web analytics

Eine Analyse von Patrick Poppel, Experte am Zentrum für Geostrategische Studien Belgrad

Nach verschiedenen Wirtschaftskrisen und den Problemen mit der Massenmigration, ist der Ukrainekonflikt zweifellos die größte Herausforderung in der Geschichte der Europäischen Union.

Wie wird sich die Situation in Europa nun verändern und welche Auswirkungen wird dies für die Zukunft des Kontinents haben?

Wirtschaftliche Zusammenarbeit wurde „obsolet“

Obwohl die Europäische Union bislang stets die wirtschaftliche Zusammenarbeit als wichtigste Aufgabe genannt hatte, ist sie inzwischen zu einem politischen Bündnis geworden und befasst sich mit allen Bereichen der Politik. Oftmals stößt diese Struktur bei ihren Wünschen jedoch auf unüberwindbare Grenzen. Besonders die Migrationskrise 2015 hatte deutlich gezeigt, wie weiterhin nationalstaatliche Interessen gegen die Europäische Union gestellt werden. Das ist selbstverständlich auch zu unterstützen, da sich die EU immer mehr zu einem „Superstaat“ entwickelt. Dieser „Superstaat“ möchte jedoch immer mehr nationale Kompetenzen an sich ziehen. Beispielsweise war hierbei die Diskussion über die Gründung einer EU-Armee der Höhepunkt dieser Entwicklung.

Die Europäische Union möchte also alle Europäischen Probleme lösen, ist dazu jedoch nicht in der Lage. Dies hat sowohl strukturelle wie auch personelle Ursachen.

Gewaltige Herausforderung auch durch Sanktionen

Doch nun steht die Europäische Union vor ihrer größten Herausforderung seit der Gründung. Der Ukraine-Konflikt ist nunmehr das Hauptthema der Europäischen Politik geworden. Dies betrifft die Sicherheitspolitik wie auch die Ökonomie. Besonders die Sanktionen beeinflussen die ökonomische Situation in Europa massiv. Auch die Frage der Energieversorgung wird permanent  diskutiert und die Abhängigkeit von den USA wird stärker und stärker.

Mit dem Konflikt in der Ukraine ist das Transatlantische Bündnis klar sichtbar geworden und der Einfluss der USA auf die Politik der Europäischen Union kann nicht mehr geleugnet werden. In diesem Zusammenhang könnten wir uns natürlich fragen, warum es keine ernsthaften Ermittlungen zur Sprengung von Nord Stream gibt, allerdings müsste dies Thema einer gesonderten Analyse sein. Klar ist jedoch, dass die USA nunmehr einen starken Einfluss auf die Europäische Energieversorgung haben. Dieser Einfluss könnte in Zukunft noch um Einiges stärker werden.

Aus der Geschichte wissen wir, dass Krisen und Konflikte auf Staaten und Gesellschaften oft einen positiven Einfluss haben, da sie den Zusammenhalt und die Widerstandskraft der „Gemeinschaft“ für die Zukunft stärken. Das trifft auf Nationalstaaten immer zu, aber welches Resultat wird es auf das Bündnis der Europäischen Union haben?

Zusammenhalt „bröckelt“

Hierbei können wir teilweise schon das Gegenteil dieses Prozesses erkennen. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist Ungarn, das bereits bei der Flüchtlingskrise 2015 einen anderen Weg gegangen war.

Es ist also deutlich zu erkennen, dass es für die Europäische Union nicht so leicht ist „ihre Agenda“ gegen den Willen der Nationalstaaten umzusetzen. Seit dem BEXIT wissen wir auch, dass es sehr wohl eine Alternative des Austrittes aus dem Bündnis gibt. Und dieses Damokles-Schwert schwebt auch jederzeit über Brüssel.

Die EU hat aktuell zu viele politische „Baustellen“, doch die größte Herausforderung ist wohl die Ukraine.

Bei einem System, das auf das Verteilen von finanziellen Mitteln aufgebaut ist, möchten alle etwas vom Kuchen abbekommen. Seit Jahren fließen große Geldsummen aus den Strukturen der EU nach Osteuropa, doch nun werden Milliarden alleine für die Ukraine bereitgestellt. Es bleibt also abzuwarten welche finanziellen Mittel bei der nächsten Runde für die EU-Mitgliedsstaaten im Osten übrig bleiben. Wie also könnte sich die Politische Landschaft in diesen Staaten verändern, wenn weniger Geld aus Brüssel kommt?

Auch in diesen Ländern gibt es genügend Kritik an der EU und ein großes Potential für politische Veränderungen. Nur die Finanziellen Förderungen halten diese Staaten eng an dem Konstrukt EU. Aber auch den Menschen in den westlichen Staaten muss man erklären, warum man das Geld in die Ukraine schickt, anstatt in der Heimat wichtige Projekte zu realisieren.

Sozialsysteme der Mitgliedsländer in Gefahr

Die Gesundheits- und Sozialsysteme vieler Westlicher Staaten sind bereits in großer Gefahr, doch das Geld geht nach Osten, wo es oft im Sumpf der Korruption versickert. Dies wird jedoch immer mehr Menschen in der EU bewusst.

Wie wird also die Europäische Union nach dem Konflikt in der Ukraine aussehen?

Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass es nicht zu einer Stärkung der Union kommen wird. Das Vertrauen der Menschen in eine starke Union wird sicher geschwächt werden, da von der Führung wie immer zu inkompetent agiert wird. Auch die ständigen hohen Zahlungen an die Ukraine könnten eine weitere Diskussion über das Prinzip der Geldverteilung in der EU auslösen. Ausschlaggebend könnte dabei sein, dass der Wohlstand in den westlichen Staaten bereits sinkt und es in Zukunft klare Argumente benötigen wird, warum man überhaupt Gelder in andere Staaten transferiert werde sollten. Die Frage einer gemeinsamen Sicherheitspolitik wird in Zukunft ebenso auf die sprichwörtliche „Nagelprobe“  gestellt werden.

Das wichtigste „Resultat“ dieses Konfliktes ist jedoch die noch engere Bindung an die USA im Sektor von Energie und Wirtschaft. Alle bisherigen Handlungen der Europäischen Union in diesem Konflikt haben nicht Europa gestärkt, sondern ausschließlich die Verbindung der EU zu den USA.

Doch genau diese Verbindung sollte in Zukunft viel stärker hinterfragt werden, da wir immer mehr in die Abhängigkeit von den USA schlittern, und dies stellt unter anderem auch ein Problem im internationalen Wettbewerb dar.



UNSER MITTELEUROPA erscheint ohne lästige und automatisierte Werbung innerhalb der Artikel, die teilweise das Lesen erschwert. Falls Sie das zu schätzen wissen, sind wir für eine Unterstützung unseres Projektes dankbar.

Details zu Spenden (PayPal oder Banküberweisung) hier.




Von ELA

18 Gedanken zu „Der Ukrainekonflikt als größte Herausforderung für die Europäische Union“
  1. Der Krieg in der Ukraine war seit Beginn an ein nicht kalkulierbares Fass ohne Boden. Hier hatte die EU eine völlig realitätsfremde Vorstellung vom Verlauf. Dazu noch diese absolute Fehlbesetzung durch einen Möchtegern Schauspieler als „Präsident“. Und nun sollen auch noch Verhandlungen zum baldigen Beitritt der Ukraine in die EU erfolgen. Da fehlen einem doch tatsächlich die Worte….

    4
    1. Realitätsferne Vorstellung, genauso ist es. Sie dachten in ihrer Arroganz das die Illegalen Sanktionen, Russland ruinieren wurden. Und nun sind sie selber ruiniert. Eigentlich wissen sie nicht, wie weiter.

      2
  2. Der möchtegerne Napoleon will nochmal eins auf die Fresse in Rußland bekommen.
    Leider sind im Westen mehrere, die so ein Wahnsinn auf unsere Kosten betreiben.
    Und die Jugend brüllt nach ihn in Dresden, sind sie noch zu retten?
    Kriegsherren anzujubeln haben sie schon vergessen?

    4
    1. Hätte der Idiot Macrom in Dresden gebrüllt, wie einst Goebbels im Berliner Sportpalast „Wollt ihr den totalen Krieg“ dann hätten die Bekloppten dort mit Sicherheit auch Jaaaaa geschrien ! Diesen Deppen ist nicht mehr zu helfen ! Wenn dann aber zum zweiten Male die wieder so wunderschön aufgebaute Frauenkirche zusammenfällt, dann wird denen, wie damals den Leuten auch, für was die so Jaaaaa gebrüllt hatten !

      2
  3. Der vom Ami-Westen angezettelte Krieg in der Ukraine kommt der ferngesteuerten linksextremen bRD-Verwaltung doch gerade recht.
    Damit kann allen Dummgespritzen
    die totale finanzielle Zerstörung Dt.
    gut erklärt werden.

    5
    1. Dummgespritzten, tolles Wort und so treffend. Passt auf alle Länder in Europa, Ausnahme Ungarn, Serbien In Griechenland genauso Dummgespritzte Schafe.

  4. Die Welt rückt infolge des Ukraine-Krieges und der anhaltenden westlichen Involvierung immer näher an den Dritten Weltkrieg heran. Nicht nur, dass Unmengen an Waffen und Munition an die Ukraine geliefert werden, auch fallen mittlerweile die Hemmschwellen in Sachen Einsatz außerhalb des ukrainischen Staatsgebietes. Das, obwohl man um die russische Erstschlagsdoktrin weiß, wonach der Einsatz (taktischer) Atomwaffen gerechtfertigt ist, wenn eine substanzielle Bedrohung der nationalen Sicherheit auch durch konventionelle Angriffe erfolgt.

    Russlands Präsident Wladimir Putin gab am Dienstag eine seiner bislang eindringlichsten Warnungen ab und wies Europa auf deren geringe Landfläche und dichte Bevölkerung hin.

    9
  5. Sollte der Wahnsinn tatsächlich in seine rasch rotierende Endrunde kommen, so wird das ewig toughe „3-wetter-taft“-model, tatsächlich am 25.Juni die offiziellen „Beitrittsverhandlungen“ mit der Ukraine, einläuten. Natürlich wird man das mit gebührendem Pomp als „historischen Moment“ feiern – und von dem Koksgiftzwerg, wird es vielleicht sogar einen lasziven Zungenkuss geben.

    Allerdings, sind ALLE der Beteiligten nur noch hysterisch zappelnde Zombies, deren Zukunft längst abgelaufen ist. Uschi wird sich irgendwie aus der Pifzer-Causa rausmogeln, der untote T-Shirtträger, so nicht längst von seiner Nazi-Gang liquidiert, wir in einem Nobel-Ghetto abtauchen und die einzigen wirklich substanziellen Verlierer, werden die EU-Insassen sein. Sie werden nicht nur völlig verarmen, sondern dank der Agrarförderungen für die Ukraine, wird die EU an akuter Autolyse, qualvoll verbluten. Ach ja: Natürlich gibt es auch Gewinner. Etwa „Blackrock“. Ist doch auch was, oder? Es ist immer nur eine Frage der Perspektive.

    9
      1. Genau DASS ist nicht zu verstehen ! WIESO lassen wir uns wie blöde Schafe von diesen Schwachmaten vor sich her treiben ? Ich kenne in meinem Umfeld wirklich niemanden, der mit den gegenwärtigen Entwicklungen einverstanden ist. WARUM soooo wenig Widerstand ? Vielleicht fehlt wirklich jemand, der es versteht die Massen zusammen zu führen und voran zu gehen.

        3
      2. Wer Waffen für die Ukraine will, der will keinen Frieden!
        Wie verkommen die Politiker sind kann jeder an diesen Poliikern sehen,
        Friedrich Merz – Vorsitz des Vereins Atlantik-Brücke (2009 bis Juni 2019)
        CDU-Politiker Friedrich Merz Aufsichtsratschef „BlackRock Deutschland“.
        Im Juni 2019 erhob man Sigmar Gabriel, SPD zum Vorsitzenden der Atlantik-Brücke, im April 2022 erhielt er den Posten des Aufsichtsratsvorsitzenden der thyssenkrupp Steel Europe AG in Duisburg.
        „Nicht Politik verdirbt den Charakter, sondern die Charakterlosigkeit der Politiker die Politik.“
        Friedrich Löchner
        (1915 – 2013), Pseudonym: Erich Ellinger, deutscher Pädagoge, Dichter und Autor

        „Ihr werdet erleben, wie sie unser Land verschachern, um ihre eigene erbärmliche Macht zu sichern.“
        Albert Leo Schlageter.

        3
  6. Das einzige, was die historisch und kulturell unterschiedlichen EU-Staaten zusammen hält, ist das Geld, das überwiegend von Deutschland kommt. Deutschland hat infolge seiner Politik – ungeordnete Zuwandeung, Klimapolitik – inzwischen nahezu unlösbare wirtschaftliche Probleme, die dazu führen, dass die milchgebende Kuh schlapp macht. Wenn das Geld ausbleibt, wird die EU uninteressant und die EU-Staaten besinnen sich auf ihre eignen Interessen und machen ihre eigene Politik. Ansätze in dieser Richtung sind in Holland bereits erkennbar.

    10
  7. der größte Verbrecherstaat der Welt ist England. Es zettelte 2 Weltkriege an und destabilisierte mit der Folgekonstellation die ganze Welt. Es brchte nach dem 1. WK im Nahen Osten alles durcheinander und vernichtete mit seinem Bruder im Geiste USA die ausbalancierende Mittelmacht in Europa. Mit der Ausdehnung der NATO und ddem Ukrainekrieg destanbilisieren sie den Osten. Wann legt denen jemand das Handwerk? Es sind Verbrecher der übelsten Sorte.

    10

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert