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"Sonntag geöffnet" (Bildquelle: visegradpost.com)

Das ungarische Parlament hat das Verbot augehoben, wonach Einzelhandelsgeschäfte mit über 200 m² Verkaufsfläche an Sonntagen nicht öffnen durften. Zwei Drittel der Ungarn hatten sich zuvor gegen dieses Gesetz ausgesprochen. Obwohl dieses Gesetz bloß ein Jahr in Kraft war, kam es während dieser Zeit – was durchaus der politischen Zielsetzung entsprach – zu einer Steigerung der Einzelhandelsumsätze um 5,6% im Jahr 2015.

Am Dienstag, dem 12. April stimmte das ungarische Parlament mit 163 Für- und 2 Gegenstimmen sowie 11 Stimmenthaltungen für die Aufhebung des Sonntagöffnungsverbotes für größere Einzelhandelsgeschäfte. Die vor etwas über einem Jahr, am 15. März 2015, in Kraft getretene Regelung hatte nur Geschäften mit weniger als 200 m² Verkaufsfläche ein Offenhalten am Sonntag erlaubt, und dies auch nur dann, wenn sie vom Eigentümer selber oder seinen nahen Familienangehörigen betrieben wurden. Das im Vorjahr von der Regierungskoalition Fidesz-KDNP proponierte Gesetz hatte beabsichtigt, es kleineren Familienbetrieben zu ermöglichen, gegen die Konkurrenz der großen multinationalen Verbrauchermarktsketten zu bestehen. Zuvor waren die Öffnungszeiten nicht geregelt gewesen.

Die Ungarische Sozialistische Partei (MSZP) wollte aufgrund der breiten Unzufriedenheit der Bevölkerung mit der neuen Regelung ein Referendum über dieses Gesetz abhalten lassen, doch die regierende Fidesz-Partei kam dem zuvor, indem sie die Aufhebung des vor etwas mehr als einem Jahr in Kraft getretenen Gesetzes beschloss. Die dahinter stehende Absicht war es offensichtlich, weitere Referenden neben dem von der Fidesz selbst bestriebenen Referendum über die Migranten-Quoten, das im Herbst dieses Jahres stattfinden soll, zu vermeiden. Die Abgeordneten der nationalen Jobbik-Partei und der links-liberalen Parteien (LMP, DK, MSZP) waren größtenteils für die Aufhebung des Gesetzes. Natürlich wurde die Aufhebung des Sonntagöffnungsverbots auch von den großen Verbrauchermarktsketten begrüßt.

Laut einer zuvor angestellten Analyse von hungarytoday.hu hätte das alte Gesetz jedoch die meisten gesetzgeberisch beabsichtigten Ziele erreicht: so seien im Jahr 2015 die Einzelhandelsumsätze um 5,6% gestiegen, während gleichzeitg niemand im Einzelhandel gezwungen war, am Sonntag zu arbeiten; ferner hatte sich die Zahl der Beschäftigten in kleineren Unternehmen im Vorjahr um mehr als 3000 erhöht.

Quelle: http://visegradpost.com/en/2016/04/12/parliament-ends-the-ban-on-sunday-shop-opening/

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Parliament ends the ban on Sunday shop opening

Hungary, Budapest – The Parliament put an end on the ban of most of retail stores to open on Sundays. Two thirds of Hungarian were against this law. Although, applied for one year now, this law made possible the expanding of retail sales by 5,6% in 2015.

On Tuesday, April 12, the Hungarian Parliament voted the end of the law prohibiting bigger shops’ opening on Sundays. Since 2015 March 15, the regulation only allowed trading by shops smaller than 200 square meters, and even then only if they were operated by the owner or one of its close family member. Two third of Hungarian society was opposed to the law, although Fidesz-KDNP ruling coalition suggested in 2015 this law should help small family shops to face the concurrence of multinational hypermarkets. Until this law, shopping hours were not regulated.

Hungarian socialist party, MSZP, initiated a process to ask for a referendum on this law. The ruling Fidesz party, to avoid an additional referendum to its own about migrants quotas which is to be held this autumn, decided eventually to voted the end of the law they passed a bit more than a year ago. From liberal parties (LMP, DK, MSZP) to right wing radical party Jobbik, most of the deputies were against the law, even among Fidesz MPs. The cancellation of the Sunday closing law is welcomed by most of politicians and big companies.

Although, according to hungarytoday.hu, most of the goals set out under the legislation have been met – as retail sales expanded by 5.6% in 2015 and no one in the retail sector was forced to work on Sundays in the past year. Also, the number of employees in small businesses has increased by more than three thousand in the previous year. A local retail workers union complained of a lack of consultation. Finally, it had been also regretted by most of conservative people, as it was a symbol of a way of life related to a civilizational approach, ensuring again Sundays as a rest day.

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