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Ungarns Außenminister Péter Szijjártó (Bildquelle: Agencia de Noticias ANDES/Wikimedia, CC 2.0)

Ungarn sieht sich dazu verpflichtet, eine führende Rolle beim Schutz des Christentums und der christlichen Gemeinschaften auf der ganzen Welt zu spielen, erklärte der ungarische Außenminister Péter Szijjártó nach Gesprächen mit Erzbischof Paul Richard Gallagher, seinem Pendant im Vatikan, anlässlich eines Besuchs beim Heiligen Stuhl.

Szijjártó zufolge sei einer der zentralen Schwerpunkte der ungarischen Außenpolitik die Bekämpfung der weltweiten Christenverfolgungen. Vier von fünf Menschen, die heutzutage wegen ihrer Religion getötet werden, seien Christen. Das Leben von Millionen von Christen werde heute von Anhängern extremistischer Ideologien bedroht. Darüber hinaus gebe es in der heutigen Welt Gruppen, deren deklarierte Absicht es sei, die Identität Europas zu ändern oder gar zu zerstören, betonte Szijjártó.

Die christliche Identität Europas könne nur dadurch erhalten werden, dass man Familie und Arbeit an die erste Stelle reihe. Diese Werte habe die ungarische Regierung unter Viktor Orbán seit ihrem Amtsantritt 2010 gefördert, so Szijjártó.

Er habe auch seinem vatikanischen Kollegen mitgeteilt, dass Ungarn für die Verstärkung des Schutzes der Christen im Nahen Osten eintreten werde. Das bedeute vor allem eine Intensivierung der militärischen Anstrengungen gegen den “Islamischen Staat”, damit die Christen aus der Region so schnell wie möglich in ihre Heimat zurückkehren können.

Szijjártó bestätigte auch, dass Ungarn neben seinen Bemühungen um den Grenzschutz auch dadurch zum Schutz der Christen beitrage, indem es christlichen Gemeinden im Nahen Osten kontinuierlich Hilfslieferungen zukommen lässt und dortigen Studenten Stipendienprogramme anbietet.

Quelle: ungarische Nachrichtenagentur MTI, 14.11.2016

Anm. d. Red.: Man muss in diesem Zusammenhang auf das historische Selbstverständnis des christlichen Ungarn als “Bollwerk der Christenheit” und speziell auf die bereits im Jahre 1408 erfolgte Gründung des “Drachen-Ordens” durch den ungarischen König (und späteren römischen Kaiser) Sigismund von Luxemburg hinweisen, welcher das Königtum im Kampf gegen die Türkengefahr stärken sollte und 22 mitteleuropäische Landesfürsten als Ordensritter zu Verteidigern der Christenheit bestimmte. Die 1409 in Ödenburg gegründete “österreichische Drachengesellschaft”, welche in direkter Verbindung mit dem ungarischen Drachen-Orden stand, war wiederum eine der Grundlagen für den späteren St.-Georgsorden von Kaiser Friedrich III., der die gleichen Zielsetzungen vertrat (Kampf gegen die Türkennot) und dessen geistige Postulate bis in die heutige Zeit wirksam geblieben sind; vgl. dazu die Geschichte des St. Georgs-Ordens.

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SZIJJÁRTÓ: HUNGARY COMMITTED TO PROTECTION OF CHRISTIANITY

Hungary is committed to playing a leading role in the protection of Christianity and Christian communities worldwide, Foreign Minister Péter Szijjártó said after talks with Archbishop Paul Richard Gallagher, his Vatican counterpart, in the Holy See. Szijjártó said he had told Gallagher that one of the key focal points of Hungary’s foreign policy is combatting the persecution of Christians. The foreign minister noted that four out of five people who get killed for their religion in the world today are Christians. The lives of millions of Christians are under threat today by followers of extremist ideologies, he said. Furthermore, there are clear agendas today to change or even do away with Europe’s identity, Szijjártó insisted. The minister said Europe’s Christian identity could only be upheld by putting family and work first. This is what the Hungarian government has been promoting since 2010, he insisted. Szijjártó said he had also told his Vatican colleague that Hungary was pushing for stepping up protections for Christians in the Middle East. This means intensifying efforts against the Islamic State so that Christians in the region can return to their homes as soon as possible. Answering a question, Szijjártó said that apart from its border protection efforts, Hungary also contributes to the protection of Christians by continuously sending aid to them in the Middle East and offering scholarship programmes to students there.
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