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Was plant Prigoschin wirklich?

Es kann wohl niemand ernsthaft annehmen, dass Prigoschin diesen Aufstand ganz von alleine ausgeheckt hat. Es muss Akteure im Hintergrund geben, die ihn unterstützen. Alles andere wäre für ihn der direkte Weg in die Lagerhaft.
 

In der Zwischenzeit hat sich alles in Wohlgefallen aufgelöst: Es fiel kein einziger Schuss, niemand wurde verletzt, die Wagner-Truppe hat ihre Aktion abgebrochen und niemand wird strafrechtlich verfolgt. Prigoschin übersiedelt nach Weißrussland. Das Ganze sieht im Nachhinein nach einer wohl orchestrierten Inszenierung zwischen der Wagner-Truppe und zumindest Teilen der russischen Armee aus.

Westliche Vorfreude verfrüht

Doch was wollen diese Akteure erreichen? Die Behauptungen, die Prigoschin aufgestellt hat, kann man vergessen. Es geht um Grundsätzliches, nicht darum, ob der Krieg geführt werden soll, oder nicht, sondern um die Art und Weise, wie der Krieg weiter geführt werden soll. Darüber gibt es seit Langem eine Kontroverse. Insofern ist jede Vorfreude in den westlichen Medien, dass damit der Krieg zu Ende wäre, verfrüht. Es ist vielmehr anzunehmen, dass Prigoschin eher ein Exponent der Falken als der Tauben ist, von denen es in der derzeitigen russischen Führung so gut wie keine gibt.

Es sei an die derzeitige Diskussion in Russland über den Einsatz von Atomwaffen erinnert. Diese Kontroverse hat sogar ihren Weg in Russia Today gefunden. Dabei geht es darum, durch den Einsatz von Atomwaffen den Krieg in der Ukraine schnell zu beenden. Putin ist strikt gegen den Einsatz von Atomwaffen zum jetzigen Zeitpunkt. Putin besteht darauf, Atomwaffen erst einzusetzen, wenn die Existenz Russlands gefährdet ist. Die Einschätzung, ob die Existenz Russlands schon jetzt, oder vielleicht erst in zwei Jahren gefährdet ist, ist beliebig. Es gibt dafür ja keine Kriterien.

Zwar kann man die gegenwärtige ukrainische Gegenoffensive als gescheitert betrachten: Man denke nur an die Erwartungen, die die westlichen Medien in die westlichen Panzer gesetzt hatten. Diese Erwartungen haben sich buchstäblich in Luft aufgelöst. Die ukrainischen Panzergrenadiere beschädigen „ihre“ Panzer, um nicht damit in den sicheren Tod zu fahren. Solange Russland die Luftüberlegenheit hat, ist jede ukrainische Offensive zum Scheitern verurteilt. Diese Luftüberlegenheit Russlands ist aber auch nicht in Stein gemeißelt. Schon wird überlegt der Ukraine Kampfflugzeuge zur Verfügung stellen und die Luftabwehr zu stärken.

Letztlich führt Russland einen Krieg gegen den kollektiven Westen. Die Ukraine ist nur der westliche Rammbock, mit dem man Russland zerstören möchte. Das industrielle Potential des Westens ist letztlich viel größer als das von Russland. Wenn Russland nicht von anderer Seite (z.B. von China) Unterstützung erfährt, muss es in dieser Auseinandersetzung langfristig unterliegen. Selenski ist gerade dabei, eine Generalmobilmachung durchzuziehen. Es werden alle männlichen Wesen von 16 bis 60 eingezogen. Diesen Wettlauf um Kanonenfutter will man in Russland nicht mitmachen. Außerdem muss damit gerechnet werden dass, wenn Selenski das Kanonenfutter ausgeht, westliche Söldner nachgeschoben werden.

Offen wird im Westen darüber diskutiert, die Ukraine schnell in die EU und die NATO aufzunehmen. Frau von der Leyen will das EU Budget um 50 Milliarden aufstocken. Diese Mittel sind hauptsächlich für die Ukraine gedacht. Russland muss also fürchten, auf sich alleine gestellt, diesen Druck auf Dauer nicht standhalten zu können.

Obendrein hat man in Russland jede Hoffnung auf eine Verhandlungslösung aufgegeben. Erst unlängst hat Putin den afrikanischen Präsidenten den Vertragsentwurf gezeigt, nachdem sich die Ukraine zu einem Neutralitätsstatus bereit erklärt hatte. Dieser Vertrag wurde von ukrainischer Seite sogar paraphiert. Putin zog darauf, um guten Willen zu demonstrieren, die russischen Truppen von Kiew ab, was im Westen als „Sieg“ der Ukraine gefeiert wurde. Der Vertragsentwurf wurde allerdings nach der Intervention von Boris Johnson von der ukrainischen Seite verworfen. Somit war dieser Vertrag nach dem Minsker Abkommen der Zweite, den Selenski ignorierte.

Folglich ist es für Russland aussichtslos, irgend ein weiteres Abkommen mit Selenski zu schließen. Irgend ein Waffenstillstand, oder einem „eingefrorenen Konflikt“, von dem in den westlichen Medien hin und wieder die Rede ist, würde der Ukraine nur eine notwendige Verschnaufpause verschaffen. Danach ginge der Krieg wieder weiter. Russland muss also, um nicht langfristig stranguliert zu werden, einen schnellen Sieg erringen. Dieser ist aber, unter den gegenwärtigen Umständen, nur durch den Einsatz von Atomwaffen möglich. Insbesondere müsste Russland die Versorgungslinien der Ukraine nachhaltig unterbrechen und das geht nur mit Atomwaffen. Dies könnten im Großen und Ganzen die Überlegungen sein, die die Putschisten angestellt haben.



9 Gedanken zu „Wer oder was steckt hinter dem Machtkampf in Russland?“
  1. Also, dass Russland langfristig dem Westen militärisch unterliegen wird, ist eher unwahrscheinlich. Der Westen stranguliert seine industriellen Kapazitäten durch seine Selbstopferung dem Klimagott und der Energiewende. Weiters hat der Westen nichts. Er ist von Rohstoffen und Energie vollkommen abhängig. Die Kosten für Energie und Rohstoffe bestimmen die Leistungsfähigkeit der Kriegswirtschaft. Und da ist Russland eindeutig im Vorteil. Die USA werden weiter nicht in der Lage sein, soviel Granaten zu produzieren wie Russland. Ja, sie können nicht einmal die F35 bauen ohne die seltenen Erden aus China. Und China hat die amerikanische Rüstungsindustrie bereits mit einem Embargo belegt. Schon die Sowjetunion hatte mehr Panzer und Kanonen als die NATO. Und die militärischen Stückzahlen der europäischen NATO-Staaten ist vergleichsweise dürftig. Dazu kommt die technologische Überlegenheit Russlands. Die westlichen Waffen sind abgesehen von den Flugzeugen veraltet und teilweise untauglich. Für eine großzügige Nachrüstung hat der Westen daher keinerlei Kapazitäten, Möglichkeiten und vor allem nicht mehr genug Zeit. Der Westen hat mit Russland vielmehr einen schlafenden Riesen geweckt, der sich in allem nun vom Westen technologisch unabhängig machen wird. Und: Die Bevölkerung im Westen verblödet zunehmend. Da wird´s mit Entwicklung und Waffenbedienen schon deshalb nichts mehr werden.

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  2. Ich schätze mal, es ist ein Konflikt zwischen den Geheimdiensten KGB und GRU (Aufklärungseinheit der Armee). Ich habe heute nach dem Gründer der Wagnergruppe gegurgelt, Dmitri Utkin. Das ist der Kopf hinter Prigoschin. Die GRU ist zuständig fürs Grobe auch im Ausland. In deren Visier geriet der Verteidigungsminister. Mal schaun, wie Putin handelt.

  3. gegen die affghansandalen verloren,
    gegen die russen auf dem schachbrett vorführt))

    merkt hier den niemand das das anglo empire
    wie einst ihre unsinkbare titanik ^begrifflich^ am
    sinken ist?…ist brüssel viel dümmer als erlaubt?

    der wagner komponist wird in belarus wohl die
    befreiung kiews komponieren, derweil die
    tschetschenen bei odessa die ukraine in ein
    binnen niemandsland verwandeln werden

    die eu nato, buchstäblich von 2 russischen privat
    battalions an der nase herumgeführt und in der
    westpresse wird das koks_depple elendsky als
    der grosse smarte feldherr gehandelt…

    sowas von krank diese u.s. depple eu))

  4. Ein Söldnerführer begehrt gegen seinen einzigen Auftraggeber auf und der Präsident eines weitgehend irrelevanten Landes der allein von Moskaus Gnaden regieren darf vermittelt zwischen den beiden:
    Ein reichlich fragwürdiges Schauspiel daß da aufgeführt wird, aber welche Parteien führen im Hintergrund wirklich Regie?
    Anscheinend will auch im östlichen Weltreich der (dortige? derselbe?) Tiefe Staat zeigen wer wirklich das Sagen hat.

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  5. Man kann sich auch fragen ob all das nicht inzeniert ist um den Feind zu verwirren.
    Die “Moaert” Kämpfer hätten wohl keine Chance gegen die russische Armée.
    Mozart 200 km vor Moskau ist wohl eine Fake-Meldung.
    Eine Armée auf offenem Gelände oder Strassen wäre in kurzer Zeit durch Raketen vernichtet!

    Eines der Systeme ist der Mehrfachraketenwerfer TOS-1 Buratino, der sein ganzes Zielgebiet in ein Flammenmeer verwandeln kann. Seine 24 Raketen haben eine Reichweite von dreieinhalb Kilometern und können mit sogenannten thermobarischen Sprengköpfen ausgerüstet werden.

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  6. Das verstehe ich nicht…. Wieso MÜSSTE RUSS denn Atomwaffen einsetzen? RUSS hat doch mehr als ausreichend Waffen(-Systeme) in konventioneller Ausführung. Und der Mythos der ach so starken Nato-Waffensysteme hat sich ja mehr oder weniger in Luft aufgelöst.
    Selbst wenn Elendski nun zur Generalmobilmachung aufruft: Ich denke, dass es so viele Männer gar nicht mehr in der UKR gibt, die nicht schon rekrutiert wurden. Eine Überraschung wäre es natürlich, wenn die in den Westen geflohenen Männer von den westl. ReGIERungen in die UKR zurück geschickt werden würden. Aber die würden in der Mehrheit wohl schlecht kämpfen (Moral) und den Konflikt max. um 1-2 Monate verlängern. Und wie das die DS-Presse dann dem EU-Schafstall verkaufen würde?

    Ach ja: Das Foto von Herrn Prigoschin ähnelt m.M.n. dem Herrn Merz (CDU und B l a c k – R o c k)… Vielleicht sind die ja verwandt?!

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    1. Jetzt will der Schlumpinsky gegen Korruption vorgehen : die sich freigekauften “jungen” Männer der Ukraine, die ausreisen durften. Das ausgerechnet dieser Korruptionskaiser Schlumpski dagegen vorgehen will ist doch nicht zu fassen. Wenn es nicht so unfassbar wäre müsste man laut lachen. Aber gleichzeitig weitere Forderungen an Waffen und Gelder. Kann denn diesem Verbrecher nicht endlich das Handwerk gelegt werden ?

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