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Im Internet mitgehört und mitgeschrieben von Wilhelm Tell
 

Deutschland – Mit ungewöhnlich deutlichen Worten hat sich der Präsident des Bundesrechnungshofs, Scheller, in die Debatte über den Bundeshaushalt eingeschaltet. Er warnt die Regierung vor einem drohenden Kontrollverlust. Die Verschuldung des Bundes sei in nur drei Jahren um 60 Prozent gestiegen, auf inzwischen 2,1 Billionen Euro. Die Zinsausgaben des Bundes hätten sich seit 2021 von 4 auf 40 Milliarden Euro verzehnfacht.
● Die Lufthansa hat erstmals nach Ausbruch der Corona-Pandemie wieder einen Gewinn erwirtschaftet. Wie der Konzern mitgeteilt hat, gab es im vergangenen Jahr einen Netto-Gewinn von rund 790 Millionen Euro. Das Plus komme vor allem durch den boomenden Frachtbereich und aus der Techniksparte. Die Zahl der Fluggäste lag bei rund 107 Millionen. Das ist mehr als doppelt so viel wie 2021. RBB.de

Finnland – 184 Ja, 7 Nein, eine Enthaltung. Mit diesem klaren Stimmenverhältnis hat das finnische Parlament am Mittwoch ein ganzes Paket von Gesetzen angenommen, das dem nordischen Land den Weg in das westliche Verteidigungsbündnis Nato ebnen soll. Finnland hat eine über 1300 Kilometer lange Grenze zu Russland und sieht in der Nato-Mitgliedschaft eine sicherheitspolitische Lebensversicherung. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges verfolgte Finnland einen schwierigen Balanceakt zwischen West und Ost. Mit der Sowjetunion, das Finnland zweimal angegriffen hatte, wurde 1948 ein Freundschaftsvertrag unterzeichnet. Gleichzeitig sah Helsinki in der Neutralität eine Möglichkeit, zu Moskau auf Distanz zu gehen. Finnland nutzte diesen Spielraum Mitte der 1970er-Jahre als Gastgeber der ersten Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit (der heutigen OSZE) in Helsinki. Als EU-Mitglied profilierte sich das nordische Land mit gut 5.5 Millionen Einwohnern als Brückenbauer zur Russischen Föderation. Im Zuge der Russischen Revolution war Finnland aus dem Zarenreich 1917 ausgetreten. SRF.ch

Frankreich – Frankreichs Präsident will eine neue Ära im Verhältnis zu Afrika einläuten. Doch auch andere Staaten haben Ambitionen. SRF.ch
● An mehr als 30 Tagen in Folge hat es in Frankreich zu Jahresbeginn nicht geregnet. Das ist die längste Trockenperiode seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Wegen der historischen Dürre gelten schon jetzt Einschränkungen beim Wasserverbrauch. Im Département Pyrénées-Orientales dürfen bis Ende April keine Autos gewaschen und keine Rasen bewässert werden. „So etwas ist noch nie dagewesen“, sagte Frankreichs Umweltminister Béchu. Die Lage sei noch bedenklicher als im Vorjahr, als Frankreich ebenfalls eine historische Trockenheit erlebt habe. Für dieses Jahr rechnen die französischen Behörden wegen der Trockenheit mit besonders frühen und verheerenden Waldbränden im Südwesten des Landes. Selbst viele Eichen, Olivenbäume und Aleppo-Kiefern, die als besonders resistent gegen Dürre gelten, seien diesen Winter abgestorben, heisst es vom Département Pyrénées-Orientales. DLF.de
● Hunderte Kilo Kokain wurden in der Normandie angespült. Der mögliche Strassenwert liegt bei etwa 60 Millionen Euro. Die Tüten wurden am Sonntag entdeckt, inzwischen wurde festgestellt, dass es sich tatsächlich um Kokain handelt. NOS.nl

Griechenland – Regierung ordnet dreitätige Staatstrauer an. Auf der Strecke zwischen Athen und der nördlichen Hafenstadt Thessaloniki ist es in der Nacht auf Mittwoch bei Larisa zu einem schweren Zugunglück gekommen. Dabei ist ein Personenzug von Hellenic Train aus Athen frontal mit einem Güterzug aus Thessaloniki zusammengeprallt. Insgesamt sollen 354 Menschen vom Unfall betroffen gewesen sein: Beim Unfall ist auch ein Feuer ausgebrochen, viele Personen trugen Verbrennungen davon. Gemäss Angaben der Feuerwehr sind mindestens 36 Menschen beim Unglück gestorben, mehr als 80 wurden verletzt. Medienberichten zufolge funktionierte das elektronische Leitsystem nicht. Gemäss der griechischen Gewerkschaft der Lokführer gibt es entlang der rund 500 Kilometer langen Strecke zwischen Athen und Thessaloniki schon länger grössere Probleme. So komme es bei der elektronischen Koordination der Verkehrsprobleme zu erheblichen Komplikationen. “Wir fahren wie in alten Zeiten von einem Streckenteil zum anderen per Funk.” Eine Rolle gespielt bei dieser Entwicklung hat die griechische Schuldenkrise, welche vor etwa 13 Jahren ihren Anfang nahm. Mit rund 1200 Angestellten ist Hellenic Train das Eisenbahnunternehmen, das den Zugverkehr auf dem Netz der griechischen Eisenbahn betreibt. Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft der staatlichen Eisenbahngesellschaft Italiens Ferrovie dello Stato Italiane, welche die griechische Gesellschaft 2017 für 45 Millionen Euro aufgekauft hatte. Damals hiess Hellenic Train noch TrainOSE. SRF.ch

Grossbritannien – Der britische König Charles der Dritte wird Ende des Monats nach Deutschland kommen. Der Besuch des 74-Jährigen findet demnach vom 29. bis zum 31. März in Berlin, Brandenburg und Hamburg statt. Begleitet wird er von seiner Frau Camilla. Gekrönt wird Charles der Dritte am 6. Mai in der Westminster Abbey. RBB.de

Irak – In diesem Monat jährt sich die US-geführte Invasion des Iraks zum 20. Mal. Der Diktator war umstritten, doch den Menschen ging es gut, dank des Ölreichtums. Frauen waren gleichberechtigt. Sunniten, Schiiten, Juden, Armenier, Kurden, Assyrer, usw. lebten friedlich miteinander. Es gab keine Kriminalität. Es war ein Land wie im Bilderbuch, bis die Amis kamen. Innerhalb weniger Wochen wurde Saddam Hussein (1937-2006) gestürzt. Es war der Anfang eines Martyriums für die irakische Bevölkerung. Der Irak versank im Chaos, Hunderttausende Menschen sollten sterben. Der dritte Golfkrieg unter George W. Bush. Sektiererische Gewalt überzog das Land, die «Koalition der Willigen» verstrickte sich in einem Krieg, in dem es nur Verlierer gab, und ein Ableger der Terrororganisation Al-Kaida installierte sich im Irak. Aus ihm sollte später der IS hervorgehen. «Die Herausforderungen, mit denen der Irak konfrontiert ist, sind nicht über Nacht entstanden», sagte Guterres flankiert vom irakischen Premierminister Mohammed Shia as-Sudani (52). «Sie sind das Produkt von Krieg, Terrorismus und ausländischer Einmischung.» «Der Irak ist gezeichnet von den Folgen des amerikanischen Angriffskrieges vor zwanzig Jahren», sagt Susanne Brunner. Sie hat das Land während ihrer Zeit als Nahostkorrespondentin von SRF mehrfach bereist. «Das Land hat gewaltige Probleme.» Nach wie vor gibt es Hunderttausende Vertriebene im eigenen Land, Klimawandel, Korruption und Nahrungsmittelunsicherheit machen dem Irak zu schaffen. Genauso wie der starke Einfluss seines Nachbarlandes Iran. Bis heute leben Hunderttausende Vertriebene in Zeltlagern im Irak. Darunter viele Angehörige der religiösen Minderheit der Jesiden, die vom IS vertrieben wurden. UNO-Chef Guterres appellierte an die politische Führung in Bagdad, ihnen die Rückkehr in ihre Heimatregion zu ermöglichen. Im benachbarten Syrien wiederum leben zehntausende Kinder und Frauen von IS-Angehörigen unter prekären Bedingungen in Lagerhaft. Menschenrechtsorganisationen fordern ihre Repatriierung in den Irak. Ein Drittel der Bewohner des berüchtigten Al-Hol-Camps in Nordsyrien sind unter 16 Jahre alt. Gewalt ist an der Tagesordnung. Nachhaltig befriedet ist das Land bis heute nicht. Im Irak gibt es über 100 bewaffnete Gruppierungen, während sich auch die Terrormiliz IS neu formiert. Auf seinem Höhepunkt kontrollierte der IS weite Teile des Landes, darunter Mosul, die zweitgrösste Stadt des Irak. Der Klimawandel trifft den Irak massiv. «Das Land leidet an akutem Wassermangel», sagt Susanne Brunner. Manchenorts verdorren ganze Landstriche, wo früher Palmenwälder an Flüssen standen. Der Krieg hat – nicht nur in Mosul – gewaltige Verwüstungen hinterlassen. Vielerorts fehlt das Geld, um Städte und Dörfer wieder aufzubauen. Wenn Geld kommt, versiegt es oft durch die grassierende Korruption im Land. Zuletzt war Brunner im Spätsommer 2022 im Irak. «In Bagdad sah es damals auf den ersten Blick besser aus als in Beirut», berichtet die heutige Auslandredaktorin von SRF. «Es gab den halben Tag Strom, Menschen sassen in Cafés und das an Strassen, wo es vor ein paar Jahren noch fast täglich Anschläge gab.» Doch der friedliche Schein trog. «Es brodelte im Land», erinnert sich Brunner. In Bagdad tobte ein Machtkampf zwischen iran-treuen Kräften und Anhängern des irakischen Nationalisten Muktada as-Sadr (48). In anderen Landesteilen terrorisiert der wieder erstarkte IS die Menschen. Nach jahrelangem politischem Patt hat der Irak seit letztem Oktober eine neue Regierung. Bei seiner Ankunft lobte Guterres deren Reformagenda und versprach die Unterstützung der UNO. Der Irak bestimmt sein Schicksal nicht selbst. Die Regierung unterhält enge Beziehungen zur regionalen schiitischen Grossmacht Iran. Nicht mehr vertreten sind aber die eigentlichen Gewinner der Wahlen vom vergangenen Mai: die Anhängerschaft von Muktada as-Sadr. Bis heute sei der Irak nicht wirklich ein souveräner Staat, schliesst die Nahost-Expertin: «Regionale Mächte mischen mit, plündern die Ressourcen des Landes und heizen interne Konflikte an.» Brunners trauriges Fazit: Der Irak hätte eigentlich alles. Rohstoffe, landwirtschaftliche Produkte, eine teilweise sehr gut ausgebildete Jugend. «Aber die Regierung kann die Sicherheit nicht garantieren – und ohne diese gibt es keine Entwicklung.» SRF.ch

Italien – In Italien schlägt die Umweltorganisation Legambiente Alarm und warnt, dass in den dortigen Alpen in den vergangenen Monaten 53 Prozent weniger Schnee als im langjährigen Mittel gefallen sei. Das Problem ist aber nicht nur der Mangel an Schnee, sondern auch dort der ausbleibende Regen. Im Becken des Po, des grössten Flusses Italiens, sind die Niederschläge um 61 Prozent gesunken. Nach einem regenfreien Februar im italienischen „Food Valley“ – der norditalienischen Region Emilia Romagna – drohe bei der nationalen Lebensmittelproduktion ein Minus von rund 40 Prozent, schrieb die Zeitung „La Repubblica“. Niemand könne sich dort an eine schlimmere Trockenheit erinnern. Der Lago Maggiore ist laut Presseberichten nur noch zu 38 Prozent gefüllt, beim Comer See sieht es nicht besser aus. Aber auch weiter südlich in Italien macht sich die Trockenheit bemerkbar. Am Tiber in Rom sei der Wasserstand schon um 1,50 Meter gesunken, meldete die Hauptstadtzeitung „Il Messaggero“. SRF.ch

Nigeria – Bola Tinubu (71) hat bei der Präsidentenwahl in Nigeria die Mehrheit der Stimmen erhalten. Er löst den bisherigen Amtsinhaber Muhammadu Buhari (80) ab. Dieser durfte sich nach zwei Amtszeiten nicht mehr zur Wahl stellen. Tinubu gehört wie Buhari dem «All Progressives Congress» (APC) an und ist ein ehemaliger Gouverneur von Lagos. «Er wird auch der ‹Pate von Lagos› genannt», sagt SRF-Afrikakorrespondentin Anna Lemmenmeier. Tinubu gelte als politisch sehr gewieft und sei einer der reichsten Politiker Nigerias. Gegen ihn gebe es diverse Korruptionsvorwürfe, unter anderem wegen Drogenhandels. Es sei seit langem Tinubus Ziel gewesen, Präsident Nigerias zu werden. So habe er im Wahlkampf denn auch nicht mit politischen Versprechen für sich geworben, sondern ganz einfach mit dem Slogan «Ich bin dran!», so Lemmenmeier. Zur Wahl am Sonntag waren 18 Kandidaten angetreten. Tinubu (8.8 Millionen Stimmen) galt als einer der drei Favoriten. Hinter dem neugewählten Präsidenten erhielten Atiku Abubakar (76), (PDP – 6.9 Mio.), und Peter Obi (61), (Labour Party 6.1 Mio.), der von vielen Jungen im Land unterstützt wurde, am meisten Stimmen. Mehr als 87 Millionen Menschen waren im bevölkerungsreichsten Land Afrikas wahlberechtigt. Wie hoch die Wahlbeteiligung am Ende gewesen ist, weiss man derzeit noch nicht. Oppositionsparteien fordern eine Wiederholung der Wahl. So hätten die Wahlresultate laut Wahlgesetz aus jedem Wahllokal elektronisch übermittelt werden sollen, sobald die Stimmen ausgezählt sind. «Das ist so nicht passiert. In den insgesamt 176’000 Wahlbüros des Landes waren rund 100’000 Wahlbeobachter aus dem In- und Ausland tätig. SRF.ch

Luxemburg – Der Europäische Rechnungshof beklagt ein „viel zu komplexes Flickwerk“ undurchsichtiger Finanzinstrumente in Europa. Töpfe im Umfang von insgesamt einer Billion Euro würden unzureichend überwacht, sagte Rechnungshof-Prüfer Francois-Roger Cazala anlässlich eines Sonderberichts zur „Finanzlandschaft der EU“, der heute in Luxemburg veröffentlicht wurde. Die Rechenschaftspflicht gegenüber der Öffentlichkeit sei eine „Frage der Demokratie“, betonte er. ORF.at

Osterinsel (Chile) – Der nun entdeckte Moai ist eine willkommene Ergänzung der tausendteiligen Sammlung. Die Statuen sind eine Hommage an die Vorfahren der Polynesier, die auf der Insel lebten. In dieser Kultur ist die Verehrung der Vorfahren eine wichtige Tradition. Es ist sicherlich nicht das grösste Exemplar. Der Grösste ist zehn Meter hoch und wiegt 90.000 Kilogramm. Einige wurden letztes Jahr durch ein Feuer beschädigt. Zwei befinden sich im British Museum in London. NOS.nl

Österreich – Die geplante Haushaltsabgabe für den ORF beschäftigt die FPÖ weiter. Heute brachte man im Nationalrat einen Dringlichen Antrag mit der Forderung ein, auf „Zwangsgebühren“ zu verzichten, wie Generalsekretär Christian Hafenecker formulierte. Die Abgabe sei, wie wenn man Kfz-Steuer bezahlen müsse, obwohl man nur Fahrrad fahre. Medienministerin Susanne Raab (ÖVP) verteidigte die Massnahme unter anderem mit dem „ORF-Rabatt“
● Die Raiffeisen Bank International (RBI) könnte an den Resten der Sberbank Europe, der Tochter der russischen Sberbank, interessiert sein. Laut dem Bericht könnte die Abwicklungsgesellschaft mehr als 300 Mio. Euro wert sein. Die Nationalbank habe „als zuständige Sanktionsbehörde die Einleitung einer ‚Due Diligence‘ zur Evaluierung und Vorbereitung eines möglichen Kaufs der Anteile an der Sberbank Europe AG in Abwicklung genehmigt“, hiess es von der RBI auf APA-Anfrage. Es hat die RBI den Wirtschaftsprüfer PwC und die Rechtsanwaltskanzlei Baker McKenzie beauftragt, „Due Diligence“-Prüfungen rund um eine mögliche Übernahme der verbliebenen Reste der Sberbank Europe durchzuführen. Das Projekt firmiere unter dem Codenamen „Red Bird“. Verkäufer der restlichen Sberbank Europe in Liquidation wäre jedenfalls die russische staatliche Konzernmutter – und damit de facto der russische Staat. Aufgrund der herrschenden Sanktionen könne ein Verkaufserlös nicht direkt nach Russland gehen, aber auf ein Treuhandkonto eingezahlt werden. „Der Kreml hätte dann ein Millionenvermögen im Ausland, auf das er nicht zugreifen kann“. ORF.at
● 100 Jahre Bambi. Was viele nicht wussten: der Autor Felix Salten, der 1923 «Bambi. Eine Lebensgeschichte aus dem Walde» schrieb, war selbst Jäger. Allerdings habe Salten nach den Prinzipien der Natur und der natürlichen Auslese gejagt, wie Rudolf Neumaier erklärt. Das heisst, dass nur alte und kranke Tiere gezielt geschossen werden. Der Schriftsteller jüdischer Herkunft verkaufte die Rechte zur Verfilmung seines Buchs 1933 für gerade einmal 1000 Dollar, an Disney. Das, was Bambi und seine Mutter erleben, ist eine Treibjagd. Dabei werden die Tiere durch den Wald gehetzt. Die Gefahr, dass sie sich dabei verletzen oder lange leiden müssen, ist im Vergleich zur normalen Jagd hoch. Saltens Buch richtet sich also nicht gegen die Jagd als solche, sondern gegen diese spezielle Form davon. Trotz des schockierenden Todes der Mutter ist die Geschichte rund um Bambi und dessen Freunde rührend. Zusammen mit dem vorlauten Hasen Klopfer und dem schüchternen Stinktier Blume erkundet der junge Rehbock den Wald. Felix Salten sei ein guter Naturbeobachter gewesen, sagt Rudolf Neumaier. Das zeigt sich etwa daran, dass viele Begebenheiten und Beschreibungen im Bambi-Roman naturgetreu wiedergegeben sind. Die Waldtiere selbst seien allerdings stark vermenschlicht. Er stosse sich nicht daran, so Reh-Experte Neumaier. Ganz im Gegenteil: So würden Anknüpfungspunkte für den Menschen geschaffen. Das sah auch der Schriftsteller selbst so: «Suche nur immer das Tier zu vermenschlichen, so hinderst du den Menschen am Vertieren», schrieb Felix Salten. Salten selbst schrieb mit Bambis Kinder eine Fortsetzung seines Romans, die im Jahre 1939 – zuerst auf Englisch – erschien. Felix Salten hiess bis 1911 Zsiga Salzmann; * 6. September 1869 in Budapest, † 8. Oktober 1945 in Zürich) war ein österreichisch-ungarischer Schriftsteller. 1890 lernte er im Café Griensteidl in Wien die Vertreter von Jung-Wien kennen und schloss Freundschaft mit Arthur Schnitzler, Hugo von Hofmannsthal, Richard Beer-Hofmann, Hermann Bahr und Karl Kraus. Im Gegensatz zu diesen Autoren stammte er als einziger nicht aus grossbürgerlichem Milieu und musste von seiner Schreibarbeit leben. 1898 machte Salten die Bekanntschaft von Erzherzog Leopold Ferdinand und erhielt so Einblick in das Familien- und Hofleben der Habsburger. Auch das Werk Josefine Mutzenbacher wird ihm zugeschrieben. SRF.ch

Panama – Führende Politiker besprechen an einer Konferenz in Panama Massnahmen zum Schutz der Meere. EU sagt mehr als 816 Millionen Euro für Schutz der Ozeane zu. SRF.ch

Russland – Die antirussischen Sanktionen hatten die Eröffnung um einige Monate verzögert, doch nun ist es soweit: Der Grosse Moskauer U-Bahn-Ring ist fertig und wird seit Mittwoch auf voller Länge von Fahrgästen befahren. Wladimir Putin bestand darauf, den Startknopf für das vollendete Jahrhundertprojekt zu drücken. Heute fertig gestellt, ist der komplett unterirdische Ring fast 58,5 Kilometer (58.477 Meter) lang und hat 29 Stationen, plus eine Abzweigung nach Moscow City, die in einigen Jahren Teil einer weiteren neuen Metrolinie sein wird. Die bisher längste Metro-Ringlinie der Welt – die Linie 10 der Beijing Metro (Peking) – hat eine Länge von 57,1 Kilometern. Paris will jedoch bis 2030 mit der 75 Kilometer langen Linie 15 beide Rekorde brechen. Der neue Moskauer U-Bahn-Ring schafft bisher fehlende Verbindungen zwischen den Aussenbezirken der russischen Hauptstadt. Moskau hat endlich ein seiner Grösse (12,5 Millionen Einwohner auf 2.500 Quadratkilometern) angepasstes U-Bahn-Netz. Mit den heute eröffneten Strecken hat die Moskauer Metro eine Gesamtlänge von 443,3 Kilometern und verfügt über 258 Stationen Präsident Janukowitsch. Die tiefste Station der Welt ist die Station Arsenalna in Kiew, Ukraine (105,5 m). In Moskau kostet eine Einzelfahrt 50-75 ₽, ein Tagesticket 285 ₽, Monatskarte 2540 ₽, Jahreskarte 19’500 ₽, für Gross-Moskau 24’450 ₽, 60 Fahrten 2’730 ₽. (80 ₽=1€) VESTI.ru

Schweden – Das ungarische Parlament, das diese Woche über die NATO-Mitgliedschaft Schwedens diskutieren wird, bevor es im nächsten Monat über die schwedische Mitgliedschaft entscheiden soll, hat nun beschlossen, eine Delegation in das Land zu schicken. Ungarn und die Türkei sind die einzigen verbleibenden NATO-Länder, von denen die schwedische und finnische Mitgliedschaft noch nicht ratifiziert wurde. „In den letzten Jahren wurden von Regierungsvertretern in Schweden regelmässig Lügen und erfundene Nachrichten über Ungarn verbreitet“, sagte der ungarische Aussenminister Péter Szijjarto dem Fernsehsender SVT. KR.hu

Schweiz – Anfang Woche machte die Aargauer Gemeinde Windisch bei Brugg publik, dass in der Gemeinde 49 Sozialmietern ihre Wohnung verlassen müssen. Dies, weil laut Gemeinde der Kanton Aargau die Liegenschaft künftig als Flüchtlingsunterkunft verwenden wolle. Der Fall wirft aktuell hohe Wellen und wird in Politik und sozialen Medien sehr emotional diskutiert. In Politik und Bevölkerung ist das Unverständnis und die Empörung gross. Parteien von links bis rechts und verschiedene Verbände üben zum Teil sehr heftige Kritik am Kanton Aargau. Aufgenommen hat das Thema unter anderem die Aargauer SVP, sie spricht in einer Stellungnahme von einer «Vertreibung von Mietern» zugunsten von Asylsuchenden.
● Zunehmend bieten Dealer ihre Substanzen online an. Besonders beliebt sind dabei Messengerdienste. 2019 machte dabei das Drogennetzwerk «Vitamintaube» Schlagzeilen. Die Drogen werden per Kurier und immer mehr per Post verschickt.
● Der Bund arbeitet an neuen Grenzwerten für PFAS – potenziell gefährliche, nicht abbaubare Chemikalien in Lebensmitteln. Alle Butter im «Kassensturz»-Labortest enthalten Mineralöl-Rückstände. Unklar ist, woher sie kommen.
● Bürgerliche kritisierten am Mittwoch im Ständerat, die Schweiz sei nicht fähig, sich zu verteidigen. Und eine engere Zusammenarbeit mit der Nato sei nur möglich, wenn die Schweiz die Wiederausfuhr von Waffen an die Ukraine erlaube.
● Nationalrat will Kinderbetreuung mit 710 Millionen unterstützen. Damit mehr Mütter nach der Geburt der Kinder arbeiten, soll der Bund Kosten der externen Kinderbetreuung unterstützen.
● Sie sind dreieckig, auf der ganzen Welt zu finden und stehen für die Schweizer Marke: Toblerone Schokoladenecken. Alle Toblerone werden derzeit noch in der Fabrik im Westen von Bern produziert. Ab Ende 2023 wird die Schokolade aber auch in der Slowakei produziert werden. Dies spiegelt sich nun im bekannten Design der Schokolade wider. Statt «aus der Schweiz» muss neu auf der Verpackung «niedergelassen in der Schweiz» stehen. Gemäss den aktuellen Swissness-Regeln muss auch das Matterhorn als Logo weichen. Der Ausbau der Werke in der Slowakei ist an den Erfolg des Produkts gekoppelt. Auch Marken wie Milka und Suchard werden dort im Mondeléz-Werk produziert. Die Toblerone wird seit 1908 produziert. Die Arbeiter der Toblerone-Fabrik in Bern-Brünnen fordern sechs Prozent mehr Lohn. Die Tarifverhandlungen mit der amerikanischen Eigentümergruppe Mondeléz sind jetzt angelaufen. Modelez erzielte im vergangenen Jahr einen Nettogewinn von 2,7 Milliarden US-Dollar. Mondelēz International ist ein börsennotiertes amerikanisches Lebensmittelunternehmen mit Sitz in Deerfield, Illinois. Die Gruppe geht auf das 1903 in Chicago von James Lewis Kraft als Kraft Foods gegründete Unternehmen zurück. Das Unternehmen hat eigenständige Gesellschaften in 18 europäischen Ländern. In Europa ist Mondelēz in vier Hauptkategorien tätig: Schokolade: Milka, Cadbury, Côte d’Or, Toblerone; Kekse: LU, Oreo, Belvita, TUC, Prince und Liga; Kaugummi und Süssigkeiten: Trident, Stimorol und Halls; Käse und Lebensmittel: Philadelphia. Bleiben auch in Russland aktiv.
● Der Präsident der Sicherheitspolitischen Kommission des Ständerats lehnt einen Panzerverkauf an Deutschland ab.
● Die Swiss hat sich 2022 vom Sturzflug in der Pandemie erholt und ist in den schwarzen Zahlen gelandet. Die Airline erzielte einen Betriebsgewinn von 456 Millionen Franken nach einem operativen Verlust von 405 Millionen im Vorjahr. Allerdings ist die Swiss noch nicht auf der Flughöhe des Vor-Coronajahrs 2019. Der Umsatz kletterte um mehr als das Doppelte auf 4.41 Milliarden Franken, wie die Swiss in einer Medienmitteilung schribt. Dies, nachdem er in den beiden Vorjahren eingebrochen war. 2021 hatte die Swiss 2.1 Milliarden Franken Umsatz gemacht. Im ersten Pandemiejahr 2020 waren es nur 1.85 Milliarden gewesen.
● 175 Jahre alt wird die Bundesverfassung in diesem Jahr. «Die Zeit ist reif für ein Update der Schweiz.» Für dieses «Update» hat sich Daniel Graf mit Michel Huissoud zusammengetan. Das ist der ehemalige Direktor der Eidgenössischen Finanzkontrolle, der im letzten Sommer in Pension gegangen ist. Vom Ruhestand will Huissoud aber nichts wissen: «Ich kämpfe seit 20 Jahren, um die Verwaltung besser zu machen und immer wieder heisst es, die beste Lösung würde eine Bundesverfassungskompetenz benötigen.» Huissoud sagt weiter: «Niemand macht das und ich habe gedacht: Jetzt muss ich das tun!» Das Duo Huissoud und Graf will deshalb die «Update Schweiz»-Initiative anstossen. Sie verlangt, dass die Bundesverfassung völlig neu geschrieben wird. Die letzte Totalrevision sei mittlerweile 24 Jahre her, sagt Huissoud. SRF.ch

Spanien – Ferieninsel Mallorca mit Schnee bedeckt. Es stürmt auf der Insel. Viel Schnee auf den Anhöhen. NOS.nl

Syrien – Nach dem Erdbeben bricht im Land die Cholera aus. SRF.ch

Türkei – Trotz der schweren Erdbeben Anfang Februar soll in der Türkei im Mai gewählt werden. as hat Präsident Erdogan in Ankara bekannt gegeben. Als Wahltermin nannte er den 14. Mai. RBB.de

Ungarn – Laut dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán folgt die Europäische Union mehr US-Interessen als den eigenen. “Die Amerikaner haben das letzte Wort”, so Orbán. Er akzeptiere zwar nicht, was Russland getan habe, aber er verstehe die Beweggründe. Europa brauche einen eigenen Militärblock, der frei von US-amerikanischem Einfluss sei, sagte der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán am Donnerstag gegenüber der Schweizer Zeitschrift Weltwoche. Der Politiker warf den USA vor, Europa in einen Konflikt hineinzuziehen, der nicht zu gewinnen sei, und einen globalen Krieg zu riskieren. Ungarn macht USA für den Niedergang Europas verantwortlich. “Die Lösung wäre eine europäische NATO”, sagte Orbán und argumentierte, dass der Wunsch der USA nach einer weiteren Ausdehnung ihres Einflusses die Ursache für die derzeitigen Spannungen zwischen dem Westen und Russland sei. Moskau sei besorgt über die Ausweitung der NATO nach Osten in die Ukraine und nach Georgien, erklärte Orbán und bezog sich dabei auf sein Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin wenige Wochen vor Ausbruch des Konflikts zwischen Moskau und Kiew Ende Februar 2022. Orbán sagte: “Putin sagte mir, sein Problem seien die amerikanischen Raketenbasen in Polen und Rumänien und die mögliche NATO-Erweiterung in der Ukraine und in Georgien.” KR.hu
● Die Preise für Lebensmittel sind in Ungarn innerhalb eines Jahres um rund 40 Prozent gestiegen. Viele können sich das kaum mehr leisten. Gerechnet hat Piri ein ganzes Arbeitsleben lang. Die Rentnerin aus Budapest war Buchhalterin. Jetzt muss sie wegen der hohen Lebensmittelpreise auch bei jedem Einkauf im Supermarkt rechnen. «Ich suche Rabatte und schnalle den Gürtel so eng es eben geht.» In ihrem Einkaufskorb liegen eine Pouletbrust und Sonnenblumenöl – zwei der Grundnahrungsmittel, deren Preis die ungarische Regierung auf dem Niveau von Oktober 2021 eingefroren hat. Piri sagt: «Diese eingefrorenen Preise helfen zumindest ein wenig.» Auch Kristian kommt nur knapp über die Runden. Mehr als ein Drittel seines Einkommens gibt der 47-jährige Familienvater für Lebensmittel aus. Der Hauswart sagt: «Ich weiss nicht, wie man mit den heutigen Löhnen in Ungarn diese Preise bezahlen soll. Die von der Regierung verordneten Fixpreise ändern daran gar nichts. Die Läden erhöhen doch einfach die Preise der anderen Produkte.» «Schön wär’s», findet Katalin Neubauer, die Präsidentin des Verbands der ungarischen Detailhändler. «Aber das geht nicht. Bei allen anderen Produkten gibt es einen Wettbewerb.» Da könnten einzelne Läden nicht einfach die Preise erhöhen. «Die eingefrorenen Preise für Grundnahrungsmittel sind vor allem für kleinere Geschäfte ein Problem», sagt Neubauer. Die hätten sowieso kleine Margen. Wenn sie jetzt auch noch Produkte zu Preisen verkaufen müssten, die ihre Kosten nicht deckten, dann bedrohe das ihre Existenz. Die ungarische Regierung sagt, die Preisdeckel seien nötig, um ärmeren Leuten allzu viel Leid zu ersparen. Auch die Vertreterin der Detailhändler findet das eine gute Idee. Nur: «Dass alleine der Detailhandel die Kosten tragen muss, ist sehr schwierig.» Die Produzenten der Grundnahrungsmittel dürfen ihre Preise nämlich erhöhen. Doch die Lebensmittelhändler dürfen diese Erhöhungen nicht an ihre Kundschaft weitergeben. Auch Subventionen von der Regierung bekommen sie nicht; dafür die Verpflichtung, die Produkte mit den eingefrorenen Preisen jederzeit anzubieten. SRF.ch

USA – Amerikaner, der mehr als 38 Jahre im Gefängnis verbrachte, wurde offiziell für unschuldig erklärt. Maurice Hastings wurde 1983 wegen Vergewaltigung und Mordes an einer Frau verurteilt, doch nach einem DNA-Test im Jahr 2021 wurde ein anderer Mann als Täter ermittelt. NOS.nl

Vanuatu – Die Inselgruppe im Pazifik, hat genug internationale Rückendeckung, um globale Klimaschutzmassnahmen durch den Internationalen Gerichtshof in Den Haag zu erzwingen. Das Land will dieses oberste Gericht der Vereinten Nationen um Rechtsberatung zu den Verpflichtungen der reichen Länder zur Begrenzung des Klimawandels bitten. „Vanuatu trug weniger als 0,0001 Prozent zu den weltweiten Emissionen bei. Wir haben dieses Problem nicht verursacht. Die Welt sollte das anerkennen“, sagte Klimaminister Regenvanu. Der Archipel besteht aus etwa 83 Inseln, von denen nur 14 grösser als 100 Quadratkilometer sind. Es ist eines der abgelegensten Länder der Welt, mitten im Pazifischen Ozean, etwa 1800 Kilometer von Australien entfernt. „Es wäre das erste Mal, dass sich der Internationale Gerichtshof zum Klimawandel äussert.“ Die Nachricht kommt, als der tropische Wirbelsturm Judy gerade vorbeigefegt ist. Besonders beschädigt sind die Hauptstadt Port Vila auf der Insel Efate sowie die kleineren Inseln Tanna und Erromango. Nach Angaben des Roten Kreuzes sind mehr als 160’000 Menschen betroffen. NOS.nl


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3 Gedanken zu „Was in der Schweiz und anderswo berichtet wurde – 10.03.2023“
  1. Klimawandel Klimawandel höre ich täglich. Die katastrophale Erderwärmung zeigt sich mit Schnee auf den Balearen, in Kairo, Kälte in Indien und tiefste Temperaturen mit viel Schnee in Amerika. Was sagen Sie Herr Motif Lativ dazu?

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