Wegen der Beteiligung am Aufmarsch zum Szekler Freiheitstag in Neumarkt am Mieresch (ung. Marosvásárhely, rumän. Târgu Mureș), der Hauptstadt des Szeklerlandes, wurden eine größere Anzahl von Personen zu Geldstrafen verurteilt.
An der Demonstration am 10. März hatten 15.000 Menschen teilgenommen und Autonomie für das Szeklerland gefordert. Die Gendarmarie verhängte in der Folge gegen 84 Personen Geldstrafen in Höhe von insgesamt 70.800 Lei (ca. 15.800 Euro).
Balázs Izsák, Vorsitzender des Szekler Nationalrats (Fotoquelle: erdely.ma)
Előd Kincses, der Rechtsanwalt der Beteiligten, der auch selber zu einer Geldstrafe verurteilt wurde, legte jetzt im Namen von Izsák Balázs, dem Vorsitzenden des Szekler Nationalrates, und in Namen von 42 Personen, welche von der rumänischen Gendarmerie wegen ihrer Beteiligung an dem Aufmarschs Strafbescheide zugestellt wurden, sowie von weiteren 24 Personen, die zudem wegen Störung der öffentlichen Ordnung mit einer Geldstrafe belegt wurden, Berufung ein und fordert die Aufhebung der Strafbescheide. Vier Personen unter seinen Mandanten seien nach Aussage des Rechtsanwalts gar nicht an der Protestation beteiligt gewesen.
Előd Kincses wendet gegen die Strafbescheide sowohl formale wie auch inhaltliche Mängel ein. So hätte etwa die Behörde es verabsäumt, die Vernehmungsprotokolle von den bestraften Personen und den Zeugen unterschreiben zu lassen. Die Organisation der Veranstaltung sei durch den Verein “Siculitas” erfolgt, doch nicht dieser, sondern individuelle Personen seien von der Behörde als mutmaßliche Organisatoren zur Verantwortung gezogen worden.
Die Bestrafung derart vieler Menschen sei zudem erfolgt, obwohl der Neumarkter Bürgermeister die Veranstaltung zugelassen hatte. Előd Kincses sieht daher hinter der großen Zahl verhängter Strafen die Absicht der Behörde, Patrioten des mehrheitlich ungarischen Szeklerlandes einzuschüchtern.
