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flickr.com/ Allie_Caulfield (CC BY 2.0)

Islam-Kritiker Hamed Abdel-Samad erklärt, warum die Zahlen des Erdogan-Referendums trotz geringer Wahlbeteiligung repräsentativ und alarmierend sind.

“Ich bin auch dagegen, alle Türken und alle Muslime pauschal zu verurteilen, aber es ist auch ein Fehler, alle Muslime pauschal zu verniedlichen!” Immer von „den Muslimen“ als Kollektiv zu sprechen ist ein Fehler, der Erdogan-Befürworter erzeugt, da ist sich der Islam-Kritiker sicher. Trotz der geringen Wahlbeteiligung am Erdogan-Referendum (25% der in Deutschland lebenden Türken, was auf 14-17% Erdogan-Befürworter schließen lässt), ist die Zahl repräsentativ, denn: ältere Studien zeigen, was Türken tatsächlich über den Islam, die Scharia, den Gottesstaat und das Grundgesetz denken – diese Vorstellungen werden natürlich an die Kinder weitergegeben.

Besonders kritisch sieht Abdel-Samad aber der Frage nach der Schuld an dem schockierenden Referendumsergebnis. Die weiche, deutsche Seele ließe sich zu der Frage: „Was haben wir bloß falsch gemacht, so dass unsere Türken uns nicht so mögen?”, hinreißen. In Wirklichkeit liegt aber das Problem wo anders. Diese Probleme listet Abdel-Samad auf:

 

  • „Ihr habt die Islamverbände hofiert und somit dem politischen Islam verholfen, seine Infrastruktur in Deutschland aufzubauen.

 

  • Ihr habt gedacht, die Integration läuft über die Religion und habt den Islam für einen Teil Deutschlands erklärt, ohne die damit verbundenen Risiken zu kalkulieren.

 

  • Ihr habt die fatalen Entwicklungen an deutschen Schulen ignoriert und somit zugelassen, dass wir nun eine tickende Zeitbombe haben.

 

 

  • Ihr habt immer jede Kritik, die sich an den Islam, an die Migranten oder Migrationspolitik der Regierung als Islamophobie, Rassismus oder Populismus abgestempelt, ohne euch ernsthaft damit auseinanderzusetzen. Dabei habt ihr ein Auge zugedrückt, wenn im Namen des Islam Hetze betrieben wurde.

 

  • Ihr habt euch immer Gedanken gemacht, was ihr für Muslime tun könnt, aber niemals, was ihr von ihnen erwarten könnt. Ihr habt sie immer wie willenlose Objekte behandelt, die bemuttert und bevormundet werden sollten.

 

 

  • Ihr habt die Verbindung von Islam und Terror verneint und die Verbindung von Ditib und Erdogan ignoriert. Ihr habt mehr in Islamisierung investiert als in Bildung und Aufklärung.“

 

 

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