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Hajek zur Kanzler- und Sonntagsfrage: “Kern hebt ab, SPÖ und Regierung bleiben am Boden.“

Der Wechsel im Kanzleramt hat gewirkt: Christian Kern kann die Werte von Werner Faymann nicht nur im Vergleich zur letzten Kanzlerfrage vor einem Jahr deutlich steigern (+8 Prozentpunkte), mit 25% toppt der neue Kanzler den historischen Bestwert des alten (23%) im ersten Anlauf. „Kern konnte sich als Kanzler sofort positionieren“, so Meinungsforscher Hajek. Gleichzeitig verliert Reinhold Mitterlehner (8%) deutlich an Boden (-11 Prozentpunkt), Strache bleibt mit 17% relativ stabil. Hajek weiter: “Ob Kerns Höhenflug aber ausreichen wird, die SPÖ wieder in Richtung 30 Prozent zu hieven, bleibt vorerst dahingestellt. Kerns Hauptprobleme: eine uneinige Regierung und eine in manchen Fragen zerstrittene Partei. Es gibt leichtere Ausgangspositionen.“

Bei der Sonntagsfrage steht die FPÖ nach wie vor auf Platz 1 (35%). Die SPÖ konnte nach Faymanns Rücktritt den zweiten Platz zwar gut absichern, liegt mit 24% aber immer noch deutlich hinter der Strache-Partei. “Relativ klar ist, dass die FPÖ-Wähler derzeit sehr gefestigt hinter Strache & Co stehen. Das heißt für die Regierung, dass ohne eine nachhaltige und mutige Reformpolitik kein Stimmungswechsel möglich sein wird.“

Dass Sonntags- und Kanzlerfrage weit auseinander liegen, sieht Hajek auch in der Unzufriedenheit mit der Performance der Bundesregierung begründet: Selten zuvor sei die Arbeit der Bundesregierung so schlecht bewertet worden wie im Juni 2016. Nur mehr zwei Prozent sind sehr zufrieden, 16 Prozent eher zufrieden. Die Kritik zieht sich quer durch alle WählerInnenschichten. Auffallend sei, dass auch SPÖ- und ÖVP-WählerInnen der eigenen Regierungsmannschaft ein Negativsaldo ausweisen. Im Zeitverlauf ist ein klarer Abwärtstrend zu erkennen. Dieser sei schon vor dem Wechsel im Bundeskanzleramt erfolgt. Christian Kern persönlich verfügt über sehr gute Daten, aber er konnte bis dato der Regierung nicht die nötige Stabilität geben, “was aber von einer Person vielleicht zu viel verlangt wäre“.

Meinungsforscher Peter Hajek fragte im aktuellen „ATV Österreich Trend“ die Wahlbevölkerung auch nach ihre Einschätzung zur Wahlanfechtung der Bundespräsidentenwahl. 35% gehen davon aus, dass die Hofburgwahl „ganz sicher nicht“ manipuliert worden sei, 25% glauen „eher nicht“ daran. Für „eher ja“ stimmten 19% der Befragten, 14% sind sich „ganz sicher“, dass die Wahl zum Nachteil von Hofer bewusst manipuliert wurde. Auffällig hoch sind die Werte unter den FPÖ-WählerInnen: “Satte 72 Prozent glauben an eine bewusste Manipulation“, bestätigt Hajek.

Sonntagsfrage im Detail: FPÖ 35% (ATV Österreich Trend 22. Mai 2016: 34%), SPÖ 24% (26%), ÖVP 18% (18%), Grüne 14% (13%), NEOS 7% (8%), Stronach 1% (0%).

Die Kanzlerfrage im Detail: Kern 25% (ATV Österreich Trend Juni 2015: Faymann 17%), Strache 17% (16%), Mitterlehner 8% (19%), Glawischnig 6% (10%), Strotz 3% (4%).

Quelle: ATV Privat TV GmbH & Co KG via OTS/APA, 25.06.2016

 

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