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Gábor Vona, Vorsitzender der Jobbik (Foto: alfahir.hu)

Beim Kongress der Jobbik sprach Vona darüber, wie er ein sicheres, lebenswertes, ehrliches und freies Land schaffen werde. Er nannte Orbán ein Kindergartenkind, und er sagte den Politikern der Fidesz Gefängnisaufenthalte voraus. Den einfachen Fidesz-Wählern machte er aber keine Vorwürfe. Mit den linken Parteien hingegen wird er niemals eine Allianz bilden, und auch mit den Wählern der Linke hat er in seiner Rede abgerechnet.

Vonas Rede enthielt keine neuen Ankündigungen und für einen Oppositionsführer attackierte er auch unerwarteterweise kaum die Fidesz und Orbán. Der Präsident der Jobbik konzentrierte sich diesmal darauf, seine Partei darauf einzustellen, dass sie eine regierungsfähige Kraft werden und er Ungarn als Ministerpräsident führen kann.

Der überwiegende Teil seiner Rede befasste sich damit, wie sich Vona Ungarn vorstellt und was er den Wählern bieten möchte. Der Chef der Jobbik will „mit ungarischem Herzen, klarem Kopf und mit reinen Händen” regieren. Weiters wiederholte Vona vier Eigenschaften immer wieder. Vier Eigenschaften die seiner Vorstellung nach Ungarn braucht: „Wir müssen ein sicheres, lebenswertes, ehrliches und freies Land schaffen!“

Seiner Meinung nach ist das größte Problem zurzeit, dass Viktor Orbán denkt, eines dieser vier Eigenschaften reicht aus, um die Ungarn glücklich zu machen: Die Sicherheit in dieser unsicheren Welt. Vona gab zu, dass die Fidesz in Bereich Sicherheit gute Arbeit geleistet hat, aber er stellte auch klar, dass dies für die Jobbik keine politische Leistung, sondern eine Verpflichtung darstellt.

Vona erklärte aber auch, dass eine Jobbik-Regierung die Ungarn besser verteidigen wird, als die Fidesz es getan hat: „Wenn die Verteidigung Ungarns durch die Fidesz auf einer Skala von 1 bis 10 mit einer 7 bewertet wird, so wird die Jobbik eine klare 10 erhalten!“

Vona klärte danach auf, was er unter dem Begriff „lebenswertes Land” versteht: „Natürlich die Angleichung der Löhne auf EU-Niveau.“ Bei diesem Punkt berichtete er über die „Lohnunion“, eine EU-Bürgerinitiative der Jobbik und über die damit verbundene Forderung der Angleichung der ostmitteleuropäischen Löhne auf westliches Niveau.

Vona beschwerte sich darüber, dass die ungarischen Medien diese wichtige Initiative verschweigen und er kritisierte Orbán, dass er in diesem Zusammenhang wie ein Kindergartenkind reagierte und die Sandkastenschaufel wegwarf, anstatt diese historische Chance zu nützen um zu unterstützen.

Aber der Vorsitzende der Jobbik ist sich sicher, dass diese Initiative auch ohne Orbán erfolgreich sein kann. Mit der Erhöhung der Löhne würde darüber hinaus gleichzeitig die Korruption beendet werden. „Wir müssen dem korrupten System Orbáns gnadenlos abschwören”, sagte Vona, bevor er den Fidesz-Politikern eine Zukunft im Gefängnis voraussagte.

Wenn man Vona nach der Fußball-Manie Orbáns fragt, bekommt man die Antwort, dass man Orbán diesen Tick verzeihen soll. Vona meint dazu, wenn die größten Hobbys Orbáns der Fußball und der Bau zahlreicher Stadien sind, dann werden Vonas Steckenpferde die Schaffung des besten Gesundheitswesens und der besten Krankenhäuser in Ungarn sein.” Dann werde ich diese Krankenhäuser ebenso glücklich anblicken, wie der Ministerpräsident das neben seinem Haus gebaute Stadion.”

Neben diesen Vorhaben würde Vona auch noch das Bildungswesen stärken und die gesamte Philosophie des ungarischen Bildungssystems ändern. Einerseits braucht man das lebenslange Lernen, andererseits soll aber auch in den Schulen die Botschaft weitergeben werden: „Du bist Ungar, also ein Sieger!” Ist es doch ein Sieg der Ungarn, im Karpatenbecken zu leben und ungarisch zu sprechen.

Am Ende seiner Rede beantwortete Vona noch eine wahlstrategische Frage: Es wird keinen Zusammenschluss mit den linken Parteien geben. Wenn es eine Koalition geben wird, dann nicht mit schwächeren und unglaubwürdigen Parteien. „Es besteht weder eine moralische noch eine praktische Möglichkeit sich mit den Oppositionsparteien zusammenzuschließen, weil sie eine Mitschuld an der schlechten Lage Ungarns tragen“, stellt Vona klar und schloss damit gleichzeitig die Möglichkeit eines Jobbik-MSZP-Paktes aus, der in den Wahlbezirken die gesamte Opposition stärken würde.

Vona betonte hingegen, dass er mit einem Zusammenschluss des ungarischen Volkes rechnet, dass einen Regierungswechsel möchte, also aller Oppositioneller. (Der MSZP-Kandidat László Botka nannte diese Gruppe in seiner Rede „die Unzufriedenen”). Vona erinnerte daran, dass bei einer Wahl ein zwischenparteilicher Pakt nicht notwendig ist, denn die Menschen fühlen, wer die Fidesz besiegen kann.

Vona arbeitet jetzt daran, „dass wir diese Kraft und Glaubwürdigkeit 2018 aufzeigen können“. „Wir müssen zeigen, dass wir regierungsfähig sind!“ Weiters versprach Vona, dass er im Fall seines Regierungsantritts mehrere Fidesz-Politiker vor Gericht stellen werde, aber Wähler und Sympathisanten der Fidesz natürlich unbehelligt bleiben werden. Vona schloss seine Rede mit dem Versprechen, dass er sowohl für die Jobbik-Ungarn als auch für die Fidesz-Ungarn arbeiten wird, denn „wir sind nicht gegen sie, sondern für alle Ungarn”, und dafür bat Vona um Unterstützung.

Quelle: http://szekelyfold.ma/hirek/vona-miniszterelnokkent-biztonsagos-elheto-igazsagos-szabad-orszagot-teremtene

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