibt es einen zusätzlichen Baum, der mit Brotkrümeln geschmückt ist, für die Vögel. In Familien wird der Baum mit goldenen und silbernen Ornamenten oder Sternen aus Stroh, Bonbons und Bonbons in Alufolie, vergoldeten Nüssen usw. geschmückt. Am Heiligen Abend (24. Dezember) wird der Baum zum ersten Mal angezündet und die ganze Familie versammelt sich, um Weihnachtslieder wie „Stille Nacht, heilige Nacht“ zu singen. Geschenke, die unter den Baum gelegt werden, werden am Heiligen Abend nach dem Abendessen geöffnet. Nach österreichischer Weihnachtstradition ist es das Christkind selbst, das am Heiligabend den Weihnachtsbaum schmückt und den Kindern ihre Weihnachtsgeschenke bringt, und an ihn werden in den Wochen vor Weihnachten ihre Briefe und Wunschzettel adressiert, oft über das Postamt Christkindl in Steyr (OÖ). Das Weihnachtsessen ist das Hauptereignis des Abends und wird oft mit gebratenem Karpfen serviert. Vanillekipferl sind ein übliches Konfekt, das in der Weihnachtszeit zusammen mit Zimtsternen, Makronen und verschiedenen Arten von Lebkuchen serviert wird.

Phillippinen – Auf den katholishen Philippinen wird Weihnachten mit den sogenannten Misas de Aguinaldo eingeläutet. Neun Tage lang, beginnend am 16. Dezember, wird bei Tagesanbruch eine Messe gefeiert. Auf den Philippinen sind diese als Simbang Gabi bekannt. Heiligabend wird traditionell gefeiert, wo die Familienmitglieder nach der Mitternachtsmesse zusammen traditionelle Gerichte wie Queso de Bola und Hamon essen.

Polen – Hier gilt Weihnachten als das wichtigste Fest des Jahres, ein echtes Familienfest. In Polen beginnt Weihnachten am Abend des 24. Dezember, dieser Abend heisst Wigilia. An diesem Abend wollen alle zu Hause bei der Familie sein. Ab morgens kocht und backt fast jeder Haushalt für diesen Abend. Ein traditionelles Gericht ist Makowiec. Während des Abendessens, das traditionell aus 12 oder 13 Gerichten bestehen sollte, werden oft Rübensuppe Barszcz, Pierogi, verschiedene Fischsorten und Kompott (in Polen ein Getränk) getrunken. Fleisch und alles, was unter die Kategorie „Fett- und Süssgebäck“ fällt, wird den ganzen Tag über ausser Acht gelassen, da am Tag vor Weihnachten gefastet wird. Es ist üblich, als Symbol für die Krippe Jesu etwas Stroh unter die Tischdecke zu legen. Ganz wichtig vor Beginn des Abendessens ist die Verteilung von Opłatek, (dünne Waffel), von denen jeder isst und man sich das Allerbeste wünscht. Es ist auch üblich, für einen unvorhergesehenen Gast einen zusätzlichen Platz mit einem Teller am Tisch zu haben, als Symbol der Gastfreundschaft und als Platz für verstorbene Familienmitglieder. Nach dem Abendessen werden Geschenke verteilt und mann geht zur Mitternachtsmesse (Pasterka).

Portugal – Weihnachten ist ein offizieller Feiertag in Portugal, eine Familienfeier. Viele reisen in ihre Heimatstadt, um den Heiligen Abend mit ihren Familien zu verbringen. Vor der Missa do Galo („Messe des Hahns“), die die Geburt Christi feiert, versammeln sich die Familien um die Consoada, das späte Abendessen am Heiligen Abend. Das traditionelle Gericht ist Bacalhau com todos (mit Gemüse gekochter getrockneter Kabeljau), in Nordportugal oft durch Oktopus ersetzt. Das Weihnachtsessen endet normalerweise mit Fatias Douradas (goldene Scheiben), Filhós und Sonhos (Träume), frittierten Teigdesserts. Der traditionelle Kuchen Bolo Rei (Königskuchen) wird am Dreikönigstag serviert. Obwohl der Weihnachtsmann (Pai Natal) immer beliebter wird, bringt immer noch das Menino Jesus (Jesuskind) Kindern die Geschenke.

Rumänien – Wie in anderen osteuropäischen Ländern, wird in Rumänien am 24. Dezember, dem „Moș Ajun“, bis in die Abendstunden hinein gefastet. Eine der traditionellen Speisen, die dann aufgetischt werden, ist „Sarmale“ mit „Mămăligă“ (Kohlrouladen mit Maisbrei), was gerne mit Țuică, einem starken Pflaumenbrand, hinuntergespült wird. Beliebt ist auch „Ciorbă“, eine deftige Kuttelsuppe, oder hausgemachte Würstchen vom Schwein, sogenannte „Cârnați“. Ein besonderes Ritual zu Weihnachten ist das Backen des „Heiligen Brotes“, das mit einem Kreuz aus Teig verziert ist. Geistliche tragen am Heiligen Abend Ikonen von Tür zu Tür und kündigen die Ankunft des Herrn an. Die Kinder freuen sich auf den „Moș Crăciun“, den Weihnachtsmann, mit seinen Geschenken. Das Singen von Weihnachtsliedern ist ein wichtiger Bestandteil der rumänischen Weihnachtsfeiern. Am ersten Weihnachtstag ziehen colindători (Sänger) durch die Strassen. Sie halten einen Stern aus Karton und Papier, auf dem Szenen aus der Bibel abgebildet sind. Kinder ziehen während der Weihnachtszeit von Haus zu Haus, wo sie Gedichte und Weihnachtslieder vortragen. Der Anführer der Gruppe trägt einen Holzstern bei sich, der mit Metall bedeckt und mit Glocken und farbigen Bändern verziert ist. Ein Bild der Geburt Christi ist in der Mitte des Sterns zu sehen und das ganze Kunstwerk ist an einem langen Stock befestigt.

Russland – In Russland und manchen anderen slawischen Ländern Osteuropas kennt man die Tradition des „Djed Moros“ (Дед Мороз – Väterchen Frost), der von seiner Enkelin „Snegurotschka“ (Schneemädchen, Schneeflöckchen) begleitet wird. Nach einer Legende fährt er in einer Troika, einem Schlitten, der von drei Pferden gezogen wird und den Kindern Geschenke bringt. Weihnachten wird in Russland meist am 7. Januar gefeiert. Nach Jahrzehnten der Unterdrückung durch die Kommunisten wird das religiöse Fest seit 1992 wieder belebt. Es dreht sich um das „Heilige Mahl“ am Heiligen Abend, das aus zwölf Gerichten besteht, für jeden Apostel eines. Durch die Verlegung von Weihnachtsbräuchen, einschliesslich des Besuches von Väterchen Frost und des Schneemädchens auf den Neujahrstag, konnten sie am Leben erhalten werden. Viele russische Weihnachtsbräuche, wie etwa der Weihnachtsbaum (ёлка jolka) gehen auf die Reisen Peters des Grossen im späten 17. Jahrhundert zurück. Die Geschenke bekommen die Kinder meist zu Silvester.

Schweden In Schweden feiert fast jede Familie am 24. Dezember mit einem weihnachtlichen „Julbord“ mit dem Weihnachtsschinken julskinka. Das „Julbord“ ist auch schon in der Adventszeit ein beliebtes Essen, das in vielen Restaurants bestellt werden kann. Oft laden Firmen ihre Angestellten zum Julbord ein. Diverse Süssigkeiten werden in Schweden mit Weihnachten in Verbindung gebracht, darunter Toffee, Knäck oder Schokolade, aber auch Nüsse und Früchte wie Orangen, Feigen und Datteln. Eine skandinavische Spezialität ist der „Glögg“, eine Art Glühwein mit Mandeln und Beeren, der in kleinen Bechern serviert wird. Seit vorchristlicher Zeit gehört der Julbock traditionell zur Weihnachtszeit. Er verkörperte ursprünglich die von den Göttern gegebene Fruchtbarkeit der Erde und konnte sich als heidnisches Brauchtum in vielerlei Darstellungsformen auch im christianisierten Skandinavien viele Jahrhunderte behaupten. In Schweden brachte er bis ins 19. Jahrhundert die Geschenke. Heute ist dafür „Jultomte“ – der Weihnachtsmann – zuständig und der Julbock ist nur noch als beliebter Weihnachtsschmuck aus Stroh erhalten geblieben. Nach dem Weihnachtsessen werden üblicherweise die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum ausgepackt. Frühmorgens um 6 oder 7 Uhr am 25. Dezember gehen viele Schweden zur Frühmesse.

