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Telldenkmal mit Bronzestatue von Richard Kissling und Hintergrundbild von Hans Sandreuter in Altdorf (Kanton Uri, Schweiz) · Foto: Хрюша / Wikimedia CC 3.0

Im Internet mitgehört und mitgeschrieben von Wilhelm Tell
 

Afghanistan – Die regierenden Taliban haben erneut einen Journalisten festgenommen. Der Bruder des ehemaligen Präsidenten Ashraf Ghani, der Politiker Hashmat Ghani, schrieb heute auf dem Kurznachrichtendienst Twitter über die Festnahme des amerikanischen Journalisten Ali Latifi. Die Taliban hätten Latifi nach Verlassen von Ghanis Haus festgenommen und ihn beschuldigt, Alkohol getrunken zu haben. Der in Afghanistan geborene Latifi wuchs in Kalifornien auf. ORF.at

Belarus – Der belarussische Blogger, für dessen Verhaftung 2021 ein Flugzeug zur Landung gezwungen wurde, soll frei kommen. SRF.ch

Deutschland – Auf dem Gelände eines ehemaligen Konzentrationslagers im thüringischen Bad Sulza sollen Wohnungen und Einfamilienhäuser entstehen. RBB.de
● Köln wurde zur LGBT-Hauptstadt der Welt ausgerufen. Dem Bericht zufolge landeten Kölns 23 jährliche LGBT-Events, vier Gay-Pride-Festivals, 17 Schwulenbars und 19 Sexshops ganz oben auf der Liste, gefolgt von West Hollywood, Kalifornien auf dem zweiten Platz und Amsterdam, Madrid und Berlin Top fünf. DW.de

Frankreich – 20 Prozent des französischen Trinkwassers gehen verloren, die Regierung entwickelt einen Abfallansatz. Viele Wasserleitungen sind undicht. In manchen Kommunen gelangt sogar die Hälfte des Wassers nicht in den Wasserhahn. Nach trockenen Jahren hat Präsident Macron beschlossen, dass sich etwas ändern muss. NOS.nl
● Hunderte Häftlinge müssen in französischen Gefängnissen auf dem Boden schlafen, weil diese chronisch überfüllt sind. Das belegt der aktuelle Jahresbericht der unabhängigen nationalen Gefängnisinspektion. Dominique Simonnot ist Chefin der unabhängigen Behörde und beschreibt die Zustände in den Gefängnissen als «katastrophal». In Einzelzellen seien teilweise bis zu drei Personen untergebracht gewesen. Jene Personen, die auf dem Boden schlafen mussten, hätten sich Taschentücher in Nasen und Ohren gestopft, damit kein Ungeziefer in die Öffnungen krieche. SRF.ch

Griechenland – Griechenland hat Hunderte archäologische Artefakte geborgen, die sich jahrelang im Besitz eines umstrittenen britischen Antiquars befanden. Dazu gehören eine Statue Alexanders des Grossen aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. sowie Vasen, Schmuck und Skulpturen. Der betreffende Händler, Robin Symes (84), sammelte mit seinem Unternehmen jahrelang über ein Netzwerk illegaler Händler historische Artefakte. Er galt lange als einer der bedeutendsten Antiquitätenhändler Englands, bis er in den 1990er Jahren entlarvt wurde. Im Jahr 2006 leiteten die griechischen Behörden eine Untersuchung der illegal aus Griechenland verbrachten Gegenstände ein. Die Ermittlungen führten zu einem jahrelangen Rechtsstreit zwischen dem Land und dem Unternehmen von Symes, das inzwischen aufgelöst wurde. Gestern gab die griechische Kulturministerin Lina Mendoni bekannt, dass die 351 Objekte an Griechenland zurückgegeben werden. NOS.nl
● Würde man nicht hier und da ein Wahlplakat sehen an den Strassen Athens, man bekäme nicht mit, dass am Sonntag Parlamentswahlen stattfinden. Die Stimmung ist ruhig, das war bekanntlich nicht immer so. SRF.ch
● Griechenlands konservativer Premierminister Kyriakos Mitsotakis hat die nationalen Wahlen gewonnen und den großen Sieg seiner Partei als „politisches Erdbeben“ bezeichnet. Seine Mitte-Rechts-Partei Neue Demokratie steuerte auf fast 41 % der Stimmen zu, fünf Sitze fehlten ihm zur Mehrheit. Sein Mitte-Links-Konkurrent Alexis Tsipras gratulierte ihm, da seine Syriza-Partei mit einem schwachen Ergebnis von 20 % rechnen musste. Da eine Koalition unmglich scheint, wird wohl in einem Monat erneut gewählt. BBC.uk

