Bachmut das Stalin­grad des Westens?

Von ELMAR FORSTER

 

„Im Krieg ist die Wahr­heit das erste Opfer.“ (Aischylos, 525–456 v. Chr.)

Dass aber diese Wahr­heit ein Kind der Zeit bleibt, dämmert nun auch den west­li­chen Kriegs­pro­pa­ganda-Medien, die seit mehr als einem Jahr nur mehr Endsieg-Phrasen dreschen:

„Experten schlagen Alarm: Opfert Selen­skyj zu viele Soldaten?“ (Bild)

Ja mehr noch wird befürchtet:

„Spaltet die Schlacht um Bachmut jetzt auch die Ukraine von ihren west­li­chen Partnern?“

Bachmut: Symbol des Abnutzungskrieges

Dabei geht es um die ehema­lige 70 000-Einwohner-Stadt, die als Front­stadt nun „zum berühmt-berüch­tigten Symbol des Abnut­zungs­krieges im Osten des Landes geworden“ (Bild) ist. Die Kriegs­treiber-Medien befürchten nichts Schlim­meres, als die Wahrheit:

„Im schlech­testen Fall – nun den Anfang vom Ende der unein­ge­schränkten west­li­chen Unter­stüt­zung der Ukraine.“ (Bild)

USA warnen

Denn selbst inner­halb der ukrai­ni­schen Kriegs­füh­rung ist zwischen Präsi­dent Selen­skyj  und dessen Gene­ral­stabs­chef Salushnyj ein Streit ausge­bro­chen über die rich­tige Stra­tegie. – Aber es kommt noch schlimmer. Denn US-Vertei­di­gungs­mi­nister Lloyd Austin sagte deutlich:

 „Ich will die enorme Arbeit, die die ukrai­ni­schen Soldaten und die ukrai­ni­sche Führung in die Vertei­di­gung von Bachmut gesteckt haben, nicht schmä­lern, aber ich denke, dass es sich dabei eher um einen symbo­li­schen Wert handelt als um einen stra­te­gi­schen und opera­tiven Wert.“

Selen­skyi beschwört den Endsieg

Nur: Selen­skyj lehnt weiterhin jede Empfeh­lung seines Gene­ral­stabs zum Abzug aus Bachmut kate­go­risch ab. Doch fordert die Vertei­di­gung des „Fleisch­wolfs“ Bach­muts, Tausende sinnlos Gefal­lene. Obwahl aber diese Wahr­heit  bisher immer geleugnet wurde, sind nun aber laut „Poli­tico“  west­liche Mili­tärs in Sorge: Dass nämlich sowohl die. für eine Gegen­of­fen­sive vorge­se­henen, ukrai­ni­schen Truppen als auch ein Groß­teil der gelie­ferten Muni­tion in Bachmut verheizt werden.

Muni­ti­ons­mangel

Verschießen doch die Ukrainer Tausende Granaten pro Tag gegen die vorrü­ckenden Wagner-Söldner, welche aber nicht im selben Umfang nach­ge­lie­fert werden können. Ein west­li­cher Diplomat:

„Fehlende Muni­tion und unklare poli­ti­sche Vorgaben aus Kiew hindern die Ukraine daran, sich effi­zient zu vertei­digen.“ (Bild)

So aber dämmert es nun auch inner­halb der Ukraine, dass das sinn­lose Sterben in Bachmut schick­sal­haft für die gesamte Ukraine sein dürfte:

„Wir könnten hier alles verlieren, was wir für diese Gegen­of­fen­siven einsetzen wollten.“

- wie der Mili­tär­ana­lyst Oleh Schd­anow erklärte.

„Stalin­grad – Massen­grab“ (sowje­ti­sche Kriegs­pro­pa­ganda 1942)

Laut Ex-CIA-Oberst Macgregor sieht die mili­tä­ri­sche Wahr­heit für die Ukraine und den Westen düster aus:  So hätten die Russen eine Feuer­rate von 20.000 Artil­le­rie­ge­schossen pro Tag –  während die Ukrainer, inklu­sive NATO-Unter­stüt­zung, nur über einen Bruch­teil davon verfügen.

Und allein allein in den Monaten Dezember, Januar hätte Kiew „tausend Mann pro Tag“ verloren. Und Macgregor listet eine desas­tröse Opfer­quote von sieben oder acht Ukrai­nern in Rela­tion zu jedem getö­teten oder verwun­deten Russen auf.

„Endsieg“-Propaganda

„Doch es gibt einen Hoff­nungs­schimmer am Hori­zont!“ (Bild)

So hofft die Speer­spitze des deut­schen Kriegs­treiber-Jour­na­lismus – wie damals in der Endphase Nazi-Deutsch­landa auf Geis­ter­ar­meen und Wunder­waffen: Dass nämlich…

…„die Ukraine in Bachmut auf Zeit spielt, (um) die Stadt noch so lange zu vertei­digen, bis die massiven zuge­sagten Waffen­lie­fe­rungen im Land einge­troffen sind“. (Bild)

In Wirk­lich­keit aber spielt Kiew mit dem Leben Tausender Soldaten – für eine Kriegs­phan­tas­terei: Dass demnach also…

…“diese Waffen und Soldaten genutzt werden sollen, um viel­leicht auch direkt bei Bachmut tief in russisch besetztes Gebiet vorzu­stoßen.“ (Bild)

„Die Geschichte lehrt dauernd, aber sie findet keine Schüler.“ (Inge­borg Bachmann)

Man erin­nere sich an eine der grau­samsten Schlachten des Zweiten Welt­krieges, die gleich­zeitig zum Nieder­gangs-Wende­punkt für die deut­sche Wehr­macht und das Dritte Reich wurde.

Hitlers Durch­halte-Propa­ganda in der Schlacht um Stalingrad

Der Ober­be­fehls­haber der deut­schen 6. Stalin­grad-Armee, Gene­ral­feld­mar­schall Fried­rich Paulus,  ersuchte Adolf Hitler drin­gend um Kapi­tu­la­tion. Was frei­lich Hitler brüsk ablehnte.

Die berüch­tigte Schlacht um Stalin­grad wurde im Sommer 1942 von deut­schen Truppen gegen das wich­tige Indus­trie­zen­trum aber auch symbo­lisch, wegen des Namens Stalin­grad, begonnen. Trotz anfäng­li­cher Erfolge (die Sowjets wurden Mitte Oktober fast bis zur Wolga zurück­ge­drängt und der vorläu­figen Einkes­se­lung Stalin­grads), konnte Paulus der unnach­gie­bigen Vertei­di­gung der sowje­ti­schen 62. Armee nichts entgegensetzen.

Der Grund: sinkende Ressourcen, Parti­sa­nen­an­griffe und die Grau­sam­keit des russi­schen Winters. Am 19. November star­teten die Sowjets eine Gegen­of­fen­sive, und zwar mit massivem Artil­le­rie­be­schuss gegen die deut­schen Stel­lungen. Danach setzten die Sowjets an zu  Zangen­be­we­gungen von Norden und Süden und kesselten die Deut­schen ein. Die letzte Ausbruchs­mög­lich­keit wurde durch Hitler unter­sagt. Selbst als am 24. Januar Paulus‘ letzter Flug­platz über­rannt wurde, gab Hitler einen – auch mili­tä­risch sinn­losen Durch­hal­te­be­fehl aus:

„Die 6. Armee wird ihre Stel­lungen bis zum letzten Mann und zur letzten Runde halten.“

Paulus kam diesem Befehl bis zum 31. Januar nach, bis er schließ­lich kapitulierte.

Wieder­holt der ukrai­ni­sche Präsi­dent Zelinksy gerade erneut diesen Irrsinn? Damals waren von den mehr als 280.000 Mann unter Paulus‘ Kommando die Hälfte bereits tot oder im Sterben, etwa 35.000 waren von der Front evaku­iert worden, und die rest­li­chen 91.000 wurden in sowje­ti­sche Kriegs­ge­fan­ge­nen­lager verschleppt.

