Öster­reich: SPÖ erhebt gegen Nehammer-ÖVP in Bericht massive Korruptions-Vorwürfe

Laut Kanzler Nehammer habe die ÖVP „kein Korruptionsproblem“. Cartoon: Oliver Schopf / https://www.oliverschopf.com

WIEN – Der Frak­ti­ons­führer der SPÖ Jan Krainer legte am Freitag den SPÖ-Bericht zum ÖVP-Korrup­ti­ons­aus­schuss vor. Das Brisante Papier umfasst 56 Seiten, trägt den Titel “So korrupt ist die ÖVP” und bereitet auf 56 Seiten das aus Sicht der SPÖ im parla­men­ta­ri­schen Unter­su­chungs­gre­mium zutage Geför­derte aus.
 

„Syste­ma­ti­schen Miss­brauch des Staates”

Im U‑Ausschuss habe man Einblick in einen “syste­ma­ti­schen Miss­brauch des Staates” erhalten, resü­mierte der Frak­ti­ons­führer bei der Präsen­ta­tion im Rahmen einer Pres­se­kon­fe­renz. Man habe sich die Frage gestellt “wie korrupt ist die ÖVP wirklich?”
Nach einem Jahr und vier Monaten ÖVP-Korrup­ti­ons­un­ter­su­chungs­aus­schuss wisse man nun, so Krainer:

“Waren es nur Einzel­fälle oder haben wir es hier mit einem System zu tun. Ja, wir haben es hier mit syste­ma­ti­scher Korrup­tion zu tun und nicht mit irgend­wel­chen Einzelfällen.”

Im öster­rei­chi­sche online-Magazin zackzack.at  werden dazu die Einzel­heiten aufge­listet, etwa im Bereich von Umfragen: Über das soge­nannte “Bein­schab-Öster­reich-Tool” seien Dutzende Personen an der “Umfra­ge­kor­rup­tion” betei­ligt gewesen. Und mit dem “Demox-Unter­huber-Tool” seien Umfragen über die Minis­te­rien hinweg zentral gesteuert worden, rein nach partei­po­li­ti­schen Gesichts­punkten und finan­ziert mit Steu­er­geld, monierte Krainer. Unter anderem wurden von den Minis­te­rien Poli­ti­ker­pro­file oder die Oppo­si­ti­ons­ar­beit abge­fragt. “Die Ergeb­nisse sind niemals in irgend­eine Abtei­lung eines Minis­te­riums gegangen.”

Covid-Hilfen und Postenvergabe

Von den Covid-Hilfen habe die ÖVP über Vereine möglichst viel in die eigene Partei­kasse umge­leitet. Offenbar sei die ÖVP der Ansicht, dass die Steu­er­ge­setze für alle in diesem Land gelten nur nicht für die Volks­partei, meinte Krainer mit Blick auf die Steu­er­nach­zah­lungen des Wirt­schafts­bundes in Vorarl­berg. Gelernt habe man im U‑Ausschuss aber auch, “dass es für Super­reiche neben Steu­er­be­ra­tungs­kanz­leien, auch noch die ÖVP gibt”, so Jan Krainer. Und Auftrags­ver­gaben seien immer von der poli­ti­schen Ebene entschieden worden. Immer kamen dieselben Firmen nach genau der glei­chen Methode zum Zug. Auch Posten­ver­gaben kriti­sierte er. “Kein Posten kann so klein sein, dass die ÖVP nicht alle Hebel in Bewe­gung setzt”, argu­men­tierte Krainer.

Sogar Bundes­prä­si­dent rief Partei zur Ordnung

Bereits im Oktober rich­tete Bundes­prä­si­dent Alex­ander van der Bellen  scharfe Wort in Rich­tung ÖVP. Anlas war damals das Geständnis des früheren Finanz-Gene­ral­se­kre­tärs Thomas Schmid, das die ÖVP schwer belaste. Schmid packte gegen­über der Justiz aus, bestä­tigte zahl­reiche Verdachts­mo­mente der Wirt­schafts- und Korrup­ti­ons­staats­an­walt­schaft (WKStA). Van der Bellen damals: „Demo­kratie kann nur funk­tio­nieren, wenn die Menschen darauf vertrauen, dass die von ihnen gewählten Personen integer sind“, so der Bundes­prä­si­dent. Er habe Verständnis, wenn sich viele nun mit Grauen abwenden, weil etwa der Eindruck entstünde, dass Reiche sich vom Steu­er­zahlen befreien können. Er selber habe sich gedacht, „das kann doch alles nicht wahr sein“. (Quelle: Kleine Zeitung hier und hier)

Die letzten Tage seien „von funda­men­taler poli­ti­scher Unruhe“ geprägt gewesen, „und ich kann und will das nicht mehr hinnehmen“,

Und wie reagierte Bundes­kanzler Karl Nehammer darauf? 

Nehammer hat kühl auf die Auffor­de­rung des Bundes­prä­si­denten reagiert, ange­sichts der ÖVP-Affären eine „Gene­ral­sa­nie­rung des Vertrauens“ der Demo­kratie einzu­leiten. Der ÖVP-Chef sagt dass er Van der Bellens Worte „sehr ernst“ nehme, bezeich­nete aber zugleich Teue­rung und Infla­tion als „die echten Probleme der Menschen“. Trans­pa­renz sei der ÖVP wichtig, versi­cherte er auch, so kleinezeitung.at. Echte Probleme haben auch  jene kleinen Leute, die von der Gattin des Bundes­kanz­lers wegen geteilter Face­book-Postings gerade über ihren Anwalt, einem Verfas­sungs­richter (!) genö­tigt werden ein paar tausend Euro der „Belei­digten“ zu bezahlen. In Summe sollen das Medi­en­be­richten zufolge bereits hundert­tau­sende Euro sein. Ein völlig neuar­tiges „Geschäfts­mo­dell“. Anden­falls drohe eine Straf­an­zeige. Wie diese Belei­di­gungen aussahen und wie lächer­lich die ganze Sache ist, darüber werden wir demnächst hier detail­liert berichten.


