Meinungs­um­frage in Ukraine: Ist das noch der Krieg der Ukrainer?

Von JOHANN LEONHARD | Eine reprä­sen­ta­tive Umfrage des Insti­tuts rating­group unter der ukrai­ni­schen Bevöl­ke­rung zeigt: Die Zustim­mung zum Krieg schwindet. Dafür macht sich Kriegs­mü­dig­keit und Frus­tra­tion breit. Auf die NATO oder die EU will man nicht mehr vertrauen. Und auch den kommenden Wahlen steht man skep­tisch gegen­über. Ein gefähr­li­ches Zeichen für den amtie­renden Präsi­denten, der sich bald wieder­wählen lassen will. 
 

Stim­mungs­bild einer Nation im Krieg:

„Denken Sie, der Krieg zwischen der Ukraine und Russ­land hätte vermieden werden können?“

Eine gela­dene Frage. Schon hier­zu­lande muss man höllisch aufpassen, was man dazu sagt. Umso erstaun­li­cher: Immerhin 30 Prozent der befragten 1.500 Ukrainer ab 18 Jahren sind ganz oder teil­weise der Meinung, dass die Feind­se­lig­keiten hätten verhin­dert werden können. Die Meinung wird in der Ost-Ukraine sogar noch stärker vertreten als in Kiew.

Gefragt nach ihrer größten Angst, geben die Ukrainer nicht an, dass ihr Präsi­dent abge­wählt werden könnte oder die Hilfs­lie­fe­rungen aus dem Westen zur Neige gehen, sondern sie befürchten viel­mehr „einen Verlust ihrer staat­li­chen Exis­tenz“ (44 Prozent) bzw. den „Über­gang zu einem lang­an­dau­ernden Krieg“ (39 Prozent). Aus der Umfrage geht außerdem hervor, dass 56 Prozent der Befragten Ukrainer glauben, ihr Land sei nach dem Krieg „bei NATO und EU verschuldet“ – für die gelie­ferten Waffen und Hilfsmittel.

Fragt man die Ukrainer ganz persön­lich, was ihnen die größte Angst macht, geben sie an, dass die Vorstel­lung, „im Laufe der Okku­pa­tion irgendwo an die Rand­be­zirke Russ­lands verschleppt zu werden“, sie beson­ders ängs­tigt. 50 Prozent der Befragten haben Angst davor, „ihre Heimat zu verlieren, ohne Möglich­keit, wieder zurück­zu­kehren“. Immerhin noch 29 Prozent fürchten sich, dass die Möglich­keit für ihr Land, sich zu einem freien und demo­kra­ti­schen Staat zu entwi­ckeln, jetzt verpasst wurde. Auch ihre eigene Frei­heit sehen sie dadurch bedroht.

Beson­ders hinsicht­lich der bevor­ste­henden Wahlen zeigt die Umfrage ein klares Bild. 84 Prozent der 1.500 Befragen halten es für unmög­lich, in der „aktu­ellen Situa­tion einen Präsi­denten zu wählen“. Nur etwa 13 Prozent sehen den Krieg nicht als Hindernis für faire Wahlen. Gleich­zeitig glauben 38 Prozent der Ukrainer, dass eine Verän­de­rung des Staats­ober­hauptes an der Front­si­tua­tion gar nichts verän­dern würde. Rund 36 Prozent denken sogar, ein Wechsel an der Spitze könnte die mili­tä­ri­sche Lage verschlechtern.

Über­haupt keine Illu­sionen machen sich die Ukrainer hinsicht­lich ihrer NATO-Mitglied­schaft. 64 Prozent sagen, dass sie nicht an eine Mitglied­schaft im Laufe des nächsten Jahres glauben. Nur 29 Prozent sind opti­mis­ti­scher. Fragt man die Ukrainer, welche ihrer Nach­barn sie am vertrau­ens­wür­digsten finden, taucht Deutsch­land gar nicht auf. An erster Stelle steht Polen (88 Prozent). Dann Groß­bri­tan­nien (81), die USA (81), Tsche­chien (70), die Türkei (47) und Ungarn (17).

Der Pauken­schlag der Umfrage: 71 Prozent der befragten Ukrainer geben an, dass sie glauben, dass sich die NATO und die EU haupt­säch­lich um ihre eigenen Inter­essen kümmert, und die Ukraine für die Errei­chung dieser Inter­essen „benutzt“ wird. Nur 24 Prozent denken, dass die Inter­essen der Ukraine im Vorder­grund stehen und die EU „helfe, wo sie kann“. Noch klarer: 71 Prozent glauben, dass NATO und EU die Ukraine nur so lange unter­stützen werden, wie es ihnen nützt. Möglich wären sogar Hinter­zimmer-Deals mit Putin. Nur 32 Prozent sind sich sicher, dass NATO und EU die Ukraine „unter allen Umständen“ unter­stützen wird.

Wann glaubst Du, wird in der Ukraine wieder Frieden herr­schen“? Die alles entschei­dende Frage. 22 Prozent glauben, dass der bewaff­nete Konflikt noch 2023 enden kann. 32 Prozent sagen immerhin 2024. Dennoch: 30 Prozent meinen, der Krieg wird noch 2 Jahre oder länger dauern.


Bitte unter­stützen Sie unseren Kampf für Frei­heit und Bürgerrechte.
Für jede Spende (PayPal oder Bank­über­wei­sung) ab € 10.- erhalten Sie als Danke­schön auf Wunsch ein Dutzend Aufkleber „CORONA-DIKTATUR? NEIN DANKE“ porto­frei und gratis! Details hier.

Quellen:

www.presseportal.de/pm/171514/5576581

europeanconservative.com/articles/news/survey-majority-of-ukrainians-mistrust-nato-and-eu/

www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/neue-zahlen-innenministerium-ausreise-flucht-vor-russlands-krieg-so-viele-maenner-kamen-aus-der-ukraine-nach-deutschland-li.318867



 

35 Kommentare

  1. Das ist kein Wunder, daß die Ukrainer einen Stell­ver­tre­ter­krieg wittern. Jeder klar denkende Mensch erkennt den.
    Wenn so mäch­tige Orga­ni­sa­tionen wie EU, Nato, USA sich für einen Krieg eines einst unbe­deu­tenden Landes inter­es­sieren und da hinein Waffen liefern, dann wird einem schon schwin­delig. Dann sieht man, daß man die Sache nicht in der Hand hat.

    21
    6
    • Die „Geschichte“ hinter der „Geschichte“ kris­tal­li­siert sich eben zuneh­mend heraus, selbst für die Oohgraiener. Zumin­dest für jeden unge­spritzten, noch bei klarem Menschen­ver­stand seienden.

      9
      5
      • Die Geschichte hinter der Geschichte ist folgende, lieber Bierschinken:
        Eine russ­land­hö­rige Regie­rung, die 2014 demo­kra­tisch abge­wählt worden war, wollte nicht abtreten. Das ukrai­ni­sche Volk hat sich auf dem Maidan mutig durch­ge­setzt. Das hatte was von der DDR bei der Wende. Putin kann das bis heute nicht verwinden, er strebt immer noch ein gross­rus­si­sches Reich an, wozu u. a. auch die Ukraine gehören soll.

        5
        16
        • Die russen­freund­liche Regie­rung wurde von der CIA gestürzt, mit Hilfe von west­li­chen EU-Geheimdiensten.
          Damit kamen die Ukra­nazis – Bande­risten – an die Macht, die nur noch ihre Nazi­pläne auf dem Plan hatten und fingen an Russen zu ermorden und zu vertreiben…

          15
          4
  2. Aus der darge­stellten Umfrage lässt sich nichts Pro-Russi­sches heraus­lesen. Die Ukrainer wollen ihr Land behalten und sich gegen die Verein­nah­mung durch Putin wehren. Und anschei­nend stehen sie zu Ihrer Regierung.

    8
    21
    • Wie sieht eigent­lich Selenski von innen aus? Gibt es da für ein mensch­li­ches Kolo­skop wie dich irgend­etwas Interessantes?

      10
      5
      • Sie können wohl nur Belei­di­gungen. Tröst­lich ist, dass mit Leuten Ihres Bildungs­standes die natio­nale Revo­lu­tion nicht gelingen kann.

        6
        10
        • Heul leiser, Pisse-Paulchen!
          Hier ist etwas für dein schwa­ches Hirn:
          Wovon haben die BRICS wohl mehr – ein rasches Ende des Krieges und ein paar Quadrat­ki­lo­meter Acker­land für Russ­land, oder die unbe­grenzte Fort­set­zung eines Krieges, in dem der Westen seine gesamte Bewaff­nung und „Hilfen“ in Milli­ar­den­höhe verpulvert?
          Hilfe­stel­lung: Warum wohl zündeln die BRICS in Nord­afrika, Korea, Nahost, Taiwan?