Görings perverse Anleihe beim Nibelungenlied

Und entgegen aller Zeichen des sich anbah­nenden mili­tä­ri­schen Unter­gangs beschwor Göring noch eine schau­rige Szene aus dem deut­schen Natio­nal­epos, dem Nibe­lun­gen­lied, herauf, und zwar die „Saal­schlacht“, in welcher die Burgunder in der bren­nenden Halle in Etzels Burg kämpfen:

„Wir kennen ein gewal­tiges, heroi­sches Lied von einem Kampf ohne­glei­chen, das hieß «Der Kampf der Nibe­lungen». Auch sie standen in einer Halle von Feuer und Brand und löschten den Durst mit eigenem Blut – aber kämpften und kämpften bis zum Letzten.“

Und dann der irrsin­nige Vergleich mit der Schlacht um Stalin­grad: Welches…

„dies einmal der größte Heroen­kampf gewesen sein wird, der sich jemals in unserer Geschichte abge­spielt hat… Jeder Deut­sche muss noch in tausend Jahren mit heiligem Schauer das Wort Stalin­grad ausspre­chen und sich erin­nern, dass dort Deutsch­land letzten
Endes doch den Stempel zum Endsieg gesetzt hat.“

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Unser Ungarn-Korre­spon­dent Elmar Forster, seit 1992 Auslands­ös­ter­rei­cher in Ungarn, hat ein Buch geschrieben, welches Ungarn gegen die west­liche Verleum­dungs­kam­pagne vertei­digt. Der amazon-Best­seller  ist für UM-Leser zum Preis von 17,80.- (inklu­sive Post­zu­stel­lung und persön­li­cher Widmung) beim Autor bestellbar unter <ungarn_​buch@​yahoo.​com>


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18 Kommentare

  1. Der Führer­be­fehl lautete: „…bis zum letzten Mann und zur letzten Patrone.“ Die „Runde“ ist eine falsche Über­set­zung des engli­schen „round“, was neben „rund“ oder „Runde“ auch „Patrone“ bedeutet.

  2. „Und entgegen aller Zeichen des sich anbah­nenden mili­tä­ri­schen Unter­gangs beschwor Göring noch eine schau­rige Szene aus dem deut­schen Nationalepos“

    Dieser morphium- oder opium­süch­tige Schwamm war ein Haupt­grund für die Nieder­lage in Stalin­grad und die vielen Verluste! Zu einem Zeit­punkt als die 6. Armee sich noch hätte mit Leich­tig­keit zurück­ziehen können, gab es eine Führer-Konfe­renz bei der genau das bespro­chen wurde. Schließ­lich haute der mit seiner fetten Faust auf den Tisch und meinte, dass seine Luft­waffe nur mit ihren veral­teten, zu kleinen und flügel­lahmen Ju 52 die 6. Armee aus der Luft versorgen könne, was gera­dezu lächer­lich dumm war, aber immer noch geist­reich genug für den Führer.
    Aller­dings hätte ein gelun­gener Rückzug den Krieg nur verlän­gert, denn auch die 6. Armee hätte niemals ausge­reicht, das Blatt zu wenden.
    Mein Groß­vater war in Stalin­grad und danach 5 Jahre in Gefan­gen­schaft. Der war poli­tisch sehr inter­es­siert, mochte daher weder die Nazis noch die Kommu­nisten und hat niemals etwas Schlechtes über die Russen gesagt.

  3. Möge die Russi­sche Arme der Nato und den USA den gar aus machen damit in Europa wieder ruhe ist.
    Und die US Mari­jo­netten aus Europa vertrieben werden! „Amy Go home“
    Und Deutsch­land ohen Nato und EU wieder erblühen kann als Freund und Partner von Russland.
    Und wir in unserer Kultur und Heimat wieder Herr im Hause werden.

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    • „Peking könnte Waffen über Kasach­stan liefern, aber das wird die kasa­chi­sche Regie­rung nicht dulden, wenn sie gut beraten ist.“
      Ich danke Herrn Keupp für die Klar­stel­lung: Bislang glaubte ich, Russ­land und China hätten 4200 Killer­meter an direkter Grenze, aber jetzt wird mir klar, dass das nur Propa­ganda der Putin­bots ist und in Wirk­lich­keit Hundert­tau­sende von Kilo­me­tern zwischen Russ­land und China liegen, so dass jeder Handel zwischen ihnen über zahl­lose verläss­lich US-treue Zwischen­länder laufen muss und daher auf einfa­chen Befehl aus Washington blockiert werden kann, so dass wir uns über­haupt keine Sorgen wegen Chinas Unter­stüt­zung für Russ­land machen müssen. Herr Keupp, Sie sind ein Genie! (Für einen Betriebswirt.)

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    • Regie­rungs­trou­ba­dour Keupp weint herz­zer­rei­ßend über das Schicksal der armen, armen Krimi­nellen, die zu Wagner gepresst werden… Is schoh klar näh, wir sollten Schwer­ver­bre­cher nicht unter Gene­ral­ver­dacht stellen, trotzdem kommen mir dabei die Goethe­worte in den Sinn:
      „Der Schmer­bauch mit der kahlen Platte! / Das Unglück macht íhn zahm und mild: / Er sieht in der geschwollnen Ratte / Sein ganz natür­lich Ebenbild.“

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      • Gene­ral­ver­dacht, Männe? Bei keinem der Lumpen muss man den Verdacht hegen, dass er mal General wird.
        Ich respek­tiere alle ordent­li­chen „soldiers, sailors and marines“, die für die Vertei­di­gung ihres Landes den Kopf hinhalten, aber wenn Wagners und Azows einander umbringen, kann die Welt davon nur besser werden.

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  4. Wird Bachmut zum Stalin­grad des Westens?
    Ich wusste gar nicht das der Westen und die Nato in die Ukraine einmar­schiert sind
    und schwerste Kriegs­ver­bre­chen begangen haben.

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    • Scheu­klappen sind in der Tat ein gutes Mittel gegen alles, was seit 2014 passiert ist. Man lebt damit viel­leicht nicht unbe­dingt länger, aber sicher­lich schöner.

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  5. Keine Kopf­tuch­mäd­chen auf den Straßen, ansonsten unter­scheidet sich Bakhmut in der Droh­nen­auf­nahme kaum vom derzei­tigen Berlin.

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    • @wish_off

      der humor sollte nie zu kurz kommen))

      aber leider haste recht…und obendrauf
      werden hier auch bald div. rauchsäulen
      gegen den himmel steigen

      doch keiner wusste bescheid

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  6. Millionen vor Selenski geflüchtet, teils nach Westen, teils nach Osten, auch nach Russ­land. Unzäh­lige von Selenski zwangs­re­kru­tierte Opfer. Wofür? Ein mili­tä­ri­scher Sieg würde ihn viel­leicht reich machen, aber die Bevöl­ke­rung zu ewigen Zins­knechten und Befehls­emp­fän­gern des US-Finanz­ka­pi­tals – wie vor allem Deut­sche und Grie­chen und nun auch andere per Teuro­kratie-Infla­tion mit amtli­chem Vorsatz enteig­nete Untertanen. 

    Mit ihrem bürger­li­chen Frei­heits­geist besiegten die antiken Grie­chen 10-fach über­le­gene persi­sche Söldner. Zwangs­re­kru­tierte werden, wenn sie nicht fliehen können, krank, wie auch immer mehr Deut­sche ange­sichts der Arbeits­hetze für Fremd­linge, zuzüg­lich Wucher­steuern und Geldvernichtung.

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    • #alwin
      Selen­skij ist doch ohnehin schon mehr Ami als Ukrainer, er hat sein Vermögen in den USA und ist doch nur ein Hand­langer für die, der treu und brav alles umsetzt was Amerika will. Wenn er Charakter hätte dann würde er selbst mit kämpfen, aber diese Feig­ling versteckt sich lieber in einer seiner Luxus­villen und die Klitschko´s sind nicht anders, ihre Frauen haben sie in Deutsch­land in Luxus Appar­te­ment unter­ge­bracht, sicher kassieren die auch noch von uns Gelder und sind die bedau­erns­werten Geschöpfe.
      Den einen haben sie die Birne zuge­knallt, der andere denkt immer noch, er dreht einen Film und wird bald mit dem Oscar nominiert

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