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Foto: MTI

Wenn man die Rhetorik der ungarischen Regierungspresse des letzten Jahres ansieht und die Ankündigung von Antal Rogáns gehört hat, so stehen die Chancen gut, dass tausende Migranten aus Serbien Richtung ungarischer Grenze los starten werden.

Am Samstag musste der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán vor der Europäischen Volkspartei (EPP) sprechen. Themen waren unter anderem der Fall CEU aber auch die Migrationspolitik der Ungarn. Schnell wurde klar, dass Orbán die strahlende Ungarn-Propaganda hinter sich gelassen hat und mehr als kompromissbereit vor die Brüsseler trat. Er machte nämlich wesentlich Zugeständnisse gegenüber seiner bisherigen Anti-Migrationspolitik.

Bei einer Pressekonferenz in Brüssel erklärte daraufhin Antal Rogán, der Kabinetts-Minister des Ministerpräsidenten folgendes:

„Ungarn wird Migranten zwischen dem 14. und dem 18. Lebensjahr aufnehmen.”

Die Erklärung des Ministers stellt wohl auch gleichzeitig einen Einladung für tausend Migranten dar, die derzeit in Serbien feststecken. Interessant ist, dass letzten Oktober alle Regierungskanäle unermüdlich verkündetet, dass Migranten das Ergebnis der Volksabstimmung über die Quotenregelung mit Spannung erwarten, und so es eine für sie positive Nachricht geben wird, werden sie sofort Richtung Ungarn aufbrechen. Die jetzige Situation unterscheidet sich wohl nicht wesentlich davon. Die Frage ist nur, wie die Regierungspropaganda nun die von der Fidesz-Regierung herbeigeführte Lage behandeln wird.

Im Oktober lag bei der Volksabstimmung der „Nein“-Anteil der Befragten beim Thema Migration bei unglaublichen 98% und durch diese immense Zustimmung konnte auch die große Migrationskrise von Ungarn abgewendet werden. Doch jetzt vereinfachte die ungarische Regierung die strengen Voraussetzungen für die Unterbringung junger Migranten enorm und Viktor Orbán wird die Verantwortung für eine kommende Krise übernehmen müssen.

Man kann einfach erkennen, dass der bisherige Feldzug mit dem Ende der Volksabstimmung ebenfalls schmählich endete und Orbán letztlich vor der EU einknickte. Der von der Regierungspropaganda heftig angegriffene Jobbik-Parteichef Gábor Vona reagierte auf die aktuellen Geschehnisse wie folgt:

„Nach der teuersten Plakat-Kampagne für Volksabstimmungen, zwei Jahre andauernder Lügen, und permanenten „sorosieren” und „migrantisieren“-Warnungen ist nun der Schleier endgültig gefallen. Orbán kann Ungarn nicht verteidigen! Orbán log bis zum Schluß und er hielt nicht nur seine eigenen Wähler, sondern ganz Ungarn zum Narren.  Die Jobbik wird Ungarn aber tatsächlich verteidigen! Weder armen noch reiche Migranten! Ungarn gehört den Ungarn!“, versicherte Vona.

 

http://alfahir.hu/2017/04/29/bevandorlas_befogadas_rogan_antal_nepszavazas

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