Götter­däm­me­rung des ameri­ka­ni­schen Dollar-Empires

Bild: shutterstock

Von REDAKTION | Alle Jahre wieder läuft in den USA das gleiche Spek­takel ab: Die USA sind ab einem Zeit­punkt x nicht mehr zahlungs­fähig und die gesetz­liche Schul­den­ober­grenze muss ange­hoben werden. Heuer ist die Lage beson­ders trist: Janet Yellen, die frühere US-Noten­bank­chefin und jetzige US-Finanz­mi­nis­terin, hat nun auch behauptet, dass der Staats­kasse bereits am 1. Juni das Geld ausgehen könnte.
 

2023 wird das Budget­de­fizit in den USA 1,4 Billionen Dollar betragen. Lang­fristig geht man von einer konti­nu­ier­li­chen Stei­ge­rung des US-ameri­ka­ni­schen Haus­halts­de­fi­zits aus. Insge­samt betragen die US-ameri­ka­ni­schen Staats­schulden derzeit 32 Billionen Dollar. Der Haupt­gläu­biger ist die Federal Reserve Bank (FED), die etwa die Hälfte der Staats­schulden hält. Dieser Anteil ist einfach gedrucktes Geld! Mehr Schulden bedeutet einfach mehr Geld drucken, wobei das Wort „drucken“ in diesem Zusam­men­hang nur noch sinn­bild­lich zu verstehen ist. In Wahr­heit werden bloß Zahlen in einen Computer getippt!

Dass diese Geld­schwemme der Noten­bank bisher nicht zu einer Hyper­in­fla­tion geführt hat, hängt mit der Rolle des Dollars als Welt­wäh­rung zusammen. Nach wie vor werden welt­weit die meisten Zahlungen in Dollar abge­wi­ckelt. Die Preise aller wich­tigen Rohstoffe werden auf den entspre­chenden Rohstoff­börsen in Dollar fest­ge­legt. Der inter­na­tio­nale Handel wird nach wie vor vom Dollar domi­niert. Das welt­weite Wirt­schafts­wachstum erfor­dert dadurch immer größere Dollar­mengen, die die Länder der Erde in Bereit­schaft halten müssen. Somit wird verständ­lich, wieso es möglich ist, dass das frisch gedruckte Geld der FED von der Welt­wirt­schaft relativ problemlos aufge­sogen wird. Anders ausge­drückt heißt das, dass die USA an dem welt­weiten Wirt­schafts­wachstum parti­zi­piert, ohne dafür einen adäquaten Beitrag zu leisten. Der „Beitrag“ der USA besteht ledig­lich darin, Zahlen in einen Computer einzu­tippen. Diese Seig­ni­o­rage ist nichts anderes als ein Tribut der gesamten Welt an den Hegemon.

Aus diesem Grund hat die USA auch bisher jeden Versuch, den Dollar als Welt­leit­wäh­rung zumin­dest lokal zu ersetzen, mili­tä­risch unter­bunden (Irak­kriege, Liby­en­krieg). Gaddafi musste sterben, weil er von einer Art Gold­dinar für den Handel in Afrika träumte, Saddam Hussein weil er Öl in Euro handeln wollte!

Durch den Ukrai­ne­krieg hat sich aller­dings das Blatt gewendet. Die Russ­land­sank­tionen zwingen jetzt viele Akteure, insbe­son­dere China, vom Dollar als Handels­wäh­rung Abstand zu nehmen und den Handel vor allem zwischen den BRICS-Länder nur mehr in den jewei­ligen Landes­wäh­rungen abzu­wi­ckeln. Immer wieder ist auch die Rede von einem Währungs­korb der BRICS-Länder, was aber offenbar auf Schwie­rig­keiten stoßt. Rohöl wird in der Zwischen­zeit von Saudi Arabien auch in Yuan gelie­fert. Saudi Arabien war dereinst der wich­tigste US-ameri­ka­ni­sche Verbün­dete bei der Imple­men­tie­rung des Petro­dollar-Regimes, durch das der Dollar nach dem Zusam­men­bruch des Bretton-Wood Systems gerettet wurde. Das Brettom-Wood System bedeu­tete die Konver­tier­bar­keit des Dollars in Gold, was durch die Auswei­tung der Geld­dru­ckerei nicht mehr aufrecht zu halten war.

Der Krieg in der Ukraine ist somit zum Teil auch ein Krieg, bei dem es um die Einhe­gung bzw. Zurück­drän­gung des Dollar­sys­tems geht. Russ­land und China haben beschlossen, gemeinsam den Dollar aus dem Welt­handel zurück­zu­drängen, wo es ihnen möglich ist. Wird der Handel in Dollars einge­schränkt, so sinkt der Spiel­raum der FED risi­kolos, also ohne Infla­ti­ons­ge­fahren Geld zu drucken. Damit werden aber auch die ameri­ka­ni­schen Rüstungs­aus­gaben in Zukunft beschränkt. Dieser Krieg ist somit ein Wende­punkt für das ameri­ka­ni­sche Impe­rium. Das ameri­ka­ni­sche Impe­rium befindet sich klar am abstei­genden Ast. Dies spie­gelt sich schon in nackten Zahlen wider: Im Jahr 2001 betrug der Dollar­an­teil an den globalen Währungs­re­serven 73 Prozent, in der Folge fiel er bis zum Jahr 2021 auf 55 Prozent und sank schließ­lich im Jahr 2022 auf 47 Prozent.

Schon gibt es Analysten, die den Unter­gang Amerikas vorher­sagen, wie z.B. den ameri­ka­ni­sche Radio­mo­de­rator Alex Jones. Die ameri­ka­ni­sche Gesell­schaft hat sich an das Schul­den­ma­chen gewöhnt, wie ein Hero­in­süch­tiger an das Heroin. Eine Entwöh­nung von der Droge wird für die USA zur natio­nalen Kata­strophe werden!


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21 Kommentare

  1. Was passiert mit dem Euro ? China bastelt gerade eine Welt­wäh­rung ! Global gesehen betrug der Yuan-Anteil am Welt­handel diesen März 4,5%. Vergli­chen mit den Vorkriegs­zahlen vom Februar 2022 fast eine Verdrei­fa­chung. Und da der Aufwärts­trend anhält, dürfte der Yuan demnächst die welt­weite Bedeu­tung des Euros über­flü­geln, dessen globaler Trans­ak­ti­ons­an­teil seit Jahren um die 6 Prozent stagniert. incamas.blogspot.com/2023/05/chinas-yuan-eine-neue-weltwahrung.html

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    • Liebe Leute von Incamas SRL! Es ehrt mich zwar, wenn Ihr meine ökono­mi­schen Fach­bei­träge auf ZurZeit lest. Wenn Ihr aber meinen Yuan-Beitrag vom 12.5. (original hier: zurzeit.at/index.php/chinas-yuan-eine-neue-weltwaehrung-entsteht/
      ) in Eurem Blog als 100% Plagiat veröf­fent­licht und damit auch noch Werbung für Eure Firma und Geld­an­lagen in Liech­ten­stein macht, ist der Spaß zu Ende. Ich rate Euch drin­gend, so etwas in Zukunft zu unter­lassen!! Der Autor dieser Zeilen arbeitet haupt­amt­lich für eine Schweizer Invest­ment­firma, und verfügt somit beruf­be­dingt über aller­beste Kontakte in der Eidge­nos­sen­schaft und im Fürs­tentum Liech­ten­stein. Das Land­ge­richt Vaduz betrachtet Urhe­ber­rechts­ver­stöße keines­wegs als Baga­telle. Da hilft Euch auch nicht ein Rechts­sitz in Para­guay. Mit einem liech­ten­stei­ni­schen Titel könnte man nämlich problemlos Eure Provi­sions- und Retro­zes­si­ons­an­sprüche bei Dritt­schuld­nern im Fürs­tentum pfänden lassen…

  2. Waeh­rungen haben gedeckt zu sein, uralt Hut, wobei die USA die Waeh­rungs­ge­schichte um eine Gewalt­de­ckung berei­cherten, was immerhin solange nur gut funk­tio­niert bis an STAERKERE geraet!
    Der vorbe­schrie­bene Umstand trat ein und deren Haupt­teil­nehmer, eben die Brics-Staaten haben gros­sen­teils dazu noch A‑Waffen und Hyper­schall-Raketen plus Flug­zeuge, die techn.Ueberlegenheit der USA, Grund­vor­aus­set­zung einer gewalt­ge­deckten Waeh­rung ist dahin, Inves­ti­ti­ons­ruinen Flug­zeug­traeger also.…..
    Und so entschwindet Super­macht USA, sang- und klanglos zuerst wirt­schafts- und finanz­po­li­tisch und alsdann auch die Gewalt­de­ckung des Dollars, da kostenintensiv.…
    Werden also die Verbuen­deten der USA, nament­lich die Euro­paer und Japan plus Austra­lien diese o.g.Deckung weiter tragen wird zur Frage!
    Alf v.Eller Hortobagy
    unabh.Politikberater
    und
    Jurist

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  3. Das einzige Problem mit den Yuan ist, dass man damit nur in China Waren kaufen kann.
    Und China produ­ziert ja nichts für den Weltmarkt.
    Na ja, bis viel­leicht auf.….….….….….….….….….….….….….……
    Óh-òh.

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  4. bis das bei den EU granden ankommt
    wird rom und paris brennen…
    hocken doch lauter u.s. pfaffen an den
    immer volleren luft­geld EU fresstöpfen
    derweil dem volk viren, zinssklaventum
    und komplett­über­wa­chung im all_in
    paket verordnet wird.

    die weitaus grösste partei sind seit
    mehreren wahl­pe­ri­oden die system
    ange­fres­senen, also die bürger die
    dieses korrupt hypokratische
    polit­system schon lange in die
    müll­tonen der moderne warfen.

    sie können sich zu tode groko’en
    die mehr­heit hat keine lust mehr
    auf ami bett­vor­leger politsubstrat
    und atlantik media dünn­schiss diktat

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    • Wie viele Jahre unken Sie das schon, eilin? Die große Mehr­heit sieht das anders, sonst würde sie anders wählen. Ihre Meinung ist ein 10%-Gettho nörgelnder Unzu­frie­dener, die für ihr eigenes Elend immer andere verant­wort­lich macht, vor allem „die Politik“.

