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flickr.com/ Michael Panse (CC BY-ND 2.0)

Man weiß nicht, ob man das Verhalten von Bayerns Ministerpräsidenten und CSU-Vorsitzendem Horst Seehofer eher einem Hang zur politischen Gratwanderung oder einer Erlegung von Stimmungsschwankungen zuschreiben soll. Erneut traf er sich mit Merkels größtem Gegenspieler innerhalb der Europäischen Union, Ungarns Ministerpräsidenten Viktor Orbán. Im Gegensatz hierzu haben nur einen Tag später die Sondierungsgespräche zu möglichen Koalitionsverhandlungen mit der CDU und SPD begonnen, zu welchen sich der gleiche Seehofer wiederum ganz anders gibt.

Dass Horst Seehofer und Viktor Orbán neben der politischen Zusammenarbeit auch eine enge Freundschaft verbindet, ist bekannt. Oft und gerne haben sich die beiden in den letzten Jahren gemeinsam auf gegenseitigen Staatsbesuchen gut gelaunt ablichten lassen. Auch diesmal ist der Ton des ungarischen Präsidenten freundschaftlich, jedoch schärfer denn je.

Auf der gemeinsamen Pressekonferenz betont er zwar erneut das enge Band, welches die bayerische und die ungarische Geschichte verbindet, so zieht er eine Linie „vom ersten ungarischen König Stephan I., welcher Gisela von Bayern zur Frau genommen hat, bis zur aktuellen großen Zusammenarbeit mit Audi“. Schnell wurde er jedoch deutlicher mit seinen Worten. Er weist die Reporter darauf hin, dass die Migration zum Demokratieproblem geworden sei. Er rief „diejenigen, welche keinen Grund haben, hier zu leben“ zur Rückkehr in die Heimatländer auf.

Des Weiteren verkündete Orbán in der Pressekonferenz, dass 2018 „das Jahr der Wiederherstellung des Volkswillens in Europa“ sei. Er betonte, dass es nicht seine Sache sei, sich in die deutsche Innenpolitik einzumischen. Als eine respektvolle Ermahnung in Richtung Sondierungs-Gespräche kann man seinen Auftritt jedoch alle Male werten.

Während er die scharfen Worte aus Ungarn noch vor wenigen Tagen mit Freude bekräftigt hat, gibt sich Seehofer nun, zu Beginn der Sondierungs-Gespräche, optimistisch. Wenn man seinen Aussagen zuhört, so glaubt man eher, es handle sich um Vorfreude auf einen Abenteuerurlaub, denn um eine wirklich ernsthafte, staatstragende Situation.

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