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Heute vor 80 Jahren – am 20. Juli 1944 – schlug  das Attentat auf Adolf Hitler fehl

Von REDAKTION | Es kam zu spät, wie schon andere wichtige Ereignisse in der deutschen Geschichte: Der von Claus Graf Schenk von Staufenberg im Führerhauptquartier „Wolfsschanze“ in Rastenburg, Ostpreussen platzierte Sprengsatz kam zwar um 12:42 Uhr zur Detonation, doch Hitler überlebte.

Die Nachricht, dass das Attentat fehlgeschlagen war, erreichte noch vor 15:00 Uhr das Hauptquartier des Ersatzheeres im Bendlerblock in Berlin und sorgte für Unsicherheit und Verwirrung: Generaloberst Friedrich Fromm weigert sich das Unternehmen „Walküre“ freizugeben. Doch, Staufenberg lässt Fromm arretieren und veranlasst General Friedrich Olbricht den „Walküre-Plan“ trotzdem auszugeben. Der Stadtkommandant von Berlin, Generalleutnant von Hase, befiehlt dem Kommandeur des Wachbataillons, Major Ernst Remer, das Regierungsviertel abzuriegeln und Joseph Goebbels festzusetzen. Doch der Propagandaminister lässt Remer persönlich mit Hitler telefonisch in Kontakt treten: Remer erhält vom „Führer“ persönlich den Befehl, den Aufstand niederzuschlagen.

Was war der Plan der Verschwörer?

 Als neuer Oberbefehlshaber der Wehrmacht war Feldmarschall Erwin von Witzleben vorgesehen. An seiner Seite sollten Generaloberst a.D. Ludwig Beck als Staatsoberhaupt und Carl Friedrich Goerdeler, der ehemalige Oberbürgermeister von Leipzig, als Reichskanzler stehen.

Die Operation „Walküre“ sah vor, nur den Krieg mit den Westmächten einzustellen, doch in Folge den Krieg gegen die UdSSR mit diesen gemeinsam Final durchzuziehen. Die Kooperation mit der Weltmacht Grossbritannien hatte der „Führer“ schon im Jahr 1925 in der Erstausgabe seines Breviers, „Mein Kampf“ festgeschrieben. Da war nicht nur bei Rudolf Hess etwas hängen geblieben.

Während Staufenberg um 22:00 den Staatsstreich für gescheitert erklärte, gelingt zur selben Stunde dem Militärbefehlshaber von Frankreich, General Carl Heinrich Stülpnagel den gesamten Führungsstab und mehr von SS, Gestapo und SD in Paris auszuheben: Ohne jede Gegenwehr lassen sich 1.200 Gewährsmänner dieses vermeintlich extra harten Kerns des NS-Regimes bereitwillig und ohne Widerstand in Gewahrsam nehmen, um jenem vermeintlich neuen Kapitel im Kampf gegen den Osten rettend entgegenzusehen. Die Landung in der Normandie war gerade erst am 6. Juni 1944 geschehen und empfahl umso mehr jetzt konkretes Zusammengehen.

Erst knapp nach Mitternacht, nachdem Friedrich Fromm in Berlin Stauffenberg, Werner von Haeften, Merz von Quirnheim und Friedrich Olbricht standrechtlich erschiessen hatte lassen, lässt Stülpnagel die gesammelten Westfrontvertreter des „Schwarzen Ordens“ wieder freigehen und erklärt, es wäre nur an einer „Übung“ gelegen.

Die Vierteljahreszeitschriften für Zeitgeschichte 1966, wie auch das Militärgeschichtliche Forschungsamt der BRD in den achtziger Jahren, wiesen schon auf Querverbindungen zwischen dem Reichsführer SS, Heinrich Himmler und seiner SS zu den Verschwörern hin: Kommandierende Generale der Waffen-SS, wie Sepp Dietrich, Paul Hauser, Felix Steiner wussten nicht nur von „Walküre“, sondern waren sogar bereit, nach der Beseitigung Hitlers mit der dann neuen „Reichsführung“ mitzugehen: Doch, die Bedingung der SS-Generale lautete, dass hätte nur unter dem Befehl von Feldmarschall Erwin Rommel zu geschehen. Letzterer wurde deshalb auch vom „Führer“ gezwungen, im Tausch für ein Staatsbegräbnis inoffiziell Selbstmord zu begehen.

Doch, die „besondere“ Zusammenarbeit zwischen Alliierten und SS sollte langfristig noch viel weiter gehen: Unter dem Namen, „Operation Sunrise“ wurden die Teilkapitulationsverhandlungen zwischen Amerikanern und SS mit freundlicher Unterstützung Schweizer Mittelsmänner in der Endphase des Zweiten Weltkriegs betrieben.

Konkret verhandelte die USA mit SS-Obergruppenführer und Höchstem SS- und Polizeiführer in Italien, Karl Wolff über die Teilkapitulation der deutschen Streitkräfte in Norditalien. Zuletzt hatte sich Wolff noch der Zustimmung Hitlers versichert und war dazu extra nach Berlin geflogen. Das alles war selbstverständlich einmal mehr nur über die Köpfe der UdSSR hinweg geschehen.

Allen Dulles, Gesandter des OSS (Office of Strategic Services; Vorläufer des CIA) in Bern hatte bereits 1944, zusammen mit dem deutsch-amerikanischen Agenten, Gero von Schulze-Gaevernitz, die Verschwörer des 20. Juli 1944 unterstützt. So konnte diese Kooperation insbesondere nach dem 2. Weltenkrieg und der bedingungslosen Kapitulation – nach Abklärung der neuen Rangordnung – noch enger weitergehen.

Dass jener Schulterschluss hinter dem Rücken der Sowjetunion stattfand, löste einen Disput zwischen US-Präsident Roosevelt und Stalin aus: Denn, letzterer sah schon klar und deutlich die ersten dunklen Wolken des Kalten Krieges am Horizont aufziehen. Und in der Tat haben die offiziellen und inoffiziellen Verschwörer des 20. Juli 1944 nur einmal mehr die gültige Ausrichtung der deutschen Aussenpolitik bis heute vorgegeben: Der Krieg gegen Russland unter massgeblicher deutscher Beteiligung heute, ist somit kein Einzelfall, doch hat lange Tradition und System!

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Warum England über das Attentat auf Hitler keineswegs „erfreut“ war:

Der 20. Juli 1944 und die Rolle Englands: Für oder gegen das NS-Regime?



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Von Redaktion

14 Gedanken zu „Der 20. Juli 1944 und die Konstanten der deutschen Aussenpolitik“
  1. Wenn ein Mann nicht bereit ist, für seine Überzeugungen Risiken einzugehen, dann taugen entweder seiner Überzeugungen oder er selbst nichts.“
    „Ein Sklave ist jemand, der darauf wartet, daß jemand vorbeikommt und ihn befreit.“
    Ezra Pound
    Ende 1945 wurde er in den USA zum kriminellen Psychopathen erklärt und mit geistesgestörten Schwerverbrechern und Senilen in die Psychiatrie gesteckt.
    Aufgrund einer weltweiten Kampagne, an der auch T.S. Elliot führend beteiligt war, kam Pound 1958 wieder in Freiheit.
    Er siedelte nach Italien über und erklärte bei seiner Ankunft, einem „von 180 Millionen Insassen bevölkerten Irrenhaus“ entronnen zu sein.

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  2. Albert Leo Schlageter (Lebensrune.png 12. August 1894 in Schönau im Schwarzwald, Großherzogtum Baden; Todesrune.png ermordet 26. Mai 1923 auf der Golzheimer Heide bei Düsseldorf) war ein deutscher Offizier des Deutschen Heeres, Ritter des Eisernen Kreuzes beider Klassen, Freikorpskämpfer, Baltikumer, Nationalheld und späterer Blutzeuge der Bewegung.

    Albert Leo Schlageter wurde am gleichen Tag auf dem Düsseldorfer Nordfriedhof beerdigt.
    Auf Wunsch seiner Familie wurde am 8. Juni der Leichnam exhumiert und unter großer öffentlicher Anteilnahme nach Schönau überführt, wo er in einem Ehrengrab am 10. Juni 1923 beigesetzt wurde.
    Auf seinem Sarg standen die Worte:

    DEUTSCHLAND MUSS LEBEN,
    AUCH WENN WIR STERBEN MÜSSEN!

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  3. Stauffenberg im Dienste der Feinde Deutschlands
    Der Freundeskreis Ulrich von Hutten verlegt die sechsmal jährlich erscheinende Zeitschrift „Huttenbriefe – für Volkstum, Kultur, Wahrheit und Recht
    Das weltanschaulich führende Organ im nationalen Befreiungsringen der Deutschen mit der Zielrichtung einer Neu-Ordnung des politischen und kulturellen Lebens der Nation“, die auch im Weltnetz veröffentlicht wird
    Albert Leo Schlageter:
    „Sei was du willst!
    Aber was du bist, habe den Mut ganz zu sein!”

    „Ihr werdet erleben, wie sie unser Land verschachern, um ihre eigene erbärmliche Macht zu sichern!“

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  4. Wer weiß? Vielleicht hat der eingepaukte römische Katholizismus Stauffenbergs Handeln in der Wolfsschanze mehr behindert als seine schwere Kriegsverletzung. Ein japanischer Kamikaze-Kämpfer wäre mit der Aktentasche direkt am Ziel geblieben. Hierzulande praktisch undenkbar, während zig Millionen Kriegsopfer in Kauf genommen werden, in „Kauf“ von wem, für welchen Preis und als Opfer für welche Gottheit?

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  5. Führerbefehl, Faeserbefehl, 20. Juli, Stauffenberg-Gedenktag: Die Deutschen sind schon lange Duckmäuser vor Westmächten unter scheindeutschen Regenten mit orientalisch-romimperialistischen Ideologien. Karl der Schlächter, Tilly, Hi tler, Stauffenberg, Biden, Faeser – alle römisch-katholisch. Deutschland wird man eher bei Schiller, Goethe, W.v. Humboldt und Bismarck finden. Nicht aber im Nationalsozialismus, der ein ideologischer Bastard aus römisch-katholischem Führerprinzip und britischem sozialdarwinistischem Rassenchauvinismus war, was auch 1945 aus verständlichen Gründen nicht überwunden werden konnte und derzeit wieder virulent geworden ist.

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  6. Nicht mal im Krieg konnten sie zusammenhalten. Adolf ging es nicht anders als Putin heute, ohne bedingungslose Kapitulation bei Verknechtung des deutschen Volkes bis heute hätten unsere Feinde den Krieg nie beendet. Man investiert in beide Seiten und schaut zu, wer gewinnt. Machen die schon Jahrhunderte. Neu ist allerdings der permanente Raub und die Besatzung in Friedenszeiten, da waren sich beide Seiten einig, die USA und die UdSSR. Ein feines Gespann.

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  7. die nazisau wird solange durchs
    dorf getrieben bis auch der letzte
    affgane, syrer, araber und ukrinski
    in blödland bürgergeld erhält…

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  8. Die Schlußfolgerung des Artikels steht auf der Grundlage, daß die Westmächte tatsächlich das gemacht hätten, was die Verräter als Grundlage ihres Handelns betrachteten (denn ansonsten wäre alles reiner Unsinn). Sie lassen die Deutschen im Osten gewähren, stellen sogar die Unterstützung Stalins ein und schließen Frieden mit Deutschland (was den geordneten Abzug aller dt. Truppen aus Nord, Süd, West ermöglicht, damit sie im Osten zum Einsatz kommen können). Irgendwie kann ich nicht sehen, daß es dazu gekommen wäre, allein schon wegen der Auswirkungen auf die Amerikaner im Pazifik und all die West-Alliierten Soldaten, Gesandten, Zivilisten in Stalins Reich, die bei einem solchen Seitenwechsel schlicht tot gewesen wären.

    Wie wäre es mit dem realistischen Ansatz? Die Verräter haben sich verarschen lassen, vertrauten den Lügen aus dem Westen und wären einfach kampflos vom her Westen überrollt werden. Denn sobald das Heer in der Normandie, kampflos, in die Hand des Feindes gelangt wäre, hätte absolut niemand mehr Bradley und Montgomery im Weg gestanden. Am Ende hätten US-Truppen in Königsberg / Ostpreußen gestanden.

    Was wäre eine Folge davon gewesen? Der einzige Grund warum die 3 netten Pläne der USA, Kaufman, Hooton, Morgenthau, zur Ausrottung der Deutschen, nicht 1945 durchgezogen wurden, man brauchte sie noch wegen der Sowjets, die die Hälfte Deutschlands erobert hatten. Das wäre dann entfallen.

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  9. Wer sagt eigentlich, dass der Anschlag gescheitert ist? Die Verletzungen A. passen nicht zur Bombe. Allein der Luftdruck hätte ihn erledigt.
    Die offizielle story sagt, es hätte 42 Anschläge auf den Führer gegeben und er hätte sie alle überlebt. Wahrscheinlichkeit hierfür: 1 zu 10 Millionen. Lottospieler haben mehr Chancen.
    Viel wahrscheinlicher ist, dass es eine Reihe von Doppelgänger gab, die man einsetzen konnte. Den echten Adolph hat´s vielleicht schon beim Anschlag im Bürgerbräukeller 1938 erwischt. Der Widerstand hat nicht kapiert, dass man Adolph nicht töten kann, sondern nur durch einen eigenen Doppelgänger ersetzen. Motto: mein Adolph ist der echte.
    Das KGB/FSB kennt diesen Trick. Die vielen Anschläge der cia auf Putin waren völlig sinnlos, da Moskau genug Doubles hatte und hat. Der echte Putin ist wahrscheinlich schon längst tot. Es herrschen die Strategen des FSB und sie machen ihre Sache sehr, sehr gut. Bis jetzt. Mit der Stationierung von Hyperschallwaffen wird sich das ändern. Scott Ritter geht von einer atomaren Vernichtung innert 5 Jahren aus:
    https://www.youtube.com/watch?v=1jBIUT8JtoQ
    Mist. Dass die Dinger so gefährlich sind und die bisherige Strategie über den Haufen werfen, wußte ich auch nicht.

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    1. Der Logiker
      Mit LOGIK hat ihre GESCHICHTE wirklich nichts zu tun, vor allen Dingen weil sie noch erfundener ist wie es die hießigen Spitzen-Journalisten schreiben könnten………..
      Da hat mir also in Ölsnitz so um 1937/38 persönlich ein Doppelgänger die Hand gegeben da ich dort mit unserem Vater war – er hatte die Parteinummer 3818, also somit auch das goldene Parteiabzeichen.
      Rudolf Hess war auch mit seiner Frau bei unserern Eltern in Plauen zu Besuch, das waren sicher auch nur Doppelgänger.
      Mein Taufpate war Prinz August Wilhelm (Prinz Auwi genannt), als Sohn des Kaisers war er wahrscheinlich auch nur ein Doppelgänger !

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