          1
          5
        • @Kritiker-Paulchen
          Können kann ich schon, aber etwas anderes verdienst du einfach nicht.
          Du hast in der Grund­schule wahr­schein­lich bei jedem deiner vielen Fünfer „Das ist unfäääär­h­uh­uhuu!“ gewimmert.

          2
          4
          • Liebe Spritz­fla­sche, heulen tun doch hier nur Sie und Ihres­glei­chen, weil hier jemand ist, der anders denkt und das können Sie nicht verknau­sern. Argu­men­tativ kommen Sie über dumpfe Belei­di­gungen nicht hinaus, s. o.. Seien Sie dankbar, dass die Mode­ra­tion Ihnen diese durch­gehen lässt.

            3
            4
          • @Kritiker
            Ich habe kein Problem mit Anders­den­kenden, wohl aber mit Nicht­den­kenden wie dir, die ihre dümm­li­chen „Beiträge“ aus der Springer-Presse abtippen.
            Im Übrigen nehme ich zur Kenntnis, dass du mir nicht wider­spro­chen hast.

            2
            3
          • Liebe Spritz­fla­sche, ich mag die Sprin­ger­presse nicht. Und es lohnt nicht, sich mit dümm­li­chen Typen wie Ihnen ausein­an­der­zu­setzen. Im rechten Lager gibt es viele mani­pu­lier­bare Trottel wie Sie, aber nur wenige intel­li­gente Menschen. Deswegen wird das auch nichts mit der natio­nalen Revolution.

            3
            3
        • @Kritiker
          „Sie können wohl nur Belei­di­gungen. Tröst­lich ist, dass mit Leuten Ihres Bildungsstandes…“
          Spot the contradiction.

          3
          4
    • Wer als Ukrainer jetzt noch zu Elendski steht, zeigt damit nur, dass er nicht begriffen hat, dass nicht vorge­sehen ist, dass die Ukrainer am Ende IRGENDETWAS haben sollen. (Außer Blind­gän­gern in jeder Acker­furche, natürlich.)
      „You vil own nozzink and you vil be happy.“ Batt ze seckend is opschonäll.

      16
      6
    • Wie wohl so eine Umfrage 1939 im 1000 Jährigen Reich mit unserem Gröfatz ausge­gangen wäre.

      Hätten sich wohl auch seeehr viele „Kritiker“ zu Wort gemeldet.

      6
      6
    • Denen geht es wie den Deut­schen mitt­ler­weile. Ein falsches Wort und die Polizei steht Früh­mor­gens vor der Tür. Melde­mu­schis und Kalfak­toren werden hier wie dort ermutigt.

      2
      3
  3. „Fragt man die Ukrainer, welche ihrer Nach­barn sie am vertrau­ens­wür­digsten finden…“

    Ob WIR die Ukrainer vertrau­ens­würdig finden (Nord­stream?!), spielt ja zum Glück keine Rolle – es reicht den selbst­er­nannten Herren der Welt in DC, wenn wir zahlen und, wenn die nächste Eska­la­ti­ons­stufe erreicht wird, für Käffer mit Namen wie Krema­torsk und Kaput­topol freudig sterben.

    17
    6
      • Ich freue mich, dass ich Sie mit meinen Beiträgen so sehr emotional berühre, dass Sie mir sogar ihren Nick widmen. Ich bemühe mich, Sie weiterhin herauszufordern.

        5
        10
  4. Reprä­sen­tativ ist diese Befra­gung mit 1500 Personen wohl eher nicht. Sie zeigt viel­leicht eine Tendenz. Aber in der gegen­wär­tigen Situa­tion werden die Antworten auch geprägt von Angst vor irgend­wel­chen Konse­quenzen bei den Aussagen.

    13
    6
      • Und auch hier gilt wieder: wer lesen kann ist klar im Vorteil!
        Aber am einfachsten, Sie gehen direkt selbst in die Ukraine. Als Kritiker müssen Sie dort nämlich gar nicht lange und umständ­lich an Umfragen teil­nehmen, sondern dürfen sofort an die Front!

