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Bild: Vodafone

EU-Parlament, Rat und Kommission haben sich auf die KI-Verordnung geeinigt.

Sie wird trotz angeblicher Schutzmechanismen die automatische Gesichtserkennung jetzt europaweit etablieren. Das ist schlecht für die Demokratie.

Nummerntafel im Gesicht

Automatische Gesichtserkennung ist im Prinzip so, als würden wir alle eine gut erkennbare Nummerntafel im Gesicht tragen. Ob wir einkaufen, in einen Zug steigen oder auf eine Demonstration gehen, ist die biometrische Technik einmal ausgerollt, sind wir überall über unsere Körperdaten erkennbar und mit Klarnamen unterwegs.

Dieser düsteren Dystopie einer Zukunft ohne jegliche Anonymität im öffentlichen Raum sind wir mit der Einigung bei der europäischen KI-Verordnung einen enormen Schritt näher gekommen, ganz nach „chinesischem Vorbild“.

Auch wenn noch schlimmere Forderungen abgewehrt wurden, gibt es hierzu rein gar nichts zu feiern. Das neue Regulierungswerk erlaubt es Staaten prinzipiell, zur Abwehr eines, mittlerweile hinlänglich strapazierten Szenarios eines Terroranschlages oder in bestimmten Fällen zur Suche von vermissten Menschen und Tatverdächtigen, Überwachungsvideos in Echtzeit mit Gesichtsdatenbanken abzugleichen.

In Echtzeit können mit dieser Technik alle Menschen gesucht, gescannt und identifiziert werden, von denen der Staat die Aufnahme einer Überwachungskamera und ein hinterlegtes biometrisches Foto hat.

Daten bereits durch Ausweisdokumente gespeichert

Die biometrischen Gesichtsdatenbanken haben die meisten europäischen Staaten im Rahmen von Reisepass- oder Einreisegesetzen bereits seit Jahren angelegt und aufgefüllt. Die Bilder sind vorhanden und ihre automatisierte Nutzung haben in Deutschland vergangene Bundesregierungen immer weiter vorangetrieben. Von hier aus ist die Nutzung für die Gesichtserkennung auch außerhalb von Flughäfen und Passkontrollen nur noch ein kleiner, offenbar vorprogrammierter Schritt.

Manche Kritiker der KI-Verordnung meinen, dass die Echtzeit-Überwachung ja ohnehin strenge Kriterien habe. Doch das ist Augenwischerei, das Gesetzeswerk erlaubt auch eine Hinterher-Gesichtserkennung mit deutlich weniger Einschränkungen. Etwa für die Suche nach Tatverdächtigen von „schweren Straftaten“ nach Richterbeschluss. Die Liste dieser Straftaten ist lang und wie wenig ein Richtervorbehalt wert ist, weiß mittlerweile jeder Bürgerrechtler.

Was „hinterher“ im Vergleich zu „Echtzeit“ eigentlich bedeutet, ist ebenfalls nicht eindeutig. Die Grenzen werden somit verschwimmen. Erfahrungen mit anderen Überwachungstechniken wie der Vorratsdatenspeicherung zeigen, dass am Anfang immer von Terror und schweren Straftaten die Rede war, am Ende die Überwachung aber auch für den kleinen Gras-Dealer und sogar dessen Kunden eingesetzt wird.

Gesichtserkennung flächendeckend in Europa

Klar ist auf jeden Fall, dass die KI-Verordnung das große Einfallstor ist, um die automatisierte Gesichtserkennung flächendeckend zu etablieren. Es gibt nun eine europaweite Rechtsgrundlage, um diese Technologie überall einsetzen zu können. Denn das Gesetz erlaubt das ja jetzt für bestimmte Fälle. Polizei und Geheimdienste werden die gesetzlichen Möglichkeiten wie immer bis an den „Rand der Unkenntlichkeit“ dehnen und per Salamitaktik versuchen, den Einsatz weiter zu normalisieren, während sie bei jeder Gelegenheit noch mehr „intelligenter Technik“ einfordern werden.

Es droht eine Zukunft, in der niemand mehr im Park sitzen oder sich durch die Stadt bewegen kann ohne Gefahr zu laufen, dass Gesichtsbiometrie oder andere biometrische Daten permanent gerastert und abgeglichen werden. Das Gefühl, dass wir permanent beobachtet werden, wirkt sich freilich und offenbar gewollt auch auf andere sensible Grundrechte wie die Versammlungsfreiheit aus.

Die Technik wird Menschen Angst machen, gegen Regierungen zu protestieren, wenn klar ist, dass es theoretisch technisch möglich ist, per Knopfdruck Teilnehmer-Listen solcher Proteste zu erstellen.

Das Ende der Anonymität im öffentlichen Raum ist ein herber Schlag für Europas angeschlagene Demokratien.


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Von ELA

12 Gedanken zu „KI für Gesichtserkennung unumkehrbares Zukunftsszenario der EU?“
  1. FFP1 oder Stoffmaske, Sonnebrille und Mütze tragen!
    Wird wohl die Gesichtserkennung um einiges schwieriger machen und ist nicht verboten.

    “Lauterbach rät zum freiwilligen Maskentragen!”

  2. Sieben EU-Staaten wollen Einsatz von Spionageprogrammen gegen Journalisten legalisieren
    https://www.euractiv.de/section/europa-kompakt/news/sieben-eu-staaten-wollen-einsatz-von-spionageprogrammen-gegen-journalisten-legalisieren/

    Übrigens bei uns in Deutschland wollte ein gewisser H. Seehofer ebenfalls die Massenüberwachung aller Journalisten legalisieren. Erst als der Druck von Reporter-ohne-Grenzen udn anderen intaernationalen Presse-Organisationen auf Seehofer sehr groß wurde, ließ er davon ab.
    https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-05/pressefreiheit-ueberwachung-medien-geheimdienst-staatstrojaner-rog

    Überhaupt sind vor allem die freiheitsliebenden Politiker aus Bayern (Westdeutschland ehemals Teil der “demokratischen Bonner-Republik”) dafür bekannt besonders harte und radikale Überwachungs- und Polizeigesetze zu fordern und zu verabschieden. Vor allem während der Coronapandemie wurde es noch viel deutlicher unter dem Corona-Autokraten Söder. Ich verstehe immer noch nicht, warum die Bayern diesen Corona-Autokraten erneut in Bayern mehrheitlich gewählt haben, obwohl doch so viele Menschen in Bayern während der Coronapandemie mit seinen ultraradikalen Coronamaßnahmen sehr unzufrieden und nicht einverstanden waren.

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  3. Alles und jeden zu überwachen war schon immer die Agenda von C-Parteien wie Sozen, die Grünen haben als Verbotsfanatiker mittlerweile auch Diktatorenblut geleckt und die FreivonDemokratePartei ist ohnehin nichts anderes als abnickendes Alibi.

    Derweil verdrängen Messen und Verkehrsunternehmen massiv anonyme Barzahlungen, teils durch mitunter erheblich schlechtere Leistung (z.B. ÖPNV-Anfahrt nicht inklusive) bei oftmals höherem Preis (mitunter 20% mehr), teils durch Reduktion der Verkaufsstellen, oder – wie etwa die Bahn, durch komplette Streichung von Angeboten: So kann man jetzt am Automaten nur noch die bis zu 5-fach so teuren regulären Fahrkarten kaufen, die deutlich attraktiveren Sparpreise gibt es nur noch elektronisch oder gegen Aufpreis und Preisgabe von Kontaktdaten am Fahrscheinschalter.
    Schon allein deshalb ein Skandal weil das alles nicht private Unternehmen sind sondern zur öffenltichen Infrastruktur gehören und mehr oder weniger konkurrenzfrei von der Allgemeinheit subventioniert werden – diese regelrechte Nötigung zur Totalüberwachungsinfrastrukturnutzung ist politisch von ganz oben gewollt, die Anbieter vor Ort sind der Wahlfreiheit beim Kauf- und Bezahlungsverfahren hingegen deutlich aufgeschlossener.

    Auch die Polizeigewerkschaft kann nicht genug von der Totalüberwachung bekommen:
    https://www.mmnews.de/aktuelle-presse/209128-polizisten-fordern-personalisierte-fussball-tickets

    Und nun stelle man sich vor wie die heute schon zahlreichen Kontenkündigungen und -sperren wirken wenn grundlegende Dienstleistungen und Güter nur noch elektronisch zahlbar sind…

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  4. Und wie bei den Völkermord-Giftspritzen der Globalisten-Terroristen werden auch hier wieder die Masse FREIWILLIG mitmachen ! Und Roth*Schilds-PR-Laufburschen Windows-Gates, WEF-Schwabund Farbenrvolutioon-Soros lachen dreckig über ihre Sklaven und reiben sich wieder die Hände…

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  5. Merksatz für alle, die immer noch mit der gefährlichsten aller Religionen liebäugeln, an die Illusion eines Konstruktes glauben, das sie “Staat” nennen:
    Alles, was gegen Dich verwendet werden kann, wird auch irgendwann gegen Dich verwendet werden!
    Deshalb versuchen die Schergen dieses kriminellen Konstruktes auch, unfaßbare Mengen auch kleinster Details zu sammeln, deren Hintergrund selbst den Volldeppen, die mit dem Spruch “ich habe nichts zu verbergen” aufwarten, nicht bekannt ist, weil sie schließlich nicht im Vorhinein wissen, welches Haar es ist, an denen man eine Begründung für Repression herbeizieht.
    Man konstruiert dann einfach was, gerne so absurd, daß jedem, der halbwegs logisch denkt (also nicht “staatsbürgerlich”), die Haare zu Berge stehen.
    Folglich muß diesem Verbrecherkonstrukt, wenn man es schon nicht los wird, das Agieren so schwer, wie möglich gemacht werden.
    Heißt:
    Keine solche Überwachungen, aber auch keinerlei Machtmittel, wie Notstandsgesetz und ähnlichen Kokelores, der ausschließlich zum Machtmißbrauch gedacht ist.
    Staat = Feind, Schirmmütze = Todfeind!

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  6. Es gibt nichts, was nicht umkehrbar ist. Schlechte Gesetze können wieder zurückgenommen werden, schlechte Beschlüsse, schlechte Maßnahmen, etc. – auch die Georgia Guide Stones hat ja offenbar jemand zerstört – es ist also nichts für ewig in Stein gemeiselt. Wo ein guter Wille ist, ist auch ein guter Weg.

    Meiner Ansicht nach.

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    1. Dexit wäre mal ein Anfang.

      Viel wichtiger ist aber ziviler Widerstand – unzählige zugeklebte, tütenüberstülpte oder farbverzierte Radarfallen zeigen was verärgerte Bürger davon halten, und der Kameradurchseuchung kann man gleichermaßen zeigen was man davon hält.

      Und dazu sollte man so konsequent sein und im öffentlichen wie privaten Raum auf das gedankenlose Herumschwenken der Taschenwanzenobjektive zu verzichten:
      Noch ist nicht davon auszugehen daß das im großen Stil zur Massenüberwachung ausgenutzt wird, aber in Zeiten von flächendeckender Gigabit- und 5G-Durchnetzung (wozu braucht man die wohl wirklich?!) ist das eine erwartbare Entwicklung.
      Die tumbe Masse wird bereitwillg mitmachen, denn der wird man als Bratwurst die Beihilfe zur Totalüberwachung in Form von “Augmented Reality”, “Echtzeit-Textübersetzung”, “Crowd-Sourced StreetView” und ähnlichen Spielereien schmackhaft machen.

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    1. Selbst das “Ausmisten” dieser Moloch-Kreatur (gegründet von CIA) ist leider immer noch ZU WENIG – und BEENDET das Problem NICHT (mehr).

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