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Dr. Alfons Adam ist am 3. Mai von allem irdischen Leid erlöst worden. Nach mehrwöchiger Schwächung konnte er den Strapazen der Krankheit und der Behandlung nicht mehr standhalten.

Es fällt mir schwer, diese Zeilen zu schreiben, denn ich verliere mit Alfons nicht einfach nur einen tatkräftigen Mitstreiter und engagierten Aktivisten, sondern einen wahren Freund, Helfer und Tröster in den Bedrängnissen des gesellschaftspolitischen Kampfes und persönlicher Probleme.

Dr. Alfons Adam wurde in Kärnten geboren und aufgrund seiner herausragenden schulischen Leistungen bereits in jungen Jahren als Hauslehrer in einen aristokratischen Haushalt berufen, wo er sich das Geld für das Jura-Studium verdiente. Nach der Zeit als Konzipient beim legendären Advokaten-Doyen Dr. Michael Stern macht er sich als Rechtsanwalt selbständig, zuerst in Wien Innere Stadt, danach in Neulengbach. Obwohl er in allen rechtlichen Materien zu Hause war, erfolgte eine gewisse Spezialisierung im internationalen Gründungs- und Gesellschaftsvertragsrecht, im Medienrecht und später mehr und mehr in komplizierten, politisch verbrämten Causen. Beispielsweise sei hier nur das Engagement für Hans Pretterebner erwähnt, mit dem er diesen durch so manche gefährliche Passage der „Lucona-Affäre“ schiffte.

Von Jugend an war er gesellschaftspolitisch im christlich-konservativen Lager engagiert. Als Aktivist im Rosenkranz-Sühnekreuzzug, dann zunehmend im Cartellverband, in verschiedenen kirchlichen Einrichtungen, schließlich im Wiener Akademikerbund, dem er in den letzten Jahren als einer der aktivsten und verantwortungsvollsten Vorstandsmitglieder angehörte. Sein wichtigstes „politisches Baby“ blieb aber über Jahrzehnte die Organisation Pro Vita, mit der er sich, sehr effektiv und von vielen gehört und bewundert, für die Themen Familienpolitik, Lebensschutz („für das Recht auf Leben von der Empfängnis bis zum natürliche Tod“) und die Stellung einer gediegenen Glaubensgrundlage in der schulischen und außerschulischen Ausbildung und Bildung einsetzte.

Alfons Adam war Gründer bzw. Mitbegründer von legendären Demonstrationsformaten, wie dem „Marsch für die Familie“ oder dem Marsch „1683 am Kahlenberg“, er war gern gesehener Referent, Podiums-Diskutant und Experte zu den Themen „Meinungsfreiheit“, „Massenmigration“ und „Islam“, inkl. der dazugehörigen Rechtsmaterien. Gerade in den letzten Monaten ist er diesbezüglich durch engagierte Teilnahme an Pressekonferenzen hervorgetreten. Daneben setzte er sich im kirchliche Bereich für die würdige, traditionelle Form des Gottesdienstes, für die Förderung des Priesternachwuchses und ein gleichermaßen ernsthaftes wie fröhliches Glaubensleben ein.

Zu seinen wichtigsten Anliegen zählte auch internationales politisches und religiöses Engagement, u.a. in der „Medugorje-Bewegung“ und auf OSZE-Boden, wo er, besonders in den allerletzten Jahren, an der Vernetzung christlicher, patriotischer bzw. konservativer Kräfte mitwirkte.

Alfons war aber mehr als ein erfolgreicher Rechtsanwalt und ein engagierter Aktivist und politischer Funktionär. Er war ein herzlicher und wohlwollender Freund im besten Sinn des Wortes, einer, der die Gemeinschaft ebenso liebte wie die Freuden, die uns der Schöpfer schenkt – gutes Essen und einen erlesenen Tropfen gemeinsam mit seinen Vertrauten, die Natur und die Liebe zu den Kindern und zu den Jungen, die er mit seinem Glauben und seinem Einsatz zutiefst beeindruckte und in vielen Fällen zu fruchtbarem Engagement ermutigte.

Dies ist wahrscheinlich die wichtigste Frucht seines nimmermüden Einsatzes für das Recht, für den Glauben und für Gott: die zahlreichen Schüler, „Jünger“ und Nachfolger, die er im Laufe der Jahrzehnte um sich scharte, und deren künftiger Einsatz für eine gottgefällige, gerechte und liebevolle Gemeinschaftsordnung ganz, ganz sicher von den bösen Mächten und Kräften nicht verhindert werden kann. Ganz im Gegenteil: Alfons Adam hat zeitlebens eine gute Saat ausgebracht, die viele gute Früchte hervorbringen wird.

Ich danke ihm aus ganzem Herzen für sein Engagement und seine Freundschaft. Und ich danke dem lieben Gott, dass ich ihn kennenlernen und mit ihm zusammenarbeiten durfte.

Die feierliche Einsegnung und das hl. Requiem mit anschließender Beisetzung finden in der Pfarrkirche Stössing am Freitag, dem 21. Mai um 14.00 Uhr statt. Ab 11.30 Uhr wird Dr. Alfons Adam in der Kirche zur persönlichen Verabschiedung aufgebahrt.

Christian Zeitz
Wiener Akademiker-Bund
Wissenschaftlicher Direktor,
Institut für angewandte Politische Ökonomie


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