Der Vorschlag Trumps einer dreißigtägigen Waffenruhe war eine reine PR-Aktion. Nachdem der Krieg nach Clausewitz die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln ist, kann er nur durch eine politische Einigung beendet werden.
Von FRANZ FERDINAND | Eine Waffenruhe macht nur in einer Endphase Sinn, nachdem man sich politisch bereits sehr nahe gekommen ist und weitere Kampfhandlungen sinnlos sind.
Von einer politischen Lösung des Ukrainekonfliktes kann aber derzeit noch keine Rede sein, da sowohl die Ukraine als auch die EU an ihren absurden Narrativen vom „Angriffskrieg Russlands“ festhalten und im Wertewesten niemand bereit ist, über die Vertragsverletzungen der Ukraine zu sprechen, die diesen Krieg provoziert hatten. Lediglich Trump hat eingeräumt, dass der Versuch des Westens die Ukraine in die NATO hineinzuziehen ein Fehler war. Solange allerdings die EU-Führer und Selenskij dieser Erkenntnis nicht nähertreten, ist ein Friede in der Ukraine unmöglich und ein Waffenstillstand folglich auch sinnlos. Putin definierte 2023 die Neutralität der Ukraine als Grundvoraussetzung für einen Waffenstillstand.
Vielleicht dachte Trump mit seinem Vorschlag eine Dynamik hin zum Frieden in Gang setzen zu können, jedoch kann dieser Versuch bereits jetzt als gescheitert betrachtet werden. Die EU und Selenskij halten an dem Narrativ eines unprovozierten Angriffskrieg Russlands fest und versperren damit jedem Friedensprozess. Stattdessen unterstellt man Russland absurde Eroberungsgelüste und blockiert so jegliche Annäherung.
In Wahrheit will man den Frieden ja nicht, da man noch immer an einen „Endsieg“ der Ukraine gegen Russland glaubt. Man hofft jetzt, durch die Mobilisierung von „Sondervermögen“ Russland in die Knie zwingen zu können! Allerdings wird dadurch das marode westliche Finanzsystem noch mehr zerrüttet!
Die derzeitige Lage des Wertewestens gegenüber Russland ist vergleichbar mit der Hitler-Deutschland nach der Stalingradkatastrophe, als dann Goebbels in seiner berühmt-berüchtigten Sportpalastrede am 18. Februar 1943 den „Totalen Krieg“ propagierte. So wie damals glauben heute die neuen NATO- und EU-Nazis, dass ein Sieg über Russland möglich wäre, wenn man sich nur mehr anstrengen würde!
Eine dreißigtägige Waffenruhe ist also nur ein Propagandaschwindel, mit dem man zwei Ziele verfolgt:
- Russland die Schuld für die Weiterführung des Krieges in die Schuhe zu schieben, wenn es auf diesen Betrug nicht reinfällt und
- der Ukraine eine dringend benötigte Atempause zu verschaffen, um nachzurüsten und weitere junge Männer für den Fleischwolf zu rekrutieren.
Derzeit ist die Ukraine nach der Niederlage in Kursk aus zwei Gründen schwer angeschlagen:
- Der von Anfang an militärisch völlig unsinnige Vorstoß in russisches Kernland ist nun endgültig nach fürchterlichen menschlichen und materiellen Verlusten gescheitert
- Noch schwerwiegender als die menschlichen und materiellen Verluste wiegt aber die propagandistische Niederlage, die der Wertewesten in Kursk gerade erleidet:
Der Vorstoß nach Kursk war ein geschickt ausgedachter Propaganda-Coup: Man knüpfte dabei ganz bewusst an die berühmte Panzerschlacht von Kurs im Juli 1943 an. Mit dieser größten Panzerschlacht in der Geschichte versuchte Hitler das Kriegsglück doch noch für die Nazis zu wenden. Er scheiterte unter anderem auch deshalb, weil zeitgleich die Westalliierten in Sizilien landeten und Hitler erkannte, dass er seine Panzer nicht weiter in Russland verheizen konnte, sondern diese in Italien benötigte.
Kursk ist seither das Symbol für die endgültige Niederlage der Nazis im Zweiten Weltkrieg. Die West-Nazis hofften nun, diese ganze negative Symbolik von Kursk in ein positives Signal zu wenden. Eine Niederlage Russlands hätte man als ein böses Omen für die Existenz Russlands deuten können. Die neuen Nazis hätten so quasi dort weiter gemacht, wo die alten gescheitert waren! Dass diese Überlegungen real waren, erkennt man auch daran, dass die Ukrainer speziell für den Sturm auf Kursk ein neues „Nachtigall Bataillon“ aufstellten und einsetzten.
Das erste ukrainische „Nachtigall-Bataillon“ (Bataillon Nachtigall – Wikipedia ) wurde im Winter 1940/41 in Deutschland für den Russlandfeldzug aufgestellt und bestand hauptsächlich aus ukrainischen Rekruten. Die ukrainischen Nazis beweisen somit, dass sie sich in der Tradition der alten Nazis wähnen und die Forderung Russlands nach Entnazifizierung der Ukraine eine reale Grundlage hat. Unsere West-Nazis haben in der Ukraine schon immer mit dem Nationalsozialismus kokettiert!
Mit der Niederlage in Kursk bricht auch ein ganz wichtiges Narrativ des Wertewestens zusammen:
„Die Ukraine kann über Russland siegen!“
Ein Sieg über Russland in Kursk hätte in der ukrainischen und der westlichen Öffentlichkeit den Glauben an einen Sieg der Ukraine über Russland verfestigen und die Opferbereitschaft sowohl der ukrainischen, als auch der westlichen Öffentlichkeit verstärken sollen. Nach der Niederlage der Ukraine werden sich die Realisten durchsetzen, die bereits jetzt wissen, dass der Krieg gegen Russland verloren ist. Die Wahl Trumps war zumindest ein Signal in diese Richtung, aber auch in der EU sind die Realisten auf dem Vormarsch.
In dieser Uneinsichtigkeit und maßlosen Selbstüberschätzung gleichen die neuen West-Nazis ihrem alten Vorbild. Man ist der Selbsteinschätzung und Selbstreflexion unfähig. Man ist in der eigenen Blase gefangen und unfähig und auch unwillig darüber hinaus zu denken. Diese „Haltung“ ist auch ein wesentliches Merkmal von Totalitarismus!
Immer noch hält man die Russen einfach für dumme Tölpel, denn wie soll man die skurrile und dreiste Forderung nach NATO-Friedenstruppen in der Ukraine sonst beurteilen? Dieser Vorschlag läuft nach dem verlorenen Krieg auf einen NATO-Beitritt der Ukraine durch die Hintertür hinaus!
Letztendlich geht es um den Machterhalt für die derzeitigen Eliten in Europa. Würde man den Irrtum gegenüber Russland zugeben, wie Trump es getan hat, wäre die eigene Macht perdu!