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Sergey Lawrow: „Das sind [vorsätzliche] Schwindler höchsten Grades!“ | Quelle: Sreenshot RUTUBE

Episode 1: Der russische Außenminister gab am 19. April 2024  – nur einen Tag bevor der US-Kongress sein Geburtstagsgeschenk über 91 Mrd. US-Dollar an seine treuesten Bandera-Nachfahren auf fernen Kontinenten zeitgerecht verabschiedete – drei russischen Medienagenturen ein Interview:

UNSER-MITTELEUROPA wird einzelne Themen aus diesem Interview herausgreifen: Heute in Episode 1 geht es um die Methode des atlantischen Hegemonen “Chihuahua-Staaten” vorauszuschicken, um für die tatsächliche 15%-Bevölkerungs-Minderheit des Westens eine “Globale Mehrheit” im Dienste von Neo-Kolonialismus zu simulieren.

 Sergei Lawrow: Die Schweiz hat sich von einem neutralen  zu einem offen feindlichen Staat gewandelt!

Frage: Was können Sie zu einer Erklärung des Schweizer Außenministeriums sagen, in der es heißt, dass der russische Außenminister Sergej Lawrow die erste Person war, mit der der Schweizer Außenminister Ignazio Cassis die praktischen Einzelheiten der geplanten Friedenskonferenz für die Ukraine besprochen hätte und dass ein echter internationaler Prozess ohne die beiden Länder nicht stattfinden könne.
Unter welchen Bedingungen könnten wir [Russland] mit ihnen [Westen] über alles diskutieren?

Sergej Lawrow: Es gibt nur eine wahre Tatsache: Ich habe mich mit Außenminister Ignazio Cassis getroffen. Wir haben an einer Sitzung des UNO-Sicherheitsrates zu Palästina in New York teilgenommen. Ich kenne ihn schon seit Jahren. Er gehört zu den “Schweizer Sieben” [dem siebenköpfigen Bundesrat], unter denen die Ressorts verteilt sind. Cassis war auch Bundespräsident der Schweizerischen Eidgenossenschaft, welcher jedes Jahr aus den sieben Ministern gewählt wird.

Als Cassis nach New York kam, hat er mich um ein Treffen unter vier Augen gebeten. Wir hielten es nicht geheim. Wir ließen uns fotografieren und danach haben uns unsere Delegationen alleine gelassen. Es war unmittelbar nach Davos, wo die Schweiz am Rande des Weltwirtschaftsforums auf Wunsch der Ukraine ein Treffen im Kopenhagener Format [zur Ukraine] abhielt. Ignazio Cassis fragte mich, ob ich seine Erklärung an die Presse nach diesem Treffen gesehen hätte. Ehrlich gesagt, habe ich das nicht. Er sagte mir, dass sie nach dem Treffen zur ukrainischen “Friedensformel” zum Schluss gekommen seien, dass Verhandlungen ohne Russland sinnlos wären.

Ich entgegnete ihm, dass sie sich dazu nicht noch einmal treffen müssten, um zu demselben Schluss zu kommen, sofern er ein Mensch mit Erfahrung wäre. Wenn er das verstanden hat, warum hat er dann dieses Treffen in Davos veranstaltet? Ich verrate keine Geheimnisse, wenn ich dies sage. Ich habe diese Angelegenheit mit vielen meiner Kollegen besprochen.

Frage: Wir würden es nicht bedauern, falls Sie uns das eine oder andere Geheimnis preisgeben wollten?

Sergej Lawrow: Wie mir der Schweizer Außenminister Ignazio Cassis mitteilte, wollte er den Prozess einfach reibungslos beginnen, um ihn von innen heraus anpassen zu können: Er sagte, dass eine zweiteilige Konferenz geplant sei, zu deren erstem Teil Russland nicht eingeladen werde, doch zu der es später eingeladen werden könne. Ich fragte ihn, was im ersten Teil der Konferenz besprochen würde. Er antwortete, dass sie die Friedensformel von Selenskyj verbessern und finalisieren wollten – viele Aspekte daraus würden für Entwicklungsländer attraktiv sein.

Ich sagte ihm deutlich, dass Selenskyj und der Westen drei Dinge wollten: Russlands Kapitulation und Rückzug auf die Grenzen von 1991, einen Prozess gegen die russische Führung (Tribunal) und Reparationen. Sie [der kollektive Westen] machten auch irgendwo zwischen den Zeilen klar, dass Russland eine Verpflichtung zur Rüstungsbegrenzung entlang einer 200-Kilometer-Frontlinie einzugehen hätte. Alles andere – Ernährungs- und Energiesicherheit, Nuklearsicherheit, humanitäre Zusammenarbeit, Gefangenenaustausch und die Suche nach Vermissten – dienen nur der Dekoration, die dieses Ultimatum schmücken soll, um die Länder der “Globalen Mehrheit” anzulocken.

Wie sollen diese angelockt werden? Sie sagen ihnen, dass ihre mangelnde Bereitschaft, mit Russland zu streiten bzw. über Reparationen und ein Tribunal zu argumentieren, verständlich sei, aber sie könnten die Versorgungs- oder Energiesicherheit leiten.

Das sind Schwindler höchsten Grades, gemessen an den Posten, die sie in ihren Regierungen bekleiden. Das sind Betrüger. Es ist unmöglich, ihre Betrügereien nicht zu durchschauen, was bedeutet, dass sie dies vorsätzlich tun.

Wir wissen ohne jeden Zweifel, dass unsere Partner, einschließlich der BRICS-Länder, die an früheren Treffen teilnahmen, jedes Mal die Bedeutung von Gesprächen mit Russland hervorgehoben hatten. Wir sind ihnen dankbar, dass sie dieses Signal aussendeten. Doch, wenn der Westen plant, die Friedensformel von Selenskyj aufzupolieren oder zu behübschen, was der Westen hervorragend beherrscht, indem er ein paar nett klingende, aber bedeutungslose Phrasen dazu hängt, wie beispielsweise “gleiche Achtung der Sicherheitsinteressen”, ohne die Essenz zu verändern, dann ist das nicht der Weg, den wir bereit wären mitzugehen.

China hat seinen Standpunkt, der 12 Punkten beinhaltet, im Februar 2023 formuliert. Wir respektieren ihn. Kürzlich traf der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz Xi Jinping. Danach erzählte er seinen Zuhörern eine nicht ganz-so-korrekte Version über die angebliche Unterstützung der VR China für eine “Friedenskonferenz” in der Schweiz.

Die chinesische Position legt nahe, dass es zunächst notwendig wäre, der Ursache der Krise auf den Grund zu gehen sowie die Mentalität des Kalten Krieges, als sich alle Länder gegenseitig als Gegner und Feinde betrachteten, abzulegen. Man müsste die Notwendigkeit erkennen, Lösungen zu finden, die ein Gleichgewicht der Interessen im Bereich der Sicherheit berücksichtigen und die Unteilbarkeit der Sicherheit sicherstellen. Dies ist ein völlig anderer Ansatz.

Der chinesische Außenminister Wang Yi und andere chinesische Offizielle haben mehr als einmal erklärt, dass sie die Einberufung einer Konferenz unterstützten, die sowohl für Russland als auch für die Ukraine akzeptabel wäre. Das bedeutet, dass man nicht mit der Formel von Vladimir Selenskyj beginnen kann. Sie sollte gänzlich zur Seite gelegt werden. Falls sie reden wollen, sollten wir die Grundlagen besprechen zu denen wir bereit wären, uns zu einigen, wie es der russische Präsident Wladimir Putin formuliert hatte.

Nun noch ein paar Worte zur Schweizer Initiative. Sie [Schweizer Diplomaten] sind nicht sehr exakt in der Berichterstattung über unsere Kontakte mit ihnen. Es gab nur einen Kontakt [mit Ignazio Cassis] Ende Januar dieses Jahres.

Abgesehen von den ukrainischen Inhalten dieser Konferenz müssen wir sagen, dass uns die Schweiz einfach nicht passt: Sie ist kein neutrales Land. Die Schweiz hat sich von einem neutralen zu einem offen feindlichen Staat gewandelt. Sie hat sich ausnahmslos allen westlichen Sanktionen angeschlossen. Einige Länder, die nicht der NATO oder der EU angehören, haben versucht, ihr Handeln in diesem Zusammenhang irgendwie zu nuancieren, aber die Schweiz hat sich allen Sanktionen angeschlossen.

Darüber hinaus hat sie [die Schweiz] vor einigen Monaten ihre außenpolitische Strategie verabschiedet, die sie dazu zwingt, eine Sicherheitspartnerschaft nicht mit Russland, sondern gegen Russland aufzubauen. Daher ist es sehr seltsam, dass die Schweizer so gastfreundlich ihre Türen weit geöffnet haben, in der Hoffnung, dass sie [bis zu einem gewissen Grad] immer noch einen Ruf als Vermittler genießen. Bis vor kurzem war es für alle bequem, sich in Genf oder Wien zu treffen!

Anmerkung der Redaktion: Doch diese Zeiten scheinen endgültig vorbei zu sein!

***

Übersetzung aus dem Russischen: UNSER-MITTELEUROPA



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Von Redaktion

3 Gedanken zu „Wie russische Diplomatie Polit-Doppelspieler und vorsätzliche Schwindler demaskiert“
  1. Wie es zum Ukraine-Krieg kam: Ex-Berater von Trump rekapituliert

    Der frühere Berater von Donald Trump zu dessen Amtszeit im Weißen Haus und pensionierter Oberst der US-Army, Douglas Macgregor, hat in einem Interview mit einem britischen Journalisten auf prägnante Weise die Entstehung und den Verlauf des Krieges in der Ukraine rekapituliert.

    Dabei geht der US-Amerikaner hart mit der westlichen Propaganda und den in den USA und Europa verbreiteten Narrativen ins Gericht.

    Der Westen, so Macgregor, habe, angeführt von Washington und London, ein in seinem Ausmaß schockierendes Reich der Lügen errichtet:

    “Darauf war ich, ehrlich gesagt, völlig unvorbereitet, so etwas habe ich noch nie gesehen.

    Wir haben systematisch über alles gelogen, was mit Russland und der Ukraine zu tun hat, und das seit Monaten, wenn nicht sogar Jahren.”

    Die Russen hätten sehr deutlich gemacht, dass sie die NATO an ihren Grenzen nicht akzeptieren würden.

    Sie hätten zwar den Beitritt von Lettland und Estland akzeptiert, aber eine Aufnahme der Ukraine sei unter keinen Umständen zu akzeptieren gewesen. Macgregor:

    “Aber sie haben sehr deutlich gemacht, dass die Ukraine, die ungefähr die Größe von Texas hat, niemals Mitglied der NATO werden dürfe. Das stellte einfach eine zu große Gefahr dar. Wir haben es ignoriert.”

    “Und denken Sie daran: Wenn er ‘NATO’ sagt, meint er letztlich die Vereinigten Staaten.

    Es ist die US-Marine, die in die Häfen der Krim eingelaufen ist.

    Es sind die US-Streitkräfte, die sich nach Osten an die russische Grenze bewegen.

    Und wir haben uns entschieden, nicht darüber zu sprechen.”

    An dieser Stelle erinnert Macgregor an den vorausgegangenen Staatsstreich in Kiew.

    Diesen hätten die USA “mitorganisiert und durchgeführt”. Der Staatsstreich habe Leute an die Macht gebracht, die sonst nicht an die Macht gekommen wären.

    Und diese Leute seien gewalttätig, antirussisch und feindlich gegenüber den nationalen Sicherheitsinteressen Russlands.

    Diese vom Westen unterstützten neuen Machthaber hätten 2014 den Krieg im Osten der Ukraine vom Zaun gebrochen:

    “Wir haben sie ermutigt, wir haben sie kultiviert, wir haben angefangen, Geld in dieses Ding namens ukrainische Armee zu stecken.

    Und 2014 begann diese junge Armee sofort mit Angriffen auf ethnische Russen in der Ostukraine, in den sogenannten Regionen oder Oblasten Donezk und Lugansk. In der Zeit zwischen den ersten Angriffen der Artillerie im Jahr 2014 und der Intervention der Russen im Februar 2022 wurden 14.000 Menschen getötet.

    Sie feuerten Tausende und Abertausende Artilleriegeschosse ab.

    In der Tat haben sie in den ein oder zwei Wochen vor dem endgültigen Einmarsch der Russen (im Februar 2022) über 2.000 Schuss Artillerie abgefeuert.

    Und diese wurden alle auf russische Zivilisten abgefeuert.”

    “Und natürlich werden diese Russen unterdrückt. Sie wurden praktisch vor vollendete Tatsachen gestellt:

    Entweder ihr werdet Ukrainer, hört auf, Russisch zu sprechen, sprecht Ukrainisch, schreibt auf Ukrainisch und nehmt die ukrainische Identität und Kultur an usw., oder wir werden euch bestrafen.

    Und so sind die Russen in der Ostukraine nun schon seit Jahren Bürger zweiter oder dritter Klasse.”

    All dies kam in Russland nicht gut an, erklärt Macgregor, und erinnert an die gescheiterten Minsker Abkommen:

    “Dann gab es das so genannte Minsker Abkommen, das Russland theoretisch als Möglichkeit präsentiert wurde, den Konflikt zu überwinden und ein gewisses Maß an Zivilität und Frieden in der Ukraine zu wahren.

    Nun, es hat nicht funktioniert, und es hat nicht funktioniert, wie wir herausgefunden haben, weil Bundeskanzlerin Merkel, die jetzt im Ruhestand ist, und dann später Herr Macron, der Präsident von Frankreich, beide zugegeben haben, dass die ganze Sache ein Schwindel war.

    Es war einfach ein Mittel, um für die Ukrainer Zeit zum Aufbau ihrer Streitkräfte zu gewinnen.”

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