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Im Internet mitgelesen und mitgeschrieben von Wilhelm Tell

Afghanistan – Die Taliban haben im April 2022 den Anbau, die Produktion und den Handel mit allen illegalen Drogen verboten. Doch die Opiummärkte funktionieren in vielen Gegenden weiterhin wie gewohnt, auch in den südlichen Provinzen Kandahar und Helmand, wo der Grossteil des Opiums des Landes produziert wird, sagen Einheimische, die mit Radio Azadi sprachen. Syed Najibullah Ahmadi, ein ehemaliger afghanischer Anti-Drogen-Beamter, sagte, Drogenhändler hätten vor dem Verbot grosse „strategische Vorräte“ an Opium angehäuft und würden es nun „zu einem Vielfachen des Preises verkaufen“. Experten sagen, dass die Taliban Drogenproduzenten besteuert haben und am Drogenhandel in Nachbarländer beteiligt waren, von wo aus sie nach Europa und Nordamerika gelangten. Die Taliban haben behauptet, sie hätten die Opiumproduktion erheblich reduziert, eine Behauptung, die von einigen Experten unterstützt wird. Auch wenn die Opiumproduktion zurückgegangen zu sein scheint, ist Afghanistan zu einem wichtigen Lieferanten anderer Drogen, einschliesslich Crystal Meth, geworden. Der anhaltende Verkauf und Handel mit Drogen hat Fragen über das Engagement der Taliban aufgeworfen, Drogen in dem verarmten Land auszurotten. Die Beendigung des Status Afghanistans als einer der weltweit grössten Drogenproduzenten ist seit langem eine Priorität der internationalen Gemeinschaft. Die Taliban werden wahrscheinlich zunehmendem Widerstand seitens der Mohnbauern in Afghanistan ausgesetzt sein, da sie ihnen keine alternativen Lebensgrundlagen und Erntemöglichkeiten bieten. RFERL.cz

China – China hat mit Militärübungen vor Taiwan und Drohungen gegen die Inselrepublik auf die US-Besuche von deren Vizepräsident William Lai reagiert. ORF.at

Deutschland – Kassenärzte und Psychotherapeuten in Deutschland warnen vor einem Kollaps des Gesundheitssystems. Bei einem gemeinsamen Treffen in Berlin haben sie darauf hingewiesen, dass ihre Praxen unzureichend finanziert und überlastet sind.
● Die Zahl der Wohnungsbau-Genehmigungen ist im ersten Halbjahr massiv eingebrochen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, wurde von Januar bis Juni der Bau von 135’000 Wohnungen bewilligt. Das sind 27 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2022. Grund für den Rückgang sind demnach weiterhin die steigenden Baukosten und schlechtere Finanzierungsbedingungen. Trotz der hohen Nachfrage nach Wohnraum sinkt die Zahl der Baugenehmigungen seit Monaten. Bundesbauministerin Geywitz räumte ein, dass die Ampel-Koalition ihr Ziel von jährlich 400’000 neuen Wohnungen verfehlen wird.
● Die Bundesregierung ludt wieder zu zwei Tagen der offenen Tür ein. In den Ministerien, dem Kanzleramt und im Bundespresseamt fanden jeweils von 10 bis 18 Uhr zahlreiche Veranstaltungen und Führungen statt. RBB.de

Ekuador – Nachdem fast drei Viertel der Stimmen ausgezählt sind, liegt González mit rund 33 Prozent vorne. Noboa liegt bei etwa 24 Prozent. Um den Gesamtsieg zu erzielen, benötigt ein Kandidat 50 Prozent der Stimmen. NOS.nl

England – Vor 400 Jahren beginnt in der Forschungswelt eine Revolution: Die Mikroskopie entfaltet sich und öffnet Türen in unbekannte Welten. Mitten drin: ein Brite, ein Holländer und die Royal Society. “Micrographia” ist eins der ersten populärwissenschaftlichen Bücher», sagt Keith Moore, «fast jeder, der zu der Zeit Zugang zu Büchern hatte, besass entweder eine Kopie oder kannte das Buch zumindest». Hooke zeigt darin den Blick auf eine Rasierklinge, die unter der Mikroskoplinse nicht mehr glänzend und scharf aussieht, sondern voller Scharten und Imperfektionen. Er zeigt, wie Grassamen unter dem Mikroskop aussehen. Er zeigt die Details von Schimmel, eine Ameise, das Auge einer Fliege. Was Buch und Bilder so stark wirken lässt: Erstmals wird der Gegensatz deutlich zwischen menschgemachten Gegenständen, die alles andere als perfekt sind, und der Natur, die, egal wo man hinschaut, wunderschön ist. «Man kann den Zauber von «Micrographia» nur verstehen, wenn man diesen Gegensatz ernstnimmt», sagt Louisiane Ferlier, bei der Royal Society für die Digitalisierung von Archivmaterialien zuständig. Ein paar Jahre nach der Veröffentlichung liest in den Niederlanden ein Tuchhändler «Micrographia». Auch er ist fasziniert. Erst ahmt er Hooke nach, dann baut er seine eigenen Mikroskope. Und die sind komplett anders. «Sie haben eine kleine Metallplatte und darin eingelassen ist eine einzelne, sehr kleine Linse. Dazu gibt es eine Metallspitze, auf die man aufbringt, was man anschauen will», sagt Keith Moore. Leeuwenhoek schafft bis zu 250-fache Vergrösserungen, fast das Zehnfache von Hooke. Der Niederländer ist der Erste, der Einzeller und Bakterien sieht, und beschreibt als Erster rote Blutkörperchen und Spermien. «Es war eine wunderbare Zeit, um Forscher zu sein», sagt Archivar Keith Moore. «Alles, was Hooke und Leeuwenhoek sich angeschaut haben, war neu». Heute gelten die beiden Männer als Begründer der Mikroskopie, ohne die wir heute viele biologische Kenntnisse und medizinische Behandlungen nicht hätten. Die Royal Society ist ihrem Motto gerecht geworden. SRF.ch
● Mehrere historische Objekte sind im British Museum verschwunden. Genannt wurden Goldschmuck sowie Juwelen aus Halbedelsteinen und Glas. Die Objekte seien teilweise so alt, dass sie bis ins 15. Jahrhundert vor Christus zurückreichen. ORF.at

Frankreich – Verschmutztes Wasser. Bakterien in der Seine: Erneute Absage vom Olympia-Testschwimmen. SRF.ch

Guatemala – Bei den Präsidentschaftswahlen in Guatemala hat sich der Mitte-links-Kandidat Bernardo Arevalo gestern in einer Stichwahl gegen die ehemalige First Lady Sandra Torres durchgesetzt. ORF.at

Hawaii – Wurde Maui für die Errichtung einer Smart-City-Insel mutwillig zerstört? Laut Augenzeugen ereigneten sich bei der Brandkatastrophe auf der Hawaii-Insel Maui merkwürdige Phänomene. Insbesondere habe sich das Feuer punktuell und explosionsartig verbreitet. Bäume und Fahrzeuge inmitten von Brandgebieten blieben unversehrt. Zweifler fragen sich, ob man Maui mittels gelenkter Energiewaffen für den Bau einer Smart-City-Insel geopfert hat. Bei der Brandkatastrophe auf der Hawaii-Insel Maui sind viele Gebäude und sogar Bäume inmitten von grossflächigen Zerstörungen unversehrt geblieben. Neben ausgebrannten Fahrzeugen standen völlig unversehrte PKW. Die Brände seien im Gegensatz zu sonst auftretenden Feuerwalzen punktuell und fast explosionsartig aufgetreten, schrieb am Dienstag der Herausgeber des Schweizer Nachrichtenmagazins Zeitpunkt.ch, Christoph Pfluger. Auch die hohe Anzahl an Todesopfern ist ungewöhnlich – es sei die höchste in den USA festgestellte Zahl von Waldbrandopfern seit mehr als 100 Jahren. In alternativen Medien habe sich deshalb schnell der Verdacht verbreitet, die Feuer seien mittels Energiewaffen entfacht worden. Zum Beispiel mit Apparaten, mit denen man Objekte durch Laserstrahlen oder gebündelte Mikrowellen zerstören oder in Brand setzen könne, so die Spekulationen. Im Internet verbreitete Tiktok-Videos aus dem Katastrophengebiet befördern die Zweifel an der offiziellen Darstellung zusätzlich. Es gebe Aufnahmen von Bränden, die sich explosionsartig in bisher vom Feuer verschonten Gebieten entzündeten. Man könne sehen, wie sich Brandherde punktuell auf einer Fläche vergrösserten, wo normalerweise der Wind eine Feuerfront in Windrichtung verbreitet. Schliesslich könne man auf den Videos beobachten, wie sich Boote auf dem Meer quasi wie von selbst in Brand setzten. RT.ru

Irland – Irische Ausbilder werden ukrainischen Soldaten Waffenfertigkeiten beibringen, trotz Irlands Status als neutrales Land und der früheren Zusage der Regierung, Kiew nur nichttödliche und humanitäre Hilfe zu leisten, berichtete die Irish Times (irishtimes.com) am Freitag. Die irische Regierung kündigte im Februar an, dass 30 Angehörige der irischen Streitkräfte an der EU-Ausbildungsmission für ukrainische Truppen teilnehmen würden. Damals betonte Verteidigungsminister Michael Martin, dass die Ausbildung in „nicht tödlichen“ Bereichen wie Minenräumung und Kampfmedizin stattfinden würde und dass die Mission die militärische Neutralität Irlands nicht verletzen würde. RTE.ie

Italien – Von Theater über Kunst bis Literatur: Italiens Rechtsregierung scheint sich die Kultur vorzuknöpfen. Denn die ist ihrer Meinung nach links unterwandert. SRF.ch

Kanada – Waldbrände. Grossangelegte Evakuierung in Nordkanada. Das Feuer nähert sich der Stadt Yellowknife. Die Behörden haben die Evakuation angeordnet. Ein Teil flieht per Flugzeug. SRF.ch

Kirgisistan – Kirgistan sei bereit, Trinkwasser aus seinen Gletschern zu exportieren, sagte Premierminister Akylbek Schaparow diese Woche bei seinem Besuch in China. Diese Bemerkung machte er während seines Treffens mit Wang Da, dem Vorsitzenden der Qingdao Laoshan Mineral Water Company, und verwies auf das ungenutzte Potenzial der Wasserressourcen des Landes. „Wir stehen an der Quelle der Gletscher und sind bereit, klares Trinkwasser nach China, in europäische und asiatische Länder zu exportieren“, sagte Schaparow und fügte hinzu, dass das Land stark von der Erfahrung von Unternehmen wie Laoshan profitieren könnte. CGTN.cn

Libanon – Der Fall Salame ist kein Ruhmesblatt für Schweizer Banken. Eine eben erschienene forensische Analyse bringt Unregelmässigkeiten bei Transaktionen des ehemaligen Zentralbankchefs Riad Salame رياض توفيق سلامة (73) zutage. Er wird von Interpol gesucht und befindet sich seit vergangener Woche auf der Sanktionsliste der USA. Bereits Mitte Mai hatte Frankreich einen Haftbefehl gegen den ehemaligen libanesischen Zentralbank-Chef Riad Salame erlassen wegen des Verdachts auf Geldwäsche, Veruntreuung und Urkundenfälschung. Kurz darauf folgte Deutschland ebenso mit einem Haftbefehl. Auch Interpol wurde eingeschaltet. Insgesamt sollen er und sein Bruder seit 2002 330 Millionen Dollar von der Banque du Liban (BDL) مصرف لبنان über ein Geflecht von Tarnfirmen in diverse Länder verschoben und teils auf Schweizer Bankkonten weitergeleitet haben. Millionen davon seien dann in Unternehmen und Liegenschaften geflossen – auch in der Schweiz –, die von Salames Bruder, seinem Sohn, einem Neffen, seiner ehemaligen Geliebten oder – in einem Fall aus dem Kanton Genf – von seinem Anwalt kontrolliert wurden. Im Auftrag der libanesischen Regierung erstellte das Beratungsunternehmen Alvarez & Marshal (MA) eine über 330 starke forensische Untersuchung über Tätigkeit des libanesischen Zentralbankchefs, die vor kurzem publiziert wurde. Im Kapitel «Riad Salame Account Analysis» untersuchte MA auf mehreren Seiten BDL-Konten, von denen Millionen auf Konten Schweizer und europäischen Banken geflossen sind. Die Informationen davon stammen teils aus einem Rechtshilfegesuch der Schweiz an den Libanon. Untersucht wurden die Verschiebungen auf Schweizer Bankkonten von 2015 bis 2020. Salame pflegte schon in den Nullerjahren eine rege Geschäftstätigkeit mit Schweizer Banken. Im Bericht steht: Nicht immer war klar, wer wirtschaftlich berechtigt an den Millionen war, oft sei das Geld einfach nur über die Konten weitergeleitet worden. Riad Salame lässt SRF News schriftlich ausrichten: «Es handelt sich um seine persönlichen Konten, die Analyse hat nichts Illegales zutage gebracht.» 2019 flossen noch 150’000 USD zur Credit Suisse. Im Bericht steht: 2015 flossen gemäss der Analyse drei Millionen USD auf ein Konto der UBS, 1.665 Millionen Euro auf die Bank BSI, 2016 drei Millionen zur CS, 11 Millionen USD und 4.4 Millionen Euro zur J.P. Morgan (Suisse) SA. 2017 flossen der Bank nochmals zwei Millionen USD zu. 2018 landeten drei Millionen USD und 2.36 Millionen Euro auf bei Pictet. Im selben Jahr flossen je eine Million USD auf ein Salame-Konto der UBS und der Credit Suisse. Der CS flossen 2019 nochmals 150’000 USD zu. In den fünf Jahren flossen zusätzlich 7’215 Millionen Euro und zwei Millionen USD auf Konten der Julius-Bär Tochtergesellschaften, Bank Julius Bär Europe SA, Luxembourg und Julius Bär Luxembourg SA. Die Banken kommentieren die Untersuchung nicht, betonen aber, sich gesetzeskonform verhalten zu haben. Für Wirtschaftsprofessor Peter V. Kunz hätten die Banken genauer hinschauen müssen. Salame sei eine politisch exponierte Persönlichkeit, da würden strengere Sorgfaltspflichten gelten. SRF.ch

Namibia – Namibia bereitet sich nach grossen Offshore-Erdölfunden auf den Start seiner ersten Rohölproduktion vor und benötigt erhebliche Investitionen für den Bau einer neuen Hafeninfrastruktur, berichtete Bloomberg am Freitag. Laut der Beratungsfirma Wood Mackenzie enthalten die jüngsten Funde schätzungsweise 7 Milliarden Barrel Öläquivalent. Bedeutende Entdeckungen im Orange Basin des südafrikanischen Landes in den Jahren 2022 und 2023 haben Öl- und Gasriesen wie TotalEnergies, Shell, Chevron und ExxonMobil sowie multinationale Energiekonzerne wie Galp und QatarEnergy angezogen. SABC.za

Niger – Der neue Präsident Abdourahamane Tchiani plant eine Übergangsregierung. Diese soll maximal drei Jahre das Land führen. SRF.ch

Nordkorea – Nordkorea geht hart gegen Bürger vor, die Zeitungen als Altpapier nutzen, sagten Einwohner des Landes gegenüber Radio Free Asia. Händler auf dem Markt benötigen Papier, um die von ihnen verkauften Waren zu verpacken, Tapetenleger verwenden es zum Verputzen einer Spachtelschicht und Tabakverkäufer verwenden es sogar zum Drehen von Zigaretten. Die Zeitung Rodong Sinmun (=Arbeiterzeitung, 로동신문, 勞動新聞), die Nachrichten über die Aktivitäten des Präsidenten Kim Jong Un, Aufsätze über die Vorzüge des Sozialismus und die Haltung der Regierung zum Weltgeschehen enthält, ist auf hochwertigem Papier gedruckt und daher das beste Altpapier. RFA. US

Norwegen – Der Massenmörder Anders Behring Breivik (44) hat den Staat wegen Verletzung seiner Menschenrechte verklagt, indem er ihn in „extremer“ Isolation hielt, sagte sein Anwalt Oeystein Storrvik am Freitag gegenüber Reuters. „Er verklagt den Staat, weil er seit elf Jahren in extremer Isolation ist und ausser seinen Wärtern keinen Kontakt zu anderen Menschen hat“, erklärte Storrvik. Breivik verbüsst die längste Strafe, die nach norwegischem Recht möglich ist – 21 Jahre –, weil er im Juli 2011 bei einer Massenerschiessung und einem Lastwagenbombenanschlag 77 Menschen getötet hat – die schlimmste Friedensgräueltat in der Geschichte des Landes. Richter haben die Möglichkeit, seine Strafe zu verlängern, wenn davon ausgegangen wird, dass er nach Ablauf dieser Frist immer noch eine Bedrohung darstellt. NRK.no

Österreich – Der ehemaliger Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) wird wegen Verdachts auf Falschaussage angeklagt. Das hat die Wirtschafts- und Korruptions-Staatsanwaltschaft (WKStA) in Wien bekannt gegeben. Bei der Anklage geht es um Aussagen des 36-Jährigen im Ibiza-Untersuchungsausschuss des österreichischen Parlaments. Im Ausschuss hatte Kurz im Juni 2020 seine Rolle bei der Berufung des Chefs der Staatsholding Öbag, Thomas Schmid, eher heruntergespielt. Er sei im Vorfeld über die Entscheidung informiert worden, habe aber nicht weiter mitgewirkt, so seine damalige Aussage. Aufgrund von Chatnachrichten geht die Staatsanwaltschaft aber davon aus, dass der ehemalige Regierungschef sehr wohl intensiv in die Personalie eingebunden war. So hätten sich Kurz und Schmid spätestens ab Mitte 2017 regelmässig über das Thema ausgetauscht. Kurz hat die Vorwürfe stets vehement bestritten. «Die Vorwürfe sind falsch und wir freuen uns darauf, wenn nun endlich die Wahrheit ans Licht kommt und sich die Anschuldigungen auch vor Gericht als haltlos herausstellen», schrieb Kurz auf der Plattform X (ehemals Twitter). Es sei für ihn und sein Team wenig überraschend, dass die Behörde trotz 30 entlastender Zeugenaussagen dennoch entschieden habe, einen Strafantrag zu stellen. Die WKStA ermittelte seit dem Frühjahr 2021 nach einer Anzeige von sozialdemokratischer SPÖ und liberaler NEOS gegen Kurz wegen des Verdachts auf Falschaussage. Der Strafrahmen für das zur Last gelegte Delikt beträgt laut Behörde bis zu drei Jahre Freiheitsstrafe. Kurz hat möglicherweise auch noch in der sogenannten Inseratenaffäre eine Anklage vor sich. Dabei geht es um geschönte Umfragen und Regierungsinserate in Boulevardzeitungen, die mutmasslich mit Steuergeld bezahlt worden sein sollen. Gegen mehrere Personen wird wegen des Verdachts der Untreue, Bestechung und Bestechlichkeit ermittelt. Auch hier bestreitet Kurz die Vorwürfe. Der ehemalige ÖVP-Chef, einst europaweit hoch gehandelter Hoffnungsträger der Konservativen, stand zweimal an der Spitze einer Koalition in Österreich. Von 2017 bis 2019 führte Kurz ein Bündnis von ÖVP und FPÖ an. Von 2020 bis 2021 war er Regierungschef einer Koalition aus ÖVP und Grünen. Angesichts der Vorwürfe trat er im Herbst 2021 zunächst von seinen Ämtern zurück. Im Dezember 2021 verkündete er seinen gänzlichen Abschied aus der Politik. Inzwischen ist er Unternehmer und Lobbyist. Anlass aller Ermittlungen war die Ibiza-Affäre. In einem auf der Ferieninsel heimlich aufgenommenen Video hatte der damalige FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache anfällig für Korruption gewirkt. Die Koalition aus ÖVP und FPÖ zerbrach 2019 an der Affäre. Bei der Suche nach Anhaltspunkten für Vetternwirtschaft und Korruption zur Zeit der Regierung von Kurz spielte das Handy von Ex-Öbag-Chef Thomas Schmid eine zentrale Rolle. Mehr als 300’000 – von der Staatsanwaltschaft oft als belastend eingeschätzte – Chats waren eine Fundgrube für die Ermittler. Schmid selbst hat sich in der Affäre als Kronzeuge angeboten und Kurz, mit dem er ein enges Verhältnis gepflegt hatte, mehrfach belastet. SRF.ch Nachdem die Anklage gegen den ehemaligen Bundeskanzler und ÖVP-Chef Sebastian Kurz wegen Falschaussage im „Ibiza“-U-Ausschuss am Freitag bekanntgeworden ist, haben sich alle Parlamentsparteien inklusive der ÖVP erfreut darüber gezeigt, dass es nun eine Klärung der Vorwürfe geben werde. Während Kurz und die Mitangeklagten die Bestätigung ihrer Unschuld erwarten, sehen SPÖ und FPÖ in den Anklagepunkten nur die „Spitze des Eisbergs“ eines noch immer bestehenden „Systems Kurz“. ORF.at

Panama –  Weil zwei Seen in Mittelamerika zu wenig Wasser führen, dürfen Schiffe den Panamakanal nur noch mit einem Teil der Ladung passieren. Dies könnte mittelfristig die Transportrouten weltweit durcheinander bringen. Der Seefracht-Chef von Kühne & Nagel, Otto Schacht, fordert die Branche zum Handeln auf. Weil 80 bis 90 Prozent der Güter heute übers Meer verschoben werden, haben Unterbrüche von Seefahrtsstrassen grosse Auswirkungen. Die Folge waren verspätete oder ausgefallene Transporte, wodurch Lieferketten auf der ganzen Welt durcheinandergekommen sind. Dies spürten nicht nur Industriebetriebe, denen Maschinen, Rohstoffe und Teile fehlten. Auch Kunden standen in Warenhäusern vor leeren Regalen und in Online-Shops vor unbestimmten Lieferzeiten. Auswirkungen sind bis heute spürbar. Nun tauchte in diesem Jahr ein neues Problem auf: Der Panamakanal, der in Mittelamerika den Atlantischen mit dem Pazifischen Ozean verbindet, führt zu wenig Wasser, um die riesigen Ozeanfrachter sicher durch den Kanal zu bringen. Grund dafür ist fehlendes Frischwasser. Die Schleusen des Kanals werden aus zwei grossen Seen gespiesen. Der Panamakanal. Rund 200 Millionen Liter Wasser braucht es für einen Schleusengang – und das für jedes der rund 13’000 Schiffe, die im Jahr durch den Kanal fahren. Doch wegen langer Trockenheit und ausbleibenden Regens in traditionell feuchten Jahreszeiten konnten die Seen zu wenig Wasser speichern. Ausserdem ist einer der Seen selbst Teil des Kanals – und weil er so wenig Wasser hat, drohen die Ozeanriesen auf Grund zu laufen. Die Kanalbetreiber haben deshalb verfügt, dass Schiffe nur noch mit 75 Prozent der normalen Ladung durch den Kanal fahren dürfen. Diese Verfügung wurde eben bis mindestens Ende August verlängert. Das Problem: Jeder Container, der nicht verladen wird, verursacht zusätzliche Kosten. SRF.ch

Russland – Russland überholt die USA und wird Brasiliens grösster Treibstofflieferant – Bloomberg. Es wird erwartet, dass die Exporte von Erdölprodukten auf Rekordniveau steigen.
● Die Internationale kriminalpolizeiliche Organisation – Interpol darf in Russland nur noch beschränkt tätig sein und keine Fahndung durchführen. Darüber berichtet die Zeitung Kommersant unter Berufung auf einen Erlass des russischen Innenministeriums. RFERL.cz
● Russlands erste Mondmission seit fast 50 Jahren ist gescheitert. SRF.ch

Schweden – Ukrainische Piloten haben nach Angaben von Präsident Selenski bereits Ausbildungen auf schwedischen Gripen-Kampfjets begonnen. Eine mögliche Lieferung derartiger Flugzeuge an die Ukraine werde auch zentraler Teil seiner Gespräche mit weiteren schwedischen Politikern sein. ORF.at

Schweiz – Keine Subventionen nötig. 570 Mio. Dollar: Rekordeinnahmen für die Fifa mit Frauen-WM. Noch nie hat der Weltverband Fifa mit einer Frauen-WM so viel Geld eingenommen.
● Nach Unfall im Gotthardtunnel. So kann der Güterverkehr auf der Schiene sicherer werden. Sensoren überwachen Personenzüge. Für Güterwagen wird die Technologie erst erprobt. Baldiger Einsatz ist unrealistisch.
● Die Angriffe von Wölfen auf Schafe und andere Nutztiere nehmen schweizweit zu. Zwei Schweizer Forscher testen derzeit eine Idee, wie man den Herdenschutz verbessern könnte. Es geht um wölfische Duftstoffe. Wilde Natur, steile Weiden, unwegsames Gelände: Auf der Schafalp Gadriola bei Nufenen im Kanton Graubünden tummeln sich rund 400 Schafe. Die bimmelnden Glöckchen verbreiten eine Alpenidylle, die längst nicht immer Realität ist. 17 Schafe wurden in diesem Sommer bereits von Wölfen gerissen. Das ist ein Grund, warum die Schafe an ihrem Halsband seit kurzem ein graues Kästchen tragen. Ein Kästchen, in dem die Idee von Federico Tettamanti versteckt ist. Künstlich hergestellte Duftstoffe von Wölfen sind drin, sie sollen andere Wölfe von den Schafen fernhalten. «Wölfe markieren ihr Territorium mithilfe von Pheromonen, wie andere Tiere auch», sagt Federico Tettamanti – und erklärt weiter: «Wir nehmen diese Duftstoffe und legen sie in die Box. Das Tier trägt das Halsband mit den Wolfspheromonen, damit es immer diesen Schutz um sich herum hat.» Die Schafe selbst fühlen sich durch den Wolfsduft am Hals nicht gestresst. An mehreren Orten in der Schweiz und in Italien läuft zurzeit die Testphase, während der insgesamt 657 Tiere ein Halsband mit Duftstoffen tragen. Bei den Tests ist bis jetzt erst ein Tier vom Wolf attackiert worden. Auf der Alp Gadriola, wo die Schafe die Duftkästchen seit zwei Wochen tragen, gab es keine neuen Risse. Alphirt Marko Maitz ist erleichtert, gleichzeitig relativiert er: «Ob das eine Wirkung zeigt, kann man im Moment noch nicht sagen. Wir hoffen es, aber wir sollten keine voreiligen Schlüsse ziehen.» Immerhin: Der Älpler kann jetzt eine Weide bewirtschaften, die bis anhin wegen der Wolfsgefahr schaffrei war. Merkt der Wolf, dass es nur ein Schwindel ist? Dank DNA-Analysen konnte der Projektpartner von Tettamanti, Davide Staedler, die Wolfspheromone entschlüsseln. In seinem Chemielabor Tibio in der Westschweiz stellt er die künstlichen Duftstoffe her und packt sie ab. Dann kommen sie ins graue Kästchen. Preis: 25 Franken. Frage an den Chemiker: Kann es sein, dass die Wölfe früher oder später merken, dass die Gerüche künstlich hergestellt und für sie ungefährlich sind? «Ja, das Risiko besteht», sagt Staedler. «Aus diesem Grund arbeiten wir ständig an neuen Molekülen.» Man wolle das Rezept bei Bedarf ändern, damit die Tiere sich nicht daran gewöhnen können. Vor den Tests in freier Wildbahn führten die Projektleiter in einem Zoo in Österreich erste Versuche durch. So legten sie zum Beispiel dort, wo die Wölfe ihr Frischfleisch zu fressen gewohnt waren, Pheromonbeutel hin. Und siehe da: Die Wölfe liessen die Mahlzeit liegen, um sie nach dem Entfernen der Duftbeutel wieder lechzend zu verzehren. Zoologieprofessor Marco Apolloni von der Universität Sassari in Italien sieht Chancen für das Projekt, verweist aber auf noch fehlende wissenschaftliche Daten. «Der Langzeiteffekt auf die Wölfe muss erst noch erforscht werden», sagt er. Aber es könne schon ein wertvoller Beitrag sein, die Angriffe auf Nutztiere wie Schafe zu stoppen oder zu reduzieren. Der Kanton Graubünden und der Bund unterstützen das Projekt. Auch bei den Behörden ist man daran interessiert, nebst Hunden und Zäunen noch andere Herdenschutzmassnahmen zur Verfügung zu haben. Das könnte die emotional geführte Diskussion um den Wolf wieder ein bisschen beruhigen.


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2 Gedanken zu „Was in der Schweiz und anderswo berichtet wurde – 25.08.2023“
  1. “Deutschland – Kassenärzte und Psychotherapeuten in Deutschland warnen vor einem Kollaps des Gesundheitssystems.”:

    Nichts als Panikmache um sich ein paar Moneten zu erbetteln.
    Es wird keinen Kollaps geben, aber dafür ein langes Dahinsiechen bis Neuschland auch im Gesundheitswesen auf dem Niveau eines Drittweltlandes angekommen ist und im dann existierenden Zweiklassengesundheitssystem nur noch eine gut gefüllte Portokasse angemessene Versorgung garantiert.

  2. Hawaii – Wurde Maui für die Errichtung einer Smart-City-Insel mutwillig zerstört?

    Nicht nur Maui!
    Es brennt aktuel auf einigen Inseln (Griechenland, Italien).

    Aber ich denke nicht an Smart-Cities, sondern an Enteignung und sichere Rückzugsorte für die “Eliten”.
    Und die ganzen Feuer in Kanada dienen wohl dazu “Eigenständige” zu Enteignen und in die besser kontrollierbaren Städte zu treiben.

    Keine Privatsphäre und kein Eigentum: Die Welt im Jahr 2030 nach Wunsch des Weltwirtschaftsforums
    Nach den Prognosen der „Global Future Councils“ des WEF werden Privateigentum und Privatsphäre im nächsten Jahrzehnt abgeschafft. Die kommende Enteignung würde weiter gehen als selbst die kommunistische Forderung, das Eigentum an Produktionsgütern abzuschaffen, aber Raum für private Besitztümer zu lassen. Die WEF-Projektion besagt, dass auch Konsumgüter kein Privateigentum mehr wären. Wenn sich die WEF-Projektion erfüllen sollte, müssten die Menschen ihre Notwendigkeiten vom Staat mieten und ausleihen, der der alleinige Eigentümer aller Waren wäre. Die Lieferung von Waren würde nach einem Sozialkreditpunktesystem rationiert. Das Einkaufen im traditionellen Sinne würde zusammen mit dem privaten Einkauf von Waren verschwinden. Jeder persönliche Schritt würde elektronisch verfolgt, und die gesamte Produktion würde den Anforderungen sauberer Energie und einer nachhaltigen Umwelt unterliegen.
    https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/509657/Keine-Privatsphaere-und-kein-Eigentum-Die-Welt-im-Jahr-2030-nach-Wunsch-des-Weltwirtschaftsforums

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