Die AfD hat bei einem Wahlkampftreffen in Brandenburg den Schulterschluss mit der österreichischen Partei FPÖ gesucht. Auf der Veranstaltung in Nauen im brandenburgischen Havelland war der gesamte AfD-Fraktionsvorstand aus Sachsen-Anhalt anwesend. Die FPÖ gilt als politische Kraft, die dem rechten Spektrum zugeordnet wird. Sie steht vor allem für eine kritische Flüchtlings- und Einwanderungspolitik.
Zu der Veranstaltung hatte der brandenburgische AfD-Chef Alexander Gauland eingeladen, um noch einmal die Werbetrommel für die Landratswahl im Havelland am kommenden Wochenende zu rühren. Unter den Gästen war auch der Generalsekretär der FPÖ aus Österreich, Harald Vilimsky. Der Gast aus Österreich zeigte sich erfreut: „Schön zu sehen, welche Entwicklung die AfD nimmt“, schreibt Harald Vilimsky auf seiner Facebook-Seite.
Die AfD-Landeschefs André Poggenburg und Björn Höcke waren Gäste bei dem Treffen im brandenburgischen Nauen. AfD-Fraktionschef André Poggenburg erklärte, man habe schon lange den Schulterschluss mit der FPÖ machen wollen. Die Landtagsabgeordnete Sarah Sauermann sprach von einer rundum gelungenen Veranstaltung. Auch der nominierte Landtags-Vizepräsident Daniel Rausch nahm an dem Treffen teil.
Zusammenarbeit schon vor Landtagswahl im Gespräch
Vor der Landtagswahl hatte die AfD noch Kontakte mit der FPÖ vermieden, obwohl man schon vor der Landtagswahl Überlegungen anstellte, wie man in Sachsen-Anhalt die FPÖ in den Wahlkampf einbinden kann. Letztlich hatte die Partei auf Hilfe aus Österreich zu diesem Zeitpunkt verzichtet. Der Grund: Eine Zusammenarbeit mit rechtspopulistischen Parteien, wie der Freiheitlichen Partei Österreichs oder dem französischen Front National, war lange ein Tabu für die AfD.
Parteichefin Frauke Petry selbst hat jedoch im Februar das Eis gebrochen, als sie bei einem großen Kongress in Düsseldorf FPÖ-Chef Hans-Christian Strache als Redner zu Gast hatte.
Kommentar von MDR-Politikreporter Falko Wittig: „Der Traum von Petry, Poggenburg und vielen anderen ist es, die AfD dauerhaft zu einer großen rechten Volkspartei zu machen, wie es die FPÖ in Österreich ja geschafft hat“. Solch ein Treffen mit der FPÖ sorge seiner Meinung nach für Aufmerksamkeit in den Medien und fördere die Vernetzung beider Parteien.
Quelle: http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/landtagswahl/afd-treffen-mit-fpoe-100.html