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Der jüngste Raubzug gegen Syrien erinnert an sehr ähnliche Methoden, welche der Westen im Jahr 2011 gegen Libyen schon einsetzte: Dieses Mal ließen die westliche Nachrichtendienste im Verbund mit Türkei und Qatar ihre Dschihadisten-Söldner auf Damaskus los, während Israel vom Süden her bis nahe an Damaskus vorrückte und zugleich mit Hunderten von Luftschlägen die militärische Infrastruktur Syriens systematisch zerstörte.

Die Erklärung von Bashar al-Assad zu den Gründen der militärischen Aufgabe in deutscher Übersetzung

„Als sich der Terrorismus in Syrien ausbreitete und am Abend des 7. Dezember 2024 schließlich Damaskus erreichte, kamen Fragen über das Schicksal und den Aufenthaltsort des Präsidenten auf. Dies geschah inmitten einer Flut von Fehlinformationen und Darstellungen, die weit von der Wahrheit entfernt lagen, doch darauf abzielten, den internationalen Terrorismus als Revolution der Befreiung für Syrien darzustellen.

An einem so kritischen Punkt in der Geschichte der Nation, an dem der Wahrheit Vorrang zukommen muss, ist es unerlässlich, besagte Entstellungen anzusprechen. Leider verzögerten die damaligen Umstände, darunter ein totales Kommunikationsverbot aus Sicherheitsgründen, die Veröffentlichung dieser Erklärung. Sie ersetzt nicht eine detaillierte Darstellung der Ereignisse, die jedoch noch nachgereicht werden wird, sowie die Umstände das erlauben.

Zunächst einmal war meine Abreise aus Syrien weder geplant noch fand sie in den letzten Stunden der Kämpfe statt, wie einige behaupteten. Im Gegenteil, ich blieb in Damaskus und übte meine Pflichten bis in die frühen Morgenstunden des Sonntags, dem 8. Dezember 2024, aus. Nachdem terroristische Kräfte in Damaskus eindrangen, zog ich in Absprache mit unseren russischen Verbündeten nach Latakia, um die Kampfhandlungen zu leiten. Bei meiner Ankunft auf dem Luftwaffenstützpunkt Hmeimim an diesem Morgen wurde klar, dass sich unsere Streitkräfte vollständig aus allen Kampflinien zurückgezogen hatten und dass die letzten Gefechtspositionen gefallen waren. Während sich die Lage vor Ort weiter verschlechterte, geriet der russische Militärstützpunkt selbst verstärkt unter Drohnenbeschuss. Da es keine praktikable Möglichkeit gab, den Stützpunkt zu verlassen, bat Moskau das Kommando des Stützpunkts, am Abend des Sonntags, dem 8. Dezember, eine sofortige Evakuierung nach Russland zu veranlassen. Dies geschah einen Tag nach dem Fall von Damaskus, nachdem die letzten militärischen Stellungen schon gefallen und alle verbliebenen staatlichen Institutionen handlungsunfähig geworden waren.

Zu keinem Zeitpunkt während dieser Ereignisse habe ich in Erwägung gezogen, zurückzutreten oder Zuflucht zu suchen, noch wurde ein solcher Vorschlag von einer Einzelperson oder Partei erhoben. Die einzige Handlungsmöglichkeit bestand darin, den Kampf gegen den Angriff der Terroristen fortzusetzen.

Ich bekräftige, dass die Person, die sich vom ersten Tag des Krieges an geweigert hatte, die Rettung seiner Nation gegen persönlichen Gewinn einzuhandeln oder sein Volk im Austausch für zahlreiche Angebote und Verheißungen zu kompromittieren, dieselbe Person ist, welche an der Seite der Offiziere und Soldaten der Armee an vorderster Front stand – nur wenige Meter von Terroristen entfernt – auf sehr gefährlichen und umkämpften Schlachtfeldern. Es handelt sich um dieselbe Person, welche in den dunkelsten Jahren des Krieges nicht abtrat, sondern bei seiner Familie und seinem Volk blieb und sich über vierzehn Jahren des Krieges mit wiederkehrenden Bedrohungen durch terroristische Einfälle in die Hauptstadt dem Terrorismus unter Bombardierungen stellte. Darüber hinaus kann die Person, die den Widerstand in Palästina und im Libanon nie aufgegeben und seine Verbündeten, die ihm zur Seite standen, nie verraten hat, unmöglich dieselbe Person sein, die ihr eigenes Volk im Stich lassen oder die Armee und Nation, der sie angehört, verraten würde.

Ich habe nie nach Positionen zum persönlichen Vorteil getrachtet, sondern mich immer als Hüter eines nationalen Projekts verstanden, das vom Glauben des syrischen Volkes, das an seine Vision glaubte, getragen wird. Ich war von seinem Willen und seiner Fähigkeit, den Staat zu schützen, seine Institutionen zu verteidigen und ihre Entscheidungen bis zum letzten Moment aufrechtzuerhalten, unerschütterlich überzeugt.

Wenn jedoch der Staat in die Hände von Terrorismus fällt und die Fähigkeit, einen konstruktiven Beitrag zu leisten, verlustig ging, so nimmt dies jeder Position den Zweck und macht ihre Ausübung bedeutungslos. Dies schmälert in keiner Weise mein tiefes Zugehörigkeitsgefühl zu Syrien und seinem Volk – eine Verbundenheit, die durch keine Situation und Umstände erschüttert werden kann. Es ist eine Verbundenheit, die von der Hoffnung erfüllt ist, dass Syrien einst wieder seine Freiheit und Unabhängigkeit erlangen wird!“

Erklärung auf Englisch (Pepe Escobar): Hier

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Übersetzung: UNSER MITTELEUROPA

Zu weiteren Hintergründen berichtete UNSER-MITTELEUROPA: Hier



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Von Redaktion

7 Gedanken zu „Erklärung des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad zu den Umständen seines Rücktritts“
  1. Droht jetzt eine neue Migrationswelle nach Europa?
    Es gibt schon viele Berichte darüber, wie syrische Flüchtlinge aus Syrien in die Nachbarstaaten fliehen. Viele dieser Migranten wollen danach weiter nach EUropa fliehen.
    https://article.wn.com/view/2024/12/14/90000_Syrians_may_have_entered_Lebanon_since_Assad_ousted/

    https://www.newarab.com/news/90000-syrians-may-have-entered-lebanon-assad-ousted

    Und übrigens der prowestliche neo-osmanische Sultan Erdogan (den die NATO-Staaten sehr gerne hofieren) lässt seit mehr als einer Woche den Norden kurdischen Teil Syriens bombardieren und hat schon Bodentruppen dorthin entsendet. Falls Erdogan diese kurdischen Gebiete im Norden Syriens erobert, droht ebenfalls eine neue Migrationswelle nach Europa, berichten viele englischsprachige und kurdische Medien. Neue EU-NATO-Sanktionen braucht der prowestliche Sultan von Bosporus überhaupt nicht zu befürchten.

    „In einer Rede in der türkischen Stadt Sakarya zählte Erdogan die neuen türkischen Provinzen auf, die das ehemalige Osmanische Reich nach dem Ersten Weltkrieg verloren hatte: „Die Städte, die wir Aleppo, Idlib, Damaskus und Raqqa nennen, werden wie Antep, Hatay und Urfa unsere Provinzen werden!““
    https://anti-spiegel.ru/2024/wie-nach-assads-sturz-in-russland-ueber-syrien-berichtet-wird/

  2. Kontrollen Waffen, Hygienemängel: Bremer Polizei schließt Kiosk und Restaurants
    Bei Kontrollen im Bahnhofsquartier und Steintorviertel in Bremen entdeckten Behörden schwerwiegende Verstöße.
    Schusswaffen und Hygieneprobleme führten zu Schließungen und Anzeigen.
    https://www.weser-kurier.de/bremen/stadtteil-huchting/bremen-polizei-schliesst-kiosk-und-restaurants-nach-kontrollen-doc7yipsgv4v2h109dwznwv

    In welcher Hand sind denn die vielen Restaurants in Deutschland?
    Barbershops und die neuen Gemüseläden?
    So sieht die Übenahme/Umvolkung aus?

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  3. moin
    dieses verbrechen an syrien erinnert mich an den film avatar (die ausgewachsenen schlümpfe) *grins*
    zitat aus dem film avatar: „wenn irgendwer auf irgendeiner scheiße sitzt, die du haben willst, mache ihn zum feind, und das rechtfertigt es, dass du es nimmst.“
    mit nachdenklichen grüßen

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  4. Alles das erinnert mich an den kurzen Kommentar von Kapitänleutnant Mücke, der 1915 seinen Landungstrupp mit geringen Verlusten durch die arabische Halbinsel führte: „Die Araber sind ein Volk ohne Ehre, nur durch Lug und Trug verbunden!“
    Das ist in der ZDF-Dokumentation „Die Karawane der Matrosen – von den Keeling-Inseln bis nach Hause“ alles zu sehen.
    Der Spielfilm dazu ist grober Unfug, der lange Weg nach Hause und die unsoldatischen Spielchen der Briten werden stilecht verstümmelt!

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    1. Ich muss hier mal etwas berichtigen. Denn auch der 1. und 2. WK sind nach diesem Schema begonnen worden.
      Die Amis mit den Engländern haben schon vor 1900 damit begonnen, Pläne aus zu arbeiten, um eine wirtschaftliche Allianz der Deutschen mit den Russen zu verhindern.

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    2. Und er wußte genau, wenn er die eigenen Landsleute an der langen Leine laufen lässt, dann machen sie genau das was sie jetzt hier vollführen! Und das wissen auch die Öl Förder Länder! Deshalb kommt da auch keiner rein.

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