        12
        5
      • SIE sind doch immer der Verfechter der Stati­tiken. Wieviel Prozent mögen wohl 1500 Personen in der Ukraine sein. Und ich wieder­hole gern nochmal : Glaube nur der Statistik, die du selber gefälscht hast. Wer bitte sagt denn, dass die Befragten alle ihre tatsäch­liche Meinung verkündet haben.

        3
        4
        • Oh Hummel, die DDR war doch immer so stolz auf ihr Bildungs­system. Das kann ich gar nicht nach­voll­ziehen. Für die Umfrage, nach der die AfD 20% hat, wurden auch nicht alle Wähler befragt, sondern nur eine reprä­sen­ta­tive Stich­probe von Wählern. Mir ist gar nicht aufge­fallen, dass Sie die in Frage gestellt haben.

          3
          3
          • Das ist ein völlig unsin­niger Beitrag und beant­wortet keines­wegs meine Bedenken zur Befra­gung der Ukrai­ni­schen Bevöl­ke­rung. Ich weiß eigent­lich garnicht, was ihr Beitrag soll : beschimpfen Sie jetzt die Bildung in der DDR ? Ich könnte mich fast belus­tigen ob ihres Kommen­tars , der aber sowas von daneben liegt ! Mein Vorschlag : ERST DENKEN, dann antworten.

            2
            0
  5. Die Frage müßte anders lauten : War es jemals der Krieg der Ukrainer ?? Nein ! Es war von Beginn an ein dreckiger Stell­ver­tre­ter­krieg der Dreck­samis, von langer Hand vorbereitet.

    30
    6
  6. In die Höl… mit Elendesskiy.
    Das Volk auch dort will endlich Frieden.
    Denn was versäumen sie täglich durch Blockade und Hetze gegen den größten Land der Welt und Reich an Natur und Rohstoffen.
    Der Schuld liegt in Übersee, sie sind wahn­sinnig geworden.
    Die Abrech­nung wird auch dort kommen.

    22
    7
  7. Meiner Ansicht nach ist und war dieser Krieg niemals ein Kieg der Ukraine.
    Es ist ein Krieg der USA-Verbre­cher, die seit über 20 Jahren alles Wert­volle in der Ukraine an sich gerissen haben.
    Den Krieg gibt es nur, weil die Amis, Engländer und andere skru­pel­lose Milli­ar­därs­klüb­chen Rußland schwä­chen wollen.
    Dafür opfern sie gerne ahnungs­lose und mit Bande­rismus versiffte Ukrainer.…
    Und zerstören mit den ange­ord­neten Sank­tionen natür­lich auch Europa.

    28
    7
  8. Es war m. A. n. nie wirk­lich der Kr.eg der Ükra.ne – aber sie haben sich sozu­sagen kaufen, aufhetzen, einwi­ckeln lassen durch u. a. Trig­gern der GIER. 

    Meiner Ansicht nach.

    14
    7
  9. Ist es nicht, war es nie.
    Die RF möchte sich die reichen Ostteile der Ukraine sichern, die USA/NATO den Rest des Landes zur Ansied­lung afra­bi­scher Edel­men­schen frei­räumen. Für das ukrai­ni­sche Volk kämpft niemand.

    7
    14
  10. Sind BRD-Kriegs­treiber-Waffen­lie­fe­rungen deut­sche Waffenlieferungen?
    Sind BRD-Kriegs­treiber-Feind­bild-Objekte für Deut­sche Freunde oder Feinde?

    1
    7
      • Nein, defi­nitiv nicht. Denn allein die sog. „Drei- Elemente- Lehre“ der Staats­de­fi­ni­tion unter Völker­rechts­ver­bind­li­chem Aspekt verneint, dass es ein deut­sches Volk geben kann und gibt.

        Aber die sog. Wessis kennen ja nicht mal das Schul­fach „Staats­bür­ger­kunde“. Früher als Schüler habe ich dieses Fach nicht gemocht, heut­zu­tage jedoch erkenne ich den Wert des damals geschulten Stoffes. Und behaupte damit, den noch viel mehr schu­lisch minder­be­mit­telten jenseits der dama­ligen Demar­ka­ta­ti­ons­linie bildungs­tech­nisch über­legen zu sein. Weitere Beweise dafür liefert die schwule, pädo­phile Ampel in Berlin und das korrupte Brüssel nahezu viertelstündlich.

        Bärbock, Habeck, Scholz, vdL, Lauter­bach, Stein­eier, Lang und noch viel mehr.

        10
        6

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein