Dass die Landstreitkräfte Deutschlands auf dem absteigenden Ast sind, ist mittlerweile allgemein bekannt. Nun wartet allerdings auch die Marine mit einem Skandal auf: Kein einziges U-Boot ist fahrtüchtig, geschweige denn einsatzbereit. Was in einem Ernstfall gemacht würde, bleibt ein Rätsel.
Nachdem das letzte fahrtüchtige U-Boot „U35“ nach einem Zwischenfall in die Werft zur genaueren Untersuchung musste, besitzt die Flotte nicht ein einziges U-Boot, das den Hafen auf der Stelle verlassen könnte. Vier der sechs Boote liegen derzeit zu Arbeiten in der Werft, die beiden übrigen warten auf einen Werftliegeplatz für die Instandsetzung, sagte ein Sprecher der Marine in Rostock am (gestrigen) Donnerstag. Grund sind vor allem fehlende Ersatzteile.
Der Sachstand der Boote laut Marine:
• U31: Noch in der Werft, bis Dezember 2017 Funktionsnachweise geplant
• U32: liegt nicht fahrbereit in Eckernförde und wartet auf die Instandsetzung
• U33: In der Instandsetzung bis Ende Februar 2018
• U 34: liegt in Eckernförde, soll Mitte Januar 2018 in die Werft
• U35: Werftuntersuchung nach Havarie
• U36: Garantiewerftliegezeit bis Mai 2018
Wie die Marine auf ihrer Webseite selbst zugibt, liegen die Fehler bei der unzureichenden Geldverfügung: In den vergangenen Jahren wurde aus Kostengründen auf die Bestellung von Ersatzteilen verzichtet, die allerdings selbst dann erst nach Jahren geliefert werden, wenn das Geld (wieder) zur Verfügung gestellt wird.