web analytics
Telldenkmal mit Bronzestatue von Richard Kissling und Hintergrundbild von Hans Sandreuter in Altdorf (Kanton Uri, Schweiz) · Foto: Хрюша / Wikimedia CC 3.0

Im Internetradio mitgehört und mitgeschrieben von Wilhelm Tell
 

Afrika – Aufgrund der Schwierigkeiten bei der Versorgung mit Lebensmitteln infolge des Ukrainekrieges werde der Migrationsdruck aus Afrika zunehmen. MR.hu

Algospeak – In sozialen Medien wie Instagram, TikTok oder Twitter werden rechtswidrige Inhalte oder auch Begriffe rund um Porno und Sex mittels künstlicher Intelligenz erkannt und entfernt. Wer aber trotzdem über Nippel reden will, schreibt im Post einfach «Nip Nops» und der Alogrithmus merkt’s nicht – noch nicht. Diese neue Geheimsprache wird als Algospeak bezeichnet. Eine Wortschöpfung aus Algorithmus und der englischen Vokabel speak. Teilweise werden auch komplett neue Wörter erfunden wie «spicy eggplant» für Vibratoren. «Wer ein neues Wort erfindet, hat die grössere Chance, von Algorithmen nicht entdeckt zu werden, als wenn nur ein Buchstabe ausgetauscht wird», sagt Janis Goldzycher, Doktorand am Institut für Computerlinguistik der Universität Zürich. Er forscht an der automatischen Erkennung von Hassrede im Internet. Das Phänomen der ausweichenden Sprache in den sozialen Medien sei kein neues. Im Bereich der Hasskommentare habe sich in den letzten Jahren bereits eine solche Kultur entwickelt. Wer moderne Algorithmen umgehen wolle, müsse aber wirklich kreativ sein. Denn diese werden immer besser. Wer auf Schweizerdeutsch textet, hat die besseren Chancen, dass seine Inhalte nicht blockiert werden. «Der Schweizer Markt ist deutlich kleiner», sagt Martin Volk, Computerlinguist an der Universität Zürich. Sprich: Es gibt schlicht weniger Leute, die auf Schweizerdeutsch posten, was wiederum weniger Lerninhalte für die Algorithmen bietet. Bei der Sprachidentifikation kommt es immer wieder zu Fehlern. «Weil deutsche Wörter wie beispielsweise „dick“ auf Englisch etwas ganz anderes bedeuten, wurden auch schon harmlose Tweets gelöscht», so der Computerlinguist. Grundsätzlich hinken die Plattformbetreiber aber hinterher. «Sie reagieren auf die neuen Ideen und Strategien der User», so Goldzycher. Einerseits bewirtschaften die Firmen Listen mit blockierten Wörtern, andererseits werden die Algorithmen und komplexen Sprachprogramme fortwährend trainiert. «Bei grossen Plattformen werden die Algorithmen manchmal sogar im Wochenrhythmus schlauer gemacht», so Martin Volk, Computerlinguist an der Universität Zürich. Wie viel die Tech-Giganten darin investieren, sei aber unklar. SRF.ch

Belarus – Die Wirtschaft von Belarus befindet sich im Strukturwandel. Das sagte Wirtschaftsminister Alexander Tscherwjakow der Telegraphenagentur BelTA im Anschluss an die Sitzung der Repräsentanten Kammer der Nationalversammlung. Nach der Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes im Zeitraum Januar-April 2022 gefragt erwiderte der Minister, die Wirtschaft funktioniere stabil. Die Regierung analysiere ununterbrochen die Situation in allen Sektoren und Regionen des Landes. Problematische Fragen würden schnell angesprochen und Lösungen gefunden. Einer besonderen Kontrolle würden Unternehmen unterliegen, die man als BIP- und stadtbildende Unternehmen bezeichnen könne. „MAZ, MTZ, BELAZ, Gomselmasch, Minsker Motorenwerk und andere Flaggschiffe der Industrie sind komplett ausgelastet. Ihre Auftragsbücher sind für die nächsten 3 bis 4 Monate ausgeschrieben. Ausserdem deuten die jüngsten Daten der monatlichen Meinungsumfragen unseres Wirtschaftsinstituts auf positive Veränderungen in der Dynamik des Industrieoptimismus-Indexes, des Nachfrageniveaus, der Kapazitätsauslastung und der Produktion hin. Dies deutet darauf hin, dass die Befragten ihre kurzfristigen Entwicklungsaussichten positiv einschätzen“, sagte Alexander Tscherwjakow. „Die beispiellosen Sanktionen wirken sich zweifellos auf die Tätigkeit unserer Unternehmen aus, da sie den Zugang zu den Absatzmärkten, die Versorgung mit bestimmten Bauteilen, Rohstoffen und Hilfsgütern verhindern. Der Handel mit der Ukraine, der im vergangenen Jahr 11% der Ausfuhren ausmachte, wurde vollständig eingestellt. Unsere Organisationen arbeiten aktiv an der Neuausrichtung der Exporte nach Russland, China und und in andere Länder. Es werden neue Logistikwege gebaut“, betonte der Minister. In den Monaten Januar/April wird erwartet, dass das BIP um 2% gegenüber dem Vorjahresniveau zurückgehen wird. Einen erheblichen negativen Beitrag leisten die von Sanktionen betroffenen Branchen. Traditionell im Plus sind die Branchen Lebensmittelverarbeitung, Fahrzeuge, Holzverarbeitung, Pharmazeutika, Elektronik und andere. „In diesem Jahr ist der Frühling etwas später gekommen, trotzdem führen die Landwirte die Aussaatarbeiten erfolgreich durch. In diesem Jahr wird die Ausbringung von Düngemitteln um fast ein Drittel höher sein als im letzten Jahr. Die landwirtschaftlichen Betriebe werden mit Treibstoff und Schutzausrüstung versorgt, der Maschinenpark ist technisch auf dem neuesten Stand. All dies schafft die Grundlage für eine gute Ernte und das Erreichen der geplanten Ziele am Ende des Jahres. Der Wohnungsbau ist dem Zeitplan voraus. Alle Regionen haben ihre Ziele erreicht. Der Export von Bauleistungen in die Russische Föderation ist in Ordnung, sein Volumen ist im ersten Quartal um 13% gestiegen“, sagte der Leiter des Wirtschaftsministeriums. „Bei den Dienstleistungen wachsen wir weiter in den Bereichen IT und Einzelhandel. Die Lage auf dem Verbrauchermarkt hat sich im April nach einer gestiegenen Nachfrage nach Zucker, Getreide, Öl und anderen Rohstoffen stabilisiert. Der Personenverkehr, insbesondere in die Russische Föderation, nahm nach der Aufhebung aller Beschränkungen zu. Es werden neue Routen nach Süden und Südosten entwickelt“, sagte Alexander Tscherwjakow. Was den Aussenhandel betrifft, so stiegen die Warenexporte und Dienstleistungsexporte im ersten Quartal um $0,5 Mrd. oder 5%. Der positive Saldo betrug bei den Waren fast $1 Mrd. und bei den Dienstleistungen $1,2 Mrd. Das Hauptwachstum bei den Warenexporten wurde von den Herstellern von Lebensmitteln, Fahrzeugen, Holz- und Metallerzeugnissen erzielt. Bei den Dienstleistungen war der Beitrag des IT-Sektors, des Verkehrs und der Finanzdienstleistungen am grössten. „Die Regierung will in erster Linie sicherstellen, dass die Menschen die Auswirkungen von Sanktionen nicht zu spüren bekommen. Dazu müssen die rückständigen Sektoren, die den Beschränkungen von aussen unterliegen, in Gleichgewicht gebracht werden. Heute haben wir einen klaren Algorithmus für unsere Massnahmen aufgestellt. Wir wissen, dass sich die belarussische Wirtschaft in einem strukturellen Wandel befindet. Logistikketten, Liefer- und Absatzmärkte werden umstrukturiert. Der Anteil des Dollars und des Euro am Abwicklungssystem nimmt ab, während der Anteil der russischen und belarussischen Währungen zunimmt. Die Einfuhren von Bauteilen und Rohstoffen werden durch einheimische Produkte oder solche aus befreundeten Ländern ersetzt. Ein Problem ist die unterentwickelte Infrastruktur auf den neuen Verkehrswegen. Es wird Zeit brauchen, um den Wirtschaftsmechanismus umzubauen. Die Hauptsache ist, dass die Unternehmen weiterarbeiten, Arbeitsplätze schaffen und Löhne zahlen und dass der Staat seinen sozialen Verpflichtungen nachkommt“, betonte der Minister. BELTA.by