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6 Kommentare

  1. Wer im Glas­haus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Die SPÖ sollte in Wien bei sich die glei­chen Maßstäbe anlegen, wie bei anderen.

  2. Ich hoffe – nein – ich vertraue darauf, dass nach den nächsten Natio­nal­rats­wahlen keine Frak­tion mehr an den Blauen vorbei­kommen wird. Die Türkis­schwarzen mit den Grüninnen werden bei diesem gemeinsam einge­schla­genen Kurs noch weiter verlieren und die Sozen sind Teil der Schei­n­op­po­si­tion mit den pink-neoli­be­ralen NAhTOd Anbe­tern. Vielen Leuten in Ösireich reichts nämlich, immer mehr Leute durch­schauen das fiese Spiel und sie werden nicht vergessen.

    Die derzei­tige Einheits­partei schwarz/rot/grün/pink arbeitet gemeinsam gegen die Inter­essen der Öster­rei­cher und diese Einheits­partei der Unse­ligen arbeitet ganz unge­niert an der Entrech­tung der Bürger, sie arbeitet an immer neuen Belas­tungen und Schi­kanen für den Pöbel und sie sind EU-WEF-US-hörig ohne Skrupel. Weiters betreibt diese Einheits­partei schlei­chenden Neutra­li­täts- und Demo­kra­tie­abbau, dabei unter­stützt wird dieses Vergehen an der öster­rei­chi­schen Bevöl­ke­rung auch noch vom Staatsoberhaupt.

    Sicher­lich, die Frei­heit­li­chen werden bei jeder sich bietenden Gele­gen­heit von der Einheits­partei (und ihrer Günst­linge) ange­patzt. Jedoch wird der Anteil derer stetig größer, die sich mit dieser Bewe­gung und mit dem Programm dieser Partei ernst­haft beschäf­tigen und dabei erkennen, wie wichtig ein gößerer Einfluß an libe­raler Politik im Land nötig ist. Die Leute sehen schön langsam und sie erin­nern sich daran, was ihnen während der Fake­pan­demie wer angetan hat und wer sie mit dem verbis­senen Fest­halten an den sinn­losen Sank­tionen noch weiter in die Armut treibt.

    Also? Was gibt es zu verlieren? Mit den Frak­tionen der Einheits­partei geht es noch tiefer in die Probleme substan­zi­eller Natur. Die Blauen senden starke Signale derzeit. Sollen sie doch beweisen, ob sie dieses Pensum auch umsetzen können. Außerdem haben die eine respek­table Perso­nal­decke derzeit. Unter den National- und Bundes­rats­ab­ge­ord­neten der Frak­tion haben die Frei­heit­li­chen viele hervor­ra­gend kompe­tente Leute aufge­stellt. Beste Beispiele dafür sind Hafenecker, Kassegger, Steger oder Bela­ko­witsch und Kickl im Natio­nalrat, sowie der unglaub­lich gute und umtrie­bige Bundesrat Chris­toph Steiner aus Tirol.

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  3. ..nur, was kommt dann? SPÖ, Neos mit Grün? Bei diesen Nichts­kön­nern und Schwach­ma­ti­kern ersten Ranges, die an Dumm­heit und Inkom­pe­tenz in Europa nicht zu über­bieten sind.Dann kann ich mir „Boots­flücht­linge“ von Öster­reich weg vorstellen. Welcher Gewer­be­be­trieb würde noch bleiben? Welche Inves­ti­tionen würden bei einer solchen Konstel­la­tion noch in Öster­reich inves­tieren? Grau­en­voll bei Nüch­tern­heit und Wach­sein, diese Vorstellung.

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  4. Die Unge­heu­er­lich­keit bez. der Regie­rung in Öster­reich besteht auch dahin­ge­hend, dass die ÖVP aufgrund des vermeint­lich jungen, patrio­ti­schen und dyna­mi­schen Kanzler Kurz enormen Zulauf hatte. Nachdem dieser dann abdanken musste, sitzt das jetzige Regie­rungs­team auf den durch Wähler­täu­schung erschwin­delten Mandaten.

    Bei einer direkten Wahl hätte ein Nehammer, schon aufgrund der Eska­paden seiner Gattin, nicht annä­hernd ähnlich hohe Resul­tate bei Wahlen erzielt. Viele Leute sind sicher verär­gert, damals ÖVP gewählt zu haben.

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    • Das dürfte auch der Grund sein, wieso Schwarz/grün ihr Regie­rungs­mandat bis zu den Wahlen „aussitzen“ werden. Denn beide wissen, dass sie bei vorge­zo­genen Neuwahlen erle­digt sind.

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      • Sollen sie es doch „aussitzen“. Je länger die korrup­tive Miss­wirt­schaft der Türkis­schwarzen mit ihrem grünen Beiwa­gerl noch andauert, desto ange­fres­sener und moti­vierter ist das Wahl­volk und desto mehr Zulauf werden die Frei­heit­li­chen abbe­kommen. Was die Schei­n­op­po­si­tion rot/rosarot seit Fake­pan­demie und EU-Sank­ti­ons­re­gime ablie­fert ist ebeneso unter­ir­disch. Die Chance auf eine liberal-konser­va­tive Regie­rung mit Fokus auf die eigenen Leute steigt dadurch substan­ziell und das ist gut so :))

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