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Die Situation vor der zentralen Aufnahmestelle für Flüchtlinge in Halberstadt ähnelt sehr der in Suhl.

HALBERSTADT: Knapp eine Woche stehen die 950 Bewohner der zentralen Aufnahmestellte (ZASt) unter Quarantäne, da 30 von ihnen positiv auf Corona getestet worden sind. Und seit Tagen beschweren sich die Insassen über schlechte Versorgung mit Essen und Hygiene-Artikel. Die Lage erinnert an die Situation in Suhl (Thüringen), unser-mitteleuropa berichtete – auch dort muss ein Großaufgebot der Polizei die Insassen einer Asylaufnahmestätte am Verlassen des Geländes hindern.

Zäune eingerissen und körperliche Übergriffe auf Security

Am Samstagmittag wurde ein Hungerstreik erklärt, Zäune wurden niedergerissen, was durch das Innenministerium von Sachsen-Anhalt bestätigt wurde. Es soll zu einer körperlichen Auseinandersetzung mit der Security gekommen sein, mehrere Personen wurden verletzt, die Feuerwehr rückte aus und einige Rettungswagen waren ebenfalls vor Ort. Jetzt sichert die Polizei die Einrichtung. Und noch eine Aufgabenbereich muss von der Polizei bewältigt werden: Es wurden sechs Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes angezeigt, die Ermittlungen laufen. Die Frage, ob auch die Randalierer angezeigt wurden, erübrigt sich wohl.

Schutzsuchende stellen „Forderungskatalog“

Eine „Delegation“ der Flüchtlinge ist in Verhandlungen mit Vertretern der ZASt getreten und präsentierten einen „Forderungskatalog“. Inzwischen sind auch  „Sozialarbeiterinnen“ und Vertreter von Flüchtlingsorganisationen mit Dolmetschern eingetroffen und auch sonst läuft im Moment alles nach den Wünschen der Schutzsuchenden. Amtlicherseits wurde zugesichert, dass man bemüht sei, deren Wünschen nachzukommen, nur verlassen dürfen die Herrschaften das Gelände aber nach wie vor nicht. Deshalb wurde ein extra Lieferdienst eingerichtet, der dann „persönliche“ Wünsche erfüllt. Ob es so ein Service für ältere Personen, die schon länger hier leben, ebenfalls gibt, darf bezweifelt werden.

Von Redaktion

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