Sinnbildhaft – Kanzleramtsweihnachtsbaum bereits bei Anlieferung „tot“

Beinahe als sinnbildhaft muss man den Anblick des heurigen Weihnachtsbaumes vor dem Kanzleramt in Berlin bezeichnen

Er löste bereits beim Aufstellen Anfang Dezember einhelliges Kopfschütteln bei den Forstfachleuten aus.

Bereits jetzt sämtliche Nadeln verloren

Das, Anfang Dezember, dem Kanzler offiziell übergebene Nadelgehölz hat schon beim Aufstellen Kopfschütteln bei Forstfachleuten ausgelöst. Die Schwingen des Baumes sehen kläglich aus. Kleinere Äste haben bereits keine Nadeln mehr.

„Da will den Kanzler jemand gewaltig hinter die Fichte führen“, sagte dazu Waldbauer Wolfgang Hengesbach aus Sundern im Sauerland gegenüber der Plattform Nius.

Damit meint er jedoch nicht nur die Tatsache, dass es sich bei der vermeintlichen „Tanne“ aus Brandenburg um eine um eine 17,5 Meter hohe Fichte handelt, die aus dem Stadtforst von Eberswalde in Brandenburg stammt. Wenn eine Fichte schon größere Teile ihrer Nadeln verloren habe, dann sei sie „so gut wie tot oder zumindest schwer krank“.

Hatte der traditionelle Christbaum vor dem Kanzleramt bereits in den vergangenen Jahren vor allem hämische Kommentare betreffend wenig eleganter Wuchsform provoziert, so hatte das aktuelle, dem Kanzler offiziell übergebene Nadelgehölz, schon beim Aufstellen Kopfschütteln bei Forstfachleuten ausgelöst.

Von Pracht und Eleganz keine Spur

„Wenn man durch eine Fichte hindurchsehen kann, oder wenn sie schon größere Teile ihrer Nadeln verloren hat, wie hier an den Ast-Enden, dann ist der Baum so gut wie tot oder zumindest schwer krank“, erklärt Hengesbach, dessen Familie seit 115 Jahren vom Waldbau lebt.

Bis vor kurzem haben Forstwissenschaftler den Anbau von Fichten noch ausdrücklich empfohlen, sagt Hengesbach. Seine Diagnose, entweder haben Trockenheit oder der Borkenkäfer dem Baum den Garaus gemacht.

NIUS wollte dies genauer wissen und fragte daher in der Forstverwaltung von Eberswalde nach, ob man dem Kanzler bewusst einen siechen Baum geschickt habe. Selbstredens weist man in der Stadt nordöstlich von Berlin die Verantwortung von sich.

„Die sogenannte Kanzlertanne ist ein gemeinsames Projekt der Stadt Eberswalde und der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände“, erklärte dazu Sprecher Markus Mirschel.

Den Waldbesitzern sind die sichtbaren Ausfallerscheinungen am „Oh Tannenbaum“ des Kanzlers freilich etwas peinlich. Sie verweisen darauf, dass man sich beim Aussuchen des Baumes schon mal vergreifen könne.

“Der Verband AGDW, ‘Die Waldeigentümer’ spendet seit vielen Jahren die Kanzlertanne für den Ehrenhof des Bundeskanzleramts.

Ausgewählt wird ausdrücklich kein Baum aus einer Gartenanlage oder Weihnachtsbaumkultur, sondern aus dem lebendigen Ökosystem Wald. Hier stehen die Bäume dichter nebeneinander, sodass es eine andere Belichtung als bei Bäumen in einer Kultur gibt. Die sogenannte Benadelung ist daher naturgemäß anders“, erläuterte Sprecher Jürgen Gaulke dazu gegenüber NIUS.

Klimawandel als „Schuldiger“ entlarvt

Doch Gaulke gibt zu, dass die Kanzlertanne durchaus ihre, ungewollten lichten Momente an Stamm und Ästen hat,

„die in diesem Jahr ausgewählte Fichte kommt aus Nachhaltigkeitsgründen aus dem nahen Brandenburg. Dort zeigt der Klimawandel bereits ernste Auswirkungen, die auch an der schon im Frühsommer 2023 ausgewählten Fichte nicht spurlos vorübergegangen sind“, gibt er zu.

Zu erkennen sind diese Krankheitszeichen „eines Verlustes an Vitalität an der zunehmenden Verlichtung der älteren Nadeljahrgänge. Die älteren Nadeln erhalten wegen der klimabedingten zunehmenden Trockenheit zu wenig Wasser, weil der Baum zuerst die jüngeren Jahrgänge versorgt. Die älteren Nadeln verlieren an Grünton, wechseln ins Bräunliche und fallen zum Teil ab.“

So gesehen hat die Baum-Auswahl doch auch etwas Gutes: Kanzler Olaf Scholz (SPD) hat aus seinem Büro im siebten Stock des Kanzleramts nun zumindest einige Wochen einen Blick auf die Probleme der Waldbesitzer und freilich auch zumindest sinnbildlich gesprochen auf den, durch seine Ampel herbeigeführten „Niedergang Deutschlands“.

Der „ampelseitig hysterisch“ vorgebetete Klimawandel hat nun auch vor dem Kanzleramt ein „plakatives, mahnendes Sinnbild“ gefunden.

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