Viktor Orbán feiert die slowa­kisch-unga­ri­sche Freund­schaft in Eszt­ergom (Gran)

Foto: Facebook / Visegrád Post

Die slowa­kisch-unga­ri­sche Freund­schaft ist ein wieder­keh­rendes Thema in den öffent­li­chen Äuße­rungen des unga­ri­schen Minis­ter­prä­si­denten Viktor Orbán, der keine Gele­gen­heit auslässt, sie zu feiern, wie am Montag, den 11. Oktober in Gran (Eszt­ergom) in Beglei­tung seines slowa­ki­schen Amts­kol­legen Eduard Heger anläss­lich des zwan­zigsten Jahres­tages der Einwei­hung der Maria-Valeria-Brücke, die die unga­ri­sche Stadt Gran mit dem slowa­ki­schen Šturovo am anderen Donau­ufer verbindet.

„Wir sind keine Feinde, sondern Waffenbrüder“

Freund­schaft und Bündnis [zwischen Ungarn und der Slowakei] sind der Schlüssel zu unserem Über­leben“, sagte er.

„Es kann kein erfolg­rei­ches Ungarn ohne erfolg­reiche Slowakei geben und umgekehrt.

[…] An der Grenze zwischen zwei Ländern, die getrennt und gemeinsam eine harte Lektion aus der Aggres­sion der Besatzer des letzten Jahr­hun­derts gelernt haben, ist es leicht zu erkennen, dass wir Slowaken und Ungarn keine Feinde, sondern Waffen­brüder sind […]

Unfreund­schaft ist zwischen den Ländern Mittel­eu­ropas unnötig. Die Garantie für unser Über­leben ist Freund­schaft und die Bildung eines Bündnisses

[…] Die Maria-Valeria-Brücke bleibt ein Symbol dafür, dass wir die Zukunft Europas sind. Wir dürfen nicht zulassen, dass jemand die Brücken zwischen uns wieder abreiße.“

Inner­halb dieses Jahr­zehnts sollen vier weitere Brücken zwischen der Slowakei und Ungarn über die Donau gebaut werden.

Projekt zum Kauf von Acker­land in der Südslowakei

Diese schönen Worte können jedoch nicht darüber hinweg­täu­schen, dass zwischen Ungarn und Slowaken ein gewisses Miss­trauen herrscht, das sich u.a. in der

nach der Inter­ven­tion von Eduard Heger bei Viktor Orbán am 11. Oktober in Grab schließ­lich aufge­ge­benen Initia­tive zum Erwerb von Acker­land in großem Umfang – ohne vorhe­rige Absprache mit Preß­burg – durch einen unga­ri­schen Staatsfonds,

wider­spie­gelt.

Eine erste Inter­ven­tion des slowa­ki­schen Außen­mi­nis­ters Ivan Korčok (SaS) bei seinem unga­ri­schen Amts­kol­legen Péter Szij­jártó am 5. Oktober trug offenbar nicht gleich die erhofften Früchte. Der Verzicht wurde am 12. Oktober von Viktor Orbán gegen­über Ivan Korčok schrift­lich bestä­tigt, der daraufhin erklärte:

Ich denke, dies bestä­tigt die Notwen­dig­keit gegen­sei­tiger Konsul­ta­tionen und eines inten­siven Dialogs über alles, was wir in unseren bila­te­ralen Bezie­hungen tun“.

In einem ähnli­chen Zusam­men­hang hatte Rumä­nien seine Rechts­vor­schriften geän­dert, um die Veräu­ße­rung von Acker­land auf rumä­ni­schem Gebiet zu verhindern.

Die Frage der unga­ri­schen Minderheit

Die Tatsache, dass die Südslo­wakei, in der sich diese Lände­reien befinden, die der unga­ri­sche Staat zu kaufen beab­sich­tigte, ebenso wie die slowa­ki­sche Stadt Šturovo (Párkány) gegen­über von Eszt­ergom, über­wie­gend von Magyaren bewohnt wird, die von den Ungarn als durch Trianon getrennte Brüder betrachtet werden und in denen die Slowaken nach wie vor eine Art fünfte Kolonne sehen, trägt dazu bei, dass eine von beiden Seiten gewünschte Freund­schaft wegen weniger versöhn­li­cher Erklä­rungen auf beiden Seiten manchmal rasch ins Wanken gerät.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei VISEGRÁD POST, unserem Partner in der EUROPÄISCHEN MEDIENKOOPERATION


 

2 Kommentare

  1. Tja ich fürchte nur, Orban wird sich nicht halten können. Projekt Regime Change läuft bereits, wenn ich mir die heutigen Nach­richten anhöre und den angeb­lich partei­losen Heraus­for­derer und seine Vita ansehe

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