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Merkel & Van der Leyen · Foto: Magyar Nemzet

Dass das Versagen im raschen „Durchimpfen“ sich am Ende das Tages für uns als segensreich erweisen könnte, ist die ein Seite der Medaille. Denn dass die Impfungen in der jetzigen Phase, wo man über die Wirkungen und Nebenwirkungen der Impfungen viel zu wenig weiß, wird mit Sicherheit nicht ohne Folgen bleiben.

Die andere Sache ist die, dass unabhängig von Nutzen oder Gefährlichkeit der Impfungen die EU einmal mehr ihre Unfähigkeit in wichtigen Punkten unter Beweis gestellt hat. Dazu der folgende Artikel unseres Partners der EUROPÄISCHEN MEDIENKOOPERATION:

Von László Szőcs

Bei der Beschaffung von Impfstoffen wurden grundsätzliche Fehler gemacht. Es war falsch, dies der EU zu überlassen… Auf jeden Fall hätten die einzelnen Staaten die Impfstoffe selbst kaufen müssen. Dies hätte die Preise zwar in die Höhe getrieben, aber auch die Impfstoffproduktion forciert, da die Anbieter früher und mehr in den Aufbau von Produktionskapazitäten investiert hätten
– erklärte Hans-Werner Sinn, ein prominenter deutscher Ökonom, gegenüber der bayerischen Zeitung Münchner Merkur und kritisierte sowohl Brüssel als auch Bundeskanzlerin Angela Merkel scharf für den Impfstoffmangel in Europa.

Hans-Werner Sinn: Mitgliedsstaaten hätten ordern müssen · Foto: Romy Vinogradova / hanswernersinn.de

Sinn – der zuvor 17 Jahre lang das Münchner Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo) leitete – sagt, die EU-Beschaffungspolitik habe die Impfstoffpreise gedrückt und es sei daher nicht im Interesse der Hersteller, zuerst Europa zu bedienen. Dies trägt nun dazu bei, dass zwar mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Israel, fast die Hälfte in Großbritannien und ein Viertel in den USA mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft worden sind, aber nur neun Prozent etwa in Deutschland den Impfstoff erhalten haben.

“Die EU ist ein Verfechter von zentralen Planungslösungen. Eine zentrale Beschaffung von knappen Gütern (von denen es fast keine gibt) funktioniert in der Praxis nie. Fünfzig Jahre Kommunismus haben dies gezeigt. Doch sie versuchen es immer wieder, und jedes Mal holen sie sich eine blutige Nase”

– diese Lehre zieht Hans-Werner Sinn, der sich durch die aktuelle Situation in Deutschland an die frühere sozialistische Knappheit wie z.B. die einstige Unterbrechung der polnischen Milchversorgung erinnert fühlt. Der ehemalige Präsident des Ifo-Forschungsinstituts macht auch Merkel für die aktuelle Situation verantwortlich und bewertet das Seuchenmanagement in Deutschland insgesamt – in den Worten der Schulnoten – mit “AUSREICHEND”, also um einen Wert in der Notenskala besser als “MANGELHAFT”.

“Es liegt an der deutschen EU-Ratspräsidentschaft (Merkel), dass sie den Kauf von Impfstoffen an die EU abgegeben hat, ungeachtet der Tatsache, dass die EU-Verträge der EU keine Verantwortung für die Gesundheitspolitik geben. Ich bin daher überhaupt nicht überrascht, dass die EU daran gescheitert ist”

– erklärte Sinn.

Der Professor kann sich glücklich schätzen, dass seine Worte wenigstens veröffentlicht wurden.

Wolf-Dieter Ludwig · Foto Reinhard Ferdinand / Wikimedia CC 4.0

Dasselbe können nicht alle deutschen Experten von sich behaupten: so beschwerte sich Wolf-Dieter Ludwig, Vorsitzender der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft und Mitglied des Verwaltungsrats der Europäischen Arzneimittelagentur, die EU-Impfstoffe zulässt, gegenüber lokalen Medien in Niederösterreich, dass der österreichische öffentlich-rechtliche Rundfunk ORF seine Worte nicht zitiert habe, weil seine Aussage nicht nach Jubel geklungen habe.

“Aber die Menschen wollen nicht abgewimmelt werden oder gesagt bekommen, dass alles in Ordnung ist. Sie wollen eine offene Kommunikation”

– so Ludwig wörtlich.

Quelle: Magyar Nemzet


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