Deutschland – Agrarökonom Lukas Kornherr hat schon früh Verdacht geschöpft: «Wir beobachten bereits seit Mitte 2021 eine erhöhte Beteiligung von Spekulanten am Handel mit Agrarrohstoffen an Warenterminmärkten.» Seit rund zehn Jahren erforscht der deutsche Wissenschaftler Preisschwankungen an den internationalen Nahrungsmittelmärkten. Er weiss, wenn zu viele Spekulanten am Markt mitmischen, dann heizt das die zurzeit ohnehin hohen Preise für wichtige Agrarrohstoffe wie Weizen, Mais oder Soja noch weiter an. Es gibt klare Signale dafür. Marktstudien zeigen, dass allein in der ersten Märzwoche, also kurz nach Beginn des Ukrainekriegs, so viel Geld in Agrarfonds geflossen ist wie sonst in einem ganzen Monat. Experten sind besorgt über das Mitmischen von Finanzinvestoren. «Spekulanten spielen auf jeden Fall eine grosse Rolle», sagt Kornherr. Und auch wenn noch nicht ganz klar sei, wie gross ihr Anteil an den aktuellen Preissteigerungen sei: «Wir sind sehr besorgt, dass die Krise innerhalb kürzester Zeit deutlich verstärkt werden kann.» Auch der Berner Ökonom Gunter Stefan geht davon aus, dass nicht nur Krieg und Knappheit die Preise für Agrarrohstoffe im März auf Rekordniveau getrieben haben. «Man nimmt an, dass die Spekulanten bis zu 30 % am Markt beteiligt sind und die Preise entsprechend hochtreiben.» SRF.ch
●63 % der Bürger machen sich laut einer Umfrage Sorgen, dass Deutschland in den Ukraine-Krieg hineingezogen werden könnten. Wie aus dem ARD-Deutschlandtrend hervorgeht, ist die Sorge bei Anhängern der AfD besonders gross; bei denen der Grünen ist sie am wenigsten stark. Eine Mehrheit der Befragten – 55 % – ist aber trotzdem der Meinung, dass Deutschland die Ukraine unterstützen sollte. Die Meinungsforscher von Infratest Dimap haben auch danach gefragt, wer im Sommer das vergünstigte Neun-Euro-Ticket für den Nahverkehr nutzen möchte. 44 % haben das mit “auf jeden Fall” oder “sehr wahrscheinlich” beantwortet. Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, kämen CDU und CSU auf 26 %. Die SPD wäre mit 22 % nur noch zweitstärkste Kraft. Für die Grünen würden sich 20 % entscheiden, für die AfD elf, für die FDP acht Prozent. Die Linke käme auf nur vier Prozent der Stimmen. RBB.de

Italien – Es ist eine Mischung aus Folklore und Rap, mit dem die Ukraine am diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) in Turin antritt. Mit «Stefania» ist die Band «Kalush Orchestra» letzten Dienstag für die Ukraine ins Finale eingezogen. Ein Song, der eigentlich nicht grosses Siegerpotential habe, sagt Joel Grolimund, Moderator der ESC-Sondersendung von G&G: «Rein musikalisch würde ich den nicht auf Platz 1 setzen. Es ist zwar ein guter Song, aber jetzt eher Mittelmass in dem Jahr.» Und doch: Seit Kriegsausbruch gilt die Ukraine als absoluter Favorit und hält sich in den Wettbüros unerschütterlich auf Platz 1. Die grosse Solidarität innerhalb Europas manifestiert sich auch hier. 1992 rief Italien mit «Insieme» – vor allem an die Balkan-Länder gerichtet – zu einem vereinigten Europa auf. 1999, als der Balkankrieg zu Ende war, sangen alle gemeinsam, um der Kriegsopfer zu gedenken. 2007 klang der ukrainische Songtitel «Lasha Tumbai» gesungen wie «Russia Goodbye». 2009 wollte Georgien in Moskau mit dem Song «We don’t wanna put in» antreten – wurde aber nach der Vorausscheidung nicht zugelassen. 2013 kam von Finnland ein Statement zur Ehe für Alle, über die dort gerade abgestimmt wurde. 2014 nach der Krim-Annexion, buhte das Publikum den russischen Act aus. 2019 hisste die isländische Band in Israel Transparente mit der Aufschrift «Befreit Palästina». Die Idee zum Grand Prix Eurovision de la Chanson Européenne hatte 1955 der Schweizer Marcel Bezençon, dem Generaldirektor der Schweizerischen Rundfunkgesellschaft SRF.ch