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      • Deine Beiträge können schon gar nicht mehr dümmer werden, aber sie werden erkennbar immer mecha­ni­scher. Letzte spinale Zuckungen?

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    • Man könnte ja sogar jedem Bundes­land eine eigene Währung verpassen, oder wie früher noch klein­tei­li­gere Stammes-Einheiten schaffen, jede mit Talern, Dukaten, Hellern, Kreu­zern, Schil­lingen, Denaren, Groschen etc. Alle paar Kilo­meter eine Abzocke-Wech­sel­sta­tion. Das wär doch was, nicht wahr, Spitz­bube? So sieht Fort­schritt bei Ihres­glei­chen aus.

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  5. Die Wirt­schaft des Westens ist stark geschwächt, darum tut Russ­land alles nur mögliche, um sich nicht zu beeilen. Erstens schont sie ihre Kraft, zwei­tens arbeitet die Zeit für Russ­land. Ich glaube nicht, dass der Kriegs­aus­gang in der Ukraine Einfluss auf die ameri­ka­ni­schen Präsi­dent­schafts­wahlen. Ich denke, dass wir im November 2024 Licht am Ende des Tunnels sehen werden. Die Prozesse, welche wir in den unter­schied­lichsten Teilen der Welt: Südame­rika, Afrika, Asien, beob­achten, zeigen uns, das Russ­land die rich­tige Entschei­dung bezüg­lich der globalen Konfron­ta­tion mit dem Westen getroffen hat.“

    Russ­land ist an der Fort­füh­rung des Krieges inter­es­siert, um die Aktiva der NATO, im Zuge ihres Erschei­nens im Theater des Kampf­ge­sche­hens, in homöo­pa­thi­schen Dosen vernichten. Ebenso ist Russ­land an der Schwä­chung von Wirt­schaft und Finanz­sektor (Dollar + Euro) inter­es­siert und nutzt dabei den Zeit­faktor und seine vielen Verbün­deten (BRICS / Plus) Uhr im eigenen Inter­esse. Das ist die einzige Stra­tegie, die es Russ­land erlauben wird seinen alten Gegner lang­fristig zu neutralisieren.

    Die Zeit arbeitet für Russ­land, der Westen wird schwä­cher und die Liefe­rung von F‑16 ist nur ein Ablen­kungs­ma­növer vom Verlust von Bachmut und wird auf den Kriegs­ver­lauf keinen Einfluss haben.“

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    • Das haben Sie jetzt aber schön erklärt, dass Russ­land den Angriffs­krieg gegen die Ukraine gar nicht wegen den russi­schen Minder­heiten dort führt, sondern aus impe­ria­lis­ti­schen Motiven mit Welt­macht­ge­lüsten. Dann dürfte die Ukraine ja erst der Anfang sein auf dem von Ihnen vorge­zeich­neten Weg.

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    • moin kinski
      nicht das, das licht welches man am „ende“ des tunnel’s wahr­nimmt der d‑zug ist der uns mit hoher geschwin­dig­keit entgegen kommt…
      mfg

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  6. Weil es eben ein regel­mäßig wieder­keh­rendes Ritual ist, muss man dem nicht so viel Bedeu­tung zumessen. Eine Götter­däm­me­rung des ameri­ka­ni­schen Dollar-Empires war das noch nie und ist es auch jetzt nicht.

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  7. ist nichts anderes als ein Tribut der gesamten Welt an den Hegemon.

    Die Völker zahlen also Tribut an den selbst­er­nannten Hegemon, der mora­lisch und mensch­lich nichts taugt. Ein Krakenarm war auch der gestern disku­tierte Henry Kissinger. Wie eine Spinne über­ziehen solche Leute die Völker mit ihrem giftigen Netz. Wir alle müssen da raus!!!
    Uner­kannt blieb diese Unge­heu­er­lich­keit und Frech­heit durch das Vertu­schen durch die Medien. Wenn der Dollar fällt, muß auch das globale Medi­en­im­pe­rium der paar Fami­lien fallen, wie Murdoch, Maxwell…

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  8. So ein Affen-Theater wie in diesem Jahr gab es meiner Meinung nach noch nie obwohl jedes Jahr um die Erhö­hung der VERSCHULDUNGSGRENZE pala­vert wurde (wie von den Indianern).
    Aber irgend­wann muß doch der ZENIT des ENDES erreicht sein, oder ?

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    • Nein. Das ist nur Theater im poli­ti­schen Show­ge­schäft. Die Repu­bli­kaner rasseln mit den Säbeln. Sie werden sich einigen, wie jedes Jahr.

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