Abgeschobener verurteilter Gruppenvergewaltiger „verlangt“ Rückkehr nach Deutschland

Nach deutscher Rechtsprechung haben eben auch Straftäter fraglos ihre Rechte. Ob nun also für einen Mann, der nach einer Gruppenvergewaltigung zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt worden war, das Recht auf Schutz von Ehe und Familie gilt, muss nun geprüft werden.

Anwalt kämpft für Rückkehr des Gruppenvergewaltiger

Ein, wegen der Gruppenvergewaltigung in Illerkirchberg (Alb-Donau-Kreis,) verurteilter Straftäter will nun, mit Hilfe eines Anwalts, zurück nach Baden-Württemberg, wie auch die Frankfurter Rundschau berichtet hatte.

Der Hintergrund der „Rückkehrforderung“ des Gruppenvergewaltigers ist nun, dass der verurteilte Straftäter in Deutschland inzwischen Vater geworden ist. 2019 hatte er in der Halloween-Nacht mit drei weiteren Männern ein Mädchen vergewaltigt. Die damals 14-Jährige wurde zuvor unter Alkohol- und Drogeneinfluss gesetzt. Zu der Tat kam es in einer Flüchtlingsunterkunft im baden-württembergischen Illerkirchberg (Alb-Donau-Kreis).

Anwalt setzt sich für Rückkehr seines Mandanten nach Deutschland ein

Nachdem der Mann seine zweijährige Haftstrafe abgesessen hatte, war er im vergangenen August nach Afghanistan abgeschoben worden. Zudem wurde vorerst ein Rückkehr-Verbot nach Deutschland für sechs Jahre verhängt. Widerspruch hatte er dagegen allerdings nicht eingelegt. Ob dieser Entschluss Bestand hat, ist allerdings trotzdem unklar. Denn die Freundin des Straftäters hat inzwischen in Deutschland seine Tochter zur Welt gebracht.

Wie auch der SWR nun berichtet hatte, will der Mann deshalb zurück nach Deutschland einreisen. Das Justizministerium hatte dazu bestätigt, dass sich der Anwalt des Mannes für die Rückkehr des Asylbewerbers einsetzte. Demnach hatte der Afghane im November über seinen Anwalt die Einreise nach Deutschland beantragt, die im Januar allerdings abgelehnt worden war. Der Anwalt des Straftäters hatte seinerseits dagegen wiederum Einspruch erhoben. Seitdem ist der Fall jedoch nicht rechtskräftig entschieden, mit offenem Ausgang.

Kritik an Abschiebung wegen Völkerrecht

Bisher war das Justizministerium der Auffassung gewesen, dass die Straftat des Mannes schwerer zu bewerten sei als das Recht auf Schutz von Ehe und Familie. Laut Berichten der Bild und RTL soll sich der, nach Afghanistan abgeschobene Mann aktuell im Iran aufhalten, von wo aus er gerne wieder nach Deutschland einreisen würde, um angeblich zu seiner Familie zurückzukehren.

Im August 2024 war der Mann gemeinsam mit 27 anderen Straftätern von Deutschland nach Afghanistan abgeschoben worden. Zuvor war die Abschiebung mit der Begründung der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan, von deutscher Regierungsseite abgelehnt worden. Selbst die Abschiebung im vergangenen Sommer sorgte noch für Kritik. Es war darauf verwiesen worden, dass Menschenrechtler, Demonstranten oder Journalisten in Afghanistan Verhaftung, Verschwinden oder Folter drohen würden. Eine Abschiebung in solch ein Land sei, wie der Flüchtlingsrat Baden-Württembergerklärt hatte, völkerrechtswidrig.