Schweiz – Der Nikolaustag (Samichlaus) und Weihnachten sind gesetzliche Feiertage in der Schweiz. Die Nächte zwischen Weihnachten und Dreikönigstag (Rauhnächte) galten jedoch in der Antike als Zeit der Befreiung zwischen den Toten und den Geistern, die in die Welt der Lebenden eindrangen, und beinhalteten Bräuche, um sie zu vertreiben (Halloween!). Am Abend des 5. Dezember findet in der Gemeinde Küssnacht ein Fest namens “Klausjagen”, die Jagd nach St. Nikolaus, statt, eine Parade oder Prozession, an der jährlich teilgenommen wird, um böse Geister zu vertreiben.Auch in der Schweiz wird der heilige Nikolaus vom Schmutzli begleitet und reitet auf einem Esel statt auf dem traditionellen Rentier mit Schlitten. Zum Weihnachtsessen in der Schweiz wird ein Gericht aus Fleisch und Weihnachtsgebäck wie Tirggel, Mailänderli, Lebkuchen und Bûche de Noël (Weihnachtsholz) serviert.

Serbien – In Serbien Montenegro und Nordmakedonien wird Weihnachten am 7. Januar gefeiert. Der serbische Name für Weihnachten ist Božić (Божић, [boʒitɕ]), was „junger, kleiner Gott“ bedeutet. Die Serben nehmen auch ein Bündel Stroh mit ins Haus und breiten es auf dem Boden aus und legen dann Walnüsse darauf. Bevor der Tisch für das Weihnachtsessen gedeckt wird, wird er mit einer dünnen Schicht Stroh bestreut und mit einem weissen Tuch bedeckt. Der Haushaltsvorstand macht das Kreuzzeichen, zündet eine Kerze an und beräuchert das ganze Haus. Die Familienmitglieder setzen sich an den Tisch, aber bevor sie essen, erheben sie sich und ein Mann spricht ein Gebet, oder sie singen gemeinsam das Troparion der Geburt Christi. Nach dem Abendessen besuchen die Jugendlichen ihre Freunde, von denen sich eine Gruppe bei einem von ihnen versammeln kann. Es werden Weihnachts- und andere Lieder gesungen, während die Alten Geschichten aus alten Zeiten erzählen. Am Weihnachtstag wird die Feier im Morgengrauen durch Kirchenglocken und Schiessereien angekündigt. Dem ersten Besuch, den eine Familie an diesem Tag erhält, wird grosse Bedeutung beigemessen. Man erwartet, dass er im neuen Jahr Wohlstand und Wohlergehen bescheren wird; Dieser Besuch ist oft im Voraus vereinbart. Das Weihnachtsessen ist das festlichste Essen, das eine Familie im Laufe des Jahres hat. Zu diesem Anlass wird ein besonderes, festliches Brot gebacken. Das Hauptgericht ist Schweinebraten, den sie auf einem Holzspiess in der Nähe eines offenen Feuers aufspiessen. Auch wenn das Schenken nicht unbedingt Teil der Tradition ist, beteiligt sich manchmal eine vom Weihnachtsmann inspirierte Figur namens Božić Bata (Weihnachtsfreund) am Schenken, da der Weihnachtsmann traditioneller mit Neujahr verbunden ist.

Slowakei – In der Adventszeit finden in der Slowakei zahlreiche Weihnachtsmärkte statt. Am 4. Dezember feiern die Slowaken den Barbaratag. An diesem Tag stellen junge Mädchen Kirschzweige ins Wasser. Blühen sie am Heiligabend, bedeutet das für sie Liebesglück im nächsten Jahr. Am 12. Dezember gehen Frauengruppen von Haus zu Haus um Männer zu erschrecken. An Heiligabend bringt „Ježiško“ (Christkind) die Weihnachtsgeschenke. Das Weihnachtsessen beginnt meist bei Einbruch der Dunkelheit, meist gibt es Pilzsuppe, Fisch, Sauerkraut und verschiedenes Gebäck. Anschliessend besucht man die Mitternachtsmesse. Am 25. Dezember wird in Familienkreisen und am 26. Dezember im Freundes- und Bekanntenkreisen gefeiert.

