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Im Internet gelesen und mitgeschrieben von Wilhelm Tell

Armenien – Armenien tritt dem Internationalen Strafgerichtshof bei, sehr zum Ärger Russlands. NOS.nl

Artsach – Die Massenflucht der armenischen Bewohner von Bergkarabach hält unvermindert an: Nach den jüngsten Angaben der Regierung in Eriwan verliessen inzwischen mehr als 80 Prozent der 120’000 armenischen Bewohner von Bergkarabach die Region. ORF.at

China – Dringend gesucht: Seltene Erden und Metalle. Ohne die wichtigen Metalle gibt es keine Energiewende – und derzeit hat China den Markt praktisch allein in der Hand.
● Konflikt mit Uiguren. Schweiz verzichtet auf EU-Sanktionen gegen China. Der Entscheid fiel bereits im Dezember 2022 und wurde nicht öffentlich kommuniziert. Kritik kommt aus Tibet. SRF.ch
● Chinas Raumfahrtbehörde hat Details zu ihrer nächsten Reise zum Mond veröffentlicht und Pläne angekündigt, die Expedition irgendwann im nächsten Jahr zu starten. Die Mission mit dem Namen 嫦娥六号 Chang’e-6 wäre Pekings zweiter Versuch, physische Proben vom natürlichen Erdtrabanten zu erhalten. „Der vorab ausgewählte Landeplatz für die Chang’e-6-Mission befindet sich im Südpol-Aitken-Becken auf der anderen Seite des Mondes, mit dem Ziel, Mondproben aus verschiedenen Regionen und Zeitaltern zu entdecken und zu sammeln, um das menschliche Verständnis zu verbessern.“ des Mondes“, sagte die Agentur. CRI.cn

Eswatini – Die Wählerlisten des Landes umfassen über 583’000 Wähler, und die Abgeordneten werden dann in einer beratenden Funktion für König Mswati III. (55) beteiligt sein. Das Königreich Eswatini oder Swasiland, die letzte absolute Monarchie in Afrika, hielt am Freitag dieser Woche Parlamentswahlen ab, an denen politische Parteien jedoch nicht teilnehmen dürfen. RFI.fr

Frankreich – Paralympische Sommerspiele. Unter neutraler Flagge: Russen und Belarussen in Paris 2024 dabei. Das Internationale Paralympische Komitee stimmt gegen einen Komplettausschluss der Länder bei den Spielen in Paris. SRF.ch
● Die französische Regierung werde sich mit dem Problem des Bettwanzenbefalls im öffentlichen Verkehr befassen, kündigte der Verkehrsminister des Landes, Clement Beaune, am Freitag an. RFI.fr

Grossbritannien – London will um einen Touristenmagneten reicher werden. Die Spionagetunnel unter der Stadt, für die lange die Geheimhaltung galt, sollen nun wieder aktiviert werden, wie nun bekanntwurde. Rund 220 Millionen Pfund (253 Mio. Euro) soll die Revitalisierung kosten und Einblicke in die Spionagegeschichte des Zweiten Weltkrieges geben – eine Spionageerlebniswelt quasi vom Kriegspremier Winston Churchill zu James Bond. SRF.ch
● Die Website royal.uk des britischen Königshauses ist durch einen Cyberangriff zeitweise lahmgelegt worden. Wie die dpa in London aus Palastkreisen erfuhr, wurde der Internetauftritt der Royals zum Ziel eines Denial-of-Service-Angriffs, bei dem Anfragen von sehr vielen Computern gleichzeitig an eine Website gesendet werden und diese überfordern. ORF.at

Italien – Italien kritisiert Deutschland wegen Flüchtlingspolitik. „Scholz blockiert die deutschen Ostgrenzen für Migranten, erleichtert ihnen aber die Ankunft in Italien, indem er die im zentralen Mittelmeer aktiven NGOs finanziert“, so Crosetto heute auf X. ORF.at

Kosovo – Nach den schweren Kämpfen zwischen serbischen Paramilitärs und kosovarischen Polizisten in Nordkosovo verstärkt die Nato die von ihr geführte Kfor-Schutztruppe. Der Nordatlantikrat, das wichtigste Entscheidungsgremium der Organisation, genehmigte die Entsendung zusätzlicher Streitkräfte in das kleine Balkanland, wie das Bündnis in Brüssel mitteilt. Über die Zahl der zusätzlichen Soldaten machte das Bündnis keine Angaben. Die USA zeigen sich derweil besorgt, dass an der Grenze zum Kosovo Serbien einen grossen «Militäraufmarsch» stationiert. Nach Informationen der Deutschen Presseagentur könnte die Verstärkung von Grossbritannien gestellt werden. Das Verteidigungsministerium in London hatte erst vor wenigen Monaten mitgeteilt, dass das Vereinigte Königreich noch bis mindestens 2026 einen «entscheidenden Beitrag» zur Schutztruppe leisten wolle. Das heute fast ausschliesslich von Albanern bewohnte Kosovo hatte sich 1999 mit Nato-Hilfe von Serbien abgespalten und 2008 für unabhängig erklärt. Mehr als 100 Länder, darunter die Schweiz, erkennen die Unabhängigkeit an. Die Kfor ist seit 1999 für die Gewährleistung der Sicherheit in dem Land zuständig. Derzeit gehören ihr nach jüngsten Angaben etwa 4500 Soldaten aus insgesamt 27 Nato-Ländern und Partnerstaaten an. Die Schweiz nahm zuletzt mit rund 195 Freiwilligen am Kfor-Einsatz teil. Bereits im Mai hatte das Bündnis eine Aufstockung seiner Präsenz in Kosovo um 700 Mann beschlossen. Damit hatte es auf schwere Ausschreitungen serbischer Mobs gegen Kfor-Soldaten in Nordkosovo reagiert. Damals hatten 30 italienische und ungarische Soldaten sowie mehr als 50 Serben Verletzungen erlitten. Die US-Regierung beobachtet nach eigenen Angaben einen «grossen» serbischen Militäraufmarsch an der Grenze zum Kosovo. Es beinhalte ein «beispielloses» Aufgebot von Artillerie und Panzern, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, in Washington. «Wir fordern Serbien auf, diese Truppen an der Grenze abzuziehen.» Die US-Regierung sei besorgt über die Situation und beobachte sie seit etwa einer Woche, sagte Kirby. Er bezeichnete das serbische Militäraufgebot an der Grenze als «destabilisierend». Man dränge die Serben auch über diplomatische Kanäle, die Truppen zurückzuziehen. Der kosovo-serbische Spitzenpolitiker und Geschäftsmann Milan Radoicic hat sich zum Überfall am vergangenen Sonntag bekannt. «Ich habe mich zu dieser Tat entschieden, weil alle bisher angewandten Widerstandsmethoden keine Verbesserung des Lebens des serbischen Volkes (in Kosovo) brachten», schrieb er in einer Erklärung, die sein Anwalt am Freitag vor der Presse in Belgrad verlas. Zugleich teilte er darin mit, als Vize-Vorsitzender der Serbischen Liste, der Partei der Kosovo-Serben, zurückzutreten. Wo sich Radoicic derzeit aufhält, ist unbekannt. In seiner Erklärung behauptete Radoicic, die Aktion auf eigene Faust ausgeführt und keine offiziellen Stellen in Serbien darüber informiert zu haben. Die Nato kündigte nach den schweren Kämpfen an, die von ihr geführte Kfor-Schutztruppe zu verstärken.
● Das Scheitern der westlichen Diplomatie. Die EU und die USA sind mit ihrem bisherigen Kurs gegenüber Serbien mitverantwortlich für die Eskalation in Kosovo. SRF.ch

Malediven – Auf den Malecivenwird ein neuer Präsident gewählt. Knapp 283’000 Menschen entscheiden heute in einer Stichwahl zwischen dem bisherigen proindischen Präsidenten und einem prochinesischen Herausforderer. Die Malediven waren traditionell eher unter dem Einflussgebiet Indiens. Aber auch China möchte Zugang zu der strategisch wichtigen Region. Der China-orientierte މުޙައްމަދު މުޢިއްޒު Mohammad Muizzu (45) hat die Stichwahl auf den Malediven laut der Wahlkommission gewonnen. SRF.ch

Niederlande – Die Niederlande haben Europas grösstes Erdgasfeld nach jahrelangen Protesten geschlossen. Die Produktion soll im kommenden Winter nur im Fall extremer Kälte noch einmal aufgenommen werden. Anwohner haben seit Jahren über Erdbeben geklagt, die direkt auf die Ausbeutung der Vorkommen zurückgeführt werden. Zehntausende Gebäude in der Provinz Groningen wurden dadurch teils schwer beschädigt. RBB.de

Österreich – Bundeskanzler Nehammer verhöhnt arme Menschen. Anlässlich einer Wahlkampf-Ansprache in einer Weinhandlung in der Salzburger Kleinstadt Hallein vom 26. Juli hat der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer Kindern armer Eltern empfohlen, sich in Fastfood-Restaurants zu verpflegen. «Die billigste warme Mahlzeit in Österreich ist zwar nicht gesund, aber sie ist billig», sagt Nehammer in einem Videomitschnitt der Veranstaltung, der in diesen Tagen in die sozialen Medien gelangt ist und seither durch die Decke geht. Ein Hamburger kostet 1.40 Euro, mit Pommes 3.50 Euro. Und da soll es Eltern geben, die sich das nicht leisten können. Aber nicht genug der Häme. Im Anschluss verglich der Kanzler von der konservativen ÖVP den Sozialstaat, der sich um Kinderarmut kümmert, mit dem Kommunismus der ehemaligen DDR. Die Empörung in den Reihen österreichischer Politiker war gross. Der Bundeskanzler argumentierte in seiner Einlassung mit den Zahlen der Teilzeitbeschäftigten. Die wirtschaftliche Situation in Österreich sei gut, so Nehammer. Wenn also die Armut wachsen würde, dann müsste die Zahl der Teilzeitbeschäftigten gleichzeitig zurückgehen, was sie aber nicht tue. Dieses technische Argument verfing bei Nehammers Kritikern allerdings wenig. Herbert Kickl, Parteichef der rechtsnationalen FPÖ, sagte vielmehr, das Video zeige das wahre Gesicht des Kanzlers: weltfremd, von oben herab und herzlos gegenüber der wahren Not von Kindern. Sein Kollege von der SPÖ, Andreas Babel, nutzte Nehammers Entgleisung gar für eine Pressekonferenz. Die Menschen in Österreich hätten einen Kanzler verdient, der sie respektiere und nicht einen, der arme Kinder in den McDonalds schicke, sagte Babel. Auch bei der Bevölkerung zeitigen Nehammers Äusserungen vielerorts Empörung und Spott. In den sozialen Medien kursierte die Analogie von der französischen Königsgattin und gebürtigen Österreicherin Marie-Antoinette und ihrem Ausspruch aus dem 18. Jahrhundert, wonach Leute, die kein Brot zu essen hätten, doch auch Kuchen essen könnten. Caritas-Chef Michael Landau schrieb wörtlich: «Wer in Österreich sagt, es gäbe niemanden, der hungert oder friert, hat von der Wirklichkeit der Menschen keine Ahnung.» Sich zum Start des Wahlkampfs für die Wahlen im Herbst 2024 den Volkszorn aufzuhalsen, könnte aber durchaus auch Kalkül sein, sagt SRF-Korrespondent Peter Balzli in seiner Analyse. Vor vier Jahren gewann die ÖVP mit Bundeskanzler Sebastian Kurz die Wahl klar. Doch jetzt liege die Partei in Umfragen bloss noch auf dem dritten Platz – hinter Kickls FPÖ und Babels SPÖ –, so Balzli. Die Zustimmungswerte der Regierung seien im Sinken begriffen. In den Umfragen dominiert die rechtskonservative FPÖ, was Nehammer zwinge, am rechten Rand seiner Partei die Wählerschaft bei Laune zu halten. Wie auch immer sich Nehammers Fauxpas auf die Wahlen 2024 auswirken wird: Seiner im Grund christlichen Werten verpflichteten ÖVP hat er sicher keinen Dienst erwiesen.
● Joggerin in Oberösterreich von Hund totgebissen. SRF.ch
● Zwei Jahre Haft, davon acht Monate unbedingt, hat am Dienstag das Urteil gegen jenen Mann gelautet, der im Freibad Braunau seine NS-Tattoos zur Schau gestellt haben soll.
● Skifahren wird im kommenden Winter empfindlich teurer. Das ergab eine österreichweite Erhebung der APA. Die Preise für Liftkarten werden im Schnitt um sieben bis zehn Prozent angehoben. Am teuersten ist eine Tageskarte am Arlberg in Tirol mit 75 Euro.
● Radfahrerin in Graz von Lkw überrollt und getötet. ORF.at

