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Ansicht von Garmisch, Gemälde von Anton Doll (1826–1887) - Wikimedia,gemeinfrei

Zur Debatte um die massiven Probleme mit der Asyl-Erstaufnahmeeinrichtung Abrams in Garmisch-Partenkirchen (vgl. unseren Beitrag Bürgermeisterin von Garmisch-Partenkirchen schreibt Brandbrief an die Regierung von Oberbayern) erreichte uns nun auch ein Schreiben eines betroffenen Lesers an die Stadtverwaltung, das sich direkt auf den “Brandbrief” der Bürgermeisterin bezieht und die mittlerweile in dem ehemals so idyllischen Ort in Oberbayern offenbar bereits epidemisch gewordenen Zustände ungeschminkt beim Namen nennt; wir zitieren das Schreiben mit der Genehmigung des Verfassers und mit besonderem Dank an ihn, dass er den persönlichen Mut zur Genehmigung einer Veröffentlichung aufgebracht hat:

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

in der zweiten Septemberwoche weilte ich wieder einmal in Ihrem schönen Ort, um an einer zweijährig stattfindenden Tagung teilzunehmen. Wie immer wohnte ich etwas außerhalb um für die vorbereitenden Arbeiten mehr Ruhe zu haben und lief zur Konferenz immer durch die Stadt – immer zu Fuß, denn die Stadt war es wert.

Wie auch die vorherigen Male hatte ich mich wieder auf die Veranstaltung gefreut, was weniger mit dieser selbst, als vielmehr mit dem wunderbaren Ort zu tun hat, in welchem selbige stattfindet. Leider war es dieses Mal anders. Das Gehen durch die Innenstadt machte deutlich weniger Freude als sonst. Obwohl eine Bekannte, für jeden Blinden ersichtlich, bereits einen Begleiter, nämlich mich, hatte, wurde sie immer wieder angemacht. Das einmal so schöne Stadtbild wirkte irgendwie verunstaltet und überall Menschen, bei denen ich – ganz egal wo ich wäre, sei hier betont – wenig Lust zum Verweilen in Geschäften, Cafés oder sonstigen Etablissements verspürte. Da ging man einfach durch und war froh, wenn man im Tagungszentrum angekommen war, wo übrigens ebenfalls ständig die Bereicherer versuchten einzudringen, oder halt später wieder in der gemieteten Wohnung. Wären es Deutsche gewesen hätte man ohne größere Probleme im obigen Satz den Begriff „Gesindel” schreiben können und keiner hätte einen schief angesehen und jeder hätte auch verstanden, dass man da nicht bleiben will. Aber in diesem besonderen Fall sagt man nichts, schreibt nichts und beschließt für sich einfach nur, vorerst auch diesen Ort von der Karte der gemütlichen Standorte zu streichen, die man einmal gerne besuchte. Ohne Ihren Brandbrief wäre das mit dem stillen Ertragen und Wegschlucken auch sicher bei mir so geblieben. Als ich jedoch von Ihrem Brandbrief erfuhr, da dachte ich:

Wie weit soll das alles am Ende noch gehen?

Was müssen wir noch alles aufgeben, opfern, uns wegnehmen lassen?

Wem nutzt das, wenn man schweigt und nur noch erträgt, arbeitet bis zu Erschöpfung, erschafft, was die Bereicherung dann verprassen darf und sich dabei beim Feiern dann auch noch so breit macht und so laut ist, dass man sich selbst eigentlich nur noch an den schmutzigen Rand des Landes gedrängt fühlt?

Das hat ganz sicher nichts mit Rassismus zu tun, auch wenn mir das garantiert sofort vorgeworfen wird. Wenn ich aber das typische Garmisch-Partenkirchen’er Idyll erwarte, dann habe ich nun mal keine Lust auf einen arabischen Marktplatz. Ich muss dann auch einen schwarzafrikanischen Baobab-Treffpunkt nicht gut finden.

„Ja, dann soll er halt weg bleiben, der Herr Nazi”, werden Sie nun vielleicht rufen, aber seien Sie versichert, ich bin kein Nazi… jedenfalls war ich nie einer. Aber es steht zu befürchten, dass man in diesem Land einer werden muss um überhaupt noch klar sagen zu „dürfen”, dass man „typisch deutsch” oder „typisch bayrisch” gebucht und erwartet hat, aber leider etwas ganz anderes bekam. Das Andere wollte und will man aber nicht haben, man hatte es ja auch nicht bestellt… jedenfalls ist es einem keinen Pfifferling und keine Reise wert.

Bin ich deswegen ein Nazi?

Gut, dann sei es eben so.

Viel Erfolg mit dem Brandbrief und bitte geben Sie Bescheid, wenn das Idyll wieder erstanden ist!

Mit freundlichen Grüßen

Dr. rer. nat. habil. Norbert Schwarzer

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