Grossbritannien – 111 Jahre nach dem Untergang des Ozeandampfers Titanic bieten hochauflösende 3D-Bilder die bisher genaueste Darstellung des berühmtesten Schiffwracks der Welt. Dank eines Projektes der Kartografierungsunternehmen Magellan und der Produktionsfirma Atlantic Productions (atlanticproductions.tv/) ist erstmals ein detailgetreuer 3D-Scan der sagenumwobenen Titanic zu sehen. Das Tiefseeprojekt ist das bisher grösste und umfangreichste 3D-Mapping seiner Art. Mit 700’000 Einzelaufnahmen ist es Spezialisten gelungen, die Titanic vollständig zu scannen. Mit den daraus gewonnenen Daten haben Wissenschaftler einen «digitalen Zwilling» erschaffen, der das Wrack in nie dagewesener Detailtreue und Schärfe zeigt. Die Wissenschaftler hoffen, dass die hochauflösenden Aufnahmen dabei helfen, der genauen Ursache des Schiffsunglücks näherzukommen, sagte der Titanic-Experte Parks Stephenson der BBC. Bei der Katastrophe im April 1912 waren etwa 1’500 Passagiere und Crewmitglieder ums Leben gekommen, als der Luxusdampfer auf der Fahrt vom englischen Southampton nach New York im Nordatlantik mit einem Eisberg kollidierte. Das Wrack liegt seitdem in rund 3’800 Metern Tiefe. Bisher sei wenig über die Kollision der Titanic mit dem Eisberg bekannt, sagte Stephenson. «Wir wissen nicht einmal, ob sie ihn an der Steuerbordseite getroffen hat, wie es in allen Filmen gezeigt wird – sie könnte auf dem Eisberg gelandet sein.» Das Heck könnte Aufschluss geben, wie das Schiff auf dem Meeresboden aufschlug. Auf den 3D-Aufnahmen ist das Schiff deutlich zu erkennen: Es ist in zwei grosse Teile gespalten, Heck und der unverkennbare Bug liegen rund 800 Meter voneinander entfernt. Die grösste Herausforderung bei dem Tiefseeprojekt war nicht allein die Tiefe von 4’000 Metern: «An der Stelle gibt es Strömungen – und wir durften nichts berühren, um das Wrack nicht zu beschädigen», sagte Magellan-Expeditionsleiter Gerhard Seiffert. Jeder Quadratzentimeter habe kartiert werden müssen, auch Schlamm, damit der Platz zwischen den Wrackteilen gefüllt werden konnte. SRF.ch

Indien – China werde eine bevorstehende G20-Veranstaltung im von Indien kontrollierten Teil des umstrittenen Kaschmir auslassen, sagte der Sprecher des chinesischen Aussenministeriums, Wang Wenbin, am Freitag. Auch Saudi-Arabien und die Türkei haben beschlossen, nicht an der Kaschmir-Veranstaltung teilzunehmen. „China lehnt die Abhaltung jeglicher G20-Treffen auf umstrittenem Gebiet entschieden ab. Wir werden an solchen Treffen nicht teilnehmen“, sagte Wang auf einer Pressekonferenz. Die Sitzung der G20-Arbeitsgruppe findet vom 22. bis 24. Mai in Srinagar statt und ist Teil einer Reihe von Veranstaltungen im Zusammenhang mit dem G20-Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs in Neu-Delhi im September. Nach Angaben indischer Medien werden rund 60 Delegierte zu dem Treffen erwartet. Im Jahr 2019 organisierte Indien den mehrheitlich muslimischen Staat Jammu und Kaschmir in zwei separate Einheiten. CRI.cn

Japan – Wirtschaftlich ist Japan seit Jahrzehnten eine Grossmacht. Doch militärisch war es ein Zwerg und aussenpolitisch äusserst zurückhaltend. Das ändert sich nun – und zwar markant. Ganz freiwillig erfolgt der Wandel nicht. Eine Demonstration gegen den G7-Gipfel gab es dann doch. Die meisten Japaner hingegen sind stolz, Gastgeber des Spitzentreffens zu sein. Und sie verstehen auch, dass sich ihr Land weltpolitisch engagieren muss. Regierungschef Fumio Kishida spricht gar vom wichtigsten Gipfeltreffen für Japan seit jeher. Und setzt mit dem Thema nukleare Abrüstung zugleich inhaltlich einen Akzent. «Der Weg zu einer Welt ohne Atomwaffen ist wegen der geopolitischen Spannungen noch beschwerlicher geworden.» Bloss: Aufgeben sei keine Option. Unterstützt wird er dabei in Hiroshima von den Hibakusha, den Überlebenden des amerikanischen Atombombenabwurfs von 1945. Hiroshima, die Stadt der Tragödie, die heute die Stadt des Friedens sein will, solle, so ein Vertreter der Hibakusha, «nicht nur zum Erinnern auffordern, vielmehr zum Handeln gegen Atomwaffen». Grosse Hoffnung auf konkrete Beschlüsse der G7-Staats- und Regierungschefs haben die inzwischen über Achtzigjährigen nicht. Selbst Premier Kishida spricht bloss von «kleinen, schwierigen Schritten». «Nicht nur für atomare Abrüstung will sich Japan einsetzen, sondern ganz generell und weltweit für Frieden und Sicherheit», sagt Professor Kazuto Suzuki von der Universität Tokio und Direktor des Instituts für Geoökonomie. Japan sei trotz der geplanten Verdoppelung des Militäretats nie imstande, sich allein zu verteidigen gegen China. Also müsse man sich künftig auf Alliierte und Freunde verlassen können. Wer Hilfe braucht, muss aber auch bereit sein, anderen bei Bedarf zu helfen. Japan braucht den Westen.
● Die meisten Staaten der Welt tragen die Massnahmen gegen Russland nicht mit. Die G7 beraten darüber, was da zu tun sei. SRF.ch

Myanmar – Fünf Tage nach Durchzug des mächtigen Zyklons „Mocha“ hat Myanmar weitere Todesopfer gemeldet. Insgesamt 145 Menschen seien im Bundesstaat Rakhine ums Leben gekommen. Die meisten Opfer sind Angehörige der muslimischen Minderheit der Rohingya. ORF.at

Österreich – Der bosnische Schriftsteller Dzevad Karahasan ist im Alter von 70 Jahren in Graz gestorben. Dies teilte der Suhrkamp-Verlag am Freitag unter Berufung auf die Familie des Verstorbenen mit. Karahasan gilt als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Literaten, der Bosnien-Herzegowina mit seiner komplexen Geschichte eine Stimme gab. Geboren wurde er 1953 in der bosnisch-jugoslawischen Stadt Duvno (heute bekannt als Tomislavgrad). Der Sohn muslimischer Eltern studierte Literatur- und Theaterwissenschaft in Sarajevo und Zagreb. Die bosnische Hauptstadt sollte zu seinem Lebensmittelpunkt werden. Sarajevo bezeichnete er einmal als Ort seines Schicksals. Er harrte 1992 – im Zuge des Zerfalls Jugoslawiens – etwa ein Jahr lang im belagerten Sarajevo aus, bis ihm die Flucht gelang. Er schrieb Werke über Bosniens Geschichte und darüber hinaus. Karahasan nahm Gastdozenturen und -professuren in Deutschland und Österreich an. Von 1996 bis 2003 war er Stadtschreiber in Graz. In den letzten Jahren pendelte er zwischen Sarajevo und der steirischen Landeshauptstadt. Viele seiner Bücher wurden ins Deutsche übersetzt, darunter «Der östliche Divan» (1993), «Das Buch der Gärten» (2002), «Berichte aus der dunklen Welt» (2007) und «Der Trost des Nachthimmels» (2016). In seinem letzten Roman «Einübung des Schwebens» (Suhrkamp, Berlin 2023, €25, ISBN 978-3-518-43122-1) stellt er die Belagerung Sarajewos ins Zentrum, die er selbst erlebt hatte. «Hätte ich damals versucht, die Grausamkeiten des Krieges, das Schreckliche, das Unerträgliche zu notieren, wäre ich am Ende der Belagerung kein normaler Mensch mehr gewesen», so Karahasan im Februar 2023 gegenüber SRF. Etliche seiner Romane und Essays erzählen von der früheren islamischen Zivilisation in Bosnien und darüber hinaus. Karahasan erhielt zahlreiche Preise, darunter 2004 den Leipziger Buchpreis und 2020 den Goethepreis der Stadt Frankfurt. SRF.ch
● Wien hat sich zum schwächsten Wohnimmobilienmarkt unter den Hauptstädten Europas entwickelt. Die Stadt verzeichnete gegenüber dem Höchststand vor einem Jahr einen deutlichen Rückgang. Die Quadratmeterpreise in Wien seien im Schnitt um 12,2 Prozent gesunken, so die Nachrichtenagentur Bloomberg.
● Mit einer Überraschung haben heute die Salzburger Festspiele aufgewartet: Der Schweizer Unternehmer Hans-Peter Wild spendet dem Festival zwölf Millionen Euro. ORF.at

Portugal – 69. Bilderberg-Treffen – die diesjährige Zusammenkunft der Bilderberger findet in Lissabon im Pestana Palace Hotel vom 18. bis 21.5. statt. 128 Personen aus 23 Ländern stehen auf der Teilnehmerliste im Jahr 2023. Unter den diesjährigen Teilnehmern sind unter anderem dabei, der Vizepräsident der Europäischen Kommission Josep Borrell, der CEO von Pfizer Inc. Albert Bourla, Paolo Gentiloni – Wirtschaftskommissar der Europäischen Kommission, Henry A. Kissinger, Roberta Metsola – Präsidentin des Europäischen Parlaments, Mark Rutte – Premierminister Niederland und Jens Stoltenberg – Generalsekretär der NATO. Aus der Schweiz: Cassis, Ignazio, Bundesrat, Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten. Die deutschen Teilnehmer: Achleitner, Paul M. (DEU), Vorsitzender, Global Advisory Board, Deutsche Bank AG, Brudermüller, Martin (DEU), CEO, BASF SE, Döpfner, Mathias (DEU), Vorsitzender und CEO, Axel Springer SE, Garijo, Bélen (DEU), Vorsitzender und CEO, Merck KGaA, Hofreiter, Anton (DEU), Abgeordneter; Vorsitzender Europaausschuss, Röttgen, Norbert (DEU), MdB, Deutscher Bundestag, Schmidt, Wolfgang (DEU), Chef des Kanzleramtes, Bundesminister für besondere Aufgaben. Aus Österreich: Salomon, Martina, Chefredakteurin, Kurier,

Schallenberg, Alexander, Minister für europäische und internationale Angelegenheiten. Weiters: Frederiksen, Mette (DK), Premierminister

Marin, Sanna (FI), Premierministerin, Andersson, Magdalena (SE), Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei, Brink, Dolf van den (NL), CEO, Heineken NV, O’Leary, Michael (IE), Group CEO, Ryanair Group, Barroso, José Manuel (PT), Vorsitzender, International Advisors, Goldman Sachs,

Kuleba, Dmytro (UA), Aussenminister. Komplette Liste: bilderbergmeetings.org/meetings/meeting-2023/participants-2023. IZ.ru

Russland – Russland hat Greenpeace zur „unerwünschten“ Organisation erklärt, was de facto ein Verbot der Aktivitäten der Umweltschutzgruppe bedeutet. Greenpeace sei eine „Bedrohung für die Fundamente der Verfassungsordnung und der Sicherheit“, teilte das Büro der russischen Generalstaatsanwaltschaft heute in einer Erklärung in Moskau mit. Laut der Behörde wurden die Aktivitäten der internationalen Nichtregierungsorganisation „als unerwünscht auf dem Gebiet der Russischen Föderation“ eingestuft. ORF.at
● Russlands internationale Flugverbindungen werden ausgeweitet. Indonesien plant, Direktflüge nach Wladiwostok aufzunehmen. „Zuerst werden wir einen Flug zwischen Jakarta und Wladiwostok eröffnen, dann über Wladiwostok nach Moskau, Baschkortostan, Nischni Nowgorod und Tomsk.“ Ebenfalls am selben Tag sagte der stellvertretende russische Ministerpräsident Dmitri Tschernyschenko, dass der Flugverkehr zwischen Russland und Kuba wieder aufgenommen werde. Ägypten hat die Forderungen der USA, seinen Luftraum für russische Flüge zu sperren, ignoriert, berichtete das Wall Street Journal am Freitag. Dieser Luftraum ist ein wichtiger Korridor zwischen Russland und seinen Militärstützpunkten in Syrien. IZ.ru
● Die G7 forderten China auf, mehr Druck auf Russland auszuüben, um den Krieg in der Ukraine zu beenden. Der russische Aussenminister Lawrow wiederholte die russische Kritik, dass der Westen die Ukraine als Mittel nutzt, um Russland auf der geopolitischen Bühne zu besiegen und auszuschalten. Er sagte, die G7 konzentriere sich auf die „doppelte Eindämmung“ Russlands und Chinas. Laut Lawrow übt der Westen Druck auf die Länder aus, die Handels- und Wirtschaftsbeziehungen mit Russland abzubrechen. Aber Moskau habe die Unterstützung vieler Verbündeter, sagte Lawrow. NOS.nl
● Der russische Präsident, Wladimir Putin, hat dem privaten Militärunternehmen Wagner und der russischen Armee zur Einnahme von Artjomowsk (Bachmut) gratuliert. Einer Mitteilung des Kremls zufolge sollen Kämpfer, die sich bei der Befreiung der Stadt hervorgetan haben, mit Staatsorden ausgezeichnet werden. IZ.ru
● Russen werden ermutigt, Dollar gegen Gold einzutauschen. Die Regierung hatte zuvor eine Steuer auf den Kauf von Edelmetallen abgeschafft. Goldbarren von bis zu 20 Gramm können nun auf der Website der Moskauer Münzstätte erworben werden, teilte die Goznak Joint Stock Company, die die Münzstätte betreibt, am Mittwoch mit. Der Schritt ist Teil einer umfassenderen Agenda, die die Russen dazu ermutigen soll, sich von US-Dollar-Ersparnissen abzuwenden. Laut Aussage des Unternehmens können Russen nun ihre gekauften Goldbarren und Münzen kaufen, verkaufen oder lagern. Goznak plant, auf seiner Website Goldbarren mit einem Gewicht von 50 Gramm zum Kauf anzubieten, sagte das Unternehmen und fügte hinzu, dass die Dienste sowohl im Handelssalon der Moskauer Münze als auch über die Goznak.Investments-App zugänglich sein werden.
● Islamische Länder unterstützen die Sanktionen des Westens gegen Russland nicht, und die auf dem Kasaner Wirtschaftsforum diese Woche unterzeichneten Vereinbarungen beweisen dies, sagte der stellvertretende russische Ministerpräsident Marat Chusnullin am Samstag. Das Forum „Russland-Islamische Welt“ in der Stadt Kasan, das Delegationen aus Russland und den Ländern der Organisation für Islamische Zusammenarbeit zusammenbrachte, führte zu Hunderten von Treffen und der Unterzeichnung von mehr als 100 Handelsabkommen, sagte Khusnullin. VESTI.ru

Saudi-Arabien – Zwölf Jahre ist es her, dass aus friedlichen Protesten gegen das syrische Regime ein blutiger Bürgerkrieg wurde. Mehr als 350’000 Menschen sollten sterben, mehr als 14 Millionen Syrer wurden vertrieben. Nun gibt Assad sein Comeback unter alten Freunden: Er ist zum Gipfel des Staatenbundes in der saudischen Küstenstadt Dschidda geladen. SRF.ch Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski ist überraschend zum Gipfel der Arabischen Liga nach Saudi-Arabien gereist. Selenski landete am Freitag aus Polen kommend in der Küstenstadt Dschidda. Beim Gipfel warf Selenski dann einigen der insgesamt 22 Mitgliedsländern der Arabischen Liga mangelnde Unterstützung seines Landes gegen die russischen Invasoren vor. Der saudische König Salman hatte Selenski Diplomatenkreisen zufolge als Ehrengast zum jährlichen Gipfeltreffen der Liga eingeladen. Die Golfstaaten pflegen gute Beziehungen mit Russland und bemühen sich im Ukraine-Krieg um Neutralität. ORF.at

Schweiz – Die Finanzierung von Technologien für emissionsarme Schiffe stellt derzeit ein grösseres Problem dar. Shiptec, die grösste Schweizer Werft, liegt direkt am Ufer des Vierwaldstättersees. Sie ist spezialisiert auf die professionelle Schifffahrt und wartet und baut Transport- und Fahrgastschiffe sowie Patrouillenboote für Militär und Polizei. Die schnellste Methode, um bei Fahrgastschiffen den Energieverbrauch und damit die Emissionen zu senken, sei der Fahrstil, sagt Martin Einsiedler. Als technischer Leiter der Luzerner Werft plant und koordiniert er Neu- oder Umbauten von Schiffen. «Je nachdem, wie der Schiffsführer das Schiff beschleunigt und abstoppt, kann viel Treibstoff eingespart werden», betont Einsiedler. Damit eine Einsparung von bis zu 25 Prozent möglich sei, müsse allerdings auch der Fahrplan entsprechend angepasst sein. Denn der Wasserwiderstand wirkt auf ein Schiff um ein Vielfaches stärker ein, wenn es schnell unterwegs ist oder tief im Wasser liegt. Technisch ist es möglich, ein älteres Schiff so auszurüsten, dass die Schiffsführerinnen und -führer in Echtzeit Daten zum Treibstoffverbrauch des Schiffes zur Verfügung haben. Auch technisch können Fahrgastschiffe verbessert werden. Das einerseits, wenn die Schiffe im Dock überholt werden, vor allem aber, wenn neue Schiffe auf dem Reissbrett konzipiert werden. «Die Form des Unterwasserschiffes bestimmt, wie gross der Wasserwiderstand ist», sagt Einsiedler. Ein zweiter Faktor sei eine saubere Gewichstrechnung: Ein Schiff sollte möglichst wenig Gewicht im Wasser haben, aber es sollte trotzdem so austariert sein, dass es auch voll beladen nicht kentern kann. Und nicht zuletzt brauchen die Schiffe neuartige Motoren, die für verschiedene, auch emissionsfreie Treibstoffe ausgelegt sind, oder sogar elektrisch betrieben werden. Bei Ausschreibungen für neue Fahrgastschiffe setzten die Schifffahrtsunternehmen praktisch immer auf alternative Antriebe, wie der Leiter der Luzerner Werft erklärt. Nicht zuletzt auch, weil Gemeinden oder Kantone die Gesellschaften finanziell unterstützen. Allerdings hätten mo.derne Motoren und Leichtbau-Materialien ihren Preis. «Ein solches Schiff kann locker 30 bis 50 Prozent mehr kosten», sagt Einsiedler. Es komme auf den Einsatz des Schiffes an, ob es überhaupt rentieren könne. Grundsätzlich haben Schifffahrtsunternehmen selten grosse finanzielle Polster. Dadurch werden solche Investitionen oft kaum tragbar. Umgesetzt würden dann meistens abgespeckte Projekte, stellt Einsiedler fest.
● Zeitungspapier kostete 2022 im Einkauf teilweise doppelt so viel wie im Vorjahr. Das zwingt die Verlage zum Handeln. SRF.ch

Serbien – Der serbische Präsident Aleksandar Vučić erklärte am Freitag, seine Geheimdienstkontakte hätten ihn über die Anwesenheit von aus dem Ausland finanzierten Revolutionären bei sogenannten Anti-Gewalt-Kundgebungen in Belgrad informiert. Der Westen, so erklärte er, mache Serbien „Probleme“, seit Belgrad sich geweigert habe, „ihnen das Kosovo auf einem Tablett zu servieren“. RTS.rs

Simbabwe – Eine Flotte von 18 russischen Ansat-Hubschraubern wurde diese Woche nach Simbabwe geliefert, um bei der Polizeiarbeit und Katastrophenhilfe zu helfen. Bei der Übergabezeremonie in Harare sagten Präsident Emmerson Mnangagwa und der russische Botschafter Nikolay Krasilnikov, dass sanktionierte Staaten miteinander kooperieren müssen. Zwölf der von Kazan Helicopters gebauten Ansat-Hubschrauber werden für das Katastrophenmanagement eingesetzt, während sechs von den Strafverfolgungsbehörden eingesetzt werden. Bis 2025 soll die Flotte des Landes um fast drei Dutzend wachsen. IZ.ru

Slowakei – Ein in Gericht in der Slowakei hat zum zweiten Mal einen Geschäftsmann freigesprochen, der beschuldigt wurde, den Mord an einem Enthüllungsjournalisten und seiner Verlobten im Jahr 2018 geplant zu haben. Damit folgt das Gericht einem erstinstanzlichen Urteil von 2020. Die Staatsanwaltschaft forderte lebenslängliche Strafen für beide Angeklagten. Das Spezialstrafgericht, das für die schwersten Fälle der Slowakei zuständig ist, sprach Marián Kočner vom Vorwurf frei, den Mord an dem Journalisten Ján Kuciak und seiner Verlobten angeordnet zu haben. Kocners Komplizin, Alena Zsuzsová, wurde jedoch wegen ihrer Beteiligung an den Morden zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt. Der Fall ist noch nicht abgeschlossen, da sowohl die Staatsanwaltschaft als auch die Angeklagten Berufung einlegen können. Die Staatsanwaltschaft hatte lebenslange Haft für beide Angeklagten gefordert. Der damals 27-jährige Kuciak und seine Verlobte waren im Februar 2018 zu Hause in ihrem Dorf Veľká Mača, 65 Kilometer östlich der slowakischen Hauptstadt Pressburg (Bratislava), erschossen worden. Der Enthüllungsjournalist, der auch für den Schweizer Ringier-Konzern schrieb, hatte zu Verbindungen zwischen der italienischen Mafia und slowakischen Politikern recherchiert. Sein unvollendeter Artikel wurde nach seinem Tod veröffentlicht. Kuciak hatte sich auch mit den Geschäften zahlreicher Unternehmen des Multimillionärs Kočner befasst. Die Reportage Kuciaks löste Massendemonstrationen gegen Korruption aus und führte zum Rücktritt der damaligen Regierung. Zudem wurde der Mord an Kuciak als Test für das System angesehen und die slowakische Justiz als korruptionsanfällig angeprangert. Mehrere hochrangige Politiker und Vertreter der Justiz traten danach zurück. Gewisse Richter und Staatsanwälte sitzen deswegen bereits im Gefängnis. SRF.ch

Spanien – Zuchtprogramm sorgt für Rekordzahl an Luchsen in Spanien und Portugal. Die Tiere waren lange Zeit vom Aussterben bedroht. Man erkennt sie an ihren spitzen Ohren, den langen Beinen und dem Leopardenfell. NOS.nl

Südkorea – Kanzler Scholz besucht Südkorea. Er hat Nordkorea aufgerufen, seine Raketen- und Atomtests einzustellen. Er forderte Präsident Yoon Suk Yeol (윤석열, 62) auf die vom ukrainischen Präsidenten Selenski geforderten Waffen zu liefern. RBB.de

Südsudan – In Juba, der Hauptstadt, wohnte die Familie die letzten Jahre gemeinsam mit anderen ausländischen Mitarbeitern des Non-Profit-Flugunternehmens «Mission Aviation Fellowship» MAF in einem Compound, einer bewachten Wohnsiedlung hinter Mauern und Stacheldrahtzaun. Dort gibt es fliessendes Wasser, Strom, einen kleinen Pool. Ausserhalb der Mauern leben die Menschen in bitterer Armut, holen ihr Wasser am Überlauf des Compounds. «Es ist mega schlimm, man könnte überall helfen. Das kann ich aber nicht», sagt Sibylle Graf. Es sei darum wichtig, zu schauen, in welchem Bereich die Hilfe wirklich einen Unterschied mache. Einmal in der Woche besucht die 39-Jährige ein Kinderheim, in das sie Maurice und Melina mitnehmen kann. Dort erzählt sie Geschichten, singt Lieder mit den Kindern oder organisiert auch mal ein Geburtstagsfest mit Kuchen, Spielen und kleinen Geschenken für alle. Der Alltag von Sibylle Graf spielt sich an wenigen Orten ab – in und um den Compound, auf dem Markt, im Kinderheim. Die Sicherheitslage lässt Ausflüge nicht zu. Viele Leute hier erleben Gewalt in ihrem Leben, darum ist die Hemmschwelle für Gewalt niedriger. Es besteht die Gefahr von Raubüberfällen oder dass man zufällig in eine gewaltsame Auseinandersetzung zwischen verfeindeten Gruppen gerät. «Viele Leute erleben Gewalt in ihrem Leben, darum ist die Hemmschwelle für Gewalt niedriger», erklärt Sibylle Graf. Sicherer fühlt sie sich, wenn sie mit Melina und Maurice unterwegs und so als Mutter erkennbar ist. Kinder und Ziegen auf der Flugpiste. Anders als seine Frau kommt David Graf täglich im Land herum. Bereits um 8 Uhr morgens startet er zum ersten Flug. Im Auftrag verschiedener NGOs bringt er Hilfsgüter, aber auch Passagierinnen und Passagiere an entlegene Orte. Viele Orte sind auf dem Landweg schlecht und in der Regenzeit gar nicht erreichbar. Der Südsudan ist zwar 15-mal grösser als die Schweiz, hat aber nur rund 300 Kilometer geteerte Strassen. Mit der Cessna landet er auf unbefestigten Pisten und muss darauf achten, dass sich weder Kinder noch Tiere darauf befinden. Das grösste Erfolgserlebnis für den 35-Jährigen ist jedoch, «dass wir einen Unterschied machen können». Etwa, wenn er nach Monaten wieder mit Malaria-Medikamenten im Gepäck landet und ihm die Ärzte freudestrahlend entgegenkommen. SRF.ch

Türkei – Als Dritter nach dem ersten Wahlgang um die Präsidentschaft hat Sinan Ogan eine Wahlempfehlung für Erdoğan abgegeben. SRF.ch

Ukraine – Österreichs Kanzler Nehammer erteilt Ruf nach Entminungshilfe Absage. ORF.at
● Ukrainische Wirtschaft fällt 20 Jahre zurück. Das BIP der Ukraine ist 2022 um fast ein Drittel eingebrochen. Jede vierte Person lebt unterhalb der Armutsgrenze. SRF.ch

USA – Neun Monate nach dem lebensbedrohlichen Messerangriff auf ihn ist der Schriftsteller Salman Rushdie überraschend erstmals wieder in der Öffentlichkeit aufgetreten. Der 75-Jährige nahm gestern Abend (Ortszeit) an einer Galaveranstaltung der Schriftstellervereinigung PEN America im New Yorker Naturkundemuseum teil und wurde mit einem Ehrenpreis ausgezeichnet. Rushdies Teilnahme an der Veranstaltung war nicht angekündigt worden.
● Das Gemälde „4096 Farben“ des deutschen Malers Gerhard Richter ist in New York für 21,8 Millionen Dollar (rund 20,3 Millionen Euro) versteigert worden. Das gab das Auktionshaus Sotheby’s heute bei den traditionellen Frühjahrsauktionen auf seiner Website bekannt. Dieses letzte Gemälde der begehrten Farbtafelserie aus dem Jahr 1974 sei auch eine Inspiration für das prächtige Fenster des Künstlers im Kölner Dom gewesen. ORF.at
● Die Kehrtwende: US-Präsident Joe Biden macht den Weg frei für eine Lieferung von 200 Kampfjets des Typs F-16 an die Ukraine. SRF.ch
Disney schliesst Star-Wars-Hotel. Den Fans wurde die Möglichkeit geboten, die Nacht in der Welt der Science-Fiction-Filme zu verbringen, aber viele hielten ein Ticket von 1.200 Dollar pro Nacht für zu teuer. Das Star-Wars-Hotel wurde am 1. März 2022 südlich von Disneys Hollywood Studios, östlich des World Drive eröffnet. Das neue Hotel hatte die Form eines Star-Wars-Raumschiffs. Die Zimmer verfügten über Etagenbetten in voller Grösse, ein Queensize-Bett und in einigen Zimmern über ein ausziehbares Bett für einen fünften Gast im Stil von Star-Wars-Bunkern. Jedes Zimmer hatte Platz für vier bis fünf Personen. Es gab auch eine Lobby im Stil eines Star-Wars-Raumschiff-Interieurs. NOS.nl
● Der weltweite Schuldenberg ist im ersten Quartal des Jahres um 8,3 Billionen US-Dollar auf einen nahezu rekordverdächtigen Höchstwert von 305 Billionen US-Dollar gestiegen, was auf eine aggressive Straffung der Geldpolitik durch die Zentralbanken zurückzuführen ist, wie das Institute of International Finance (IIF) in Washington, D.C. bekannt gegeben hat. iif.com/ DW.de
● Wegen schwerwiegender Datenschutzverstösse ist der Facebook-Mutterkonzern von der irischen Aufsichtsbehörde DPC in Dublin zu einer Rekordstrafe in Höhe von 1.2 Milliarden Euro verurteilt worden. Ausserdem dürfen Facebook, Whatsapp und Instagram nach einer Übergangsphase keine Nutzerdaten mehr in die USA übertragen. Facebook hatte jahrelang Daten europäischer Nutzerinnen und Nutzer in die USA transferiert, wo sie von den Geheimdiensten eingesehen werden konnten.
● «Pro Choice» oder «Pro Life»? Die Abtreibungsfrage in den USA. Im Sommer 2022 hat der Oberste US-Gerichtshof das landesweite Recht auf Abtreibung gekippt. Seither sind Schwangerschaftsabbrüche in über einem Dutzend Gliedstaaten verboten, in vielen anderen läuft der politische Prozess noch. Das Thema bewegt die Bevölkerung, politisch, juristisch, moralisch. Das Urteil des Supreme Court war ein Sieg für Abtreibungsgegnerinnen und -gegner. Und gleichzeitig «nur» ein erster Schritt. Denn auch wenn Schwangerschaftsabbrüche seither in mehreren US-Bundesstaaten verboten sind, kämpfen sie weiter: Für strengere Regeln, dort, wo sie in ihren Augen zu liberal sind. «Jede Person hat das Recht, geboren zu werden», findet eine Abtreibungsgegnerin aus New York und engagiert sich für ein radikales Abtreibungsverbot in ihrem Bundesstaat. «Wer nicht frei entscheiden kann, ein ungewolltes Kind zu gebären oder abzutreiben, ist auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt», sagt hingegen die Rechtsprofessorin. Sie weist darauf hin, dass durch Abtreibungsverbote vor allem schwarze Frauen benachteiligt werden; junge Frauen, schlechtverdienende Frauen und solche aus ländlichen Gebieten. Das Thema Schwangerschaftsabbruch beschäftigt und bewegt die Menschen in den USA. Das Thema ist zum Politikum geworden, das demokratische Wählerinnen mobilisiert und republikanische spaltet. Und wenn in rund anderthalb Jahren ein neuer Präsident – oder eine neue Präsidentin – gewählt wird, dürfte auch die Abtreibungsfrage im Wahlkampf ein Thema sein. «International» SRF.ch
● Die Vereinigten Staaten und die Vereinten Nationen haben den Terroranschlag auf das Türkische Haus (Türkevi) in New York verurteilt, in dem sich die Ständige Vertretung der Türkei bei den Vereinten Nationen und das Generalkonsulat befinden. TRT.tr


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