Litauen: Menschen gehen auf die Straße, um gegen den Massen­zu­strom von Migranten zu protestieren

Bildquelle: FDS

Seit Alex­ander Lukaschenkos Entschei­dung, aus Protest gegen die EU-Sank­tionen den Zustrom von Migranten nach Litauen zuzu­lassen, ist dieser so groß geworden, dass Vilnius den Notstand ausrufen musste. Die Anwe­sen­heit zahl­rei­cher Migranten hat zu heftigen Protesten in der Klein­stadt Dieve­niškės sowie im ganzen Land geführt, in dem bislang nur zwei Prozent der Bevöl­ke­rung Ausländer waren. Die Kommen­ta­toren haben sehr unter­schied­liche Analysen der Situation.

In der Tages­zei­tung Delfi zeigt sich der Direktor des Litaui­schen Zentrums für Menschen­rechte, Jūratė Juškaitė, keines­wegs über­rascht von den Protesten:

„Lange Zeit hieß es, da es in Litauen keine Schwarzen gäbe, könne es auch keinen Rassismus geben… Im vergan­genen Sommer brach eine Welle der Empö­rung aus, als Einwohner von Vilnius, vor allem junge Leute, eine ‚Black Lives Matter‘-Demonstration als Zeichen der Soli­da­rität mit schwarzen Opfern von Poli­zei­ge­walt orga­ni­sierten… Jahre­lang hat man die Augen vor Rassismus und der Ableh­nung von Menschen, die ‚anders‘ sind, verschlossen. Diese Themen wurden als trivial und neben­säch­lich betrachtet, obwohl mehrere Umfragen eindeutig gezeigt haben, dass diese Debatte in unserer Gesell­schaft geför­dert werden muss. Wir begnügten uns mit ein paar Kultur- und Bildungs­pro­jekten, nur um zu zeigen, dass wir etwas tun, aber die blieben bald in Schub­laden stecken.“

Die Migra­ti­ons­po­litik kommt von oben – aus Vilnius – ohne die Bevöl­ke­rung nach ihrer Meinung zu fragen, kriti­siert LRT:

„Leider hat die Regie­rung Lukaschenkos Äuße­rungen über Migranten lange igno­riert und sich nicht auf deren Ankunft vorbe­reitet. Dies führt dazu, dass Entschei­dungen in letzter Minute getroffen werden, ohne die Gemeinden zu konsul­tieren. … Die Situa­tion in Dieve­niškės ist das offen­sicht­lichste Beispiel. Es ist schwer zu verstehen, warum diese Gemeinde zwei Wochen lang nichts von dem Projekt wusste und erst durch die Medien von der geplanten Unter­brin­gung von Migranten in ihren Mauern erfuhr. Noch absurder ist das Verhalten der Beamten, die in dieser kleinen Stadt in Beglei­tung der Polizei eintrafen, offen­sicht­lich in der Absicht, Angst zu verbreiten. Und sie wollen uns glauben machen, dass sie einen Dialog führen. Natür­lich reagierten die Menschen mit Wut. Dies ist kein rassis­ti­scher Akt, sondern ein Protest gegen die Arro­ganz der Regierung.

Quelle: Euro­to­pics


Bild­quelle: FDS

Migra­ti­ons­welle in Litauen: „Sie beschlossen, in unser kleines Dorf einzu­dringen. Es gibt hier mehr Migranten als Einhei­mi­sche“, sagen die Einwohner

Grenz­schutz­be­amte in Litauen sind zuneh­mend damit beschäf­tigt, Menschen abzu­fangen, die illegal aus dem benach­barten Belarus einge­reist sind.

In dieser Woche wurde in einer einzigen Nacht die Rekord­zahl von 170 Migranten festgenommen.

Infol­ge­dessen werden nun 3.000 aus Weiß­russ­land geflo­hene Menschen in Litauen fest­ge­halten, was zu Span­nungen mit den Anwoh­nern führt: „Sie lassen uns nicht in Frieden leben. Sie beschlossen, in unser kleines Dorf einzu­dringen. Hier gibt es mehr Migranten als Einhei­mi­sche. Wir haben Kinder. Wer kann garan­tieren, dass sie sicher sind?“

Quelle: Euro­news


2 Kommentare

  1. Am einfachsten wäre es für die Litauer diese dunklen Herz­chen einfach weiter zu leiten in den Westen in die BRD, die nimmt alles und jeden auf.

  2. Wie kommt das denn? Woan­ders (z.B. hier) gehen die Migranten auf die Straße, um gegen das schlechte Essen zu protestieren.

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