Im Mittelpunkt des China-Afrika-Forums 2024
stand die Industrialisierung Afrikas
Was ist der Kontext? Vom 4. bis 6. September fand in der chinesischen Hauptstadt Peking das 9. China-Afrika-Kooperationsforum (FOCAC) statt. Staats- und Regierungschefs, Außenminister und Wirtschaftsminister aus 53 der insgesamt 54 afrikanischen Staaten pilgerten nach Peking. Auch der Vorsitzende der Kommission der Afrikanischen Union und der Generalsekretär der Vereinten Nationen sowie die Vorsitzenden verschiedener anderer internationaler Organisationen waren anwesend.
Die Teilnehmer zeigten sich zufrieden bis begeistert über die Errungenschaften, die seit der Gründung des FOCAC im Jahr 2000 erreicht wurden. Dazu gehörten der Bau von Eisenbahnlinien in Ostafrika, eine E-Commerce-Plattform in Ruanda, moderne landwirtschaftliche Produktion in Mosambik. In der Presse hieß es, China habe Afrika geholfen, mehr als 10.000 Kilometer Eisenbahnlinien und rund 100.000 Kilometer Straßen, etwa 1.000 Brücken und 100 Häfen zu bauen oder zu sanieren.

China ist das Land mit der größten Handelspartnerschaft mit afrikanischen Ländern seit 15 Jahren in Folge. UN-Generalsekretär Antonio Guterres sprach in seiner Eröffnungsrede davon, dass die Partnerschaft zwischen China und Afrika die wichtigste Säule der Süd-Süd-Kooperation sei. Der chinesische Präsident Jinping wiederum betonte in seiner Eröffnungsansprache, dass alle afrikanischen Länder, mit denen China diplomatische Beziehungen unterhalte, auf die Ebene einer strategischen Partnerschaft gehoben würden. Es werde eine chinesisch-afrikanische Gemeinschaft mit einer gemeinsamen Zukunft aufgebaut. Ziel sei es, die Zusammenarbeit mit Afrika in den Bereichen Industrie, Landwirtschaft, Infrastruktur, Handel und Investitionen zu vertiefen. Aber auch in den Bereichen Berufsausbildung, Armutsbekämpfung und bei der Schaffung von Arbeitsplätzen. Der chinesische Präsident kündigte 10 Aktionen für eine solche neue Partnerschaft an. Diese reichen von akademischen Institutionen, einer 0% Zollpolitik für Importe aus 33 afrikanischen Staaten, gemeinsamen industriellen Lieferketten, einer Initiative zur Förderung afrikanischer mittelständischer Unternehmen, bis hin zu Digitalisierung, Gesundheitszentren und technologischer Innovation.
An finanziellen Mitteln stellt Peking für die kommenden drei Jahre rund 30 Milliarden in Form von Krediten zur Verfügung, weitere 11 Milliarden sollen in Form von anderer Unterstützung gewährt werden. Darüber hinaus sollen chinesische Unternehmen 10 Milliarden in Afrika investieren. Außerdem wurde versprochen, 2000 medizinische Fachkräfte und 500 Landwirtschaftsexperten nach Afrika zu entsenden. 20 Gesundheits- und Malariabehandlungsprogramme sollen gestartet werden. Chinesische Unternehmen in Afrika wurden aufgefordert, nicht weniger als eine Million weiterer Arbeitsplätze vor Ort zu schaffen und 60.000 Ausbildungsprogramme zu initiieren. Experten des China-Africa Industrial Forum erklärten, Afrika sei der vielversprechendste Markt und eine wichtige Region für die Zusammenarbeit beim Aufbau von Produktionskapazitäten.

China verfolgt eine langfristige Strategie zur Industrialisierung Afrikas. Bislang ist der Industrialisierungsgrad in den meisten afrikanischen Ländern eher gering und der Anteil der Industrie an den Volkswirtschaften niedrig. Es fehlt an Infrastruktur, Geld, Technologie und ausgebildeten Arbeitskräften. Genau hier setzt FOCAC an: So haben chinesische Unternehmen beispielsweise in Simbabwe den Bergbau, die Landwirtschaft und die verarbeitende Industrie gefördert. Mit einer Investition von einer Milliarde US-Dollar wurde in Simbabwe das größte Stahlwerk Afrikas errichtet. Entgegen den pessimistischen Einschätzungen der westlichen Presse sollen zwischen 2006 und 2021 155 Milliarden US-Dollar der insgesamt 191 Milliarden US-Dollar an zugesagten Krediten vergeben worden sein.
Afrika-Experten widersprechen auch dem Vorwurf, China treibe Afrika in die Schuldenfalle. Selbst der internationale Schuldenbericht 2023 der Weltbank spricht davon, dass 80 Prozent der Schulden Afrikas bei privaten und multilateralen Geldgebern liegen und nur 11 Prozent bei China. Die Johns Hopkins University in den USA hat die Schuldenstrukturen untersucht und festgestellt, dass von 46 Ländern, die Afrika Schulden erlassen haben, China allein für 63% des Schuldenerlasses im Jahr 2020 und 2021 verantwortlich ist. Der Direktor des Zentrums für Chinastudien in Nigeria sagte, China sei einfach flexibler bei der Umschuldung. Der Direktor eines Forschungszentrums in Simbabwe erklärte gegenüber der Presse, dass sich China im Gegensatz zu den westlichen Mächten nicht in die inneren Angelegenheiten der afrikanischen Länder einmische. Es habe einfach kein Interesse daran, afrikanischen Ländern seinen Willen aufzuzwingen.

Osman wird mit den Worten zitiert: „Die Vorstellung, dass China Afrika ausbeutet, ist nicht korrekt. Wir sind reif genug, um zu wissen, was wir tun, und wir wissen, wie man mit einem Partnerland umgeht. Wir sind froh, dass wir mit China zusammenarbeiten. Das ist nichts Neues, wir haben schon lange mit China zu tun, seit der Kolonialzeit. Die gleichen Länder, die uns heute Vorwürfe machen, haben damals unseren Kontinent kolonisiert. China war eines der wenigen Länder, das uns geholfen hat, den Kolonialstatus abzuschütteln“.
Zum Abschluss des China-Afrika-Gipfels 2024 wurde einstimmig eine Pekinger Erklärung verabschiedet. Sie bildet einen strategischen Rahmen für gemeinsame Entwicklungsaktivitäten Chinas und Afrikas. Ein umfassender Aktionsplan 2025 bis 2027 wurde ebenfalls beschlossen. Dieser legt Bereiche und Prioritäten für die gemeinsame Entwicklungszusammenarbeit fest: Von Infrastruktur, Investitionen in Lieferketten und Industrien, Wissenschaft und Technologie, ländliche Entwicklung, Ernährungssicherheit bis hin zur Zusammenarbeit in den Bereichen Energie, Handel, Digitales, Bildung, Frauen und Jugend, Umweltschutz, Kultur, Tourismus und Sport ist so ziemlich alles vertreten.
China und Afrika stellen zusammen ein Drittel der Weltbevölkerung. Die Entwicklung, Industrialisierung und Modernisierung des afrikanischen Kontinents sollte auch für Europa oberste Priorität haben, jedoch nicht in Konkurrenz oder gar Rivalität zu China, sondern in der Suche nach Synergieeffekten. Dazu bräuchte Europa einen eigenen Entwicklungsplan für Afrika, der sich harmonisch in die Agenda 2063 und die BRI einfügt. Von einer solchen Einsicht scheint Europa in seinem heutigen Zustand meilenweit entfernt, doch ist dies der offenbar einzig gangbare Weg.
Er betreibt den Blog „Die Multipolare Welt“ mit Schwerpunkt multipolare Weltordnung, BRICS, der globale Süden, und die Belt and Road Initiative.
Vor einigen Jahrzehnten sind die Chinesen US-Finanzbetrügereien auf den Leim gegangen: Chinesische Arbeit für Exporte nach USA wurden von diesen nicht im Tausch mit soliden anderen Waren bezahlt, sondern mit Anleihen, die sich hinterhältig entwertet haben. Möge China bezüglich von Afrika anständiger sein, insbesondere bei Krediten! Dann verlieren die kriegstreiberischen US-Ausbeuterzirkel noch mehr Ansehen.
Wohin auswandern? | DAS würde Markus Krall mit kleinem Verdienst JETZT machen!
https://www.youtube.com/watch?v=bjxkx55yGWQ
Wenn man das Video ansieht, weiß man, daß Krall die Meßlatte für einen „kleinen Verdienst“ sehr hoch legt. Für Menschen mit wirklich kleinem Verdienst unrealistisch.
Und die Kraft dazu braucht man auch.
Meiner Ansicht nach.
Scheinbar wird die WELT zweigeteilt, die Vorherrschaft der USA und des Dollar ($) scheint zu enden……………………………………………