web analytics
Das Atomkraftwerk von Paks (Foto: MTI)

Die Europäische Komission war nicht unbedingt großzügig nach dem Datenanspruchsantrag der Zeitung Politico, aber ein Brief beweist, dass ein deutscher Geschäftsmann mit engen Kontakten zu Moskau dem Kommissar der Europäischen Union Günther Oettinger in der Kontaktpflege mit den Russen behilflich war.

444.hu machte den Skandal um den Brief publik. Laut dem Artikel hat Oettinger Klaus Mangold im März 2011 den Brief geschrieben, welcher nun an die Öffentlichkeit gelangte. Im Brief bedankt er sich, dass Mangold ein Treffen im Rahmen eines Stuttgart – Schalke 04 Spiels mit den hochrangigen Repräsentanten von Gazprom organisiert hat. Er sagt, dass das Fußballspiel die perfekte Atmosphäre hatte, um die Gespräche geradewegs zu führen.

Nach den Informationen waren die Medien und Politik-Analysten der Meinung, dass Mangold und Oettinger auch darin eine Rolle gespielt hätten, dass die Europäische Union die russische Atomkraftwerk-Erweiterung in Ungarn nicht verhindert hat. Mangold wird auch wegen seiner guten Beziehungen zu dem Kreml Mr. Russland genannt. Über Oettinger weiß man, dass er eine gute Freundschaft zu Mangold pflegt und er zwischen der ungarischen Regierung und Brüssel im Fall Paks vermittelt hat.

Der Lobbyist ist 2016 in Ungarn in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt, als er mit dem Privatjet von Mangold zu ihrer Verhandlung nach Budapest reiste. Auf die Frage des europäischen Abgeordneten Benedek Jávor (Partei Dialog) antwortete er sich rechtfertigend, dass die ungarische Regierung die Kosten der Fahrt bezahlt habe.

Jedoch konnte nicht einmal nach mehreren Datenanspruchsersuchen herausgefunden werden, wie hoch die Kosten dieser Reise waren, die ungarische Regierung bestreitet im Hinblick darauf sogar, dass über die Erweiterung von Paks verhandelt worden wäre.

Oettinger ist nächstes Jahr für die digitale Wirtschaftspolitik der Kommission verantwortlich, angeblich war das der Grund für das Treffen.

Im Herbst war es schon eine Art Demaskierung, dass die Regierung gezwungen war zuzugeben, mehrere Verträge mit Mangolds Firmen abgeschlossen zu haben. Laut den Informationen bekommt die Mangold Consulting GmbH bis Mitte April 2018 für energiepolitische Ratschläge 125.000 Euro und die Mangold Dienstleistungs GmbH bekommt außerdem 126.000 Euro für die Hilfe bei der Ausarbeitung der ungarischen E-Mobilität-Strategie ausgezahlt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert