Nach dem Zerfall der Sowjetunion wähnte sich der Westen am Ende der Geschichte! Er war der Sieger des Kalten Krieges. Wer hätte damals daran gedacht, dass in diesem Sieg bereits der Keim der Niederlage schlummerte!
Von FRANZ FERDINAND | Der Westen konnte von niemanden mehr herausgefordert werden. Es war die Geburt der unipolaren Weltordnung. Die Macht über den Planeten ging von den USA aus, die sich ohnehin immer als exzeptionell betrachtete. Allerdings waren für die Ausübung dieser globalen Macht einige Satrapen in anderen Weltgegenden notwendig. In der Hauptsache waren es die europäischen Staaten neben Japan, Südkorea und Taiwan. Zur Ausübung dieser unipolaren Ordnung war die Oktroyierung einer „regelbasierenden Ordnung“ notwendig. Dazu erfolgte die ideologische Gleichschaltung der Satrapen.
Diese ideologische Unterordnung wurde über die Züchtung amerikafreundlicher Eliten in den Satellitenstaaten erreicht. Zu diesem Zweck gab es eine Vielzahl von NGOs wie z.B. den German Marshall Fund, oder die Konrad-Adenauer-Stiftung und viele mehr, die ja schon in der Zeit des Kalten Krieges gegründet wurden und natürlich die totalitäre Ausrichtung der Medien auf den Transatlantizismus.
War während des Kalten Krieges die Bindung Westeuropas an die USA unbestritten, so war diese Selbstverständlichkeit nach dem Zerfall des Warschauer Paktes nicht mehr gegeben. Ideologisch musste daher ständig an dieser Bindung gearbeitet werden. Wahrscheinlich verdankten wir diesen Bestrebungen all die Dummheiten, von denen wir in den letzten dreißig Jahren heimgesucht wurden, wie z.B. den Klimaschwindel, den LGBTQ-Schwachsinn, grenzenlose Zuwanderung und die woke Agenda, die letztendlich von den USA nach Europa exportiert wurden. Diese Blödheiten umfassten die gemeinsamen „Werte“ um derentwillen man ja verbündet war. Diese „Werte“ waren auch Teil einer Art hybriden Krieges der USA vor allem gegen Deutschland. Die USA wollte einfach Wirtschaftskraft aus Deutschland in die USA absaugen.
Allerdings schwappten diese Dummheiten auch wieder zurück über den Atlantik in die USA!
Wirtschaftlich und technologisch war der Westen nach dem Zerfall der Sowjetunion und des Warschauer Paktes auf seinem Zenit angelangt. Da man ja von einer unipolaren Weltordnung ausging, konnte man Produktionsstätten in die ganze Welt auslagern, je nachdem wo man gerade am günstigsten produzieren konnte! Es war der Beginn des Globalismus. Zwar gab es durch die Globalisierung der Weltwirtschaft anfangs für die industrialisierten Länder auch Nachteile in der Form von Arbeitsplatzverlusten durch den Export von Produktionsstätten in Billiglohnländer, jedoch wurden auch wieder neue Märkte erschlossen und so wieder neue Arbeitsplätze geschaffen. In vielen Bereichen erfreute sich der Konsument an billigeren Produkten meist aus asiatischen Ländern. Insgesamt war es eine Zeit der wirtschaftlichen Prosperität, die natürlich das politische System im Westen stützte. Politisch wurden allerdings die Nachteile dieses Systems immer offensichtlicher, da sich die Nationalstaaten immer mehr irgendwelchen internationalen Organisationen unterordnen mussten.
Die unterentwickelten Länder der ehemals „Dritten Welt“ waren eindeutig die Gewinner dieser Entwicklung. Man denke nur an den Aufstieg Chinas, Indiens und vieler andere Länder. Allerdings untergrub diese Entwicklung das Konzept des Unipolarismus. All diese aufstrebenden Länder waren nicht länger bereit, die Oberhoheit der USA zu dulden. Der Unipolarismus hatte seinen Dienst geleistet, es war Zeit ihn durch eine multipolare Weltordnung abzulösen. Diese neue Entwicklung spiegelte sich in der Entwicklung der BRICS-Gruppe wider.
Militärisch hätte man die NATO am Ende des Kalten Krieges einfach auflösen können, sowie seit jeher die Söldner nach siegreicher Schlacht abgerüstet wurden, da ja niemand ihren Sold weiter bezahlen wollte oder konnte. Allerdings wurde die NATO als eine Art Weltpolizei weiter gebraucht, wie die vielen Kriege des Westens zeigten (Krieg gegen Jugoslawien, Irak, Afghanistan, Libyen und Syrien). Der inszenierte Anschlag vom 11. September 2011 sollte dafür die Legitimation liefern.
Zur Aufrechterhaltung der „regelbasierenden Ordnung“ war eine ständige Drohkulisse notwendig. In Europa musste ein ständiger Konflikt mit Russland gepflegt werden. Man erinnere sich, wie gegen Putin von Anfang an in den gleichgeschalteten Medien polemisiert wurde. Da half es nichts, dass Putin im Deutschen Bundestag eine Rede in deutscher Sprache hielt, oder dass Putin anbot, dass Russland der NATO betreten könne, um so eine globale Sicherheitsarchitektur zu schaffen. Die NATO war immer eine gegen Russland gerichtete Kraft, auch wenn es dafür keine Gründe mehr gab. Man stützte sich dabei auf die historische Russophobie in den osteuropäischen Staaten. Nachdem sich die NATO dann entgegen allen Versprechungen bei der deutschen Wiedervereinigung munter weiter nach Osten ausbreitete, wurde die NATO auch wieder von Russland als Bedrohung wahrgenommen.
Mit dem Maidan-Putsch 2014 und dem Versuch nun auch die Ukraine in die NATO hineinzuziehen, obwohl diese durch ihren Trennungsvertrag zur Neutralität verpflichtet war, kulminierte nun der Konflikt zwischen Russland und dem Westen.
Der Ukrainekrieg wurde zur Entscheidungsschlacht zwischen der nicht mehr zeitgemäßen unipolaren Ordnung und der sich nun entfaltenden multipolaren Ordnung. Eine wesentliche Grundannahme der unipolaren Ordnung war, dass die NATO das Recht hätte sich in alle Himmelsrichtungen belieben auszubreiten, ohne auf Einwendungen Dritter Rücksicht zu nehmen. Dieses angemaßte Recht wurde von Russland und den BRICS-Ländern bestritten. In diesem Kampf war Russland auf die Unterstützung des „Globalen Südens“ angewiesen, nachdem der Wertewesten Russland mit seiner Sanktionspolitik den totalen Krieg erklärt hatte. Russland beschleunigte nun die Entwicklung der BRICS-Gruppe und erfreute sich deren Unterstützung im Kampf gegen den Westen, der all seine verfügbaren materiellen Reserven in die Schlacht warf. Wie sich herausstellte, reichte die westliche Wirtschaftsmacht aber nicht aus, um Russland in die Knie zu zwingen.
Es ist das Verdienst von Donald Trump erkannt zu haben, dass nun eine Zeitenwende eingetreten ist und die unipolare Weltsicht nicht mehr länger aufrecht zu halten ist. Die Welt ist nun multipolar und wird nach neuen Regeln funktionieren. Für die USA ergibt sich nun aus dieser Erkenntnis die Notwendigkeit, sich in dieser neuen Weltordnung neu zu positionieren. Russland ist dabei ein viel wichtigerer Partner als die alten europäischen Verbündeten, die nur mehr eine Art Echokammer bereits überholter Denkweisen bilden. Russland ist seinem Selbstverständnis nach europäisch und somit den USA näher als all die anderen asiatischen BRICS-Akteure. Über Russland wird es auch möglich sein, auf die BRICS-Gruppe Einfluss zu nehmen.
Angesichts des Plans der BRICS-Staaten den Dollar als Weltleitwährung zu ersetzen wird es für die USA lebenswichtig sein, bei diesem Vorgang irgendwie Einfluss nehmen zu können, um eine für die USA akzeptable Transformation zu schaffen. Die Dutzende Billionen Dollar, die derzeit weltweit herumkullern, werden irgendwann zurückfluten und könnten in den USA einen gewaltigen Inflationsschub verursachen, was letztendlich für die Finanzmärkte weltweit katastrophale Auswirkungen haben könnte. All das spricht dafür, den Pfad der Konfrontation zu verlassen und den der Konsultation zu verfolgen.
Die von den USA aus jahrzehntelang gezüchteten europäischen Eliten sind nun aber unfähig, diesem Wandel zu folgen. Sie haben sich viel zu lange mit all den oben genannten Unsinnigkeiten identifiziert und können nicht ohne totalen Gesichtsverlust und dem damit verbundenen Machtverlust einfach auf einen neuen Kurs umschwenken. Sie fühlen sich einfach aus Gründen ihres Machterhaltes gezwungen, so wie bisher weiter zu agieren, auch um den Preis, dass ganz Europa gegen die Wand fährt.
Die Erlösung aus diesem Dilemma wäre für diese Verrückten ein Krieg mit Russland, weil man dann all das unvermeidliche Übel, das auf Europa zukommt, Putin in die Schuhe schieben könnte. Das Gefährliche an der derzeitigen Situation ist, dass dieser Krieg mit Russland die einzige Überlebensstrategie „unserer“ Eliten ist. Deshalb wird der Krieg mit Russland tagtäglich herbeiphantasiert und man möchte noch schnell wie dereinst Adolf Hitler über die Geldpresse aufrüsten, da der Euro früher oder später ja doch angesichts der ständig steigenden Schuldenberge zusammenbrechen wird.
Für die USA wird dieses Europa zu einem lästigen Diener, den man so schnell wie möglich loswerden möchte!
________________________________________________________________________________________________