Orthodoxie wird zum Ziel – Identifizierung von Faktoren der Zerstörung der Kirche

Am 30. Januar organisierte das Zentrum für Geostrategische Studien eine Konferenz zum Thema „Identifizierung von Faktoren, die die Kirche zerstören: Wen kümmert der Glaube und wie können wir für dessen Erhalt kämpfen?“

Verletzung religiöser Rechte „eskaliert“

Die Konferenz fand im Belgrader Pressezentrum des Journalistenverbandes Serbiens statt. Die Organisatoren erklären, dass die anhaltenden Angriffe auf die traditionellen Kirchen- und Religionsgemeinschaften sowie die Verletzung der religiösen Rechte der Menschen zu einem brennenden Problem der internationalen Gemeinschaft geworden seien. Diesem Thema würde jedoch nicht genügend Bedeutung beigemessen, es werde vielmehr von den meisten Institutionen völlig ignoriert.

Anlässlich der Konferenz sprachen unter anderem, Dr. Dragana Trifković, Direktorin des Zentrums für Geostrategische Studien, Pater Jovan Plamenac, Priester der Serbisch-Orthodoxen Kirche, Diogenis Valavanidis, Direktor des Zentrums zum Schutz der christlichen Identität, Dejan Mirović, Professor für Völkerrecht und Vasilijana Merheb, eine Theologin aus Bulgarien.

Dragana Trifković, Direktorin des Zentrums für Geostrategische Studien, informierte die Öffentlichkeit darüber, dass diese Organisation eine Kampagne mit dem Titel „Blockade der Aggression gegen die Kirche“ starten werde, um die Unterstützung der Bürger zu gewinnen wie auch eine Bürgerinitiative beim UN-Menschenrechtsrat einzureichen, sowie die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa wie auch den Europarat.

„Spirituelle Schwäche“ der Serbisch-Orthodoxen Kirche

In seinem Vortrag wies Pater Jovan Plamenac auf die Probleme hin, mit denen die Serbisch-Orthodoxe Kirche (SОC) konfrontiert ist. Er erklärte, dass die Kirche heute aufgrund „spiritueller Schwäche“ leide, „früher litt die Kirche in der materiellen Welt, um im spirituellen Bereich zu überleben, heute leidet die Kirche im spirituellen Bereich, um im materiellen Bereich zu überleben.“

Er stellte weiter fest, dass die Kirche die Menschen nicht vor aggressiven LGBT-, Gender- und anderen Agenden schütze, die von der euro-atlantischen Lobby durch die Marionettenregierung umgesetzt werde. „Aufgrund einer Kompromisshaltung gegenüber dem kollektiven Westen untergeordneten politischen Regime in Serbien gab es auch keine aktive Reaktion des hohen Klerus der serbisch-orthodoxen Kirche auf die schleichende Anerkennung des Kosovo als Staat durch eben dieses Regime. Der Kompromiss führte auch zur Anerkennung der Autokephalie der Mazedonisch-Orthodoxen Kirche. Die offizielle Zusammenarbeit in mehreren Diözesen der Serbisch-Orthodoxen Kirche mit römisch-katholischen Schismatikern ist ein Kompromiss. Im christlichen Leben geht es nicht um Kompromisse, sondern darum, an der Wahrheit festzuhalten“, erklärte Pater Plamenac.

Am Ende seiner Rede kam Pater Jovan Plamenac zu dem Schluss, dass das Heil des serbischen Volkes, wie auch anderer Völker, in der Reue liege, aber nicht in leeren Worten über Reue. „Der Klerus ist in erster Linie zur Reue berufen, je höher die Position in der Kirche, je eifriger die Reue. Wem Gott mehr gegeben hat, von dem verlangt Er eben auch mehr“.

„Traditionelle Kultur als Feindelement“

In ihrer Rede auf der Konferenz wies Dragana Trifković auf das Problem der Beziehung des eroberten Staates zur Kirche und die Aggression hin, die gegen die traditionelle Kirche ausgeübt wird. „Mit dem illegalen Regimewechsel in Kiew kamen militante nationalistische Strukturen an die Macht, die die traditionelle Kultur, Religion und Sprache ihrer eigenen Bürger als „Feindelement“ erkannten. Dabei gilt es zu erwähnen, dass die Farbrevolution in Kiew von den herrschenden Strukturen der USA und der EU finanziert und unterstützt wurde, was die Beamten dieser Länder auch nicht verbergen“, erklärte Trifković.

Ihr zu Folge gipfelte die Verfolgung der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche (UОC) in einem Angriff auf den Klerus und der Beschlagnahme von Eigentum der kanonischen Ukrainisch-Orthodoxen Kirche, die der Jurisdiktion des Moskauer Patriarchats untersteht. „In den Kirchen und Klöstern der UОC sieht man, wie bewaffnete Polizisten Durchsuchungen durchführen. Es werden gewaltsame Überfälle auf Kirchen organisiert, bei denen Rauchbomben und andere Mittel eingesetzt werden, damit radikale Elemente die Kirchen besetzen können. Priester und Bischöfe werden verhaftet und misshandelt, es werden Gerichtsverfahren gegen sie geführt, unter falschen Anschuldigungen.“

Dragana Trifković kam zu dem Schluss, dass es sich hierbei um einen systematischen Angriff auf die Orthodoxie handelt, der Teil des geopolitischen Kampfes der USA gegen Russland ist und darauf abzielt, die Einheit der orthodoxen Kirche in den Gebieten Russlands, der Ukraine, Weißrusslands, Moldawiens, des Balkans zu schwächen und zu spalten, wie auch in Zentralasien und den baltischen Staaten.

„Lebendes Gewebe“ der Serbisch-Orthodoxen Kirche zerrissen

Diogenis Valavanidis sprach davon, das „lebende Gewebe“ der Serbisch-Orthodoxen Kirche zu zerreißen, indem man der Mazedonisch-Orthodoxen Kirche (MOC) Autokephalie verlieh, gegen die sich Patriarch German sowie die Patriarchen Pavle und Irenäus gestellt hatten. Im Verlag Pešić&sons ist kürzlich Valavanidis‘ Buch „Die Wahrheit über Patriarch German und die Frage der sogenannten Mazedonisch-Orthodoxen Kirche“ erschienen. Er reflektiert darin kritisch die mangelnde Reaktion der serbischen Öffentlichkeit auf die Autokephalie des MOC. „Die Serbisch-Orthodoxe Kirche ist, wie auch alle Politiker, sprachlos geworden. Die Regierung war ebenso wie die Opposition sprachlos. Alle Intellektuellen wie auch der Leiter der Serbischen Akademie der Wissenschaften wie auch des Schriftstellerverbandes Serbiens, mit einem Wort, jeder“, erklärte Valavanidis.

In der Fortsetzung seiner Rede wies er darauf hin, dass die Mazedonisch-Orthodoxe Kirche ein kommunistisches Projekt gewesen sei, das darauf abgezielt hatte, die Serbisch-Orthodoxe Kirche und die Orthodoxie als Ganzes zu zerstören. Er teilte der Öffentlichkeit mit, dass er als Direktor des Zentrums zum Schutz der christlichen Identität einen Termin beim serbischen Patriarchen Porfirije beantragt habe, um von der serbisch-orthodoxen Kirche um eine Antwort darauf zu erhalten, warum sie der künstlichen Schöpfung den Tomos gegeben habe der Mazedonisch-Orthodoxen Kirche, er erhielt jedoch keine Antwort. In diesem Zusammenhang stellte er auf der Konferenz die Frage an Patriarch Porfirije, ob es sich bei diesem Verfahren um einen „Selbstmord“ der Kirche handele und warum er durchgeführt werde. Geschah dies unter dem Einfluss geopolitischer, ostpäpstlicher oder lokal säkularer Gründe? „Was auch immer es sei, es werde schwerwiegende Folgen für die SPC und das serbische Volk insgesamt haben“, schlussfolgerte Valavanidis.

Er machte darauf aufmerksam, dass Patriarch Bartholomäus in seiner Ansprache an die Öffentlichkeit nicht mehr den Begriff „Serbisch-Orthodoxe Kirche“ (SOC), sondern „Orthodoxe Kirche Serbiens“ verwendete, und fragte, ob dies darauf hindeuten würde, dass Bartholomäus einen Schritt weitergehe und die gesamte SOC-Diaspora außerhalb der offiziell anerkannten Grenzen Serbiens jedoch unter ihrer Gerichtsbarkeit stünde.

Missachtung von Menschenrechte und Religionsfreiheit

Der Professor für Völkerrecht, Dejan Mirović, sprach über das Problem der Missachtung der Menschenrechte und der Religionsfreiheit, das am deutlichsten im Angriff des Regimes von Wladimir Selenskyj auf die Ukrainische Orthodoxe Kirche zum Ausdruck kommt. Er erinnerte daran, dass Metropolit Onufrije die Prozessionen in Montenegro im Jahr 2020 unterstützte, als die serbisch-orthodoxe Kirche unter dem Angriff des Regimes von Milo Đukanović stand, und dass wir eine moralische Verpflichtung hätten, der UOC zu helfen. Mirović kritisierte das Vorgehen der Frau des serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić, die mit den OCU-Schismatikern das Kiewer Höhlenkloster besuchte, wie auch das Schweigen der serbisch-orthodoxen Kirche, die sich nicht zu dem Skandal äußerte.

Im Zusammenhang mit der Missachtung religiöser Rechte im Kosovo und Metohija sowie dem rechtlichen Status der SOC in der südserbischen Provinz stellte Mirović die Frage, wer Aleksandar Vučić ermächtigt hätte, über den Status der Serbisch-Orthodoxen Kirche im Kosovo und Metohija zu verhandeln. „Artikel 7 des deutsch-französischen Plans legt fest, dass zwei Parteien (darunter Aleksandar Vučić, der dem mündlich zugestimmt hatte) den Status der Serbisch-Orthodoxen Kirche im sogenannten unabhängigen Kosovo regeln werden. Wer hatte Aleksandar Vucic dazu autorisiert dies zu tun? Die Kirche, die Heilige Bischofssynode, der Patriarch oder Bischof Bački? Es heißt, dass der grundlegende Vertrag zwischen der Serbisch-Orthodoxen Kirche und den Behörden in Pristina kurz vor der Unterzeichnung stünde, und die Serbisch-Orthodoxe Kirche reagiere nicht.  Wir sind der Bitte der Delegation der Serben aus dem Kosovo und Metochien nachgekommen, sie im Patriarchat zu empfangen“, betonte Mirović.

Totalitäre Sekte

Vasilijana Merheb, eine Theologin aus Bulgarien, sprach über den Angriff auf die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche. „In den Jahren 2018-2019 wurde ein beispielloser nicht-kanonischer „Tomos“ der „Autokephalie“ mit Gewalt gegen den Willen des Volkes Gottes der Ukrainischen Orthodoxen vorbereitet Kirche für die schismatische Struktur der Orthodoxen Kirche der Ukraine (OCU). Anhänger der OCU sind nicht einmal Schismatiker im klassischen Sinne des Wortes, weil sie nicht nur keine apostolische Sukzession haben, sondern einige von ihnen auch nicht einmal getauft sind. Sie sind Betrüger, Verschwörer, selbsternannte Scheinheilige.

„Die OCU, die alle Anzeichen einer totalitären Sekte aufweist, ist eine hybride Schöpfung, das Ergebnis einer Verschwörung zwischen den politischen Autoritäten der Ukraine und dem Patriarchen Bartholomäus von Konstantinopel. Bartholomäus, durch seine Zusammenarbeit mit den Schismatikern der OCU und Übergabe der falscher Tomos am 01.06.2019. bestätigte seinen Sturz als orthodoxer Patriarch, der, anstatt Christus und seinen Frieden mit seinen Werken zu predigen, sich selbst absetzte und die „Kirche Maidan“ in der Ukraine leitete, erklärte Vasilijana Merheb.

Abschließend stellte Merheb fest, dass in der Ukraine institutioneller Terrorismus etabliert sei. „Seit Beginn der militärischen Sonderoperation Russlands hat die UОC mehr als 140 Millionen Griwna (mehr als 3 Millionen Euro) und etwa 7.000 Tonnen humanitäre Hilfe gespendet“, für die Bedürfnisse der Zivilisten, die während der Kämpfe ums Leben kamen, der Streitkräfte der Ukraine und des Sicherheitsdienstes der Ukraine. Trotz aller Bemühungen der UОC, auf jede erdenkliche Weise mit den Behörden zusammenzuarbeiten, schlug die Taktik fehl und die Repression gegen die UОC verschärfte sich “.

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