Japan – Japan erweitert die Liste der Waren und Technologien, deren Exporte nach Russland wegen der Situation um die Ukraine verboten sind, teilte das japanische Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie am 13.5. mit. Das Verbot wurde bereits von der Regierung des Landes genehmigt und tritt am 20. Mai in Kraft. Insgesamt enthält das aktualisierte Dokument 14 neue Einträge, darunter 3D-Drucker und Quantencomputergeräte, elektronische und Atomkraftmikroskope sowie Katalysatoren für die Ölraffination. Japan hat wegen der Lage um die Ukraine bereits mehrere Sanktionspakete gegen Russland verhängt. Persönliche Sanktionen richteten sich gegen die Führung, Beamte und Geschäftsleute des Landes. Die Liste der für den Export verbotenen Waren und Technologien umfasst mehr als 300 Einträge, darunter Halbleiter, Ausrüstung für die See- und Luftsicherheit, Telekommunikationsausrüstung, Militärprodukte, einschliesslich Waffen, Software und Ölraffinationsausrüstung. Darüber hinaus fror Japan die Vermögenswerte der Otkritie Bank, Novikombank, Sovcombank, VTB, Rossiya Bank, Promsvyazbank und VEB.RF ein. Ausserdem hat Japan mehr als 700 Staatsangehörige Russlands, Weissrusslands und der Volksrepubliken Donezk und Lugansk sowie über 200 russische Unternehmen und Organisationen auf die schwarze Liste gesetzt. VESTI.ru

Jemen – Verankert vor dem Hafen von Hudeida diente das Schiff seit Jahrzehnten als Lager für jemenitisches Öl, das für den Export bestimmt war. Der Supertanker ist jedoch seit Kriegsausbruch ohne Wartung und zerfällt vor sich hin. Der alte Tanker könnte bald ein Leck haben, ja auseinanderbrechen oder gar explodieren. Die Konsequenz wäre eine Ölpest, welche selbst die Umweltkatastrophe von 1989 ausgelöst durch den Tanker Exxon Valdez um ein Mehrfaches übersteigen würde. SRF.ch

Milchstrasse – Erstmals ist Astronomen eine Aufnahme vom Schwarzen Loch im Zentrum unserer Heimatgalaxie gelungen. Das Bild zeigt genau genommen die Umgebung des supermassereichen Schwarzen Lochs, denn die Objekte selbst sind von Natur aus unsichtbar. Es zeigt eine dunkle zentrale Region umgeben von einer hellen ringförmigen Struktur. Ermöglicht wurde die Aufnahme durch Beobachtungen mit dem «Event Horizon Telescope» (EHT), einem Zusammenschluss von acht Radio-Sternwarten auf vier Kontinenten zu einer Art Superteleskop. Das Bild des Massemonsters im Herzen unserer Galaxie ist erst die zweite Aufnahme überhaupt, die je von einem Schwarzen Loch gemacht wurde. Astronomen nehmen an, dass sich im Zentrum der meisten Galaxien ein Schwarzes Loch befindet. Aufgrund ihrer extremen Masse lassen Schwarze Löcher noch nicht einmal das Licht entkommen, dadurch sind sie praktisch unsichtbar. Allerdings heizt sich Materie, bevor sie in ein Schwarzes Loch gezogen wird, extrem stark auf und strahlt dann hell. SRF-Wissenschaftsredaktorin Katharina Bochsler erklärt: «Das, was da auf dem Bild hell leuchtet, ist die Materie, die zerrieben durch die ungeheure Schwerkraft des Schwarzen Lochs auf viele Milliarden Grad aufgeheizt wird und glüht, bevor feste Stoffe, Gase, ja selbst Licht im Strudel des Unsichtbaren, auf Nimmerwiedersehen verschwinden.» Massgeblich beteiligt am EHT ist das Max-Planck-Institut für Radioastronomie (MPIfR) in Bonn. Die Ergebnisse ihrer Beobachtungen stellen die Forscher in einer Sonderausgabe der «Astrophysical Journal Letters» vor. Das Bild von Sagittarius A* – so der Name des Schwarzen Lochs – sei in guter Übereinstimmung mit den Vorhersagen der Allgemeinen Relativitätstheorie Albert Einsteins für ein Schwarzes Loch mit der viermillionenfachen Masse unserer Sonne, berichten sie. Das Loch rotiere vermutlich. Im Jahr 2019 hatten die EHT-Forscher das erste Bild der unmittelbaren Umgebung eines Schwarzen Lochs überhaupt vorgestellt – ebenfalls ein leuchtender Ring mit einem dunklen Zentrum. Es handelte sich um das weit grössere und massereichere Schwarze Loch im Zentrum der rund 55 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie M87. Obwohl das Schwarze Loch im Zentrum der Milchstrasse mit einer Entfernung von rund 27’000 Lichtjahren der Erde viel näher liegt, erwiesen sich die Beobachtungen als schwierig. «Die Strahlung des Schwarzen Lochs von M87 ist über Stunden hinweg konstant», erläuterte Anton Zensus vom MPIfR in Bonn, einer der Haupt-Initiatoren des Projekts. «Das Objekt im galaktischen Zentrum dagegen verändert sich schon im Verlauf weniger Minuten. Wir mussten deshalb völlig neue Methoden für die Auswertung entwickeln.» Mit diesen Beobachtungen kommt man bei einer ganzen Reihe von astrophysikalischen und auch fundamentalphysikalischen Fragen ein Stück weiter. Über das Bild freut sich auch Physiker Philippe Jetzer von der Uni Zürich: «Damit kann man mehr über die Umgebung um das Schwarze Loch lernen. Es ist eine weitere Bestätigung, dass es sich im galaktischen Zentrum um ein Schwarzes Loch handelt. Mit diesen Beobachtungen kommt man bei einer ganzen Reihe von astrophysikalischen und auch fundamentalphysikalischen Fragen ein Stück weiter.» Doch es gibt noch viel zu tun. Wie der Name «Event Horizon Telescope» – Ereignishorizont-Teleskop – sagt: Die Forscher wollen künftig herausfinden, was hinter dem sogenannten Ereignishorizont passiert – hinter jener Grenze, die das Beobachtbare vom Unbeobachtbaren trennt, erklärt SRF-Wissenschaftsredaktorin Bochsler. Jene Grenze, hinter der nicht einmal das Licht dem Schwerkraftmonster noch entkommen kann und ab der das Loch daher schwarz erscheint. SRF.ch

Kunst – 65.1 Milliarden US-Dollar sind 2021 mit dem Verkauf von Kunst und Antiquitäten erzielt worden. «Covid hat einen unglaublichen Katalysator in Gang gesetzt», sagt Andreas Ritter. Der Anwalt ist Präsident des Verbands Kunstmarkt Schweiz. Alles sei plötzlich nur noch digital gewesen. Dies habe für viele Anbieter zu neuen Kunden aus der ganzen Welt geführt. «Das zweite Phänomen ist, dass die Kunden erstaunlicherweise auch jünger werden», sagt er. «Früher litt der Kunstmarkt darunter, dass die klassischen Käufer und Sammler schon recht saturiert und älter waren. Mit den digitalen Verkaufskanälen wurden plötzlich auch neue, junge Kundschaften erschlossen.» Die Marilyn Monroe des Popart-Künstlers Andy Warhol ist das derzeit extremste Beispiel für den Boom des Kunstmarkts. Mit 195 Millionen Dollar hat sie den höchsten Kaufpreis für ein Werk aus dem 20. Jahrhundert erzielt. SRF.ch

NATO – Albanien, Montenegro oder Nordmazedonien mussten jahrelang warten, bis sie von der Nato für beitrittsreif erklärt wurden. Sie durchliefen den sogenannten «Membership Action Plan». Georgien und die Ukraine haben ihren Beitrittswillen vor mehr als fünfzehn Jahren erklärt; entsprochen wurde ihm bis heute nicht. Ganz anders liegt der Fall von Finnland und Schweden. Beide Staaten werden, sobald sie formell das Beitrittsgesuch stellen, binnen Wochen aufgenommen werden. Kein einziges der 30 Nato-Mitgliedländer hat etwas dagegen. Denn: Beide bringen gut organisierte Streitkräfte als Mitgift ein, niemand zweifelt an ihrer Rechtsstaatlichkeit und Demokratie und die Interoperabilität – also die Verknüpfung der nationalen Streitkräfte mit jenen anderer Nato-Staaten – erscheint problemlos. Finnland und Schweden sind seit Jahren – wie auch die Schweiz – Mitglied beim Nato-Programm «Partnerschaft für den Frieden». Anders als die Schweiz haben sie sich seit der russischen Annexion der Krim 2014, weiter auf die Allianz zubewegt, nehmen an den meisten Manövern teil, sind oft Gäste auf Nato-Gipfeln und Ministertreffen. SRF.ch Viele Finnen sind gegen NATO Beitritt, weil sie Auslandseinsätze ablehnen und stolz sind auf ihr Heer. NPO.nl

Nordkorea – Nordkorea hat erstmals einen Todesfall nach einer Infektion mit dem Coronavirus gemeldet. Seit Ende April seien sechs Menschen mit Fieber gestorben, das sich aus noch ungeklärter Ursache “explosiv” im ganzen Land ausbreite, berichteten die Staatsmedien. Einer von ihnen sei positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Etwa 350.000 Menschen seien infiziert. Nordkorea hatte gestern den ersten Corona-Ausbruch bestätigt. Von den 25 Millionen Einwohnern ist vermutlich kaum jemand gegen das Virus geimpft. Nordkorea hatte Impfstoff-Angebote von der Weltgesundheitsorganisation sowie China und Russland bislang abgelehnt. RBB.de

Schweiz – Das Land hat bereits am 13. Mai so viele natürliche Ressourcen verbraucht, wie ihr in einem Jahr zustehen würde.
●Was sind die Gründe für die bisher sehr tiefe Stimmbeteiligung? Parteien scheinen sich nicht gross für den Abstimmungskampf einzusetzen und es gibt wenig Inserate und Medienberichte.
●Die Pflegenden verlieren die Geduld. Am Tag der Pflege, dem 13.5., den es seit 2020 gibt, verlangten die Angestellten bessere Arbeitsbedingungen und die rasche Umsetzung der Pflege-Initiative. Gemäss dem Berufsverband SBK sind aktuell über 13’000 Stellen unbesetzt – fast 1000 mehr als Ende letzten Jahres. Die Personalsituation bleibt angespannt – auch nach dem Höhepunkt der Pandemie. Die Universitäts-Spitäler sind besorgt.
●Eine Petition fordert vom Bundesrat, russischen Deserteuren und Kriegsgegnern Asyl in der Schweiz zu gewähren. SVP-Nationalrat Thomas Aeschi ist klar dagegen. «Die Schweiz sollte alle Asylbewerber gleich behandeln, das heisst, auch wenn sich Russinnen und Russen um Asyl bewerben, haben sie genau die gleichen Rechte wie Asylbewerber aus anderen Staaten.» Zudem gebe es sehr viele Menschen, die in vielen anderen Ländern auch bedroht seien.
●Das Kabinenpersonal der Fluggesellschaft Swiss klagt über schlechte Arbeitsbedingungen – es mangelt an Personal.
●Am 10.5. hat der Nationalrat eine von Frauenorganisationen längst geforderte Massnahme beschlossen: Im Rahmen der Revision des Mehrwertsteuergesetzes sollen neu Tampons und Damenbinden nur noch mit dem reduzierten Mehrwertsteuersatz von 2.5 % besteuert werden. Produkte der Monatshygiene wurden bisher zum normalen Mehrwertsteuersatz von 7.7 % versteuert. Noch ist die definitive Zustimmung des Ständerats ausstehend. Doch nicht nur die hohe Mehrwertbesteuerung auf Tampons sorgt für Diskussionsstoff. Kuriose Mehrwertsteuern. Wer WC-Papier kauft, bezahlt 7.7 %. Für den Kauf von Hundefutter oder von Pflanzen, oder Blumensträussen gilt 2.5 %. SRF.ch

Sri Lanka – Neuer Premierminister vereidigt. Der 73-Jährige Ranil Wickremesinghe ist nun zum sechsten Mal im Amt. Sein Vorgänger war nach Protesten zurückgetreten. SRF.ch

Ukraine Die Ukraine beginnt russische Guthaben zu beschlagnahmen und russische Banken zu verstaatlichen. SRF.ch

Ungarn – Die Parlamentsabgeordneten debattierten auf ihrer Sitzung am 9.5. über das von der EU vorgeschlagene Öl-Embargo. Die Regierung wolle dem Vorschlag nicht zustimmen. Die Abgeordneten der Oppositionsparteien teilten zwar diese Ansicht, kritisierten jedoch das Fehlen eines gesunden Energiemixes in Ungarn. „Der Vorschlag hinsichtlich eines Öl-Embargos stellt für Ungarn ein Problem dar, er enthält keine Lösung“, erklärte Aussenminister Péter Szijjártó am Montag im Parlament. Der Standpunkt Ungarns war von Anfang an klar: Ungarn wolle schnellstmöglich Frieden in der Ukraine und unterstütze alle diplomatischen Anstrengungen, die zu einer Beendigung des Krieges auf dem Verhandlungswege führen. Ungarn hat bislang fünf Sanktionspakete der EU mitgetragen, jedoch signalisiert, dass es eine rote Linie hinsichtlich der Energieversorgung Ungarns gibt. Szijjártó wiederholte die Worte von Ministerpräsident Viktor Orbán, dass „ein Öl-Embargo einer auf die ungarische Wirtschaft abgeworfenen Atombombe gleiche“. Die geografische Lage des Landes, die Transportwege sowie die Lage und Verfügbarkeit von Erdöl- und Erdgasvorkommen bestimmen die Sicherheit der Energieversorgung Ungarns. Die Energieversorgungsstrukturen der einzelnen Länder sind unterschiedlich, und die Staats- und Regierungschefs der EU haben sich darauf geeinigt, dass die EU nur Massnahmen ergreifen kann, die den unterschiedlichen Energieversorgungsstrukturen der einzelnen Mitgliedstaaten berücksichtigen. Diese Einigkeit wurde nun durch den Vorschlag der Europäischen Kommission für ein Öl-Embargo zerstört. György László Lukács (Jobbik) kritisierte, dass die Regierung 12 Jahre lang Zeit gehabt habe, um die Energieabhängigkeit des Landes zu verringern. Dennoch habe sie nichts für einen gesünderen Energiemix unternommen. Szijjártó habe kein Wort darüber verloren, welche Massnahmen die Regierung nun dahingehend ergreifen wolle. Péter Ungár (LMP) stimmte der Bedeutung des Friedens zu und betonte, dass unter dem Vorwand des Krieges innerhalb der Europäischen Kommission ein Kampf zwischen russischen und US-amerikanischen Energieinteressen ausgetragen werde. Eine grüne Partei könne weder das eine noch das andere unterstützen. Langfristig müsse Ungarn den Weg der Selbstbestimmung einschlagen. Aber eine Regierung, die in den letzten 10 Jahren Solarpaneele besteuert und Windkraftanlagen verboten habe, ist kein Freund der energetischen Selbstbestimmung. Die LMP werde ein Partner sein, der sicherstellt, dass Ungarn über ungarische grüne Energie verfüge, jedoch nicht, dass das Land weiterhin der Gnade grosser östlicher oder westlicher Energielieferanten ausgeliefert sei. Für seine Partei sei die territoriale Integrität Ungarns das Wichtigste, und es wäre schön, öfter zu hören, dass die Interessen Ungarns vor allen anderen Interessen stehen, so László Toroczkai (Mi Hazánk). Nach Ansicht von Bence Tordai (Párbeszéd) sollte die Regierung die Verantwortung dafür übernehmen, dass es ihr in den letzten 12 Jahren nicht gelungen sei, Ungarns Widerstandsfähigkeit gegen die Krise zu stärken. Párbeszéd schlage seit langem vor, dass zur Gewährleistung einer sicheren Energieversorgung die Quellen diversifiziert und auf grüne Energie umgestellt werden sollten. MR.hu

UNO – Bisher sind 6 Millionen Menschen aus der Ukraine geflüchtet laut UNHCR. Das hat das UNO-Hochkommissariat für Geflüchtete (UNHCR) mitgeteilt. 90 % von ihnen seien Frauen und Kinder. SRF.ch

USA – 20 Jahre iPod. Was der Walkman für die Achtziger war, wurde der iPod für die Nullerjahre: ein Gerät, das alle zu DJs erklärte. Jede und jeder erstelle nun seine eigene Liste. Und ging mit dem eigenen Soundtrack durch die Welt. Allerdings bot der iPod auch eine Funktion an, die uns heute bekannt vorkommt: die automatisch erstellen Playlists. Das lag an einem Feature, das Steve Jobs erst gar nicht haben wollte, nämlich dem Shuffle-Modus, also der zufälligen Wiedergabe. Von allen Veränderungen, die der iPod auslöste, sorgte die Shuffle-Funktion für die radikalste. Die Musik, die wir hören, muss in keinen sinnvollen Zusammenhang mehr stehen, wenn die Reihenfolge zufällig sein darf. Die vormals 1000 Songs in der Hosentasche erscheinen uns heute als wenig. Auf Streaming-Plattformen lagern um die 70 Millionen Lieder. Und das Smartphone kann alles, was ein iPod konnte.
●Auch in den USA wurden tausende Leichen von indigenen Kindern bei staatlichen und katholischen Schulen gefunden, wie in Kanada. 1819-1969 waren schreckliche Jahre, sagt eine Indigene.
●Alle fünf Minuten stirbt in den USA jemand an einer Überdosis. Trauriger Rekord: Nie zuvor sind in den USA mehr Menschen wegen Drogenkonsums gestorben wie im letzten Jahr.
●Vor gut 20 Jahren verkündete US-Präsident Bill Clinton eine Sensation: Forschern sei es gelungen, das menschliche Genom zu entschlüsseln. Doch so komplett war diese Entschlüsselung damals nicht. Das «Human Genome Project» erhält gerade ein Update. Die Erwartungen waren enorm, als das «Human Genome Project»-Konsortium im Februar 2001 die Entschlüsselung des menschlichen Genoms publizierte. Krankheiten wie Krebs, Alzheimer oder Parkinson sollten bald heilbar sein – so die hochfliegenden Hoffnungen damals. Heute, mehr als 20 Jahre später, ist die Forschung längst nicht so weit. Es sei eben doch nicht ganz so einfach mit dem menschlichen Erbgut wie man noch im Jahr 2000 gedacht habe, sagt der Genetiker und emeritierte Professor Hans Lehrach rückblickend. Er war in den 1990er-Jahren Sprecher für den deutschen Teil des «Human Genome Project». «Das war nicht einfach ein Bauplan, den ein geschulter Ingenieur nur lesen musste.» Hinzu kommt: Die Analysegeräte, mit denen die Forschenden damals für das «Human Genome Project» arbeiteten, konnten noch nicht das ganze menschliche Erbgut auslesen. Eugene Myers, einer der wichtigsten Bioinformatiker jener Zeit, erinnert sich: «Wir entschlüsselten damals jene Teile des menschlichen Erbguts, die wir technologisch überhaupt entschlüsseln konnten. Das waren nur ungefähr 85 % des gesamten Erbguts.» Übersetzt in die Sprache der Genetik bedeutet das: Das Buch, welches den Bauplan für einen Menschen enthält, konnte damals erst zu 85 % entziffert werden. Mehrere Kapitel fehlten aber. Diese Kapitel waren besonders: Man kann sie sich vorstellen, wie wenn über viele Seiten hinweg immer wieder ein und dasselbe Wort stehen würde. Mit diesen tausendfachen Wiederholungen kamen genetische Analysegeräte lange nicht zurecht. Erst 2018 kamen die ersten Analysegeräte auf den Markt, die diese Wiederholungen im Erbgut auslesen konnten. Damit gelang es der Genetikerin Karen Miga von der Universität Kalifornien, zusammen mit fast hundert weiteren Forschenden, die verbleibenden 15 % im Buch mit der Anleitung für den Menschen zu ergänzen. Dieser letzte Meilenstein in der Genforschung wurde vor wenigen Wochen in der Fachzeitschrift Science publiziert. «Wir hatten erwartet, diese Abschnitte voller Wiederholungen seien sehr ähnlich zwischen zwei Menschen. Stattdessen fanden wir unerhört grosse Unterschiede. Unser Erbgut scheint also stärker zu variieren als bisher angenommen. Dieser Aspekt war beim Start des «Human Genome Project» nicht berücksichtig worden. Die Blutproben, die damals benutzt wurden, stammten grösstenteils von nur einem knappen Dutzend Probanden; 70 % des damals entschlüsselten Genoms stammte von einem einzigen Mann. Diesen Schwachpunkt wollen nun verschiedene Projekte beheben. Eines davon ist das «Human Pangenome Project», das die Erbsubstanz von mehreren Hundert Menschen aus verschiedenen Weltregionen untersuchen will. SRF.ch

Usbekistan – In Usbekistan ist eine Goldmünze aus der Seldschuken-Dynastie gefunden worden. Auf der Münze aus dem 10. Jahrhundert sind laut usbekischen Behörden die arabischen Inschriften „Allah“ und „Mohammed“ zu erkennen. TRT.tr


Bitte unterstützen Sie unseren Kampf für Freiheit und Bürgerrechte.
Für jede Spende (PayPal oder Banküberweisung) ab € 10.- erhalten Sie als Dankeschön auf Wunsch ein Dutzend Aufkleber “CORONA-DIKTATUR? NEIN DANKE” portofrei und gratis! Details hier.




Von Redaktion

Ein Gedanke zu „Was in der Schweiz und anderswo berichtet wurde – 13.05.2022“
  1. “Das Land hat bereits am 13. Mai so viele natürliche Ressourcen verbraucht, wie ihr in einem Jahr zustehen würde”. – Naja, wenn jährlich eine ganze Stadt in so ein kleines Land einwandert, ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Ressourcen zu schnell ausgehen. Aber die Linken und Grünen meinen ja stur, dass Masseneinwanderung ein Segen für ein Land sein soll. Für Fauna und Flora ist es aber die pure Pest. Als Einheimischer konnte ich auch noch keinen einzigen Vorteil erkennen.

Schreibe einen Kommentar zu Pat Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert