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Nachdem die chinesische Wirtschaft zur einen Hälfte aus Staatsbetrieben und zur anderen aus Privatunternehmen besteht, stellt sich die Frage, ob China nun kommunistisch oder kapitalistisch ist? Eric Li beantwortet das.

Der legendäre australische Journalist und Autor John Pilger (1939 – 2023) hat im Jahr 2015 Eric Li dazu befragt. Eric Li ist nicht nur renommierter chinesischer Entrepreneur im Venture Capital Geschäft, aber auch Politikwissenschaftler und Kommentator, der für seine treffenden Beiträge zu politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Themen bekannt ist.

Was China vom Polit-System des Westens unterscheidet

Eric Li: In China gibt es eine Menge Probleme. Aber im Moment hat der chinesische Partei-Staat eine außergewöhnliche Fähigkeit zur Veränderung bewiesen. Ich meine – ich machte [dazu] den [folgenden] Witz:

In Amerika kann man die Parteien wechseln, aber man kann die Politik nicht ändern. In China kann man die Partei nicht wechseln, aber man kann die Politik ändern.

In 66 Jahren wurde China also von [nur] einer einzigen Partei regiert, doch die politischen Veränderungen, die in den letzten 66 Jahren in China stattgefunden hatten, waren breiter und umfassender und größer als in jedem anderen großen Land der modernen Geschichte.

Der australische Journalist und Autor John Pilger

John Pilger: China ist also nicht mehr kommunistisch, wollen Sie das damit sagen?

Eric Li: Nun, China ist eine Marktwirtschaft – eine pulsierende Marktwirtschaft, aber es ist kein kapitalistisches Land. Und zwar aus folgendem Grund:

Es gibt keine Möglichkeit, dass eine Gruppe von Milliardären das Politbüro kontrollierte, so wie Milliardäre die amerikanische Politik kontrollieren.

In China gibt es also eine pulsierende Marktwirtschaft, aber das Kapital steht nicht über der politischen Autorität. Das Kapital  hat keine festgeschriebenen Rechte:

In Amerika hat sich das Kapital – die Interessen des Kapitals und das Kapital selbst – über die amerikanische Nation erhoben. Die politische Autorität [der USA] kann die Macht des Kapitals nicht kontrollieren.

Und das ist der Grund, warum Amerika ein kapitalistisches Land ist, doch China nicht!

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Transkript-Erstellung und Übersetzung: UNSER MITTELEUROPA

John Pilger: «Ein Krieg, verschleiert durch Propaganda, zeichnet sich ab!»



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Von Redaktion

10 Gedanken zu „Eric Li erklärt, warum China im Gegensatz zur USA kein kapitalistisches Land ist“
  1. Es ist doch ganz einfach: Wenn das Kapital in der Regierung ist, bestimmt es über die Richtung der Geldflüsse. Und wohin fließen die dann?
    Putin hat nicht umsonst Oligarchen von der Macht entfernt. In den USA sitzen die Geldsäcke wie Rothschild hinter der Regierung oder als Teil davon in Gestalt von Victoria Nuland und Blinken mittendrin. Arm und reich halten bei der Clique zusammen..

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  2. „Es gibt keine Möglichkeit, dass eine Gruppe von Milliardären das Politbüro kontrollierte, so wie Milliardäre die amerikanische Politik kontrollieren.“
    Der Führer hat das weiland ab 1933 ziemlich ähnlich vorexerzieren lassen und das menschenfeindliche Spekulantentum entsprechend ausgehöhlt hat, das mochten die Zionisten überhaupt gar nicht, Folge war ihr 2. Weltkrieg. Wäre Deutschland 1933 wirtschaftlich so beherrschend wie China heute, kein Pole hätte sich 1939 in franko-englisch-zionistischem Auftrag gewagt den Weltkrieg fortzusetzen

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    1. Da täuschen Sie sich aber gewaltig: Der sogenannte „Röhm-Putsch“ war ein Putsch von Reichswehr, Industrie und Adel mit freundlicher Unterstützung der SS, um das Wirtschaftskonzept der Strasser-Brüder zu eliminieren. Danach war der Weg frei und die Hochfinanz ist voll und ganz eingestiegen bzw. hat entsprechend weitergemacht. Denn, schliesslich hatte man die Idioten für den Ostfeldzug schon gefunden. Das Ergebnis ist bekannt, doch für alle politisch Blinden und Tauben läuft gerade das Wiederholungsprogramm hier in diesem Theater…

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      1. Röhm wollte eine andere Außenpolitik, hat schon nach Frankreich die Fühler ausgestreckt, während Adolf verrückt nach den deutschhassenden Herren in Britannien war. Der Polenfeldzug wurde zum Weltkrieg, weil er nicht die Hochfinanz mitverdienen lassen wollte durch seine Tauschgeschäfte mit dem Nahen Osten und Südamerika. Er und Stalin haben nicht begriffen, daß die UdSSR und das Deutsche Reich von den ewigen Hetzern im Hintergrund aufeinandergehetzt wurden.

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        1. Ja, die Bartergeschäfte mögen die Zinsler der Hochfinanz überhaupt gar nicht. Denn damit würde jedem auffallen, dass sie nutzlose, arbeitsfaule Egomanen sind!
          Für mich sind Zinsen das Werk des Teufels und jeder der gierig dran hängt ein Lakaie Satans

        2. … und die Wirtschaftspolitik von Gregor & Otto Strasser & Co hätte einen Russlandfeldzug überflüssig gemacht, was man schon vor der Machtergreifung bis ins Detail diskutierte… und der Polenfeldzug wurde zum Russlandfeldzug, weil „er“ es nicht begriffen hatte und in die Falle des MI6 ging, der „ihm“ mitteilen liess, dass sich die 110 alliierten Divisionen im Westen gegen „seine“ 34 „Pensionisten- & Letztes-Aufgebot Divisionen“ im Westen ruhig verhalten würden, obwohl man den Polen das exakte Gegenteil versprochen hatte. Anmerkung: Als 1939 die Franzosen ins Saarland ein paar Kilometer einrückten – liefen sie davon wie die Hasen – so schnell konnte man gar nicht schauen… und die Alliierten hätten einfach ins Ruhrgebiet hineinspazieren können und aus „seinen“ Plänen schon 1939 Hackfleisch gemacht, wenn sie nur gewollt hätten. Bitte verwechseln Sie Stalin nie und nimmer mit „ihm“ oder anderen Blindgängern „dahoam“ damals und auch nicht heute :-): Stalin hatte alles(!) begriffen und meinte es gut mit den Deutschen, doch es wollte einfach nicht in „seine“ und ihre Birnen und all sein Nachhilfeunterricht in Richtung Deutschland verpuffte schon damals. Erinnert das Ganze nicht irgendwie an heute??? Sie verstehen politisch einfach gar nichts – man hat das Gefühl so gerade mal 30%, wie Sonderschüler, die völlig überfordert sind….

  3. Kann man so sehen wie der Günstling der KP China. Aber macht es für den Bürger am Ende wirklich einen Unterschied? Gesellschafts-, traditions- und heimazersetzende Globalisten sind beide gleichermaßen!

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    1. Ja, macht einen Unterschied, denn – surprise, surprise – in China, Russland und bei der globalen Mehrheit stehen Gesellschafts-, Traditions- und Heimatzersetzung nicht auf der Agenda. Und Eric Li erklärte Ihnen den Grund und feinen Unterschied…

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