AfD-Chefin Frauke Petry hat nach dem Selbstmordattentat im bayerischen Ansbach eine verstärkte Kontrolle von Asylsuchenden gefordert. „Wenn sich ein Muslim mit einer Bombe auf einem öffentlichen Platz in die Luft sprengt und dabei willkürlich Menschen ermordet, gilt das überall auf dem Globus als islamistisches Attentat“, sagte Petry der JUNGEN FREIHEIT.
Nur in Deutschland werde gerätselt, welche Motive der Täter gehabt haben könnte. Ob er psychisch labil gewesen sei, ob es sich bloß um Amoklauf gehandelt habe und was die Gesellschaft hätte tun können, um die Tat zu verhindern. Dies sei ein „absurdes und ein ehrloses Theater“.
„Was soll noch passieren?“
Laut Petry seien die Motive des Attentäters jedoch zweitrangig. Im Vordergrund müsse der Schutz der deutschen Staatsbürger stehen. „Ob der Täter ein Dschihadist war oder ein frustrierter Amokläufer, ist den Opfern einerlei.“ Was die Gesellschaft hätte tun könne, um Taten wie in Ansbach, Reutlingen oder Würzburg zu verhindern, könne nicht die einzige angemessene Frage sein. „Wie wäre es denn mit Grenzkontrollen? Was soll noch passieren, bis wir anfangen zu überprüfen, wer bei uns ins Land kommt“, warnte Petry.
Die AfD wolle sich nicht „an gleichsam offene Gräber stellen und Recht behalten haben, weil passiert ist, wovor wir seit langem warnen“, unterstrich die AfD-Chefin. Ihre Partei behaupte auch nicht, daß es keine Anschläge mehr gäbe, wenn die AfD Regierungsverantwortung übernommen habe. „Wir können aber versprechen, daß wir eingewanderte Verbrecher und Verbrechensplaner niemals mit jenem pathologischen, autoaggressiven Verständnis behandeln werden, wie es heute zahlreiche Politiker und Öffentlichkeitsarbeiter tun, sondern als das, was sie sind: als Feinde der offenen Gesellschaft, als Feinde unseres Landes.“
Ermittler: Tat hat islamistischen Hintergrund
Unterdessen haben Ermittler eine Anschlagsdrohung des Täters auf einem Handy gefunden, teilte der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Montag mit. Dort kündigte der Syrer einen Racheakt gegen Deutsche als Vergeltung an, weil sie Moslems umbrächten. Eine erste Übersetzung ergebe zudem, daß es in dem arabischen Text hieße, der Täter handle im Namen Allahs.
Die Bombe sei so konstruiert worden, daß sie nicht nur zum Selbstmord des Trägers geeignet war, sagte Herrmann. In seinem Video beziehe sich der 27 Jahre alte Täter auf den Anführer der IS-Terrormiliz Abu Bakr al-Baghdadi, weshalb es sich um einen Terroranschlag mit islamistischer Überzeugung des Täters handele.
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