US-Fitch-Ratings lässt Bombe vor Präsi­denten-Wahl platzen: Öster­reich auf „negativ“ herabgestuft

Herab­stu­fung vor Endphase der Wahl zum Bundespräsidenten
Fitch-Ratings stufte den Ausblick für öster­rei­chi­sche Staats­an­leihen von „AA plus“, also bisher „stabil“, auf „negativ“ herab. Fitch begrün­dete den am Sams­tag­morgen in London ange­kün­digten Schritt vor allem damit: Dass die makro­öko­no­mi­schen Aussichten sowie das öffent­liche Finanz­system Öster­reichs durch Abwärts­ri­siken belastet seien, die sich aus der Ener­gie­ver­sor­gung und den Ener­gie­preisen ergäben. Die Rating­agentur nannte dies­be­züg­lich eine mögliche voll­stän­dige und längere Still­le­gung der russi­schen Erdgaslieferungen.

Warum gerade jetzt?

Über den Zeit­punkt der Bekannt­gabe kann nur speku­liert werden: Findet doch morgen in Öster­reich die Wahl zum Bundes­prä­si­denten statt.

VdB wir von allen großen öster­rei­chi­schen Parteien unter­stützt. Die Regie­rungs-Partei ÖVP hat keinen eigenen Gegen­kan­di­daten aufge­stellt. Hängt alles etwa mit der aktuell unfreund­li­chen Flücht­lings­po­litik des öster­rei­chi­schen ÖVP-Bunde­kanz­lers Nehammer zusammen? (UM berich­tete: „Flücht­lings­krise eska­liert.“) Etwa seine Teil­nahme am Gipfel­treffen mit dem unga­ri­schen Minis­ter­prä­si­denten Orban und dem serbisch Präsi­dente Vucic diesen Montag in Buda­pest. Die öster­rei­chi­schen Grünen und deren Kandidat VdB haben – wohl aus Rück­sicht auf die öster­rei­chi­schen Wähler – keinen Protest dagegen erhoben.

„Hohe Abhän­gig­keit von russi­schem Erdgas“

Fitch-Ratings betonte außerdem: Dass Öster­reichs Abhän­gig­keit von russi­schem Erdgas selbst im euro­päi­schen Vergleich sehr hoch wäre. Und das, obwohl der Anteil der russi­schen Importe, gemessen am Gesamt­an­gebot von 80 % vor dem Ukraine-Krieg nun unter 50 % gefallen wäre. Somit revi­dierte Fitch seine bishe­rige Erwar­tung, dass der Wert des öster­rei­chi­schen Brut­to­in­lands­pro­dukts (BIP) im nächsten Jahr um 0,2 % sinken würde. Die Rating­agentur weist dezi­diert darauf hin, dass es sich hierbei um eine deut­liche Abwärts­kor­rektur handelt, da die Fitch-Früh­jahrs­pro­gnose-2023 ein öster­rei­chi­sches Wirt­schafts­wachstum von 2,4 %prognos­ti­ziert hatte.

Rezes­sion erwartet

Fitch erwartet nun also eine Rezes­sion, vor allem im verar­bei­tenden Gewerbe und zwar aufgrund der außer­ge­wöhn­lich hohen Ener­gie­preise, der beschleu­nigten Straf­fung der Geld­po­litik und des Über­grei­fens nega­tiver Auswir­kungen auf wich­tige Handelspartner.

Gleich­zeitig erwartet Fitch aber für dieses Jahr ein BIP-Wachstum von 4,5 %, und zwar deut­lich besser als bisher von 3,3 % – aller­dings bedingt durch die außer­ge­wöhn­lich starke Entwick­lung der öster­rei­chi­schen Wirt­schaft im ersten Halbjahr.

Budget-Defizit steigt

Außerdem soll Öster­reichs Gesamt­de­fizit, und zwar im Verhältnis zum BIP in diesem Jahr 3,2 % errei­chen und im nächsten Jahr auf 3,4 % steigen, aber 2024 wieder auf 2,2 % sinken. Die Gesamt-Staats­schul­den­quote soll von ihrem letzten Höchst­stand von 82,9 % (2020) bis Ende 2024 auf 76,1 % sinken, und zwar in einem Umfeld von nomi­nalem BIP-Wachstum und noch geringen Defiziten.

Trotzdem aber liegt die Staats­schul­den­quote immer noch deut­lich über den 70,6 % vor der Coro­na­virus-Pandemie, sowie der mitt­leren 47 % des BIP, die von der Schul­den­quote der Staats­schuldner von Fitch im „AA“ ‑Band proji­ziert werden – schließt Fitch seinen Bericht.

Dieser Bericht entstand in Zusam­men­ar­beit mit MANDINER, unserem Partner der Medienkooperation

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5 Kommentare

  1. Die Angst der Regie­rung vor dem Rating?
    Das Rating von Öster­reich war offen­sicht­lich als „Tiefer Staat“ schon im Reform­stau der Insol­venz- und Exeku­ti­ons­ord­nung erkennbar. Die Vertei­lung im Zuver­dienst von Einkünften über dem Exis­tenz­mi­nimum gehen in Öster­reich zu 70% an Gläu­biger Fami­lien werden offen­sicht­lich „ausge­presst“.

    Nicht einmal die Grünen in der Regie­rung (Justiz­mi­nis­te­rium) trauten sich das Verhältnis der Vertei­lung des pfänd­baren Einkom­mens auf 40% für Gläu­biger zu kürzen und Fami­lien besser stellen. Die Verjäh­rungs­frist von 30 Jahren für Anspruch auf Rück­zah­lung eines Darle­hens, Forde­rungen aus einem bestä­tigten Konkurs oder Ansprüche aus einem rechts­kräf­tigen Urteil. Das zeigt uns die Schweiz dass es fami­li­en­freund­li­cher geht. (SchKG). Sogar Deutsch­land ist mode­rater zu Gestran­dete. Die Angst vor dem Rating, sagen Finanz­ex­perten wie Ernst Wolff etc.?

    Reform­stau und Mora­to­rium der Behörden aus Covid-19 Stun­dungen bringen das Pensi­ons­system in Bedrängnis. Das Exis­tenz­mi­nimum in Öster­reich wäre an die Armuts­ge­fähr­dungs­schwelle anzu­heben. Der Schuldner sollte als einen Anreiz für Arbeits­leis­tung 60 % Anteil erhalten, also um 50 % mehr als die Gläu­biger. Siehe Schweiz, die könne noch gestalten, da auch der Verschul­dungs­grad geringer ist. (SchKG)

  2. Im Grunde sind alle unge­deckten Staats­an­leihen wert­lose Verspre­chungen und müßten mit E (= Schrott­wert) bewertet werden.
    Das Problem mit der Bewer­tung ist, die Banken hängen zu 100% an den Staats­an­leihen und Wert­min­de­rungen können eine Kata­strophe auslösen. Außerdem halten die Banken eine Mons­ter­menge an Zins-Swap-Deri­vaten, die außer­halb der Bilanz geführt werden. Allein die Deut­sche Bank soll 23 Bios davon halten (das sind 23000 Milli­arden!). Mein lieber Scholli! Wer hier glaubt mit bail in oder bail out was ausrichten zu können, hat nichts begriffen.
    Der Normal­bürger sollte aber wissen, dass bei einer Explo­sion der Deri­va­te­bombe sein Geld­ver­mögen (im Grunde nur NUllen und Einsen) sich über Nacht in Luft auflösen kann.

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  3. Sieh mal an! Wie war das nochmal mit den ABS und CDO? Haben da nicht auch die US Rating Gesell­schaften immer die Best­note ausge­stellt? Wer bezahlt der schafft an!
    Das alles dient nur dazu eine Self Full­fil­ling Prophecy in Ganz zu setzen um dann davon zu profi­tieren. Steckt da nicht viel­leicht George Soros dahinter?

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