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Im Internet mitgelesen und mitgeschrieben von Wilhelm Tell
Armenien – Die Wahllokale in der armenischen Hauptstadt wurden am 17. September aufgrund der geringen Wahlbeteiligung geschlossen, die als grosser Test für Premierminister Nikol Pashinian (48) Նիկոլ Վովայի Փաշինյան gilt. Die Wähler gingen zur Wahl, um eine Gemeindeversammlung zu wählen und über den Bürgermeister von Eriwan für die nächsten fünf Jahre zu entscheiden. Die Zentrale Wahlkommission (CEC) gab an, dass die Wahlbeteiligung bei Schliessung der Wahllokale um 20 Uhr bei 28,5 Prozent lag, was 234.553 Wählern von 824.250 Wahlberechtigten entspricht. Insgesamt 13 politische Parteien und ein Block kämpften um 65 Sitze in der Versammlung, dem sogenannten Ältestenrat. Die Abstimmung ist der erste grosse Test für Pashinians Zivilvertragspartei nach den Parlamentswahlen 2021, bei denen sie einen Erdrutschsieg errang. RFERL.cz

Australien – Ein heisser Wind weht durch das Outback. Abgesehen von den Küstenstreifen ist Australien mehrheitlich trockene Wüste – mit so wenig Niederschlägen wie kein anderer bewohnter Kontinent. Jahrelange Dürreperioden gehören zum natürlichen Ablauf, nicht nur im isolierten Inland. Wegen der Klimaerwärmung werden sie aber immer länger, immer heisser, immer extremer. Trotzdem, sagen Experten, gehe kaum ein anderes Industrieland so verschwenderisch mit Wasser um wie Australien. Und dem riesigen Einzugsgebiet der Flüsse Darling und Murray im Südosten des Landes – der eigentlichen Lebensader des Kontinents – droht der ökologische Kollaps, weil kaum noch Wasser fliesst. Immense Baumwollfarmen stromaufwärts pumpen seit Jahren Milliarden Liter aus dem Flusssystem. «Das ist alles ganz legal», sagt Polly Hemming. Sie ist Klima- und Wasserexpertin bei der Denkfabrik Australia Institute. Es sei absurd, im trockenen Australien einige der durstigsten Pflanzenarten überhaupt anzubauen. Die Plantagen würden nur wenig Ertrag abwerfen und wenig dazu beitragen, die Bevölkerung zu ernähren. Versprechen der Regierung, den Plantagen den Endloshahn zuzudrehen, bleiben bis heute genau das: ein Versprechen. Mindestens so fahrlässig geht Australien mit seinem Grundwasser um. Im Northern Territory beginnt in Kürze eine Bergbaufirma mit einem grossen Fracking-Projekt. Trotz Protesten von Bauern und Ureinwohnerinnen wird dabei mit hohem Druck Wasser, das mit giftigen Chemikalien vermischt wurde, in tiefe Gesteinsschichten gepumpt, um aus ihnen Erdgas zu lösen. «Auf der ganzen Welt ist Fracking verurteilt worden, weil es nicht nur das Grundwasser vergiftet, sondern auch den Wasserspiegel senkt», betont Hemming. Immer mehr Länder haben deshalb ein Moratorium verhängt oder verbieten Fracking. Nicht so Australien. Obwohl Grundwasser wegen der globalen Klimaerwärmung eine immer wichtigere Rolle spielt für das Überleben ganzer Gemeinden, erlauben Politikerinnen seine Ausbeutung. Eigentlich dürfte die Bergbauindustrie über 100 Jahre nur 20 Prozent der Wasserressourcen ausbeuten. Im Northern Territory sind es 80 Prozent. Für die zuständige Ministerpräsidentin Natascha Fields sind Bedenken über die Gefährdung der Grundwasserreserven zweitrangig, wie sie jüngst an einer Pressekonferenz klarmachte. Es gehe um wirtschaftliches Wachstum, um Arbeitsplätze. «Die Zeit ist gekommen, um die Energie zu liefern, die der Welt den Übergang zu erneuerbaren Energien ermöglicht», sagte sie. Damit wiederholt die Politikerin eins zu eins die Argumente der Industrie: Obwohl Klimatologen den sofortigen Stopp des Abbaus fossiler Brennstoffe fordern, weil nur so der Klimakollaps aufgehalten werden könne, behauptet die Industrie, Kohle und Gas würden noch Jahrzehnte gebraucht, bis erneuerbare Energiequellen wie Sonne und Wind übernehmen könnten. Laut Fachleuten stimmt das nicht. Die enge Verflechtung von Politik und Wirtschaft bestimme nicht nur massgeblich den Umgang mit der Umwelt, mit Wasser, sie sei das Fundament der politischen Kultur in Australien, so die Expertin Polly Hemming. Und das, obwohl Politiker und Politikerinnen damit eigentlich komplett gegen die Interessen der Bevölkerung handeln würden. SRF.ch

Belgien – Die NATO wird im Jahr 2024 eine massive Militärübung mit über 40’000 Soldaten durchführen – die grösste seit dem Kalten Krieg – sagte der Vorsitzende des Militärausschusses des von den USA geführten Blocks, Admiral Rob Bauer, am Samstag. DW.de

Bulgarien – In Bulgarien regieren Parteien, die den Kampf gegen Korruption ernst meinen, jetzt zusammen mit Parteien des alten, korrupten Systems. Das hat die Erneuerer viel Sympathie gekostet. Vielleicht ist es aber der beste Weg hin zu einem besser funktionierenden Staat. Denn die Beseitigung von Korruption geht oft schief, wenn sie zu gründlich ist. Wenn Bestechung zum Alltag gehört, funktioniert erst einmal alles schlechter ohne Bestechung. Beispiel Baubewilligungen: Steckt man einem Beamten Geld zu, kommt sie schneller und der Beamte verdient mehr. Bauherrin und Beamte haben etwas davon. Ist diese Art von Bestechung nicht mehr möglich, verlieren kurzfristig beide. So gibt es in Bulgariens Politik wenige, die versuchen, das Land von Korruption zu befreien. Und viele, die nichts verändern wollen. Für diese vielen, die nichts verändern wollen, steht Bojko Borissow (64). Er war lange Jahre Regierungschef in Bulgarien, er bekommt auch heute noch bei fast allen Wahlen am meisten Stimmen – obwohl er umweht ist von Skandalen. Für die wenigen, die in Bulgarien etwas verändern wollen, steht Kiril Petkov (43). Er war im vergangenen Jahr einige Monate lang ebenfalls Bulgariens Regierungschef. Studiert hat er an einer Elite-Uni in den USA. Versprochen hat er das Ende der Korruption. Als Regierungschef wollte Petkov schnell einiges verändern. Wohl zu viel, zu schnell. Für viele Menschen wurde der Alltag mühsamer – Kiril Petkovs Kampf gegen Korruption machte viele wütend. Nach wenigen Monaten stürzten die alteingesessenen Politiker im Parlament seine Regierung. Doch nun ist passiert, was man nicht für möglich gehalten hatte: Die Partei von Kiril Petkov, dem Erneuerer, regiert zusammen mit der Partei von Bojko Borissow, die für das alte, von Korruption durchdrungene System steht. Keine der beiden Seiten hatte genug Stimmen, um allein zu regieren. SRF.ch
Erstmals ist in Bulgarien eine Drohne mit Sprengstoff gefunden worden, die anscheinend aus dem Ukraine-Krieg stammt. Ein Team der bulgarischen Marine entschärfte die in einem Dorf an der Schwarzmeer-Küste in der Nähe zur rumänischen Grenze gefundene Drohne, die rund drei Meter lang war, wie das bulgarische Verteidigungsministerium heute mitteilte.
Am Samstag versammelten sich Hunderte Menschen in der bulgarischen Stadt Kalofer zur 18. nationalen und ersten internationalen Versammlung der “Freunde Russlands”. An der Veranstaltung nahmen mehrere Tausend Menschen aus ganz Europa teil, darunter auch aus Österreich und der Schweiz. ORF.at

Deutschland – «Ozapft is!» Sonne, Promis und Prosit: Münchner Oktoberfest ist eröffnet. 18 Tage lang wird in der bayrischen Hauptstadt viel Bier getrunken. Wahlkampf ist aber verboten. SRF.ch
Die Unesco hat das jüdisch-mittelalterliche Erbe in Erfurt als neues Welterbe ausgezeichnet. Das betrifft mehrere Bauten in der Altstadt der thüringischen Hauptstadt. Dazu gehören unter anderem die Alte Synagoge, das Ritualbad und das Steinerne Haus. Die Entscheidung ist bei einer Tagung des Welterbekomitees in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad gefallen. Für Deutschland ist es der 52. Welterbetitel, für Thüringen der fünfte.
Immer mehr Menschen in Deutschland gehen auch als Rentner noch arbeiten. Nach Medienberichten sind derzeit mehr als eine Million Arbeitnehmer über 67 Jahre alt. Das ist ein Plus von etwa 56’000 im Vergleich zum vergangenen Jahr. Für viele sei Arbeit im höheren Alter keine freiwillige Entscheidung, sondern bedingt durch hohe Lebenshaltungskosten.
In Berlin wird es zunehmend schwieriger, Geflüchtete unterzubringen. Wie die Senats-Sozialverwaltung dem rbb mitgeteilt hat, sind die entsprechenden Unterkünfte voll ausgelastet. Aktuell liege die Belegung bei knapp 32’000 Personen.
In Deutschland sind im vergangenen Jahr 621 Vorfälle mit antiziganistischem Hintergrund – Fahrende und Jenische – registriert worden.
In Berlin ist zum ersten Mal eine asiatische Hornisse nachgewiesen worden. Für Menschen besteht keine erhöhte Gefahr. Diese Hornissenart ernährt sich aber von heimischen Honigbienen. Imker befürchten deshalb erhebliche Schäden für ihre Bienenvölker. RBB.de
Der Westen müsse sich auf „einen langen Krieg“ in der Ukraine vorbereiten, erklärte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Sonntag. Obwohl er behauptete, einen „schnellen Frieden“ in der Ukraine zu wollen, betonte Stoltenberg, dass er weiterhin das Ziel von Präsident Wladimir Selenski, einen militärischen Sieg über Russland zu erringen, unterstütze. „Die meisten Kriege dauern länger als erwartet“, sagte Stoltenberg. RFERL.cz

EU – Die Ukraine sagte am Donnerstag, dass jeder Schritt osteuropäischer Staaten, die am 15. September auslaufenden Beschränkungen für ukrainische Lebensmittelexporte zu verlängern, illegal sei und den gemeinsamen Wirtschaftsinteressen schade. Die von der Europäischen Union im Mai verhängten Beschränkungen ermöglichten es Polen, Bulgarien, Ungarn, Rumänien und der Slowakei, den Inlandsverkauf von ukrainischem Weizen, Mais, Raps und Sonnenblumenkernen zu verbieten und gleichzeitig die Durchfuhr solcher Ladungen für den Export in andere Länder zu gestatten. EU droht den nicht ko-operierenden Ländern mit hohen Bussen. Getreideunruhen in Bulgarien. VOIRI.ir

FrankreichGegen betrunkene Jäger werden hohe Geldstrafen verhängen. Das Gesetz ist Teil eines Massnahmenpakets, das darauf abzielt, die Zahl der Jagdunfälle in Frankreich zu verringern. NOS.nl

Indonesien – Im Nationalmuseum der indonesischen Hauptstadt Jakarta hat ein Feuer gewütet. Mehrere Lagerflächen für historische Objekte sollen beschädigt worden sein. Das betreffende Museum würde in naher Zukunft etwa 470 Kunstwerke erhalten, die die Niederlande an Indonesien zurückgeben würden. Diese Kunstwerke waren nicht in Gefahr. „Nur die Singosari-Statuen wurden nach Indonesien geschickt und sie sind in Sicherheit“, sagte ein Sprecher des scheidenden Staatssekretärs Uslu auf Nachfrage. Das Feuer sei gegen 20 Uhr Ortszeit ausgebrochen, vermutlich aufgrund eines Kurzschlusses, schreibt CNN Indonesia. Mehr als eineinhalb Stunden später gelang es der Feuerwehr Berichten zufolge, den Brand zu löschen. CNN.id

Iran. Seit Monaten wurde er geplant – ein Gefangenenaustausch zwischen den USA und dem Iran. Jetzt soll dieser über die Bühne gehen. Fünf US-Gefangene wurden freigelassen. Im Gegenzug wird die USA fünf Iraner begnadigen. Voraussetzung für den Austausch war die Freigabe von iranischen Vermögen in der Höhe von sechs Milliarden Dollar in Südkorea. Das Geld war eingefroren. Das Geld, auf das der Iran Zugriff bekommen soll, wurde von Südkorea nach Angaben Teherans und Washingtons in mehreren Tranchen in Euro getauscht und nach Katar überwiesen. Mit den Vermögen soll die Islamische Republik demnach unter Aufsicht Güter kaufen können. SRF.ch
Der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde, Rafael Grossi, hat die „unverhältnismässige und beispiellose“ Ausweisung hochrangiger UN-Inspektoren aus seinen Nuklearanlagen durch den Iran verurteilt. Teheran reagierte mit diesem Schritt auf Vorwürfe aus dem Westen, es würde heimlich Uran anreichern. VOIRI.ir

Sahel – Mali, Niger und Burkina Faso haben einen Sahel-Sicherheitspakt unterzeichnet. Die Militärregierungen dreier afrikanischer Staaten, die in den letzten Jahren alle ihre vom Westen unterstützten Führer abgesetzt haben, haben vereinbart, sich gegenseitig einzeln oder gemeinsam im Falle äusserer Aggression oder interner Bedrohung ihrer Souveränität zu unterstützen. Malis Interimspräsident Assimi Goita sagte am Samstagabend, er habe die Liptako-Gourma-Charta mit den Führern von Burkina Faso und Niger unterzeichnet, „mit dem Ziel, einen Rahmen für kollektive Verteidigung und gegenseitige Hilfe zu schaffen“. RFI.fr

Schweiz – Das neue jüdische Jahr 5784 beginnt verhalten optimistisch: Kleine Gemeinden verschwinden, doch in den Ballungszentren besteht eine lebendige jüdische Kultur – trotz Säkularisierung, Überalterung und Finanzsorgen. Die Zahl jüdischer Menschen in der Schweiz ist mit rund 18’000 Personen stabil niedrig – ihre Gemeindelandschaft jedoch verschiebt sich historisch: Das jüdische Leben ballt sich zunehmend in Zürich und Genf. Von den jüdischen Landgemeinden der Schweiz ist fast nichts mehr übrig,
Sie stand einige Male vor dem Aus. Finanzielle Probleme, interner Krach. Doch die Zürcher Studentenenzeitung meisterte alle Hürden. 100 Jahre lang. Ihre Geschichte ist lebhaft, teils unruhig, geprägt auch von der gesellschaftlichen Dynamik eines Jahrhunderts. «Die Zeitung hat über 100 Jahre alle Bewegungen mitgemacht», sagt Michael Kuratli. Er blickt in seinem Buch zurück auf ereignisreiche Zeiten. Oder, wie es der Buchtitel sagt, auf «100 Jahre Zoff». Schon der Start des «Zürcher Studenten» – so hiess das Blatt bei seiner Gründung 1923 – war unruhig. «1929, nicht spät nach der Gründung, haben Frontisten das Blatt übernommen», erzählt Kuratli. «Das Gefühl, man müsse eine Führung im nationalsozialistischen Stil an der Uni kultivieren, löste Streitigkeiten aus.» Und so prägte nicht nur das Aufkommen des Faschismus vor dem Zweiten Weltkrieg die Zeitung, es waren auch andere Entwicklungen dieses Jahrhunderts. «Von der 68er- über die 80er-Bewegung bis hin zur Klimabewegung. Überall war man eigentlich Vorreiter», so Kuratli. «Die Zeitung war eine Art avantgardistische Spielwiese.» So etwa benutzten die Redaktoren des Blatts schon in den 1990er-Jahren nur die weibliche Form. Die Entwicklung der Gesellschaft spiegelt sich in den Texten der Zeitung – und wurde nun auf 360 Seiten in einem Jubiläumsbuch zusammengetragen: Bilder, Inserate, Pamphlete. Herausgekommen sei ein historisches Dokument, sagt Oliver Camenzind, der am Buch mitgearbeitet hat. «Das Buch ist ein Beweis dafür, dass etwas scheinbar Banales wie eine Studentenzeitung in der historischen Perspektive relevant ist. Es spiegeln sich rückblickend viele populärkulturelle und politische Tendenzen, die wichtig sind und interessant waren.» Heute ist die «Zürcher Studierendenzeitung» ein unabhängiges Medium, hat eine Auflage von 25’000 Exemplaren und ist – so Michael Kuratli – ein Sprachrohr für die Studentenen. «Die Zeitung wird sehr aufmerksam von den Professoren gelesen, aber auch von der Schulleitung. Sie ist die Stimme der Studenten, ein politischer Kommentar über das, was an der Uni passiert.»
Woher stammt unsere Volksmusik? Wie das Historische Lexikon der Schweiz (hls-dhs-dss.ch) schreibt, haben fahrende Artisten, Turmbläser, Trommler und Pfeifer diese Musik gespielt. Diese Tatsache legt also nahe, dass die Volksmusik durch Einflüsse aus anderen Regionen oder gar anderen Ländern beeinflusst wurde. Auch haben die Kriege der letzten Jahrhunderte neue Instrumente in der Schweiz bekannt gemacht. In Regionen wie Graubünden, bei Landsgemeinden und im Wallis kann man heute noch Marschmusik hören, die aus der Zeit der Söldner stammt. Trommler und Pfeifer waren besonders während der italienischen Kriege im 16. Jahrhundert und bei ausländischen Armeen im 16. bis 18. Jahrhundert beliebt. Sogar der Dudelsack wurde früher in der Armee verwendet. Er kam um 1610 aus Frankreich in die Westschweiz und wurde später im Tessin als «zampogna» bekannt. Die Bündner Volksmusik wurde von Menschen aus der Unterschicht nach Graubünden importiert. Oft waren es jenische Reisende, die in anderen Ländern unterwegs waren und sich von unterschiedlichen Stilen inspirieren liessen. Als Gründer dieser Bündner Volksmusik gilt der «Gigerhannes», mit bürgerlichem Namen Johann Majoleth. Majoleth war ein jenischer Geiger und Besenmacher aus Untervaz (1774-1856). Sein Vater stammte aus dem Wallis und lebte im Fürstentum Liechtenstein. Zu dieser Zeit nannte man die Musik nicht «Ländlermusik», sondern «Seppli-Musik» oder «Fränzli-Musik». Auch die Zusammensetzung der Instrumente war zu Beginn anders: Es gab ein oder zwei Geigen, eine Klarinette und einen kleinen Kontrabass (Bassett), manchmal auch eine Trompete und ein Hackbrett. Um 1900 zogen viele Menschen von den Bergen in die Städte und brachten ihre Musik mit. Zu dieser Zeit wurde das «Schwyzerörgeli» bekannter und allmählich ersetzte es die Geige. Das Schwyzerörgeli repräsentiert die Identität der Schweiz. Wer die Urheberin ist, ist nicht ganz geklärt. Eine erste Nennung geht auf das Jahr 1829 zurück. Ein Wiener Orgel- und Klavierbauer erhielt ein Patent für ein «Accordion» am 23. Mai 1829. Es wurde so beliebt, «dass man überall, besonders in den Abendstunden, die akkordähnlichen Klänge auf den Strassen und in den Promenaden hören kann», schreibt die Wiener Theater-Zeitung am 11. Oktober 1834. Sieben Jahre später wurde in Langnau im Emmental die erste Handharmonika hergestellt, das sogenannte «Langnauerli» und rund 50 Jahre später in Pfäffikon (SZ) das erste «Schwyzerörgeli». Das «Langnauerli» war vorwiegend bei der Unterschicht beliebt. Seine Handhabung war einfach: Es verfügte nur über zwei Bass- und neun Melodientasten und war günstig in der Anschaffung.
Die Fluggesellschaft Edelweiss (flyedelweiss.com/) erneuert ihre Langstreckenflotte. Die neuen Flugzeuge sollen 2025 zur Flotte stossen, heisst es in der Mitteilung. Edelweiss übernimmt die Flugzeuge von der chilenischen Fluggesellschaft Latam. Konkret beschafft sich Edelweiss sechs effizientere und emissionsärmere Flugzeuge des Typs Airbus A350-900. Diese werden ab Sommer 2025 gestaffelt zur Flotte stossen und die bestehenden fünf Langstreckenflugzeuge des Typs Airbus A340-300 ablösen, heisst es in einer Mitteilung. Ende 2026 habe die Langstreckenflotte von Edelweiss wieder gleich viele Flugzeuge wie vor der Corona-Pandemie, heisst es weiter. In Basel ist es erstmals in Europa gelungen, einem Patienten eine 3D-gedruckte, künstliche Schädeldecke zu implantieren. SRF.ch

Slowakei – Am 30. September wählen die Slowaken ein neues Parlament und damit auch eine neue Regierung. Die vorgezogenen Neuwahlen waren nötig geworden, nachdem die bislang regierende Koalition aus vier Parteien zerbrochen ist und eine darauffolgende Minderheitenregierung das Vertrauen verloren hat. In den Umfragen führt die Smer-Partei von Robert Fico. Sie wäre für eine Regierungsbildung aber wohl auf mehrere Koalitionspartner angewiesen. Abgesehen von der Smer ist die Politlandschaft in der Slowakei geprägt davon, dass es oft neue, oft wenig stabile Parteien gibt. Hier hat der 58-jährige Jurist ein mehrheitlich grauhaariges Publikum, das ihn feiert wie einen Popstar. Und Fico enttäuscht seine Anhänger nicht. Sofort kommt er zu dem Thema, das die Leute hier besonders beschäftigt: die massiv gestiegenen Preise. Seine Regierung würde Preisobergrenzen einführen, verspricht Fico. Sozialer Ausgleich mit scheinbar einfachen Mitteln – das ist wichtig im Parteiprogramm der Smer-Partei. «Eine rustikale Sozialdemokratie mit expressivem Stil» sei das, erklärt der einflussreiche Smer-Politiker Lubos Blaha gegenüber SRF. Expressiv wird Fico vor allem dann, wenn es um seine vielen Gegner geht – um die Parteien, die ihn bei den letzten Wahlen besiegten, oder um Journalisten, die ihm kritische Fragen stellen. Und ganz besonders giftig wird er, wenn es um die Staatsanwälte geht, die gegen ihn ermitteln, weil sie ihn verdächtigen, Teil einer kriminellen Organisation zu sein. Auch seine Haltung im Ukraine-Krieg kommt gut an. Heute ist die Slowakei ein wichtiger Verbündeter der Ukraine. Doch laut Umfragen gibt eine Mehrheit der Slowaken dem Westen oder der Ukraine die Schuld am Krieg im Nachbarland. Fico sagt, der Krieg habe angefangen, als ukrainische Bandera-Nazis begonnen hätten, russische Bürger zu töten. «Wir lehnen die Waffenlieferungen in die Ukraine ab», sagt Fico. Wenn er an die Macht komme, werde er sie beenden. Ukrainischen Flüchtlingen in der Slowakei wolle er einen Teil der Unterstützung streichen. Die Chancen, dass Fico zum dritten Mal Regierungschef wird, sind intakt. Ficos Partei führt in den Umfragen. Robert Fico, der politisch Totgesagte, ist zurück. Bei den Wahlen Ende Monat steht er einmal mehr im Zentrum. SRF.ch

Tschechien – Tausende Demonstranten haben sich in der tschechischen Hauptstadt Prag versammelt, um den Rücktritt der pro-westlichen Regierung des Landes zu fordern, weil sie den Krieg in der Ukraine unterstützt. Die Demonstranten, die Anhänger der neuen politischen Partei PRO sind, versammelten sich am Samstag auf dem Prager Wenzelsplatz. Die Nachrichtenagentur CTK schätzte die Beteiligung auf etwa 10’000. Die Kundgebung war die dritte ihrer Art, die in diesem Jahr von PRO, dessen Name auf Englisch für Law, Respect and Expertise steht, in der Hauptstadt organisiert wurde. Sie verfügt noch über keine Sitze im Parlament. „Wir haben heute einen weiteren Schritt gemacht, um die Regierung von Petr Fiala (59) aus dem Weg zu räumen“, sagte PRO-Chef Jindřich Raichl der Menge. Er machte die Regierung dafür verantwortlich, „Befehle aus Brüssel zu befolgen“ und sagte: „Sie sind Agenten ausländischer Mächte. Menschen, die Befehle ausführen, sind gewöhnliche Marionetten. Und ich will keine Marionettenregierung mehr.“ Raichl kritisierte die Unterstützung der Tschechischen Republik für die Ukraine, die Prag seit Beginn des Krieges mit Russland im vergangenen Jahr mit Panzern, Raketenwerfern, Hubschraubern, Artilleriegranaten und anderer militärischer Ausrüstung bewaffnet. „Wir wollen nicht die Regierung der EU, der USA oder der Ukraine. Wir wollen nicht einmal eine russische oder chinesische Regierung. Wir wollen dort eine tschechische Regierung“ für den tschechischen Bürgern“, fügte er hinzu. VOIRI.ir

Ukraine – Die Ukraine beabsichtigt, die inländische Uranproduktion zu steigern, um Russland aus dem globalen Markt für Kernbrennstoffe zu verdrängen, sagte Energieminister German Galuschtschenko. Seine Äusserungen erfolgten, nachdem mehrere westliche Nationen eine Koalition angekündigt hatten, die Moskau als „instabil“ bezeichnete, um dasselbe Ziel zu erreichen. Galuschtschenko bedauerte, dass Russland immer noch einen erheblichen Teil des Uran-Weltmarktes kontrolliere und zahlreiche Verträge mit Unternehmen weltweit habe. IZ.ru
Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau haben russische Streitkräfte einen Langstreckenangriff auf ukrainische Lagerhäuser durchgeführt, in denen vom Westen gelieferte Waffen gelagert wurden, darunter Langstreckenraketen und Granaten mit abgereichertem Uran.
● Bis zu neun von zehn Wehrpflichtigen der ukrainischen Armee, die im letzten Jahr eingezogen wurden, seien im Einsatz entweder getötet oder verwundet worden, sagte ein hochrangiger Sprecher in der Region Poltawa des Landes am Freitag. VESTI.ru

USA – Die meisten Chip-Hersteller sind in den USA zu Hause, auch Nvidia, die Firma, die den Markt für Hochleistungs-KI-Chips beherrscht. Produziert werden diese Chips aber nicht in den USA, sondern in Asien, mehrheitlich in Taiwan, wo TSMC zu Hause ist. TSMC ist eines der grössten Unternehmen der Welt und einer der wenigen Chip-Produzenten, die auch die fortschrittlichste Chip-Technologie beherrscht. Neben Nvidia in den USA und TSMC in Taiwan gibt es in der Lieferkette für KI-Chips noch viele weitere Stationen. Zulieferer sind rund um den Globus verteilt und oft hoch spezialisiert. Ein Beispiel ist ASML aus den Niederlanden, der einzige Hersteller, der die Chip-Fabriken mit jener Maschine beliefern kann, die für die Produktion von hoch entwickelten Chips nötig sind. Die komplexe globale Lieferkette ist störungsanfällig. Da ohne Chips die Wirtschaft der meisten Länder rasch zum Erliegen kommen würde und da insbesondere KI-Chips auch für das Militär wichtig sind, möchte der Westen die Lieferkette absichern und die Chip-Fabriken auf eigenen Boden holen. In den USA sind vier Fabriken geplant von Intel, eine von Samsung und zwei von TSMC. In einigen dieser Fabriken sollen auch die leistungsstärksten Chips von weniger als 5 Nanometer hergestellt werden können. 52 Milliarden USD fliessen an Fördergeldern. Obwohl die Projekte gerade erst anlaufen, zeichnen sich erste Probleme ab: Die Produktion in den USA ist deutlich teurer als jene in Taiwan oder Südkorea. Und die amerikanischen Arbeiter bemängeln die langen Arbeitstage und vielen Überstunden in den TSMC-Fabriken. Für Unmut sorgt auch, dass viele Spezialisten aus Taiwan eingestellt werden sollen, um die lokale Arbeiterschaft auszubilden. Auch die EU möchte Chip-Fabriken bauen lassen. Dafür sollen 43 Milliarden Euro fliessen, ein Grossteil in Form von nationalen Subventionen. Ganz vorne mit dabei ist «Silicon Saxony», das Gebiet rund um Dresden in Ostdeutschland. Dort sollen Fabriken von TSMC, Infineon und Intel angesiedelt werden. Milliarden von Subventionen, eine Reihe neuer Fabriken – insgesamt werden diese Bemühungen lediglich kleine Verschiebungen zur Folge haben. Zum einen decken diese Fabriken nur einen Bruchteil des tatsächlichen Bedarfs ab. Auch mit den neuen Fabriken werden die USA weiterhin rund zwei Drittel der Chips importieren müssen. Die Drogenkrise in den USA ist eskaliert: Allein letztes Jahr starben weit über 100’000 Menschen an einer Überdosis. Das Opioid Fentanyl ist zur richtigen Killerdroge geworden. Ein Besuch im Bundesstaat West Virginia zeigt: Neue Wege wären gefragt, doch das Umdenken findet erst langsam statt. Ausgelöst wurde die Krise vor über 20 Jahren durch verschreibungspflichte Schmerzmittel: Opioidpillen wie «Oxycontin», die aggressiv vermarktet wurden. Das Versprechen der Hersteller, die neuen Pillen machten kaum abhängig, erwies sich als falsch – und führte in eine Katastrophe. Besonders früh und hart getroffen wurden ländliche Gebiete: wirtschaftlich abgehängte Landstriche wie West Virginia. Die abgelegenen Täler im Appalachen-Gebirge boten der Opioidkrise den Nährboden. West Virginia wurde von den Schmerzpillen regelrecht überflutet. Doch längst hat die Opioidkrise auch die Städte erfasst, wie die offenen Drogenszenen eindrücklich zeigen. Und die Krise ist eskaliert: Als es schwieriger wurde, an verschreibungspflichtige Pillen zu kommen, boten Drogendealer die illegale Alternative: Heroin, seit etwa 2013 auch das synthetische Opioid Fentanyl, das die Zahl der Toten stark nach oben trieb. Die Krise ist eskaliert – und die Covid-Pandemie hat sie zusätzlich verschlimmert. Die Behörden sprechen längst von einer Opioid-Epidemie. Und die Krise hat sich gewandelt, auch am Epizentrum, in West Virginia: Sucht, Obdachlosigkeit und psychische Krankheiten gehen Hand in Hand. Wer Strassendrogen nimmt, weiss vielleicht gar nicht, dass er Fentanyl nimmt – oder das Tierberuhigungsmittel Xylazin, das den Drogen seit einiger Zeit beigemischt wird. Jene, die versuchen, gegen das Elend anzukämpfen, sind vor allem damit beschäftigt, Leben zu retten: Sie verteilen saubere Spritzen, HIV-Tests oder den Nasenspray Narcan. Dieser kann Menschen nach einer Überdosis wieder aufwecken, und sie so vor dem Tod bewahren. Experten sagen, es brauche mehr Schadensminderung, es sei etwa nötig saubere Spritzen zu verteilen, um die Süchtigen vor HIV oder Hepatitis zu schützen. Es gebe zu wenig Therapieplätze mit Ersatzsubstanzen wie Methadon, gerade in Bundesstaaten wie West Virginia, wo solche Therapien am dringendsten gebraucht würden. Dinge wie Drogenkonsumräume oder die staatlich kontrollierte Drogenabgabe gibt es kaum oder gar nicht. Nach Jahrzenten des «Krieges gegen die Drogen», scheinen die USA nur zögerlich wegzukommen von der Politik der harten Hand. Das Sterben geht derweil weit. Der Schaden ist immens, der menschliche, aber auch der wirtschaftliche. SRF.ch RFK Jr. fordert Schutz durch den Geheimdienst. Der Vorfall ereignete sich in der Nähe des Ortes, an dem 1968 der Vater des US-Präsidentschaftskandidaten erschossen wurde. Robert F. Kennedy Jr., dessen Vater und Onkel beide im Wahlkampf getötet wurden, erlebte bei einer Kundgebung in Los Angeles einen angespannten Moment, als ein schwer bewaffneter Mann, der sich als Bundespolizist ausgab, von seinen Sicherheitskräften festgenommen wurde. KFAR.us
Anrainer sollen verschollene F-35 finden. Das passiert auch nicht jeden Tag: Die US Air Force kann einen ihrer modernsten Kampfjets nach einem Zwischenfall während eines Fluges nicht finden. Das Militär rief nun die US-Bevölkerung auf, bei der Suche zu helfen. Das Militär verlor das Fluggerät irgendwo über dem US-Bundesstaat South Carolina aus den Augen. Zuvor war der Pilot des Flugzeugs mit dem Schleudersitz abgesprungen. ORF.at

Westjordanland – Die UNESCO hat Ruinen nahe der antiken Stadt Jericho أريحا / יְרִיחוֹ als Welterbe der Palästinenser anerkannt und ist dafür von Israel kritisiert worden. Die UNO-Kulturorganisation stimmte bei einer Sitzung im saudi-arabischen Riad dafür, die Stätte Tell as-Sultan auf eine entsprechende Liste der Welterbestätten zu setzen. Der israelische Staat ist zwar seit 2019 nicht mehr UNESCO-Mitglied, weil er die Organisation als voreingenommen Israel gegenüber betrachtet, war aber nach Medienberichten als Beobachter in Riad zugegen. Ein Sprecher des israelischen Aussenministeriums teilte mit, Israel sehe die Entscheidung als „weiteres Anzeichen für den zynischen Gebrauch der Organisation UNESCO durch die Palästinenser und für eine Politisierung der Organisation“. Israel werde sich mit Hilfe befreundeter Staaten dafür einsetzen, „alle verqueren Entscheidungen zu ändern“. Die archäologische Ruine nahe Jericho liegt im südlichen Westjordanland, das Israel 1967 mit anderen Gebieten erobert hatte. Die Palästinenser beanspruchen es als Teil eines unabhängigen Staates Palästina mit dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems als Hauptstadt. Israel lehnt das jedoch ab, viele Mitglieder des rechts-religiösen Lagers im Land beanspruchen das Westjordanland als Teil des jüdischen Staates. Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas begrüsste die Entscheidung der UNESCO am Sonntag als „äusserst wichtig“. Sie bezeuge „die Authentizität und Geschichte des palästinensischen Volkes“. Er betonte, dass „der Staat Palästina dem Erhalt dieser einzigartigen Stätte zum Wohle der Menschheit verpflichtet“ sei. ORF.at


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2 Gedanken zu „Was in der Schweiz und anderswo berichtet wurde – 23.09.2023“
  1. Soso, da verplempert Australien jahrzehntelang seine Oberflächen- und Grundwasserreserven, aber wenn dann die Trockenheit droht ist latürnich nur “das Klima” schuld.
    Das ist dann zwar immer noch ein menschengemachtes Problem, aber nunmal eines das wesentlich naheliegender, konkreter und steuerbarer ist als das obskure “Klima” – warum also wendet man sich letzterem zu anstatt die viel grundlegendere Ursachen anzugehen?
    Ach so, das eine kostet Profit, das andere mehrt ihn.

  2. die schweiz ist so deutsch
    wie die ösis cool…3staatenlösung +++

    wieso berichtet ihr nicht was im
    breitbart oder nordkorea über die
    westliche fed scheinwelt berichtet wird

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