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Hinrichtung eines Philippinos durch Würgegalgen bzw. das Folterinstrument Garrotte

Zur Vorgeschichte: 1898 erklärten die USA Spanien den Krieg. Der Krieg ist kurz. Im Vertrag von Paris gibt Spanien seine Souveränitätsrechte über Kuba auf. Guam und Puerto Rico fallen an die USA und die Philippinen sollen für 20 Millionen USD an die USA verkauft werden. Das war der historische US-Sündenfall!

Als die USA 1900 auf die schiefe Bahn gerieten, ihre Verfassung
brachen und feudalem britischen Kolonialsystem nachstrebten

 Noch vor diesem Kolonialhandel hatten die Philippinen ihre Unabhängigkeit erklärt und Emilio Aguinaldo zu ihrem Präsidenten gewählt. Prominente US Bürger erklärten sich solidarisch – die Anti-Imperialisten Liga wurde gegründet – Mark Twain amtiert bis zu seinem Tode 1910 als deren prominenter Vizepräsident.

 Doch die US Expeditionstruppen schlagen am 4. Februar 1900 los. Die Philippinos sind entschlossen für ihre Freiheit zu kämpfen, doch müssen große Verluste hinnehmen. General Aguinaldo lässt seine Truppen auf eine Guerillataktik umstellen. Die US Truppen hängen fest und sehen sich gezwungen ihre Kräfte radikal aufzustocken. Ein schneller Sieg, wie zuvor gegen Spanien bleibt ihnen versagt:

Die USA entschieden sich daher künftig eine härtere Gangart einzuschlagen, um auch zu versuchen ihre Kriegsziele mit Hilfe ethnischer Säuberungen, wie vormals gegen die Indianer Amerikas oder gegenwärtig in Gaza, durchzusetzen!

US-Kolonialtruppen bei Manila bedienen sich an einer 3.2 inch Kanone M1897 | Quelle: Perley Fremont Rockett, Public domain, via Wikimedia Commons

Gegen Ende 1900 verhängen die USA über den Inselstaat das Kriegsrecht. Am 23. März 1901 gelingt es ihnen, Emilio Aguinaldo mit Methoden, die an Straßen-Gangster erinnern, gefangen zu setzen. Mark Twain prangerte in seiner satirischen Schrift „A Defence of General Funston“ („In Verteidigung von General Funston“) die besonderen Begleitumstände, die zu dieser Gefangenahme führen sollten, scharf an:

In falschen Uniformen und unter vorgetäuschter Mission verschafften sich, von US Militärs gedungene Philippinos, Zutritt ins Hauptquartier General Aguinaldos und gaben vor, fünf US Kriegsgefangene mitzubringen, darunter auch Brigadegeneral Funston. Die Rechnung geht auf. Das Kommando erregt keinen Verdacht, lässt sich von seinen Landsleuten empfangen und sogar freundschaftlich bewirten, um zum geeigneten Moment die Leibwache Aguinaldos hinterrücks niederzumetzeln. Mark Twain schreibt dazu: „… It was hospitality repaid in a brand-new, up-to-date, modern civilization fashion, and would be admired by many”:

 … es war Gastfreundschaft erwidert in brandneuer, hochaktueller Form gemäß einer modernen zivilen Gesellschaft, welche auf vielfache Bewunderung trifft!

US-Jäger und die zu Tode Gejagten: Philippinische Opfer des Kampfes um Manila

Doch die Philippinos setzen ihren Widerstand unter General Miguel Malvar unerbittlich fort. Das verführte die USA dazu, eine Radikalisierung ihrer Kriegsführung zu betreiben: So wurde am 4. Juni 1901 Adna Romanza Chaffee zum neuen Oberbefehlshaber der US Expeditionstruppen ernannt. Als Bürgerkriegsveteran und ehemaliger Oberkommandierender seines Landes bei der Einnahme Pekings im Zuge des Boxeraufstandes, versprach Chaffee jetzt einen Vernichtungskrieg im Stile der Ausrottung der amerikanischen Ureinwohner. Chaffe übertrug Brigade General Franklin J. Bell die Niederwerfung Batangas und General Jacob Smith die von Samar.

Nach dem tödlichen Attentat auf William McKinley hatte inzwischen Theodore Roosevelt am 14. September 1901 die US-Präsidentschaft übernommen und war zum obersten Kriegsherrn der Vereinigten Staaten aufgestiegen.

Evening Journal 5.5.1902 – Zitat (Text unter Bild): „Kriminelle, weil sie 10 Jahre bevor wir die Philippinen nahmen, geboren wurden!“ | Quelle: Homer Davenport, Public Domain, via Wikimedia Commons

General Smith – auch „Jack Roaring Smith“ genannt – gab für den Einsatz gegen Samar genozidale Befehle aus: „I want no prisoners. I wish you to kill and burn, the more you kill and burn the better… to kill everyone over the age of ten.“ („Ich möchte keine Gefangenen. Ich verlange von Ihnen zu töten und brandzuschatzen – je mehr desto besser… töten Sie jeden über 10 Jahre…“). Weiters: „…die Insel ist in eine „howling wilderness“ („heulende Wildnis“) zu verwandeln“.

„Jack Roaring Smith“ – auch Veteran unzähliger Vernichtungseinsätze gegen die Indianer Nordamerikas – brüstete sich selbst Reportern gegenüber, dass er „Samar niederbrennen und die meisten Bewohner töten lassen wolle“.

Inzwischen plante General Franklin J Bell den Völkermord an der Bevölkerung Batangas: Am 8. Dezember 1901 erging sein Befehl, die Bevölkerung in sogenannte „Zonen“ internieren zu lassen – sprich auszusiedeln und in Konzentrationslager (reconcentrados) zu pferchen. Um die Lager selbst wurden sogenannte „dead-lines“ (Todeslinien) gezogen und ehemalige Wohngegenden zu „free-fire zones“ erklärt. Außerhalb jenes Sperrgürtels fiel alles Hab und Gut der philippinischen Zivilbevölkerung systematischer Zerstörung anheim – Häuser, Boote oder Getreide wurden vernichtet oder niedergebrannt; nachträglich aufgegriffene Personen umgehend als Briganten liquidiert. Dieser Vernichtungskrieg sollte darauf abzielen, den Guerillas die Unterstützung durch die Bevölkerung zu entziehen, indem man sei einfach auslöscht.

In einzelne Konzentrationslager wurden bis zu 8000 Filipinos gepfercht. Todeslager wie von Lobo und San Juan verzeichneten extreme Sterberaten – Ausschreitungen in den Lagern sind durch Feldpostbriefe belegt. Ein solcher beschreibt die Exekution von 1.300 Gefangenen: Zuvor wäre noch ein herbeigerufener Priester nach Abnahme der Beichten vor den versammelten Gefangenen öffentlich gehängt worden. Über Wochen werden Gefangenengruppen gezwungen noch vor den Exekutionen ihre eigenen Massengräber auszuschaufeln. Der Schreiber gesteht die Logik dahinter:

 … die notwendige Ernährung der Gefangenen hätte eine Kürzung der Rationen des Wachpersonals zur Folge gehabt. Es blieb uns nichts anderes übrig, als sie zu töten!

General Franklin J Bell hatte später zu den Kriegsverbrechen seiner Truppen nur folgendes nachzutragen: „…it is inevitable consequence of war that the innocent must generally suffer with the guilty!“

 …es ist unvermeindliche Konsequenz von Kriegen, dass die Unschuldigen zumeist mit den Schuldigen das Los teilen müssen!

In einem Interview mit der New York Times im Jahr 1901 schätzte Bell die Zahl der philippinischen Zivilopfer nur auf Luzon infolge besagter Kriegsverbrechen auf ganze 600.000 Tote. Bell weiter: „…it has been necessary to adopt what in other countries would probably be thought harsh measures“ („…es war notwendig darauf zurückzugreifen, was in anderen Ländern als scharfe Massnahmen gegolten hätten“).

 Die Spirale der Gewalt dreht sich immer schneller: Das Töten von Gefangenen, das Verstümmeln von Gefallenen, Folter an Gefangenen und Zivilisten durch die berüchtigten „Wasserkur“ sowie das Niederbrennen ganzer Dörfer mit dazu eigens entwickelten Flammenwerfern sowie willkürliche Geiselnahmen und ungezügeltes Morden bestimmen nunmehr den Stil der US Expeditionstruppen auf dem gesamten Kriegsschauplatz:

„… They had four prisoners, and didn’t know what to do. They asked Captain Bishop and he said: ‘You know the orders’, and four natives fell dead.” (Sie hatten 4 Gefangene und wussten nicht, was mit ihnen anzufangen. Sie fragten Captain Bishop, der sagte: ‚Sie kennen die Befehle’, und die vier Eingeborene fielen tot um). – Charles Bremer von Minneapolis, Kansas, beschreibt Details zum Kampf bei Caloocan.

Typische Szene, die das Massaker bei Caloocan durch die Utah-Batterie zeigt

„… When you realize 400 or 500 persons living within the confines of five or six blocks, and then an order calling out of woman and children, and then setting fire to the houses and shooting down any niggers attempting to escape from the flames, you have an idea of Filipino warfare.” (“Wenn man sich vorstellt, dass 400 bis 500 Personen fünf bis sechs Blocks bewohnen und dann Befehl an alle Frauen und Kinder ergeht herauszukommen, wonach die Häuser in Brand gesteckt werden und alle Nigger, die versuchen den Flammen zu entkommen niedergeschossen werden, dann hat man eine rechte Vorstellung vom Krieg auf den Philippinen.“)

Sergeant Will A. Rule, Co. H, Colorado Volunteers.

„I am not afraid and am always ready to do my duty, but I would like someone to tell me, what we are fighting for.”

Ich kenne keine Angst und bin stets bereit meine Pflicht zu tun, doch ich wollte, irgendwer könnte mir sagen, wozu wir hier eigentlich kämpfen?

Arthur H. Vickers, Sergeant des First Nebraska Regiments.

Diese Frage blieb bis heute unbeantwortet. Mark Twain zitiert aus einem in der amerikanischen Presse veröffentlichten Feldpostbrief: „We never left one alive. If one was wounded, we would run our bayonets through him!”

 Wir ließen nie Überlebende zurück. Wenn jemand verwundet worden war, stießen wir die Bajonette durch ihn!

Ein Politiker des US Kongresses hatte um die Jahrhundertwende zu berichten: „… they never rebel in Luzon anymore, because there isn’t anybody left to rebel”:

 … in Luzon werden sie nie wieder rebellieren, denn dort gibt es niemanden mehr, um zu rebellieren!

Berichte in der amerikanischen Presse tauchten auf, die auf die Foltermethoden der US Truppen aufmerksam machten. Aufsehen erregte die Ermordung des Priesters, Vater Augustine, weil er der berüchtigten „Wasserkur“ zum Opfer gefallen war.

Bei der Wasserkur wird dem rücklings, auf dem Boden festgehaltenen Opfer mehrfach zwangsweise der Magen mit Wasser befüllt, um diesen zwischendurch durch Fußtritte wieder gewaltsam entleert zu bekommen. Die Tortur wurde solange fortgesetzt bis das Opfer ‚sprach oder starb’. Ein gewisser Captain Cornelius Brown hatte in diesem Fall die Folter angeordnet. Zu seiner Verteidigung brachte er später vor: „The water cure was administered by my order several times to different natives… and I was never criticized by any officer while in service for administering it.”

Die Wasserkur wurde von mir mehrfach an verschiedenen Eingeborenen anbefohlen… doch keiner der Vorgesetzten vom Dienst hat mich dafür je kritisiert!

Öffentlicher Druck und das Ausmaß der Kriegsverbrechen erwirkte im Januar 1902 die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses durch den US Senat und führte zu ersten Prozessen. Schuldige wurden gefunden: Major Littleton Waller wurde am 26. Februar 1902 vom Dienst suspendiert, in Manila verhaftet und wegen Beteiligung an den Geschehnissen in Samar wegen Mordes unter Anklage gestellt. Waller wurde freigesprochen und vermochte darzustellen, nur Befehlen von oben gefolgt zu haben.

Auch gegen General Jacob Smith wurde Anklage erhoben. Er machte keine Anstalten die Kriegsverbrechen in Abrede zu stellen. Er wurde dennoch freigesprochen. Darüber erwartete Smith bei seiner Rückkehr in San Francisco ein Heldenempfang! Im Herbst 1902 folgten Anklagen gegen Captain Ryan and Brownwell sowie Major Glenn. Glenn gab offen zu 47 philippinische Gefangene exekutiert zu haben. Die Angeklagten beriefen sich darauf, nur Befehlen von Chaffe Folge geleistet zu haben. Sie wurden freigesprochen. Der Oberkommandierende selbst, Adna Chaffe wurde wohlweislich nie vor ein Kriegsgericht gestellt.

Am 16. April 1902 ergab sich General Miguel Malvar den US Streitkräften. Am 4. Juli 1902 erließ Präsident Roosevelt die offizielle Peace Proclamation, welche alle ‚Aufständischen’ pardonierte. Doch, in verschiedenen Teilen des Landes sollte der Widerstand gegen die Kolonial- und Feudalherren noch bis 1913 weitergehen.

Widerstand im Norden wurde vom philippinischen General Macario Sakay geleistet, der 1902 die Tagalog Republik gegründet und eine eigene Verfassung ins Leben gerufen hatte. Sakay operierte im südlichen Tagalog um die Provinzen Rizal, Laguna, Cavite und Tayabas. 1906 ließ er sich dazu überreden die Waffen niederzulegen, wobei man ihm im Gegenzug eine allgemeine Amnestie zusicherte. Das war sein tödlichster Fehler:

 General Macario Sakay (1901), Präsident der Tagalog Republik (1902 -1906)

Wie üblich brachen die USA ihr Versprechen: Kurz nach seiner Übergabe in Manila ließ die US-Kolonialverwaltung Sakay am 17. Juli 1906 verhaften und am 6. August  1907 nach dem Brigandage Act als gemeinen Banditen aburteilen:

Macario Sakay wurde am 13.9.1907 vom US-Besatzungsregime durch den Strang ermordet!

1903 veranlasste der Widerstand von rund 1500 „Insurrectos“, angeführt von ihrem charismatischen Führer Simeon Ola auf Bicol die USA einmal mehr die lokale Bevölkerung vom März 1903 bis Oktober 1903 in Konzentrationslager deportieren zu lassen. Das tropische Klima, schlechte Verpflegung, Seuchen und Übergriffe führten zu zahllosen Todesopfern:

Schätzungen sprechen von bis zu 300.000 Toten. Ola wurde zuletzt gefangen genommen und zu 30 Jahren Zuchthaus verurteilt!

Im Süden des Landes auf Mindanao und Jolo, sollte der Krieg gegen die muslimische Bevölkerung erst richtig losgehen. Die moslemischen Philippinos auch Moros genannt, hatten schon über Jahrhunderte den Spaniern erfolgreich Widerstand entgegengesetzt. Man war nicht bereit sich nunmehr von den USA unterwerfen zu lassen. Anfänglich kam den freiheitsliebenden Moros der Umstand zugute, dass sich die USA während der Kämpfe im Norden den Rücken im Süden freizuhalten versuchten.

Sie hatten dazu mit den Sulu Moslems noch 1899 den Bates Vertrag abgeschlossen, welcher dem Sulu Sultanat vermeintliche Rechte zugestand. Als Pikanterie ist zu vermerken, dass die Aberkennung der Souveränität nur in der englischen Fassung des Vertrages nachzulesen steht, wogegen in der Vertragsversion in der Landessprache, Jawi-Tausig, nur von der ‚Anerkennung amerikanischer Vorherrschaft’ (recognize American supremacy) die Rede war. [Anmerkung der Redaktion: Das Verhalten erinnert stark an den Bruch der Minsker Abmachungen 2014/2015 zum Ukrainekonflikt nach dem Putsch in Kiew, der von atlantischen Diensten initiiert worden war: Die Vereinbarungen waren von den westlichen Vertragsparteien von Anbeginn auf Betrug gegenüber Russland angelegt – nur um genügend Zeit für die Aufrüstung zu erhalten].

Die Kapitulation im Norden der Philippinen ermöglichte den USA den Bates Vertrag 1904 einseitig aufzukünden, um sich an das sogenannte „Moro Problem“ und die endgültige Unterwerfung des Südens heranzumachen. Die Folgen waren blutige Kämpfe, die sich vor allem auf die Regionen Lanao, Cotabato und Sulu erstreckten und bis ins Jahr 1913 hinziehen sollten.

Das Massaker an rund 600 Moro Muslims, inklusive Frauen und Kindern vom 12. bis 14. März 1906, die im Vulkankrater Bud Dajo Zuflucht gesucht hatten, verdient der besonderen Erwähnung.

Die am Kraterrand oberhalb zusammengezogene US Truppen von 600 Mann töteten über den Zeitraum von 1½ Tagen alle Muslims, im Stile „christlicher Schlächter“ („Christian butchers“), um sich der von Mark Twain gewählten Wortwahl einmal mehr zu bedienen.

Dabei schoss man mit Artillerie und Schusswaffen von oben auf die Eingeborenen herab, die sich aufgrund ihrer Position in aussichtsloser Lage befanden. Kein einziger Muslim Krieger, keine Frau und kein einziges Kind sollten dieses Massaker überleben. Die Verluste der US Truppen betrugen ganze 15 Mann!

7.3.1906 – am Berg Dajo, Jolo: Die stolzen US-Schlächter von Frauen und Kindern! | Quelle: Pershing, John J., 1860-1948., Public domain, via Wikimedia Commons

Präsident Theodore Roosevelt ließ es sich nicht nehmen, dem ihm nahestehenden Befehlshaber General Wood die folgende Gratulationsbotschaft für den Massenmord an Frauen und Kindern zu übermitteln:

„I congratulate you and the officers and men of your command upon the brilliant feat of arms wherein you and they so well upheld the honor of the American flag!”

Ich gratuliere Ihnen und den Offizieren und Männern Ihres Kommandos zur brillanten Bravourleistung, wobei Sie und die Ihren die Ehre der amerikanischen Flagge hochgehalten haben!

Mark Twain kommentierte das bissig: „…our uniformed assassins have continuously dishonored it:

Unsere uniformierten Mörder [gemeint: US Expeditionstruppen] haben sie [= die Ehre der Flagge] fortgesetzt entehrt!

Der Philippinisch Amerikanische Krieg sollte zu guter Letzt insgesamt 4.234 amerikanischen und rund 16.000 philippinischen Militärs das Leben kosten. Dazu kommen jedoch noch, gemäß westlichen Historikern rund 200.000 philippinische Zivilopfer:

Doch, unabhängige und seriöse Schätzungen gehen von knapp einer Million ermordeter Zivilisten aus! Es war zugleich der erste Völkermord des 20. Jahrhunderts, worauf die Gelehrten und allseits Gebildeten des Abendlandes so gerne vergessen!

 Die Mordopfer belaufen sich auf ein 1/7 der damaligen philippinischen Gesamtbevölkerung von insgesamt sieben Millionen Einwohnern [2024: 116 Millionen].

Zur besten Vertuschung sollte der Krieg, zuletzt nur unter verfälschter Bezeichnung als „Philippine Insurrection“ (Philippinische Erhebung) Eingang in die Geschichtschronik des Westens finden, um das Blutbad zumindest semantisch hinunterzuspielen. Erst 1998 sah sich der US-Library of Congress gezwungen, einer Namensänderung der Kategorie „Philippine Insurrection“ auf „Philippine-American War, 1899 – 1902“ stattzugeben.

Unter Historikern des Globalen Südens und der Weltmehrheit dagegen wird dieser Krieg schon immer unter dem Begriff „Philippinisch-Amerikanischer Krieg“  geführt. Zugleich wird der Völkermord an der philippinischen Zivilbevölkerung im Wertewesten notorisch auch deshalb verschwiegen, weil Genozid an nicht westlichen Völkern – gemäß der „rules based order“ [der regelbasierten atlantischen Ordnung] – einfach nicht zählt.

US-Präsident Donald Trump brachte im Zuge einer Pressekonferenz, gemeinsam mit Bibi [Netanyahu], es am 5. Februar 2005 sogar fertig, den Gazastreifen als künftigen US-Besitz zu deklarieren und für zwei Millionen angestammte palästinensische Bewohner die ethnische Säuberung anzukündigen. Trump fügte an, auf palästinischen Grund und Boden eine „so magnificent“, sprich „so prächtige Riviera des Mittleren Osten“ im Besitz von dann neuen und glücklichen atlantischen Feudalherren im Gazastreifen entstehen zu lassen!

Völkermord, ethnische Säuberung und lukrative Immobiliengeschäfte, auf Grund und Boden, gestohlen von der rechtmäßigen Bevölkerung, das ist nur in einem Land der unbegrenzten Verbrechen  im Dauermodus des klassischen Imperialismus möglich.

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Fortsetzung folgt – Teil 4: Was fehlte noch nach dem Sprung über den Pazifik?

  • Teil 1 – Welche Global-Ideologie verbindet McKinley, Adolf Hitler und Donald Trump?: Hier
  • Teil 2 – Die Grundlagen des US-Imperialismus: Hier


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Von Redaktion

4 Gedanken zu „Mit Völkermord und Kriegsverbrechen zur US-Weltherrschaft – Teil 3“
  1. +++ Wer den US-Imperialismus verstehen möchte, der sollte das Buch „DIE EINZIGE WELTMACHT“ des Russenhassers Zbigniew Brzeziński lesen! +++ Das Buch gibt es auch als PDF-Datei im Internet. +++ Die arroganten Amis haben dabei die Chinesen unterschätzt. +++ Ami go home! +++

  2. oder zum beispiel;
    rheinwiesen, vietnam, laos–
    die liste ist unendlich lang.
    von der ausrottung des
    indiegen amerikas bis zur
    gerade stattfindenden
    ausrottung palistinas.

    und die welt, im besonderen
    die deppenEU, schaut nur
    belämmert zu

    3
  3. „Als die USA 1900 auf die schiefe Bahn gerieten, ihre Verfassung brachen und feudalem britischen Kolonialsystem nachstrebten“

    Das Problem daran, das geschah fast 40 Jahre früher, als Lincoln erst das Land belog, daß er keinen Krieg will und genau diesen dann auslöste, gefolgt vom Verfassungsbruch durch das höchste Gericht und den Kongreß, welche den völlig legalen Austritt der Südstaaten für illegal erklärten, während diese Staaten natürlich gar keine Abgeordneten mehr im Kongreß hatten, was das Ergebnis dort völlig verändert hätte / unter Bruch der Verfassung, welche eben nicht die Satzung der Mafia ist, bei dem man beitreten kann, um dann nie wieder gehen zu können. Man muß dann nur ansehen was die Nordstaaten mit dem Süden machten. Verbrannte Erde, Massenvergewaltigungen, Es dauerte bis 1900, bis der Süden wirtschaftlich wieder da stand, wo er vorher, 1860, gewesen war. Seine Kultur war ebenso ausgelöscht. (Und das alles hatte weiterhin rein gar nichts mit Sklaverei zu tun) Rein „zufällig“ ähnelt das Verhalten der US-Schlächtertruppen im Sezessionskrieg dem, was hier für die Philippinen beschrieben wurde.

    Lincoln war der schlimmste Präsident der USA, denn er ermordete die Republik und drehte die USA in Richtung Entwicklung zum Imperium. Was später dann geschah, ist alles eine Folge davon, nicht der Anfang der Geschichte. Und man beachte auch wer das alle finanzierte, „Gebt mir Kontrolle über die Währung, dann ist mir egal wer die Gesetze macht“.

    Es so „ein wenig“ verlogen damit anzukommen: „weil Genozid an nicht westlichen Völkern – gemäß der „rules based order“ [der regelbasierten atlantischen Ordnung] – einfach nicht zählt.“, wenn man den Deutschen ständig den ERFUNDENEN „Völkermord“ an den Hereros vorwirft und dann auch noch mit dem Boxer Aufstand ankommt. Ich meine des Kaisers „Hunnen-Rede“ (die es wahrscheinlich gar nicht gab, sondern die Erfindung eines einzelnen linken Schmierfinken ist, von dem seither alle die Lüge abschrieben.) Oder der dreifache Völkermord an den Deutschen, 1919 ff, (Hungersnot, dann Versailler Landraub und seine Folgen), 1943-45 (Luftkrieg), 1945-48 („humane Umsiedlung“ von mindestens 21 Mio Deutschen aus dem Osten), unter US-Täterschaft / Billigung.

    „US-Präsident Donald Trump brachte im Zuge einer Pressekonferenz, gemeinsam mit Bibi [Netanyahu], es am 5. Februar 2005 sogar fertig“
    Da fehlt eine „2“ bei 2005.

    General Chaffee ist mehrfach falsch geschrieben, mit nur einem „e“.

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  4. Wen wundert es? US-Präsidenten jeder Partei schwören ihren Amtseid mit der Hand auf einer sog. Bibel. Darin steht unter anderem: Auserwählte erlassen untereinander alle 7 Jahre die Schulden, aber nicht bezüglich von Ausländern; Rassismus? Ein David erschlägt einen Goliath; Völkermord? Ein Jesus habe gesagt, er sei nicht gekommen den Frieden zu bringen sondern das Schwert; Streitstifterei und Kriegstreiberei?

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