Pakistan – Bei einem Selbstmordanschlag am Freitag bei einer Prozession zum Geburtstag des Propheten Mohammed in der Nähe einer Moschee in der pakistanischen Provinz Belutschistan sind nach Angaben von Beamten und Medien mindestens 52 Menschen gestorben und Dutzende weitere verletzt worden. Viele der Verletzten befinden sich in einem kritischen Zustand. Man gehe davon aus, dass es sich bei der Explosion im Bezirk Mastung um einen Selbstmordanschlag gehandelt habe, sagte der stellvertretende Kommissar von Mastung, Atta Ul Munim, gegenüber Reportern. Der Beamte behauptete, dass ein hochrangiger Polizist, Mohammad Nawaz, der bei der Explosion ums Leben kam, das Hauptziel des Angriffs gewesen sei. RP.pk

Russland – Laut einem neuen, von Präsident Wladimir Putin unterzeichneten Dekret können ukrainische Staatsbürger nun auch dann nach Russland einreisen, wenn ihr nationaler Reisepass abgelaufen ist. Moskau und Kiew ratifizierten bereits 1997 ein visumfreies Reiseabkommen, die Ukraine weigerte sich jedoch, es zu verlängern und liess es am 1. Januar 2023 auslaufen. Moskau entschied sich jedoch einseitig dafür, ukrainische Staatsangehörige ohne Visum über die Grenze zu lassen. Das vom russischen Staatsoberhaupt genehmigte und am Freitag veröffentlichte Dekret listet auch andere alternative Ausweisformen auf, die als ausreichend für die Einreise gelten. Dazu gehören ein externer Reisepass (für internationale Reisen gedacht), ein Diplomatenpass und ein spezieller Matrosen- oder Pilotenausweis. Kinder unter 16 Jahren können nur mit einer Geburtsurkunde nach Russland einreisen.
● Einem Bericht zufolge hat Russlands Aussenamt der Regierung einen Gesetzentwurf zur Erhöhung der Visagebühren für Bürger der EU, Islands, Liechtensteins, Norwegens und der Schweiz vorgelegt. Derzeit beträgt die Gebühr für die Beantragung eines Russland-Visums 35 Euro beziehungsweise 70 Euro im Eilverfahren. Der neue Gesetzentwurf würde die Visakosten auf 50 bis 300 US-Dollar (48 bis 290 Euro) erhöhen. Allerdings weist die Behörde darauf hin, dass EU-Bürger zu Tourismuszwecken weiterhin das im August eingeführte E-Visum nutzen können. Dieses kostet derzeit 52 US-Dollar (50 Euro). VESTI.ru

Schweden – Nach Jahren sozialdemokratischer Vormacht will nun die konservative Regierung die Armee gegen den Bandenkrieg einsetzen.
● Der an ihn vergebene Physiknobelpreis „gebietet grosse Demut“, sagte der österreichisch-ungarische Physiker Ferenc Krausz (61) am Dienstag. Er dankte seiner Familie und seinen Lehrern, „von der Volksschule weg bis an die Universität in Ungarn“, die ihn letztlich dazu bewegt hätten, Physik zu seinem Leben zu machen. Krausz würdigte auch die Leistungen seiner Kolaureaten, Anne L’Huillier und Pierre Agostini, sprach aber auch die Leistungen von Paul Corkum von der Universität Ottawa (Kanada) an, der die Auszeichnung – hätte es das Reglement der Nobelpreis-Akademie zugelassen, die die maximale Anzahl von Laureaten auf drei Personen begrenzt – „mit verdient hätte“. Im Vorjahr wurde Krausz für seine Beiträge zur Attosekundenphysik gemeinsam mit L’Huillier sowie mit Corkum mit dem renommierten Wolf-Preis in Physik ausgezeichnet. Sie bestehen aus dem Atomkern – der ist schwer, relativ gross, besteht aus positiv geladenen Protonen, gegebenenfalls auch Neutronen. Rund um den trägen Kern schwirren die Elektronen, nein, sie flitzen nur so umher. Und zwar sehr, sehr, sehr schnell. L’Huillier, Agostini und Krausz aber haben es möglich gemacht: Dank ihrer Arbeit kann man zwar nicht die genaue Position, wohl aber die Dynamik von Elektronen in Atomen und Molekülen sichtbar machen. «Stellen Sie sich Elektronen nicht als Punkte oder Teilchen vor. Sondern als Wasser-Wellen. Was wir beobachten können, ist die Dynamik des Wellenkamms». Elektronen bewegen sich extrem schnell, im Zeitraum von Attosekunden. Eine Attosekunde ist ein Milliardstel einer Milliardstelsekunde, oder 0,000.000.000.000.000.001 Sekunden. Vorgänge in diesem Zeithorizont zu beobachten, schien lange unmöglich, weil es keine Laser gab, die so kurze Lichtimpulse erzeugen konnten. SRF.ch

Schweiz – Vor rund 15 Jahren verspricht ein Hirnforscher Grosses. Henry Markram, Professor an der ETH Lausanne (EPFL), will unser Gehirn im Computer nachbauen. Mit seinem Projekt bewirbt er sich bei der EU um Forschungsgelder von rund einer Milliarde Euro. Und nennt es Human Brain Project. 2009 verkündet Markram in einem Ted Talk, dass die Simulation des menschlichen Gehirns innerhalb von zehn Jahren realistisch sei. Drei Jahre später reicht er ein entsprechendes Projekt bei der EU ein. In den Medien ist von einem «Superhirn» die Rede – aber auch von revolutionären Computertechnologien und Therapien für Hirnerkrankungen. Im Projektplan ist Markram vorsichtiger, mit dem was er verspricht. Insgesamt entsteht dennoch der Eindruck: Hier will jemand das komplette menschliche Hirn simulieren. 2013 erhält Markram gemeinsam mit Hunderten von weiteren Wissenschaftlern den Zuschlag für ein EU-Flagship-Projekt und bis zu einer Milliarde Forschungsgelder. Rund 800 Neurowissenschaftler unterzeichnen einen offenen Brief an die EU. Viele halten den Ansatz, das Gehirn ausgehend von Molekülen und einzelnen Zellen nachzubauen, schlicht für unrealistisch. Stattdessen müsse man vom Verhalten und der Hirnaktivität aus denken, sagte damals Stanislas Dehaene, Direktor der Cognitive Neuroimaging Unit in Paris zum Fachmagazin Nature. Aus der Kritik habe man Lehren gezogen. Man sei auf die Kritik eingegangen und hätte die Hirnfunktionen wieder mehr in den Fokus gerückt, darunter das menschliche Bewusstsein und Gedächtnis. Jetzt endet das Human Brain Project. Nach zehn Jahren Forschung steht die vollständige Simulation des Gehirns noch aus. Nun bleibt abzuwarten, inwiefern die Hirnforschung in Zukunft auf dem Human Brain Project aufbauen kann.
● Bundesrat stellt 100 Millionen Franken für Minenräumung bereit. Mit dem Geld sollen zivile und landwirtschaftliche Gebiete in der Ukraine entmint und der Wiederaubau ermöglicht werden.
● Der Missbrauchsskandal in der Kirche sorgt für eine Flut von Kirchenaustritten. Seelsorgende fordern Reformen.
● Hohe Zuwanderung. Parmelin: «Irgendeinmal sagt die Bevölkerung Stopp». Guy Parmelin warnt vor der Zuwanderung. Er bezweifle, dass es so weiter gehen könne, sagt der SVP-Bundesrat.
Kommen im Herbst die chinesischen Touristen wieder? Menschen aus China besuchen die Schweiz aktuell noch nicht im gleichen Umfang wie vor der Pandemie.
● Ein Bergsteiger ist am Freitagnachmittag am Eiger (ca. 4’000 m) tödlich verunglückt. Der Alpinist sei 1000 Meter in die Tiefe gestürzt, heisst es in der Mitteilung der Kantonspolizei Bern. SRF.ch

Simbabwe – Bei einem Minenunglück sind nach Angaben der Regierung 13 Bergleute gestorben. Insgesamt waren 34 Bergleute beim illegalen Goldabbau verschüttet worden, als die stillgelegte Goldmine in Chegutu, etwa 100 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Harare, einstürzte. ORF.at

Slowakei – Robert Fico [ˈrɔbert ˈfitsɔ] ist kein bescheidener Mann. Aber die Deutlichkeit seines Siegs bei den vorgezogenen Parlamentswahlen in der Slowakei dürften sogar den dreifachen Ex-Regierungschef überrascht haben. 23 Prozent der Stimmen holt seine linksnationalistische Smer-Partei: Deutlich mehr als alle Umfragen voraussagten und deutlich mehr als die 18 Prozent von Progresivne Slovensko, der liberalen Partei, zu der früher auch Staatspräsidentin Zuzana Caputová gehörte. Fico (59) ist damit ein Comeback gelungen, das kaum jemand für möglich gehalten hätte. Noch vor dreieinhalb Jahren galt der dreimalige Ex-Regierungschef als politisch erledigt. Allerdings wird Robert Fico nicht über die gleiche Machtfülle verfügen wie sein Vorbild Orban. Um eine Regierung zu bilden, muss er nämlich eine Koalition mit mindestens zwei weiteren Parteien bilden. Die Chancen, dass ihm das gelingt, stehen gut. SRF.ch

Spanien – Es war eine Niederlage mit Ansage: Alberto Nuñez Feijóo, der Kandidat der konservativen Volkspartei Partido Popular, ist nicht zum neuen Regierungschef Spaniens gewählt worden. Obwohl seine Partei bei den Wahlen im Juli am meisten Sitze geholt hatte – für eine Mehrheit im Parlament reichte es nicht. Zusammen mit der rechtspopulistischen Partei Vox und zwei einzelnen Stimmen von Regionalparteien kam Feijóo nur auf 172 Stimmen. So fehlten ihm am Schluss gerade mal vier Stimmen im spanischen Kongress. Aber auch wenn das rein arithmetisch nach wenig klingt: Politisch sind es Welten, die Alberto Nuñez Feijóo von der Macht trennen.
● Universitätsstadt Murcia. Mindestens 13 Menschen sterben bei Brand in spanischem Nachtclub. Die Flammen sind gegen sechs Uhr morgens in der Disco ausgebrochen. Mindestens vier weitere Menschen wurden verletzt. SRF.ch

Sri Lanka -Teepflücker in Sri Lanka verdienen vergleichsweise schlecht. Durch die hohe Inflation reicht der Lohn oft nicht mehr, um satt zu werden. Das wirft ein schlechtes Licht auf Unternehmen wie die Rainforest Alliance, die mit ihrem Gütesiegel faire Arbeitsbedingungen garantieren. Im kühlen Hochland der Ferieninsel Sri Lanka. Eine Teepflückerin steht am Steilhang einer Teeplantage bis zu den Hüften in grün-glänzenden Teepflanzen. Sie stellt sich als වාසුකී Vasuki vor. Die Frau pflückt mit flinken Fingern die obersten, noch hellgrünen Blätter ab – und stopft sie, wenn die Hand voll ist, blitzschnell in einen grossen Sack auf ihrem Rücken. «Wir müssen mindestens 18 Kilogramm Teeblätter pro Tag pflücken», sagt Vasuki. Dafür bekomme sie 1000 sri-lankische Rupien. Das sind umgerechnet 2.70 Franken. Wenn sie weniger pflückt, gibt es Abzüge. Die 41-Jährige in löchriger rosa Fleecejacke macht eine kurze Pause und zeigt ihre Handflächen: Sie sind rissig von den harten Teeblättern, die sie Tag für Tag abreisst. Wie Vasuki arbeiten Hunderttausende von Teepflückerinnen und -pflückern in der Teeregion Nuwara Eliya im Hochland Sri Lankas. Die Arbeit in der bilderbuchschönen Umgebung ist hart, meist weiblich und vergleichsweise schlecht bezahlt. Mit der hohen Inflation, die in der schweren Wirtschaftskrise vor einem Jahr zeitweise auf 86 Prozent kletterte, bleibt von dem Wenigen kaum etwas übrig. «Es reicht nicht zum Leben», sagt Vasuki. «Aber was können wir machen?» Eine Studie der sri-lankischen Universität Peradeniya zeigt auf, dass eine Teepflückerin gut 2500 Rupien pro Tag verdienen müsste – und das an mindestens 21 Arbeitstagen pro Monat –, um angesichts der hohen Inflation die Lebenshaltungskosten decken zu können. Das wäre das Zweieinhalbfache des jetzigen Tageslohns. Vasukis Mann ist Tagelöhner und verdient noch etwas dazu: Und trotzdem ist es nicht genug, um genug Essen für die Eltern und ihre beiden halbwüchsigen Kinder zu kaufen. «Manchmal bin ich hungrig. Und die Kinder sind es auch», sagt Vasuki. Sri Lanka hat die schwerste Wirtschaftskrise seiner Geschichte hinter sich. Die Allerärmsten, zu denen auch die tamilischen Teepflückerinnen und ihre Familien zählen, leiden besonders unter den Folgen. Die Gewerkschaft habe von den Tee-Unternehmen mehr Geld verlangt, sagt Vasukis Kollegin, die sich als Gelitshmi vorstellt, und ein paar Meter weiter Teeblätter pflückt. Aber die Unternehmen hätten sich geweigert, mehr zu bezahlen. Der stämmige Mann könnte aus einem Kolonialfilm stammen, mit seinen kurzen Hosen und den weissen Gamaschen über geschnürten Lederstiefeln. «Wir können den Pflückerinnen nicht mehr bezahlen, als wir verdienen», sagt Rajadurai gegenüber SRF am Rand einer Plantage. Weil die Regierung vor zwei Jahren den Import von Düngern und Pestiziden plötzlich verboten habe, sei die Tee-Ernte miserabel gewesen. Offiziell wollte die Regierung auf biologischen Landbau umstellen. Der eigentliche Grund dürfte gewesen sein, dass der Regierung die Devisen ausgingen. «Jetzt gibt es zwar wieder Dünger in Sri Lanka», sagt der Plantagen-Chef, «aber er ist viel teurer als vor dem Bann.» Die Produktionskosten für Tee seien dadurch massiv gestiegen – und so hoch wie in keinem anderen Land der Welt. Aber die Detailhändler wollten die gestiegenen Kosten nicht an die Konsumentinnen weitergeben. Die hohe Inflation sei natürlich ein Problem für die Teepflückerinnen, sagt Rajadurai. Aber für die Inflation könne man nicht die Unternehmer verantwortlich machen. Da sei die Politik in der Pflicht. Der Schein des Gütesiegels: Die Plantage, auf der Vasuki und Gelitshmi Tee pflücken, ist von der Rainforest Alliance zertifiziert. Die gemeinnützige Organisation garantiert damit unter anderem eine faire Bezahlung und menschenwürdige Behandlung – worauf viele Konsumenten vertrauen. Auf Anfrage schreibt die Rainforest Alliance: «Wir sind tief betroffen, dass Arbeiterinnen in Sri Lanka ihren Lebensunterhalt nicht bestreiten können.» Die 1000 Rupien Lohn pro Tag seien der Mindestlohn der Regierung. Aber die Lebenshaltungskosten hätten sich seit dem letzten Jahr verdreifacht. Die Zertifizierung könne zwar eine wichtige Grundlage für die soziale und ökologische Nachhaltigkeit bilden, aber sie könne nicht die sozioökonomischen Probleme eines Landes lösen. Konsumenten lässt das Zertifizierungsunternehmen weiter in dem Glauben, die Arbeiterinnen würden fair bezahlt. SRF.ch

Tschechien – Es ist seltsam, wie sich die Gründungsmythen von Technologieunternehmen ähneln. Hier die Geschichte von Průša (prusa3d.com/) in Prag: Josef Průša brach die Uni ab, tüftelte in seiner Garage. Ein paar Jahre später: die Fabrik in Prag, wo jedes Jahr 100’000 3D-Drucker entstehen und in 160 Länder verschifft werden, wo tonnenweise Plastikfaden zum Drucken produziert wird, 750 Angestellte, 2020 tschechischer Unternehmer des Jahres. In den alten Prager Fabrikhallen, ziemlich nah am Stadtzentrum, empfängt uns Miriam Sova. Und führt uns in einen Raum, wo es fast so aussieht, als würde ein alter Menschheitstraum wahr. «Hier sehen Sie 600 Drucker, die alle Drucker drucken», sagt die Marketingfrau. Sie stehen auf langen Regalen, spucken in gleichmässigen Abständen Plastikteile aus. Die Geräte sind nicht viel grösser als der normale Drucker im Büro. Aber gefüttert werden sie mit einem dünnen Plastikfaden, der langsam in ihrem Inneren verschwindet. Dort schmilzt das Plastik, erklärt Sova, es wird zur formbaren Masse. «Der Drucker trägt dann Schicht um Schicht auf, bis das Modell fertig ist.» Was hier entsteht, klingt also nach der perfekten Maschine, dem Perpetuum mobile, das sich selbst kopiert, auf ewig funktioniert. Aber die 3D-Drucker sind kein Perpetuum mobile, sie fertigen nur gewisse Teile für neue Drucker, sie brauchen natürlich Energie von aussen. Es wäre sogar günstiger und effizienter, die Druckerteile anders herzustellen, sagen Fachleute. Das Unternehmen Průša versteht etwas von Marketing, davon, wie man eine Geschichte erzählt. «Man kann alles drucken, einzige Einschränkung ist die Fantasie», sagt Marketingfrau Sova. Wenn man es sich leisten kann. 1000 Franken kostet ein einfacher 3D-Drucker. In Tschechien ist er inzwischen ein beliebtes Weihnachtsgeschenk für Kinder. An der Prager Universität öffnet Libor Beránek die Tür einer Vitrine. Der Leiter des Instituts für Maschinenbau zeigt ein Gebiss, das aus dem 3D-Drucker kommt, perfekt geformt nach dem Mund des Patienten. Und dann enthüllt er ein Geheimnis. «Ich weiss gar nicht, ob ich das hier sagen darf, denn es geht um tschechische Kampfflugzeuge. In Tschechien versuchen Hersteller jetzt, Teile aus dem 3D-Drucker in den Jets zu verbauen.» Seine Uni tüftelt mit. Während der Corona-Pandemie haben Prusa und andere tschechische 3D-Druck-Unternehmen Hunderttausende Schutzvisiere gedruckt, jetzt während des Ukraine-Kriegs drucken sie Schienen für verletzte Arme und Beine. Kaum eine andere Technologie könne so schnell und präzise komplizierte Objekte herstellen wie der 3D-Druck, sagt Beránek. SRF.ch

Tunesien – Migrationsabkommen. Tunesischer Präsident fordert mehr Geld von der EU. SRF.ch

Ukraine – Die Ukraine plant den Bau eigener Flugabwehrsysteme. Diese Grundsatzentscheidung werde sehr bald umgesetzt, sagte der Leiter des Präsidialamtes in Kiew, Andrij Jermak, gestern. „Wir werden bald Spezialisten haben, die einen Plan für unsere eigene Produktion von allem, was wir brauchen, entwickeln werden, vor allem von Luftverteidigungswaffen.“
● Der britische Verteidigungsminister Grant Shapps (55) will Ausbildungsmissionen für ukrainische Soldaten künftig in das Land selbst verlegen. Auch sollten britische Rüstungsunternehmen möglichst in der Ukraine selbst produzieren. ORF.at
● Der Demokrat Biden erklärte, er habe mit den Republikanern einen Deal vereinbart, um die Ukraine weiter zu unterstützen.
● „Die EU wird sich bald von Lissabon bis Lugansk erstrecken“, sagte Baerbock am Rande des EU-Aussenministertreffens in der ukrainischen Hauptstadt vor Journalisten. RBB.de

USA – Gouverneurin ruft Notstand aus. Heftige Regenfälle in New York: Zahlreiche Strassen überflutet. Strassen und Autobahnen mussten gesperrt werden. Der öffentliche Verkehr und Flugbetrieb sind eingeschränkt.
● Arbeitskampf bei US-Autobauern. Das grosse Aufbegehren in der Autostadt Detroit.
● US-Kongress verhindert Shutdown auf Kosten der Ukraine. Wenige Stunden vor Ablauf der Frist hat sich der US-Kongress im Budgetstreit auf eine provisorische Lösung geeinigt.
● Der Gründer einer Börse für Kryptowährungen, Sam Bankman-Fried, muss sich vor Gericht wegen Betrugs verantworten. Als die Kryptowährung FTX kollabierte, stellte sich heraus, dass der Börse acht Milliarden US-Dollar fehlten. Dem 31-Jährigen drohen bis zu 115 Jahre Haft. Seine ehemalige Firma FTX fordert ausserdem mehr als eine Milliarde US-Dollar zurück. SRF.ch
● Der frühere US-Präsident Jimmy Carter hat an diesem Wochenende seinen 99. Geburtstag gefeiert. Medienberichten zufolge beging der Demokrat den besonderen Tag mit seiner Familie zu Hause. Seine Heimatstadt Plains im US-Bundesstaat Georgia feierte den Ex-Präsidenten das ganze Wochenende über. Obwohl der eigentliche Geburtstag erst heute ist, gab es schon gestern diverse Veranstaltungen zu Ehren Carters. ORF.at
● Die USA seien zu allen Mitteln entschlossen gewesen, einschliesslich Erpressung und Bestechung, um sicherzustellen, dass die amtierende Regierung die Wahlen in der Slowakei gewinnen würde, behauptete der russische Auslandsgeheimdienst (SVR). Die Opposition in der Slowakei hat deutlich gemacht, dass sie im Falle einer Wahl nicht unbedingt dem Beispiel der USA folgen würde, und hat laut SVR gute Chancen, bei der Abstimmung als Sieger hervorzugehen. Um dies zu verhindern, „hat das US-Aussenministerium mehrere seiner europäischen Verbündeten angewiesen, gezielt mit lokalen politischen und geschäftlichen Kreisen zusammenzuarbeiten“, behauptete der russische Geheimdienst. Weiter wurde behauptet, dass Washington den Einsatz von Methoden wie Erpressung, Drohungen und Bestechung sanktioniert habe. RT.ru



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