Slowenien – In Slowenien beginnt die Weihnachtszeit bereits am 13. November mit einem Festessen, das die vorweihnachtliche Fastenzeit einläuten soll. Im Mittelpunkt steht die „Jaslice“ (Weihnachtskrippe), die meist selbstgebastelt im Haus steht. Ein typisches Festmahl ist das mit Roggen, Buchweizen und Weizen gebackene Weihnachtsbrot, das magische Kräfte besitzen soll. Am Heiligabend besucht man häufig die Mitternachtsmesse; am darauffolgenden Tag gibt es das Weihnachtsessen und die Bescherung. An diesem Tag gelten Gäste als Zeichen für Unglück im nächsten Jahr. In religiösen Familien wird am Heiligabend, zu Silvester und am Dreikönigstag das Haus gesegnet. Die Weihnachtszeit endet mit dem Fest des Herrn am 2. Februar.

Spanien – In Spanien wird am Heiligen Abend (Nochebuena) ein grosses Familienessen gefeiert, das bis spät in die Nacht dauert. Es gibt typische Speisen, und jede Region hat ihre eigenen. Es ist üblich, die Mahlzeit mit einem Fischgericht wie Garnelen oder Lachs zu beginnen, gefolgt von einer Schüssel heisser, hausgemachter Suppe. Die Hauptmahlzeit besteht oft aus Lammbraten oder Meeresfrüchten wie Kabeljau oder Schalentieren. Zum Nachtisch gibt es eine ganze Reihe von Köstlichkeiten, darunter Turrón, ein Dessert aus Honig, Ei und Mandeln. Zu den Gerichten und Desserts gehören auch Schalentiere und Fisch, Marzipan, Truthahn mit Trüffeln und Polvorones (Mürbegebäck aus Mandeln, Mehl und Zucker). Obwohl es immer noch die traditionelle Misa del Gallo um Mitternacht gibt, folgen nur wenige Spanier dem alten Brauch, daran teilzunehmen. In den meisten Teilen Spaniens ist der Weihnachtstag nicht mit Geschenken für Kinder verbunden. Neben der Bescherung am Dreikönigstag findet sich in Katalonien auch die Tradition des Tió de Nadal. Der „Tió“, ein grosser Holzklotz (eigentlich ein mit Geschenken gefüllter Korb), wird mit einem Tuch verdeckt. Dann wird mit Stöcken unter Singen des Liedes „Caga tió“ auf diesen Klotz eingeschlagen, damit dieser die Geschenke zur Bescherung für die kleinen und die grossen Kinder herausgibt. Eine weitere Besonderheit ist die Anwesenheit des „Caganers“, einer kleinen Figur mit heruntergelassener Hose in den Weihnachtskrippen. Ein schönes katalanisches Weihnachtslied ist auch El Cant dels Aucells, in dem über dreissig kleine und grosse Vögel die Geburt Christi besingen. Im Baskenland bringt der Olentzero am 24. Dezember die Weihnachtsgeschenke. Es handelt sich hierbei um die Figur eines Köhlers, der zu Weihnachten in die Dörfer und Städte kommt.

Tschechien – In Tschechien beginnt Weihnachten mit dem Heiligen Abend, dem 24. Dezember. Traditionell wird Karpfen oder Schnitzel mit Kartoffelsalat gegessen. Die Karpfen werden einige Tage vor Weihnachten massenweise verkauft, oft in grossen Fässern draussen auf der Strasse. Ein Christstollen und viele Sorten Weihnachtsplätzchen dürfen auf dem Tisch nicht fehlen, meist selbstgebacken. Dieser Abend ist besonders spannend für die Kinder. Nach dem Abendessen wird der Weihnachtsbaum mit Sternen beleuchtet und Weihnachtslieder gesungen. Und dann bringt Ježíšek (Jesulein) die Geschenke. Die Mitternacht wird in den Kirchen mit Weihnachtskonzerten gefeiert. Krippen sind vielerorts zu sehen. Weihnachten wird in Tschechien am 25. und 26. Dezember gefeiert. Neben vielen Weihnachtsliedern erklingt die „Böhmische Hirtenmesse“ von Jakub Jan Ryba (1765-1815).

Ukraine – Die traditionellen ukrainischen Weihnachtsfeierlichkeiten beginnen am Heiligen Abend, der nach dem Julianischen Kalender am 6. Januar gefeiert wird. Die Weihnachtsfeierlichkeiten enden am 19. Januar, dem Datum der Taufe Jesu, in der Ukraine als Vodokhreschhe (Водо́хреще) oder Jordan bekannt. Diktator Selenski will das Datum auf den 25. Dezember verschieben. Heiligabend heisst in der Ukraine Sviatyi Vechir (Святий вечір) oder Sviatvechir (Святвечір) und hat viele Bräuche und Rituale, von denen die meisten vor der Einführung des Christentums in der Ukraine liegen. Zu den Traditionen gehören das Dekorieren von Haus und Esstisch mit Weizengarbe Didukh, Knoblauch, Heu und andere, das Aufführen von Koljadky („Weihnachtslieder“). Jedes Ritual hat seinen eigenen Sinn und Zweck, wie etwa ein paar Heusträhnen auf der bestickten Tischdecke als Erinnerung an die Krippe in Bethlehem. Ein prominenter Brauch der Nacht ist ein besonderes Abendessen namens Sviata Vecheria (“Heiliges Abendmahl”).

Ungarn – Auch in Ungarn stellt man einen Christbaum auf. Eine Spezialität ist das „szaloncukor“ (Salonzuckerl), ein in Seidenpapier gewickeltes Zuckerstück, das als Baumbehang verwendet wird. Heutzutage handelt es sich dabei meist um industriell hergestellte Weihnachtsbonbons, die mit Schokolade überzogen sind und in den verschiedensten Geschmacksrichtungen erhältlich sind, wie zum Beispiel „zselés szaloncukor“, Salonzuckerl mit Fruchtgeleefüllung. Der Name weist auf die Stelle des Christbaumes in alten bürgerlichen Haushalten hin: es war üblich, den Christbaum im Salon zu haben. Für die ärmeren Haushalte blieb allerdings nur der Name so vornehm, sie mussten ihre Salonzuckerl selber herstellen. Salonzuckerl bekommen auch die Kinder nach dem Nachmittags-Krippenspiel in der Kirche am 24. Dezember. Zu den Kindern kommt das Christkind, „Jézuska“ genannt. Der ungarische Name für Weihnachten ist Karácsony. In Ungarn wird ein Kecskézés inszeniert, d.i. die Geschichte von der Geburt Christi durch die Augen eines Hirten. Das Stück wird in den Häusern aufgeführt. Eine der Figuren ist eine dumme Ziege, die Fragen stellt und mit diesem Dialog die ganze Geschichte über das Kommen Christi erzählt. Nach der Aufführung werden die Bewohner gesegnet und frohe Weihnachten gewünscht. Als Dank wird Essen oder manchmal auch Geld gegeben.

USA – Weihnachten ist in den Vereinigten Staaten in erster Linie ein Familienfest. Boxing Day ist unbekannt. Familientraditionen schreiben oft vor, wie Weihnachten gefeiert wird. Oft nach den Traditionen des Landes der Vorväter. Amerikaner finden am Morgen des Weihnachtstages Geschenke unter dem Weihnachtsbaum und in einem grossen Strumpf, der am Kaminsims hängt. Sie wurden dort von Santa Claus zurückgelassen. Jüdische Familien feiern Chanukka zur gleichen Zeit, und einige Afroamerikaner feiern das afrikanische Fest Kwanzaa. Zuckerstangen werden zu Weihnachten im Haus oder am Weihnachtsbaum aufgehängt. Weihnachtsdörfer werden oft unter dem Weihnachtsbaum aufgebaut. Kwanzaa ist eine jährliche Feier der Afroamerikaner vom 26. Dezember bis 1. Januar, die in einem gemeinsamen Fest namens Karamu gipfelt, normalerweise am sechsten Tag. Es wurde von Maulana Karenga (81), eigentlich Ronald McKinley Everett, auf der Grundlage afrikanischer Erntefesttraditionen aus verschiedenen Teilen West- und Südostafrikas geschaffen. Kwanzaa wurde erstmals 1966 gefeiert.

Ein Gedanke zu „Internetradio-Extra: Wie Weihnachten in der Schweiz und weltweit gefeiert wird“

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