web analytics
Foto: SZERVÁC Attila / Wikimedia CC 4.0

Von Dr. rer. nat. habil. T. Bodan

Wenn man bei einem komplexen Problem einmal nicht weiter kommt, so hilft es oft sich ein Modell zu bauen und die Angelegenheit sozusagen mit etwas Distanz und in einem übersichtlicheren Maßstab zu betrachten. Kompliziertere Sachen übergibt man gerne dem Computer und lässt diesen die eigentliche Arbeit tun. Da man bei dieser „was wäre wenn“ Spielerei ja nichts wirklich tut nennt man das Ganze Simulation. Es ist also fast wie beim nicht wirklich Kranksein.

Politische Probleme sind im allgemeinen relativ komplex und für den Fall, dass sie es nicht sind, so werden sie stets aufgeblasen und höchst komplex gemacht, damit die Damen und Herren Politiker allen Grund haben zu erklären, dass nur sie selbst in der Lage sind sich um diese Dinge angemessen zu kümmern – schon klar, denn sonst bräuchte man sie ja gar nicht (s. [1]). Allein schon an einer im Prinzip so einfachen Frage wie der ob ein Boot voll ist oder nicht können Politiker und ihre gesamte Entourage sich derart vergehen und vertun, dass ganze Staatshaushalte den berühmten Fluss im Nahen Osten heruntergeflossen sein dürften, ehe man adäquate Entscheidungen getroffen hat. Der Autor will hier gar keinen Hehl daraus machen, dass er im Falle der obigen Frage nach dem vollen Boot sofort der politischen Linie folgen würde, welche nach dem Auftritt geringster Probleme eher für „schon zu voll“ plädiert als für jene Quatschköppe, welche meinen „ach da geht schon noch a bisserl was“.

Der Autor ist nämlich Wassersportler, Surfer, Segler, Kanute und Kajakfahrer. Das tut er gerne auch in starken Strömungen und bei stürmischem Wind. Geringste technische Probleme mit der Zuladung haben an Bord keinem Platz… egal auf welchem Wasserfahrzeug. Immer kann Unerwartetes Passieren und da dürfen Unsicherheiten an so einer Stelle nicht geduldet werden. Stimmt da etwas nicht, fliegt der übergewichtige Kram raus und wenn es die eigene Frau ist.

Nein, Spaß beiseite. An Bord gilt stets die Regel: „Das Boot ist meine einzige Lebensversicherung und diese wird NIE gefährdet. Eher im Gegenteil: Es ist immer noch für einen hinreichenden Sicherheitseinbehalt zu sorgen.“

Das kann man an Land etwas entspannter sehen, denn wenn einem da mal der Wagen streikt, dann steigt man halt aus und läuft ein bisschen. Bei einem Boot ist das etwas anderes und deswegen darf dort auch nicht jeder Kapitän sein. Typen mit der Attitüde „ach da geht schon noch a bisserl was“, wanden, so sie denn überhaupt an Bord dürfen, schnurstracks in die Kombüse zum Kartoffelschälen. Dort sind sie dann unsere van der Pellen.

Bezogen auf volle Boote bei anderen Gelegenheiten ist also die Frage nach dem Füllstand oder sonstigen Problemen mit der Ladung stets auch eine nach der Menge an Alternativen. Ist beispielsweise mit dem – je nach politischem Standpunkt – schon zu vollen oder noch nicht so vollen Boot der eigene Staat gemeint, so ist die Frage die sich stellt eine sehr einfache, nämlich:

„Wie viele Alternativen habe ich (und meine Familie) eigentlich, wenn dieses Boot – mein Land also – manövrierunfähig wird, leckt oder gar zu sinken droht?“

Bezogen auf solche Länder wie Österreich und Deutschland kann man für die Eliten ganz klar konstatieren, dass diese immer Alternativen haben. Eine Merkel geht in die Uno und erstaunt dort als rautezeigender, deutscher Hamster im Hosenanzug und ein van der Bellen verschwindet zum Rentenurlaub auf die Malediven, nur um mal zwei Beispiele genannt zu haben. Der einfache Bürger hat es da sicher bedeutend schwerer. Seine Pension ist futsch, Arbeit macht Achmed und die Kasse zahlt schon lange nicht mehr für die Nierenspülung. Das bisschen Geld was man gespart hatte ging für die teure Auslandsbehandlung der Tochter nach deren Massenvergewaltigung drauf. Die Täter ließ man wieder laufen, weil die Tochter laut Aussage der kopftuchtragenden Richterin „das Ganze sehr gut verkraftet hätte“ und die Täter durch die von ihnen selbst erst hergestellte „Nacktheit der Tochter unangemessen provoziert worden seien“. Zumindest klangen ihre Worte so, denn echtes Deutsch oder Österreichisch konnte die Dame nicht sprechen.

Für den Souverän wäre es nun ganz wunderbar, wenn er mithilfe einer Simulation verhältnismäßig einfach erkennen könnte welcher der politischen Akteure Blödsinn daher schwafelt und welcher – eher – nicht, nicht wahr? Das Erstaunliche ist nun, dass solche Simulationen, gerade was aktuelle Gesellschaftsprobleme wie das der Migration anbelangt, im Prinzip recht einfach sind (beispielsweise [2 – 4]). Wenn aber der politischen Elite die Ergebnisse nicht passen, dann wird so lange am Modell gedreht, bis die Sonne wieder anstandslos um die Erde kreist und letztere zu einer Scheibe verflacht.

Das glauben Sie nicht?

Das können Sie sich schlicht nicht vorstellen?

Und außerdem, so werden Sie womöglich einwenden, jeder der die angeblichen Flüchtlinge nicht haben will, der baut sich die Modelle doch sowieso auch nur so wie er sie gerade haben will, nur dann halt in die andere Richtung – will sagen, Erde ist rund und kreist um die Sonne.

Wissen Sie was? Da haben Sie verdammt recht! Jeder Mensch läuft Gefahr Gleichungen, in denen er selbst irgendwie vorkommt, zu verfälschen.

Warum also nehmen wir nicht einfach etwas ganz anderes her, etwas sehr Abstraktes und sehen dann, ob wir uns der anderen Problematik, also der mit dem Boot beispielsweise, ein klein wenig neutraler nähern können… sozusagen mit einer gewissen abgeklärten Nüchternheit, so als wären wir selbst gar nicht mit drin in der Gleichung, so als wären wir… na was wohl… nun, van der Bellen der schon auf den Malediven am Strand liegt, oder so.

Hier also zunächst die abstrakte Geschichte: Stellen Sie sich vor, Sie seien auf dem Mond und wöllten gerne eine Kuh werfen. Sie wissen wieviel verdammte Kraft Sie haben und möchten nicht, dass sich die Kuh bei der Landung verletzt. Also wollen Sie gerne vorher ausrechnen, wie weit die Kuh fliegen wird, nachdem Sie sie ordentlich weggeschmissen haben. Das wollten Sie deswegen wissen, damit Sie, Tierfreund, der Sie sind, dann genau an der Stelle, wo die Kuh nach Ihrer Rechnung landen sollte, ein paar weiche Matratzen ausbreiten können. Nun ist aber so eine Kuh ein ziemlich kompliziertes Gebilde, geometrisch gesehen und Sie werden ganz schnell bei sehr unübersichtlichen mathematischen Formeln landen, wenn Sie das Problem versuchen würden exakt anzugehen. In dem Fall hilft es dann meist sich eine geeignete Modellvorstellung, also eine passende Vereinfachung zu suchen, aber möglichst eine, bei der Sie kaum an Aussagekraft und Genauigkeit einbüßen.

Es wird Sie vielleicht wundern, aber im Falle der Kuh und Ihnen auf dem Mond genügt es durchaus für die Kuh eine Kugel anzunehmen. Man kann sogar die Kugel so klein machen wie man will und hat dann am Ende nur noch einen Massepunkt. Abgesehen davon, dass sich dieser Massepunkt auch noch leichter anfassen und werfen lässt, ist er für das Rechenbeispiel und das Kuhgewerfe auf dem Mond genau das richtige Modell mit nur einem Minimum an Genauigkeitsverlust – zumindest was die gestellte Aufgabe anbelangt. Da Sie wahrscheinlich noch nicht auf dem Mond waren und dort mit Kühen rumgeschmissen haben, müssen Sie mir das einfach mal glauben. Es ist einfach so, d.h., in manchen Anwendungsfällen gilt:

Kuh = Kugel = Massepunkt

So, nun tauschen wir die Kuh gegen einen Bereicherer aus…

“Wow, Wow Wow No…”, werden die Gutmenschen sagen, die ganzen werter Caritasfreunde, Willkommenskultouristen und Pro-Asylfetischisten. “Biste jeck geworden Bodan, du kannst doch verdamichnochmal keene Mensche auf de Mond rumfliege lassen… und erst recht keene Asylanten. Dat jeet doch net.“

Klingt irgendwie nach Reinländer für mich, aber ich bin ja kein Fremdenfeind und so bleibe ich freundlich.

„Und wieso nicht, ist doch nur ein Modell“, werde ich also antworten, „ich will doch nur was verdeutlichen.“

„Jaja, und dann de arme Asylante zur Kurel oder gar zum Massepünktche mache wolle. Nee, dat jeet net.“

„Warum?“

„Na weil man dat einfach net macht…“

„Sagt wer?“

„Keene Ahnung“, antwortet das Gutmenschlein nach einigem ehrlichen Nachdenken, „is so ´ne Erziehungssache. Macht man ebe net und fertisch.“

Aha, vermintes Gelände, rechte Schmuddelecke, was soll‘s. Na gut, jetzt ein anderes Beispiel:

Stellen Sie sich ein Boot vor, von dem Sie wissen wollen, wie viel Sie da reinladen können, ohne dass das gute Stück seine exzellenten Fahreigenschaften verliert oder gar untergeht. Auch hier können wir den Ballast recht gut als Punktmassen beschreiben.

„Wat für en Ballast denne?“ fragt der Gutmensch, eine gewisse Vorahnung habend, misstrauisch. Immerhin sind wir jetzt zwar nicht mehr auf dem Mond, aber vielleicht auf einem Ozean und es ist weit und breit kein Land in Sicht.

„Na sagen wir mal Fische“, antworte ich, „stellen Sie sich vor, wir fangen Fische.“

„Abba nur solche, die nicht gefährdet sind und ohne den Beifang, ok?“ wirft ein gewisser van der Dingsda ein (und fragen Sie mich jetzt bloß nicht, wo der plötzlich hergekommen war, denn eben war der noch im Dauerurlaub auf den Malediven).

„Klar doch!“ antworte ich gutmütig und streichle beiden beruhigend über den Kopf.

Während das der Politpelle gut gefällt weist mich das Gutmenschlein dezent, aber bestimmt darauf hin, dass er solche Intimitäten nicht mag und ich kriege mich wieder ein.

Also jetzt wo wir mit dem Modell der Punktmassefische berechnet haben, wieviel Ladung oder Ballast das Boot vertragen kann, könnten wir ja mal überlegen, wie viele Menschen wir an Bord nehmen könnten.

„Eh Alta, welche Menschen denn?“ fragt der Gutmensch verdattert.

„Na die da“, antworte ich, „die da alle um uns rum im Wasser schwimmen.“

„Verdammt!“ ruft die Politpelle nun aus, „Wo kommen die denn auf einmal so massenhaft her? Sind die denn verrückt geworden, in solchen schlauchbootigen Nussschalen auf den großen Ozean hinaus zu fahren? Was hat man denen nur angetan, dass die sowas Verrücktes tun?“

„Keine Ahnung“, antworte ich beinahe grundehrlich, „aber ich vermute mal, irgendein Idiot hat denen versprochen, dass es hier Fisch gibt… und zwar umsonst.“

Die beiden sehen mich nur fassungslos an und blicken dann wieder über die gewaltige Wasserfläche um uns herum.

„Aber schauen Se nur!“ kreischt es mir nun regelrecht ins Ohr. „Jetzt versenke die auch noch ihre jämmerliche Schlauboote. Wir müsse dene helfe!“

„Ok“, sage ich, „aber nach meiner Berechnung können wir nur ca. 10% aufnehmen, ehe unser Boot kentert und wir ALLE ertrinken.“

„Ach was Berechnung“, schreit es mich an, „dat sind Mensche, da kann man nicht eenfach wat berechne. Nehmen Se da etwa wedda Ihre komischen Kureln oder de Punktmassen?“

„Jaaa…“ antworte ich zögerlich.

„Ha wusste ich’s doch“, ruft der Politiker triumphierend, „das geht natürlich gar nicht…. Das da draußen sind Menschen…“

„…die gerade ihre eignen Boote mitten auf hoher See kaputt gemacht haben…“

„Is doch egal, also…“

„Nee, ist nicht egal, denn:

Wenn wir mehr als 10% aufnehmen, kentern wir und sind alle zum Tode verurteilt. Ertrinken, verstehen Sie?

Wenn wir 10% aufnehmen, sind wir nicht mehr manövrierfähig und damit alle zum Tode verurteilt weil wir verhungern.

Wenn wir 5% aufnehmen, sind wir gerade so manövrierfähig und würden es mit dem Fisch und dem Trinkwasser das wir an Bord haben etwa bis zur Hälfe des allernächsten rettenden Hafens schaffen. Wären also anschließend ebenfalls alle zum Tode verurteilt, weil wir „wieder“ verhungern.

Wenn wir 0% aufnehmen, schaffen wir es sicher bis zum nächsten rettenden Hafen und könnten Hilfe herschicken.“

„Ja aber bis dahin sin die hier alle ertrunken!“ brüllen mich beide gleichzeitig an.

„Ja, aber nur weil sie selbst ihre Schlauchboote zerschnitten haben.“

„Dat tut doch nichts zur Sach‘ und überhaupt, woher wollen Se wisse, dat de Fisch nicht doch noch länger reicht oder wir unterwegs nich‘ noch welche fange?“

„Nun, weil ich das Erste gut abschätzen kann, der durchschnittliche Tagesenergiebedarf eines Menschen, Sie verstehen, und mir das Zweite viel zu riskant ist. Immerhin habe ich die Verantwortung über eine ganze Mannschaft.“

Die Typen sehen mich an, als hätte ich einen Knall. Dann schreit es wieder los:

„Also höre Se mal, Sie! Dat da drauße sin Mensche und keene Punktmassen oder Durchschnittsmägele, da dürfe Se so nit rechne! Da müsse Se…“

Der van der Pellen-Heini ergänzt noch mit sonorer Stimme:

„Also nach meiner ganz hochgenauen Überlegung ist das Boot noch nicht voll!“

Dabei krakelt er haufenweise kryptische Zeichen in einen kleinen Notizblock und unterstreicht die letzte, offenbar sehr bedeutsame, Zeile mindestens zehn Mal. Aus dem Augenwinkel erkenne ich:

„1+1=0,9999… 9 Periode – hoasst je mär Bereicherung je weniger Gewicht!
TOLL, denn Boot nie voll, jawoll, ganz egal wie, ich TOLL!!“

Ok, an dieser Stelle höre ich dann einfach nicht mehr zu, sondern werfe so viele Rettungsringe und –Boote über die Bordwand, wie wir gerade noch entbehren können ohne die Sicherheit für die eigene Besatzung zu gefährden (also mit einem kleinen Sicherheitseinbehalt, wie sich das auf See gehört) und befehle dann „Volle Kraft voraus“ mit Kurs in Richtung des nächsten Hafens.

Was haben wir also gelernt?

  1. Die Mathematik der van der Bellens, Junckers, Merkels, Schulzes und Co. ist gelinde gesagt etwas merkwürdig… grad so, als würden die schlicht in einem ganz anderen Universum leben und über anderer Leute Geld entscheiden (Ihres beispielsweise).
  2. Es lohnt sich stets selbst nachzurechnen. Ganz grob genügt, denn wie man am obigen Beispiel erkennen kann, ist es bei den Etablieren und deren Entourage mit der Rechnerei nicht weit her.
  3. Glauben Sie auch mir nicht einfach so. Zumindest beim Beispiel mit der weggeworfenen Kuh auf dem Mond sollten Sie extrem misstrauisch sein, ganz besonders, wenn es sich dabei um Ihre Kuh handeln sollte.

 

Und was bedeutet das nun alles für Sie, also den werten Souverän in Bezug auf das Boot?

Ganz einfach: Sie müssen für sich entscheiden ob es bereits Probleme mit der Ladung gibt und ob Sie einen Kombüsenjungen AUF IHREM SCHIFF zum Kapitän machen wollen.

Literaturstellen

[1] „Der intrinsische Parasit“ hier: http://dokumentation.site/2016/10/05/uber-intrinsische-parasiten-oder-die-mar-der-zweigeteilten-gesellschaft/

[2] B. Raffelhüschen, St. Moog, G. Rekker, www.stiftung-marktwirtschaft.de/wirtschaft/themen/generationenbilanz.html

[3] T. Bodan: “Stupid White Woman zerstört Europa…: Ein kommentierter Kollaps in 10 Tagen”, www.amazon.com/dp/B01BKQYJ6I (unser Beitrag ist dieser Publikation entnommen)

[4] T. Bodan, “Making America Grea… COLLAPS – The math version”, www.amazon.com/dp/B01KXYQY84

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert